Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Ende Januar veröffentlichten Quartalsergebnisse von SAP wurden mittlerweile verdaut und die SAP Aktie konnte seitdem ein neues höheres Pivot-Tief bilden. Die Marke bei 101.46 EUR ist somit die nächste nicht unwichtige Unterstützung im aktuellen Aufwärtstrend.
Solange dieses Tief nicht verletzt wird, bleibt der positive Trendverlauf erhalten. Auch die eingezeichnete Unterstützungslinie sollte von Anlegern in den kommenden Tagen beachtet werden. Am Freitag hat die SAP-Aktie diese Ebene erfolgreich verteidigt und so könnte sich von hier aus ein weiteres Kaufsignal bilden. Als nächstes wäre da noch die wohl wichtigste Unterstützung bei 95.00 EUR zu erwähnen. Dieses Pivot-Tief befindet sich über der 200-Tage-Linie und war der letzte Umkehrpunkt Ende Dezember des vorigen Jahres.
Expertenmeinung: Alles in allem ist der aktuelle Trend konstruktiv abgesteckt und solange wichtige Marken nicht nach unten verletzt werden, haben die Bullen das Zepter fest in der Hand. Doch wo liegen die nächsten möglichen Kursziele?
Im Wochenchart haben sich die Kurse einer wichtigen ehemaligen Unterstützungsebene aus dem Jahr 2021 genähert. Der Bruch nach unten erzeugte im Januar 2022 ein heftiges Verkaufssignal. Dies ist wohl auch der Grund, warum sich der Kursverlauf der letzten Wochen eher schleppend dahinzieht. Sollte diese Ebene überwunden werden, wäre der Weg in Richtung der Marke von 130 EUR frei. Knapp unter 130 EUR lieferte die Aktie im Jahr 2021 wichtige Hochs, die in Folge getestet werden könnten.
Aussicht: BULLISCH
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Es gab eine Zeit, in der man SAP geradezu blind kaufen konnte. Die Aktie stieg Jahr um Jahr und wurde am Ende das wertvollste Unternehmen Deutschlands. Doch das ist schon seit langer Zeit nicht mehr der Fall. Kommt diese wunderbare Zeit bald zurück?
Zuletzt hat sich der Kurs zwar wieder erholt, aber unter dem Strich notiert SAP auf dem Niveau von 2018. Anleger haben ein halbes Jahrzehnt verloren, besteht Hoffnung auf Besserung?
Geschäftsmodell
SAP ist einer der weltweit führenden Anbieter von Unternehmenssoftware, vor allem im ERP-Bereich. ERP ist die Abkürzung von Enterprise Resource Planning und bezeichnet eine Softwarelösung zur Ressourcenplanung eines Unternehmens.
Das Kernstück ist sicherlich SAP S/4HANA. Mit der Software können Unternehmen ihre täglichen Prozesse abdecken und steuern und das in nahezu allen Bereichen, darunter Finanzen, Marketing, Rechnungswesen, Logistik, Personalwesen und Beschaffung.
Weitere wichtige Produkte sind beispielsweise SAP Ariba, eine Plattform für Einkaufs- und Lieferkettenmanagement, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Einkaufsprozesse zu automatisieren und zu optimieren. SAP SuccessFactors, eine Cloud-basierte Lösung für Personalmanagement (HCM). Lösungen für Customer Relations
Ganz neue Probleme
SAP ist gerade dabei einen grundlegenden Wandel zu vollziehen, weg vom alten Legacy-Geschäft in die Cloud und das verursacht gehörig Reibung.
An den Zahlen lässt sich das leicht ablesen. Im vierten Quartal stiegen die Cloud-Erlöse um 30% auf 3,39 Mrd. Euro. Aber auf der anderen Seite waren die Lizenzeinnahmen um 38% auf 907 Mio. Euro rückläufig. Die gute Nachricht ist, dass der allergrößte Teil des Wandels bereits hinter uns liegt.
Es gibt aber noch ein anderes Problem. Vor allem kleinere und mittelgroße Kunden haben Schwierigkeiten mit der Umstellung und das führt zu einem Problem, welches SAP bisher gar nicht kannte. Wer die Systeme von SAP erst nutzte, für den war es außerordentlich aufwendig, die Integration rückgängig zu machen und zur Konkurrenz zu wechseln. Die Kundenbindung war also enorm, gewollt oder nicht.
Da die Kunden jetzt aber ohnehin vor einem Systemwechsel stehen, egal ob sie bei SAP bleiben oder nicht, dürften sich viele auch bei der Konkurrenz umschauen. Dass das Wachstum in den letzten Jahren aus diesem und anderen Gründen eher verhalten war und die Profitabilität unter Druck kam, sollte daher keine Überraschung sein.
Dieser Transformationsprozess ist schmerzhaft, er war aber unausweichlich. Das gilt für SAP ebenso wie für die Kunden.
Die Zukunft
SAP musste sich neu erfinden, wird am Ende aber weiterhin einer der führenden Anbieter von Unternehmenssoftware bleiben. Sobald die Kunden erstmal auf die neuen Systeme umgestiegen sind, gilt wieder dasselbe wie früher: Ein Wechsel zur Konkurrenz ist sehr aufwendig, daher bleiben die Kunden dem Unternehmen treu.
Inzwischen zahlt sich die Transformation zunehmend aus. Der Anteil der planbaren Umsätze lag zuletzt bei 79% und die Profitabilität im Cloud-Segment nimmt zu.
Der freie Cashflow hat sich in Q4 auf Jahressicht von 916 Mio. auf 1,81 Mrd. Euro nahezu verdoppelt.
All das erkennt man erst, wenn man ein bisschen tiefer in die Zahlen einsteigt. Die Überschriften der großen Medienportale waren hingegen mehrheitlich negativ und vom Stellenabbau geprägt.
Der Stellenbau ist zwar für die Betroffenen sehr unerfreulich, aus Unternehmenssicht aber nicht substanziell. Es hört sich nach viel an, wenn 3.000 Mitarbeiter entlassen werden, dabei handelt es sich aber nur um 2,5% der Belegschaft.
Dasselbe gilt für den gemeldeten Gewinn. Der brach um 56% auf 1,96 Euro je Aktie ein, war jedoch von einer ganzen Reihe von Sondereffekten verzerrt.
Ausblick und Bewertung
Der freie Cashflow liefert ein besseres Bild und ist „nur“ um 14% auf 4,35 Mrd. Euro eingebrochen. Das vierte Quartal hat aber einen ersten Hinweis darauf geliefert, was SAP perspektivisch verdienen kann.
In der letzten Analyse zu SAP (SAP: Es ist schon wieder passiert) hatten wir bereits thematisiert, dass der FCF bis 24 auf über 7,0 Mrd. Euro steigen soll. Nach den jüngsten Quartalszahlen erscheint das zunehmend realistisch zu sein.
Unterstellt man jetzt einen P/FCF von 25, ergibt sich daraus ein Börsenwert von 175 Mrd. Euro. Das ist 42% mehr als derzeit.
Um diese Bewertung zu rechtfertigen, muss SAP aber natürlich erstmal abliefern.
Dafür spricht, dass der Current Cloud Backlog im Jahresverlauf um 27% auf 12,03 Mrd. Euro gestiegen ist. Diese Erlöse sind für 2023 also bereits sicher. Der Total Cloud Backlog, definiert als die vertraglich zugesicherten Cloud-Erlöse, die man in der Zukunft realisieren dürfte, kletterte sogar um 35% auf 34,2 Mrd. Euro.
Chart vom 27.01.2023 – Kurs: 104,10 Kürzel: SAP – Wochenkerzen
Da sich die Seitwärtsbewegung von SAP bereits seit Jahren zieht und dadurch etliche Trendwendepunkte geschaffen wurden, ist der gesamte Bereich zwischen 82 und 130 Euro geradezu mit Unterstützungen und Widerständen gepflastert.
Das erschwert die Identifizierung von sinnvollen Kaufmarken für antizyklische Investoren. Ebenso gut könnte man einfach gestaffelt einsteigen und zwischen dem aktuellen Niveau und 82 Euro Limits für weitere Tranchen platzieren.
Gelingt jedoch ein Ausbruch über 108 Euro, könnte es zu einer direkten Rallye-Fortsetzung in Richtung 115 oder 125-130 Euro kommen.
Eigentlich war die am Dienstagmorgen vorgelegte Bilanz des Software-Riesen SAP eher „gemischt“. Aber die Zuversicht, mit der SAP die zukünftige Entwicklung sah, übertrug sich auf die Anleger und führte zu einer bullischen Kettenreaktion im Kurs.
Der Umsatz lag über der Prognose, das operative Ergebnis landete im Vorjahresvergleich in etwa auf gleicher Höhe, netto allerdings kam der Gewinn deutlich zurück. Gerechnet als Gewinn pro Aktie standen 1,12 Euro nach 1,23 Euro zu Buche. Aber man behielt die bisherige Gesamtjahresprognose mit Ausnahme des Free Cashflow bei und avisierte für 2023 wieder zweistelliges Wachstum. Das kann auch so kommen, aber dass Papier geduldig ist, Ziele keineswegs immer erreicht werden, ist den Anlegern eigentlich klar. Trotzdem zog die Aktie als Reaktion auf die Bilanz am Dienstag kräftig davon und lieferte dadurch ein markant bullisches Signal ab. Wobei man besser sagen sollte:
Am Ende des Tages kam es zu Folgekäufen auf die ersten Reaktionen, denn hätte die Aktie im charttechnischen Niemandsland zugelegt, wäre der Anstieg zweifellos deutlich kleiner ausgefallen. Das erklärt sich mit einem Blick auf den Chart:
Expertenmeinung: Im Vorfeld der Bilanz hatte sich die Aktie an die obere Begrenzung eines kurzfristigen Aufwärtstrendkanals herangeschoben, also einen Widerstand erreicht. Außerdem konnte/musste man diesen kleinen Trendkanal aufgrund der sukzessiv tiefer liegenden Hochs und Tiefs als „bärische Flagge“, also als eine reine Korrekturbewegung innerhalb des Abwärtstrends ansehen. Aber diese „Flagge“ lag sehr nahe an einem immens wichtigen Kreuzwiderstand.
Als SAP durch die positiv klingenden Aussagen im Rahmen der Bilanz höher eröffnete, wurde dadurch nicht nur die „Flagge“ nach oben verlassen, sondern zugleich auch eine Widerstandszone erreicht, die zwischen 94,48 und 95,66 Euro verläuft und durch die ebenfalls dort verlaufende 200-Tage-Linie zu einem mittelfristig wichtigen Kreuzwiderstand wurde. Als die Aktie diese Zone überbot, war das Plus zwar noch überschaubar, aber es war der Break über diese Zone, der automatisch weitere Käufe auslöste, die letztlich „technischer“ Natur und keine Wertung der Bilanz bzw. der Prognose des Unternehmens waren. Denn zum einen sprangen dort rein technisch orientierte Trader auf dieses bullische Signal auf, zum anderen lagen dort natürlich viele Stop Loss-Orders des bärischen Lagers. Die Käufe von Short-Sellern mit dem Ziel, ihre Positionen zu schließen, haben den Aufwärtsimpuls zusätzlich intensiviert.
Aber das heißt nicht, dass das bullische Signal damit weniger wert wäre. Bevor die SAP-Aktie das Signal nicht zurücknehmen würde, indem der Kurs wieder unter 93 Euro und damit in die „Flagge“ zurück fiele, dürfte das bärische Lager die Finger von SAP lassen. Und ob reine Gewinnmitnahmen den Kurs wieder unter die gestern bezwungenen Charthürden drücken, ist zumindest fraglich. Sicher sein kann man sich dessen nicht, daher sollte, wer hier Long ist, dort einen Stop Loss ansetzen. Aber fürs Erste wäre jetzt der Weg nach oben der leichtere, das nächste Kursziel der SAP-Aktie läge bei 104,40 Euro.
Bei SAP kam es bereits Anfang des Monats zu einer auffälligen Entwicklung, jetzt wieder. Die Anleger scheinen sich festgebissen zu haben. Die Aktie rutschte damals auf ein neues Jahrestief, doch von Panik keine Spur.
Aus Bärensicht fehlten die Anschlussverkäufe und die Aktie drehte plötzlich wieder zur Oberseite. Wir hatten berichtet: SAP: Neues Jahrestief. Gefahr im Verzug?
Es scheint fast so als hätte die absolute Mehrheit der SAP -Aktionäre die Entscheidung getroffen, die derzeitige Krise auszusitzen.
Wenn keiner verkaufen will, dann wird es mit sinkenden Kursen schwer.
Wir kennen das aus früheren Krisen. Wenn eine gewisse Resignation erreicht ist und auf schlechte Nachrichten nicht mehr reagiert wird, ist der Boden nicht weit, zumindest temporär.
Kinnhaken ohne Folgen
Genau dazu kam es am Donnerstag wieder. SAP hat magere Quartalszahlen vorgelegt, der Kurs hat aber nicht darauf reagiert.
Der Gewinn lag in Q2 mit 0,28 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,10 Euro. Der Umsatz verfehlte mit 7,52 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,60 Mrd. Euro ebenfalls deutlich.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 13%, allerdings aber auch einem Gewinneinbruch um 75%.
Darüber hinaus musste man die Prognose für 2022 senken. Beim Betriebsergebnis musste man von 7,8 – 8,25 auf 7,6 – 7,9 Mrd. Euro erheblich zurückrudern.
Begründet wurde die Anpassung durch den „Krieg in der Ukraine und einen potenziellen weiterhin deutlichen Rückgang der Softwarelizenzerlöse“.
Beim Umsatz hält man allerdings an den bisherigen Prognosen fest. Die Clouderlöse sollen 11,55 bis 11,85 Mrd. Euro erreichen, die Cloud- und Softwareerlöse 25,0 – 25,5 Mrd. Euro.
Der freie Cashflow soll weiterhin bei „über 4,5 Mrd. Euro“ liegen.
Fazit
Es ist also nicht ganz so schlimm, wie man auf den ersten Blick hätte annehmen können. Daher hat die grundsätzliche Einschätzung der letzten Analyse (Link) weiterhin bestand.
SAP ist relativ betrachtet niedrig bewertet, allerdings ist der Ausblick und dürftig.
Abschreiben sollte man SAP aber sicherlich nicht. Wenn man den Prognosen glauben darf, dürfte der Gewinn 2022 zwar deutlich sinken, aber ab 2023 wieder steigen.
Wenn man wieder eine klare Verbesserung der Zahlen erkennen kann, wird das mehr Anleger überzeugen und die Kurse dürften wieder steigen. In vielen Fällen beginnt ein neuer Aufwärtstrend bereits in Erwartung der besseren Geschäftszahlen. Es könnte also bald so weit sein.
Gigantische Abwärtsrisiken geht man auf diesem Niveau nicht ein.
SAP geht davon aus, dass der freie Cashflow in diesem Jahr auf 4,5 Mrd. Euro sinken wird. Damit kann man den aktuellen Börsenwert von 102,0 Mrd. Euro guten Gewissens rechtfertigen. Vor allem, wenn die Prognosen richtig sind und der FCF bis 2024 auf über 7,0 Mrd. Euro steigt.
Bis dahin dürfte der Anteil der planbaren Umsätze 85% erreichen. Da Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen in der Regel mit einem P/FCF von über 25 bewertet werden, ergäbe sich erhebliches Potenzial.
Rechnen wir nach
Nehmen wir an, dass das gelingen kann und dass SAP perspektivisch marktüblich bewertet wird, ergibt sich folgende Rechnung.
Wird der 85%ige Anteil am freien Cashflow mit einem P/FCF von 25 bewertet und das restliche Geschäft mit einem Multiplikator von 15, ergibt sich daraus ein fairer Unternehmenswert von 164,5 Mrd. USD
Aus heutiger Sicht entspricht das einem Potenzial von rund 59%. Derartige Kursziele sollte man allerdings mir Vorsicht genießen. Es ist weder sicher, dass SAP diese Bewertung zugestanden wird und noch weniger, dass die Prognosen richtig sind.
Chart vom 22.07.2022 – Kurs: 91 Kürzel: SAP – WochenkerzenChart vom 22.07.2022 – Kurs: 91 Kürzel: SAP – Wochenkerzen
Aus technischer Sicht stehen die Zeichen auf Erholung. SAP ist übergeordnet bullisch, die Aufwärtstrends sind intakt und die Aktie hat in den letzten Wochen eine Bodenbildung in der Unterstützungszone bei 85 – 87 Euro vollzogen.
Ausgehend von dieser Basis könnte es jetzt zu einer Erholung in Richtung 95 Euro starten. Darüber wäre der Weg bis 100 oder sogar 104 Euro frei.
Fällt SAP jedoch per Wochenschluss unter 85 Euro zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. In diesem Szenario müsste mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 81,75 oder zum unteren Abwärtstrend eingeplant werden, der aktuell bei circa 79 Euro verläuft.
Darunter würde sich das Chartbild erheblich eintrüben.
Am Donnerstag wurde bei mir ein Kursalarm ausgelöst. SAP hat das bisherige Jahrestief unterschritten. Gehen jetzt die charttechnischen Lichter aus?
Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn Aktien auf ein neues Jahrestief fallen. Bei SAP scheinen aber bisher aber die Anschlussverkäufe zu fehlen. Panik sieht anders aus.
Am Donnerstag drehte die Aktie Intraday und schloss auf Xetra bei 86,70 Euro. Der Schlusskurs war also weit entfernt vom Tagestief bei 84,28 Euro und was noch wichtiger ist: SAP notierte damit wieder über dem alten Jahrestief.
Chart vom 01.07.2022 – Kurs: 86,63 Kürzel: SAP – Tageskerzen
Bei SAP finden wir interessanterweise sehr viele Fehlsignale im Chart. Seit Ende Februar gab es gleich drei Fälle, in denen die Aktie sehr schwach eröffnete, ein neues Jahrestief erreichte und dann postwendend wieder zur Oberseite zog.
Ich gehe selten auf solche Details ein, weil sie für einen langfristigen Investoren keine große Rolle spielen. Für Trader sind solche Themen jedoch von enormer Bedeutung.
In den drei bisherigen Beispielen kam es jeweils zu Erholungen von 8% oder mehr. Für einen Trade ist das vollkommen ausreichend. Wir werden sehen, ob es wieder dazu kommen wird.
Chart vom 01.07.2022 – Kurs: 86,63 Kürzel: SAP – Wochenkerzen
Doch selbst wenn es nicht gelingt, für die Bullen ist noch lange nicht aller Tage Abend. Alle relevanten Tiefs der letzten Jahre lagen zwischen 82 und 90 Euro. SAP hat aus technischer Sicht also noch ein wenig Spielraum.
Deshalb kam es zu dem „Kurssturz“
Auslöser des gestrigen Abverkaufs war ein negatives Rating. Die meisten Leser werden wissen, wie unverständlich mir Kursreaktionen auf Kommentare von Analysten sind.
Wer seine Anlageentscheidungen auf Basis von Ratings trifft, dem gnade Gott. Ratings laufen den Kursen hinterher und nicht umgekehrt.
Exane BNP stuft SAP jedenfalls von Outperform auf neutral.
Als Begründung führt man an, dass die Anlagestory des Unternehmens kompliziert bleibe und man sehe Nachfragerisiken, weil Investitionen in Software zunehmend auf den Prüfstand gestellt würden.
Das kann man durchaus so sehen, doch all das doch schon seit 3-4 Monaten bekannt.
Die wichtige Erkenntnis ist aber, dass man SAP, während dem Absturz der letzten Monate auf Outperform hatte. Jetzt am Jahrestief sieht man die Aktie neutral.
Vielleicht wäre es umgekehrt besser gewesen.
Investment -Case
Wir haben es spiegelverkehrt versucht. Meine letzte Analyse zu SAP liegt schon etwas zurück und war nicht gerade positiv. Die Details finden Sie hier: SAP: Enttäuschend
Seitdem ist der Kurs von 110,90 auf 86,63 Euro gefallen. Das macht natürlich einen großen Unterschied und daher sondieren wir jetzt wieder die Lage.
Denn wir waren zwar bei den höheren Kursen pessimistisch, aber das muss jetzt nicht mehr der Fall sein.
Wer über ein Investment in SAP nachdenkt, sollte den zuvor verlinkten Artikel lesen. Es ist wichtig, die dort angesprochenen Themen und Details zu kennen.
Am wichtigsten ist sicherlich das Thema Transformation in Richtung Cloud und die damit einhergehenden Veränderungen in der Geschäftszahlen. Das verursacht enorme Reibung, ist langfristig aber die richtige Entscheidung.
Ausblick und Bewertung
Relativ gesehen ist SAP günstig. Die Aktie notiert heute wieder auf dem Niveau von 2017. Seitdem ist der Umsatz allerdings von 28,15 auf 31,61 Mrd. Euro gestiegen. Der Gewinn kletterte von 3,36 auf 4,46 Euro je Aktie. DAS KGV ist dementsprechend von 26 auf 19,5 gesunken.
Allerdings ist der Ausblick auch wirklich mager. Mit Gewinnsteigerungen dürfte es vorerst zu Ende sein. Ein neues Rekordergebnis wird erst für 2024 und bis dahin kann noch viel schiefgehen.
Wirkliche Begeisterung dürfte das bei den wenigsten Anlegern auslösen. Damit der Kurs nachhaltig steigt, benötigt es einen Auslöser. SAP muss die Erwartungen übertreffen und den Anlegern einen Grund geben, einzusteigen.
Die nächste Chance dazu hat der Software-Gigant am 21. Juli, dann werden wieder Quartalszahlen vorgelegt.
Bull-Case
Abschreiben sollte man SAP aber sicherlich nicht. Es ist womöglich nur nicht der richtige Zeitpunkt, um einzusteigen. Wenn man den Prognosen glauben darf, dürfte der Gewinn 2022 zwar deutlich sinken, aber 2023 aber wieder steigen.
Wenn man wieder eine klare Verbesserung der Zahlen erkennen kann, wird das mehr Anleger überzeugen und die Kurse dürften wieder steigen. In vielen Fällen beginnt ein neuer Aufwärtstrend bereits in Erwartung der besseren Geschäftszahlen. Es könnte also bald so weit sein.
Gigantische Abwärtsrisiken geht man auf diesem Niveau nicht ein.
SAP geht davon aus, dass der freie Cashflow in diesem Jahr auf 4,5 Mrd. Euro sinken wird. Damit kann man den aktuellen Börsenwert von 102,0 Mrd. Euro guten Gewissens rechtfertigen. Vor allem, wenn die Prognosen richtig sind und der FCF bis 2024 auf über 7,0 Mrd. Euro steigt. Bis dahin dürfte der Anteil der planbaren Umsätze 85% erreichen. Da Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen in der Regel mit einem P/FCF von über 25 bewertet werden, ergäbe sich erhebliches Potenzial.
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