Mit beeindruckenden Ergebnissen und einem starken Cloud-Geschäft setzt SAP neue Maßstäbe, aber ist das Kursfeuerwerk gerechtfertigt?
Wie hoch kann es jetzt gehen?
Die jüngsten Quartalszahlen von SAP wurden an der Börse freudig aufgenommen und haben die Aktie auf ein neues Allzeithoch gehievt.
Beim wertvollsten Unternehmen Deutschlands läuft es prächtig.
Die Umstellung auf die Cloud trägt zunehmend Früchte, das Wachstum ist wieder in vollem Gange. Für unsere Leser ist das keine Überraschung, als die Aktie noch um die 100 Euro gehandelt wurde, hatten wir bereits ein Kursziel von 170 Euro identifiziert.
Inzwischen wurde das Kursziel nicht nur erreicht, sondern übertroffen.
Aus technischer Sicht ist eine Trendfortsetzung wahrscheinlicher als eine Umkehr. Mit dem Ausbruch über 190 Euro wurde ein Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 200 und 210 Euro ausgelöst.
Eine weitere Anlaufstelle könnte bei 228 – 230 Euro liegen.
Doch aus fundamentaler Sicht muss man sich langsam die Frage stellen, ob das Ende der Fahnenstange langsam erreicht ist. Denn eins ist sicher: Der Aktienkurs hat sich innerhalb von knapp über einem Jahr verdoppelt, der Umsatz und Gewinn aber nicht. Dasselbe gilt für den Cashflow, den SAP in den kommenden Jahren erwirtschaften wird.
Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?
Die Quartalsergebnisse und Fortschritte sind beachtlich, aber sie rechtfertigen sicherlich keine Kursverdopplung.
Die wurde vor allem dadurch herbeigeführt, dass sich das Sentiment geändert hat und die Bewertung massiv gestiegen ist.
SAP konnte den Cloud Backlog (ähnlich Auftragsbestand) um 28% auf 14,8 Mrd. Euro steigern.
Die Zeichen stehen demnach auf Wachstum.
Der Umsatz konnte um 10% auf 8,29 Mrd. Euro gesteigert werden, wobei das Cloud-Segment um 25% auf 4,15 Mrd. Euro wachsen konnte.
Das Ergebnis kletterte um 22% auf 0,75 Euro je Aktie.
Daraufhin erhöhte SAP die Prognose für den Gewinn (non-IFRS) im kommenden Jahr von 10,0 auf 10,2 Mrd. Euro.
Die größte Aussagekraft hat jedoch der freie Cashflow, der in den ersten sechs Monaten von 2,56 auf 3,78 Mrd. Euro gesteigert werden konnte.
Daher scheint es plausibel, dass SAP im kommenden Jahr wie geplant einen freien Cashflow von 8,0 Mrd. Euro erreichen kann.
Ausblick und Bewertung
Unternehmen mit planbaren und wiederkehrenden Cashflows werden gerne für einen P/FCF von 25 und mehr gehandelt
Nun stellt sich die Frage, wie viel mehr man SAP zugestehen möchte, denn bei einem P/FCF ist auf Sicht von 18 Monaten kein Kurspotenzial mehr vorhanden. Die Rallye könnte demnach kurzfristig weitergehen, aber mittelfristig in sich zusammenklappen.
Selbst wenn man einen P/FCF von 30 unterstellt, ist bis Ende kommenden Jahres nur noch 10% Potenzial vorhanden.
Es bleibt jedem selbst überlassen, welche Bewertung er für gerechtfertigt hält, die Realität ist aber, dass SAP sicherlich kein Schnäppchen mehr ist und mindestens so viel Abwärts- wie Aufwärtspotenzial mitbringt.
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