Welche Aktien steigen 2024?
Doch was erwartet uns im Jahr 2024? Geht die Aufwärtsbewegung weiter oder sind Rückschläge zu befürchten? Und welche Werte könnten sich in diesem Jahr als beste Aktien 2024 entpuppen?
Um Antworten auf die Fragen zu erhalten, haben wir unsere Experten nach den möglichen Top Aktien des Jahres gefragt. Unsere spekulativen Aktienempfehlungen für das Jahr 2024 haben allesamt eine spannende „Story“, so dass unsere Experten jeweils ein erhebliches Potenzial für steigende Aktienkurse sehen. Deshalb denken wir, dass es sich für Sie lohnt, diese aussichtsreichen Aktien näher zu betrachten. Lesen Sie hier die exklusiven Aktien Tipps von unseren Experten – vielleicht ist ja ein möglicher Geheimtipp für Sie dabei. Auf Ihre Tipps festgelegt haben sich unsere Experten im Zeitraum von Dezember 2023 bis Anfang Februar 2024.
Sie suchen einen Broker, der Ihnen den weltweiten Handel mit unzähligen Aktien – und somit auch den 12 Top-Aktien empfohlen von unseren Experten – ermöglicht? Dann informieren Sie sich hier über LYNX, den Aktien Broker.
- Welche Aktien steigen 2024?
- Beste Aktien 2024: Diese Aktien sollten nicht auf Ihrer Watchlist fehlen:
- Die besten Aktientipps 2024 von Wendelin Probst
- Aktientipp 1: MongoDB – Datenbankspezialist mit Wettbewerbsvorteil
- Aktientipp 2: AirBnB – Führendes Reiseportal für Vermieter von Ferienunterkünften
- Aktientipp 3: XP – Wachstumsstarker brasilianischer Onlinebroker mit hoher Dividendenrendite
- Aktientipp 4: Agnico Eagle Mines – Erstklassiger Goldproduzent zur Diversifikation
- Die besten Aktientipps 2024 von Ronald Gehrt
- Die besten Aktientipps 2024 von Achim Mautz
- Beste Aktien Liste (nach Performance YTD)
- Auswertung zum Jahresende 2023
- Auswertung zum Jahresende 2022
- Das sind die Gewinner-Aktien 2022 (maximale Performance)
- Welche Aktien steigen 2022?
- Beste Aktien 2022: Diese Aktien sollten nicht auf Ihrer Watchlist fehlen:
- Die besten Aktientipps 2022 von Wendelin Probst
- Die besten Aktientipps 2022 von Ronald Gehrt
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- Beste Aktien 2022 Liste:
Beste Aktien 2024: Diese Aktien sollten nicht auf Ihrer Watchlist fehlen:
Die besten Aktientipps 2024 von Wendelin Probst
Aktientipp 1: MongoDB – Datenbankspezialist mit Wettbewerbsvorteil
Mein erster Tipp für 2024 ist die Aktie von MongoDB (Symbol: AYX – ISIN: US02156B1035 – Währung: USD), einem Datenbankspezialisten mit Sitz in New York. Der Konzern hat eine cloudbasierte “Open-Source-Datenbank” entwickelt. In dieser Datenbank können Unmengen an Informationen und Daten aus einem Unternehmen gesammelt, verarbeitet und ausgewertet werden – eine Grundvoraussetzung für KI-Anwendungen.
Der entscheidende Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen, etablierten Datenbankanbietern wie Oracle oder Microsoft ist jedoch die einzigartige Technologie von MongoDB: Bisherige Datenbanksysteme basieren auf der mittlerweile veralteten SQL-Technik, während MongoDB auf der NoSQL-Technik basiert. Diese nicht-relationalen Datenbanken (NoSQL) haben bei der Verarbeitung von großen Datenmengen einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil. Daten sind über mehrere Server hinweg schnell integrier- und skalierbar. MongoDB bietet über die Datenbank hinaus auch zahlreiche KI-gestützte Analysemöglichkeiten und arbeitet kontinuierlich an der Nutzerfreundlichkeit. Auf diese Weise hat sich MongoDB in den letzten Jahren einen beachtlichen Wettbewerbsvorteil geschaffen.
Im Geschäftsjahr 2022/23 steigerte MongoDB den Umsatz um starke +47 % auf 1,28 Mrd. USD. Dabei wurde mit einem Ergebnis von 0,81 USD je Aktie (Vorjahr: -0,02 USD) die Gewinnzone erreicht. Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 erwarten Marktexperten einen Umsatz in Höhe von 1,66 Mrd. USD (+29 %) sowie ein Ergebnis in Höhe von 2,88 USD je Aktie. Für 2024/25 wird bei einem Umsatz von 2,02 Mrd. USD ‚(+22 %) dann ein Gewinn in Höhe von 3,25 USD je Aktie veranschlagt.
Die MongoDB-Aktie markierte Ende 2021 ein Allzeithoch von 590 USD, ehe es – so wie bei vielen Techwerten – zu einer rasanten Talfahrt kam. Diese endete Ende 2022 bei etwa 135 USD. Von dort ging es bis Ende 2023 wieder auf Kurse von mehr als 400 USD hoch, bevor eine erneute Konsolidierung einsetzte. Auf dem aktuellen Kursniveau von ca. 388 USD ist die Aktie zwar sehr ambitioniert bewertet, aber die einzigartige Technologie rechtfertigt einen satten Bewertungsaufschlag durchaus. Die Aktie, die gerade in den Nasdaq 100 Index aufgenommen wurde, könnte potenziell zu den Gewinnern des Jahres 2024 gehören.
Update zur Jahresmitte
Bis Mitte Februar kletterte die MongoDB-Aktie um knapp +22 % nach oben, ehe der Wert in eine heftige Korrektur fiel, in deren Verlauf sich die Aktie halbierte. Der Grund für die starken Kursverluste war eine überraschend schwache Geschäftsentwicklung, die das Unternehmen dazu veranlasste, die eigene Prognose etwas nach unten abzusenken. Dies erstaunte die Analysten, denn in der Vergangenheit gelang es MongoDB spielend, sämtliche Erwartungen zu schlagen. Der Marktkonsens liegt für dieses Jahr mittlerweile bei nurmehr 1,9 Mrd. USD Umsatz (+13 %) und 2,26 USD (-32 %) Gewinn je Aktie. Anleger sollten abwarten, bis sich die Geschäftsaussichten wieder aufhellen und sich eine neue Aufwärtsdynamik entwickelt.
Aktientipp 2: AirBnB – Führendes Reiseportal für Vermieter von Ferienunterkünften
Mein zweiter Tipp ist die Aktie von Airbnb (Symbol: ABNB – ISIN: US0090661010 – Währung: USD), einer weltweit führenden digitalen Plattform zur Vermittlung von privaten Zimmern und Ferienwohnungen an Reisende. Sowohl private als auch gewerbliche Vermieter können ihre Appartments, Zimmer, Ferienimmobilien oder ganze Häuser mit Fotos und allen wichtigen Infos zur Unterkunft und Umgebung auf Airbnb inserieren. Per Smartphone, Tablet oder Laptop können Angebote verglichen und passende Unterkünfte gebucht werden. Das Bewertungssystem erleichtert sowohl Gastgebern als auch Gästen zukünftige Buchungen. Für die Vermittlung und Abwicklung der Transaktion kassiert Airbnb eine Provision. Das Geschäftsmodell ist sehr gut skalierbar, denn ein großer Teil der Kosten ist variabel. Der Reisekonzern, der im Jahr 2008 in San Francisco gegründet wurde, kommt mittlerweile auf mehr als 1,5 Mrd. vermittelte Aufenthalte und mehr als 4 Mio. Gastgeber.
In den letzten 3 Jahren stieg der Umsatz im Schnitt um starke +47 %. Für das Jahr 2022 meldete AirBnB einen Umsatzanstieg von +40 % auf 8,4 Mrd. USD. Dabei wurde mit einem Ergebnis von 2,79 USD erstmals ein Gewinn erwirtschaftet. Für 2023 wird mit einem Umsatzwachstum von +17 % auf 9,85 Mrd. USD und einem Gewinn in Höhe von 8,12 USD je Aktie (+18 %) gerechnet. Im Jahr 2024 wird bei einem elfprozentigen Umsatzanstieg auf 10,98 Mrd. USD allerdings mit einem Gewinnrückgang auf 4,50 USD je Aktie gerechnet. Für das darauffolgende Jahr 2025 liegt der Analystenkonsens bei 12,34 Mrd. USD (+12 %) Umsatz und 4,96 USD (+10 %) Gewinn je Aktie.
Airbnb hat beste Aussichten, seine monopolartige Marktstellung bei der Vermittlung von privaten Unterkünften in den kommenden Jahren zu festigen, auch wenn der Konkurrent Booking mehr und mehr auch in diesen Bereich vordringt. Die Aktie, die Ende 2020 zu 68 USD an die Börse kam, erzielte ihr bisheriges Allzeithoch von knapp 220 USD wenige Monate nach dem IPO und fiel anschließend in eine Korrektur. Gegenwind kam zunächst durch die Corona-Pandemie und im Jahr 2022 durch den Bärenmarkt bei Tech-Aktien. Die Bewertung des Unternehmens ist aktuell mit ca. 90 Mrd. USD (Aktienkurs 140 USD) zwar durchaus ambitioniert, ist aber aufgrund der klaren Marktführerschaft und der guten Gewinnaussichten keineswegs überteuert.
Update zur Jahresmitte
Ende März erreichte die AirBnB-Aktie ein Hoch von 170 USD (+15 %). Doch seitdem befindet sich die Aktie der Vermittlungsplattform für private Unterkünfte in einem Abwärtstrend. Die Geschäftsentwicklung konnte nicht mit den hohen Erwartungen Schritt halten. Zuletzt machte dem Unternehmen offenbar vor allem eine schwächere Nachfrage in den USA und Änderungen im Konsumentenverhalten zu schaffen. Für 2024 erwarten die Analysten mit 11,04 Mrd. USD (+20 %) zwar dennoch einen leicht höheren Umsatz als noch zum Jahreswechsel, aber dafür wurden die Ergebnisprognosen im Schnitt um 0,26 USD auf 4,24 USD zurückgenommen. Ein Engagement drängt sich bei der Aktie aktuell nicht auf.
Aktientipp 3: XP – Wachstumsstarker brasilianischer Onlinebroker mit hoher Dividendenrendite
XP (Symbol: XP – ISIN: KYG982391099 – Währung: USD) ist der führende Onlinebroker für Aktien, Anleihen und Fonds in Brasilien. Die Onlinebank hatte Ende des dritten Quartals 4,4 Mio. aktive Kunden mit einem Vermögen von rund 220 Mrd. USD. CEO Thiago Maffra sagte im Oktober gegenüber Reuters, dass sein Unternehmen bereits 7 bis 8 % des brasilianischen Investmentmarktes hält, wobei 80 % von den fünf größten Banken des Landes gehalten werden. Erklärtes Ziel von XP ist es, alle großen Dickschiffe innerhalb von fünf bis sieben Jahren zu überholen. Da die brasilianische Zentralbank die hohen Zinsen bereits um 150 Basispunkte auf 12,25 % gesenkt hat, wird das Klima für Aktien langsam wieder besser. Zuletzt sprang der brasilianische Bovespa Index bereits deutlich an, sodass es leichter werden könnte, Neukunden zu gewinnen. Um das Geschäftsmodell zu diversifizieren, baut XP sein Angebot an Dienstleistungen wie Kreditkarten, Pensionsplänen und Versicherungen aus. In diesem Bereich hat XP die Einnahmen seit 2021 auf 11 % Umsatzanteil verdreifacht.
Im Jahr 2022 stiegen die Kundeneinlagen und Umsätze trotz des Bärenmarktes deutlich an, während die Gewinne mit 6,25 Real (1,27 USD) im Vorjahresvergleich stabil blieben. Für 2023 erwarten die Analysten einen Gewinnanstieg von +14 % auf 7,20 Real (1,45 USD) je Aktie. Für 2024 liegen die Schätzungen bereits bei ca. 8,85 Real (1,78 USD). Im Jahr 2023 schüttete das Unternehmen Dividenden in Höhe von 1,315 USD aus, so dass die Dividendenrendite auf dem aktuellen Kursniveau bei attraktiven 5,8 % liegt. Sollten sich die Gewinne wie erwartet positiv entwickeln, so dürfte die Gewinnbeteiligung der Aktionäre weiterhin hoch bleiben.
Die XP Aktie war im Jahr 2019 zu 27 USD je Aktie an der Nasdaq gelistet worden. Bis Sommer 2021 kletterte der Wert auf sein bisheriges Allzeithoch bei 53,08 USD. Anschließend ging es gemeinsam mit vielen anderen Tech- und Wachstumsaktien auf Talfahrt, ehe im Frühjahr 2023 ausgehend von ca. 10,30 USD ein erneuter Aufwärtstrend startete. Mit der XP Aktie lässt sich hervorragend auf ein freundliches Aktienjahr 2024 setzen, denn bei steigenden Börsen dürften auch die Geschäfte des Onlinebrokers glänzend laufen. Die Aktie fällt allerdings in eine etwas spekulativere Kategorie und ist daher nicht unbedingt für konservative Anleger geeignet.
Update zur Jahresmitte
Nach einem überschaubaren Anstieg auf 26,78 USD bewegte sich die XP-Aktie im Verlauf der ersten Jahreshälfte in einem stetigen Abwärtstrend und erreichte schließlich ein vorläufiges Tief von 15,24 USD. Die Marktexperten haben ihre Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr inzwischen von umgerechnet ca. 1,78 USD auf 1,46 USD je Aktie zurückgenommen. Damit ist die Aktie mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,4 sehr moderat bewertet. Für das kommende Jahr 2025 liegt das erwartete KGV sogar bei niedrigen 10,4. Zuletzt gab es wieder leichte Aufwärtstendenzen, so dass sich bei dem dividendenstarken Wert möglicherweise eine Bodenbildung abzeichnen könnte. Nervenstarke Anleger sollten jedoch abwarten, bis sich ein eindeutiger neuer Aufwärtstrend aus höheren Hochs und Tiefs ausbildet. Die Aktie des brasilianischen Onlinebrokers bleibt weiterhin aussichtsreich, aber es muss mit großen Schwankungen gerechnet werden.
Aktientipp 4: Agnico Eagle Mines – Erstklassiger Goldproduzent zur Diversifikation
Der Goldpreis entwickelte sich in den letzten beiden Jahren trotz der enormen Inflationsdynamik eher seitwärts. Der Grund dafür war die straffe Geldpolitik der Notenbanken. Doch zum Jahresende 2023 hin gab es – auch aufgrund der zunehmenden globalen Krisen und geopolitischen Spannungen wie beispielsweise dem eskalierten Nahost-Konflikt – einen deutlichen Schub nach oben und Gold erreichte sogar knapp ein neues Allzeithoch, bis das gelbe Edelmetall wieder leicht zurückfiel. Doch damit befindet sich Gold in einer hervorragenden charttechnischen Ausgangslage für ein mögliches starkes Goldjahr 2024. Deshalb bleibt die Gold-Aktie Agnico Eagle Mines (Symbol: AEM – ISIN: CA0084741085 – Währung: USD) Bestandteil meiner vier Top-Empfehlungen für 2024. Dank der Übernahme von Kirkland Lake Gold verfügt das Unternehmen als mittlerweile drittgrößter Goldproduzent der Welt über 12 produzierende Goldminen, die sich in Kanada, Australien, Finnland und Mexiko befinden.
Im Jahr 2022 wurde bei einem übernahmebedingt starken Umsatzwachstum von 3,82 Mrd. USD um +50 % auf 5,74 Mrd. USD ein Gewinnrückgang von -31% auf 1,53 USD je Aktie verbucht. Dies lag unter anderem auch an den Kosten für die Kirkland-Übernahme. Agnico Eagle schüttet seit 1983 durchgehend eine Bardividende aus. Zuletzt wurde die Quartalsdividende von 0,35 USD auf 0,40 USD je Aktie erhöht, so dass die Aktie bei 1,60 USD Jahresdividende und einem aktuellen Aktienkurs von 51 USD auf eine attraktive Dividendenrendite von 3,1 % kommt. Das ist für einen Goldwert ein vergleichsweise hoher Wert. Neben einem Umsatz in Höhe von 6,54 Mrd. USD (+14 %), erwarten Analysten auf der Ergebnisseite für 2023 einen deutlich steigenden Gewinn von 2,06 USD (+35 %) je Aktie. Im Jahr 2024 soll bei Umsätzen in Höhe von 6,84 Mrd. USD (+5 %) ein Gewinn von 2,30 USD (+12 %) je Aktie erzielt werden. Bei starken Gold-Notierungen ist entsprechend auch mehr drin.
Die Agnico Eagle Mines Aktie entwickelte sich in den letzten Jahren unter größeren Schwankungen seitwärts. Falls es dem Goldpreis gelingt, ein nachhaltig höheres Preisniveau oberhalb von 2.000 USD zu etablieren, dann sollte Agnico Eagle Mines in erster Reihe davon profitieren. Denn dann würde sich eine entsprechende Hebelwirkung auf die Gewinne von Agnico Eagle Mines entfalten. Ein erstes Kursziel könnten die Hochs des Jahres 2022 bei ca. 67 USD darstellen. Eine erstklassige, dividendenstarke Gold-Aktie zur Diversifizierung im Depot zu haben, könnte sich für Anleger im Jahr 2024 bezahlt machen.
Update zur Jahresmitte
Die Aktie von Agnigo-Eagle Mines entwickelte sich stark und konnte per Ende Juli in der Spitze um rund +42,2 % zulegen. Aktuell notiert der Goldwert mit 74,15 USD in Reichweite des Jahreshochs. Die starke Entwicklung ist zum einen auf die Rekordkurse beim Goldpreis, sowie auf eine Steigerung der Produktionsmenge zurückzuführen. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Analysten mittlerweile einen Umsatzanstieg auf 8,05 Mrd. USD (+21 %) sowie einen Gewinn von 3,69 USD (+65 %) je Aktie. Die Aktie kann an schwachen Tagen weiter zugekauft werden.
Quellen:
Yahoo Finance: Analysten-Schätzungen (12.08.2024); https://finance.yahoo.com/
Barrons: Analystenschätzungen (12.12.2023); https://www.barrons.com/market-data/stocks/xp/research-ratings
MongoDB IR-Webseite (12.08.2024); https://investors.mongodb.com/
Airbnb IR-Webseite (12.08.2024); https://investors.airbnb.com/
XP IR-Webseite (12.08.2024); https://investors.xpinc.com/en/
Agnico Eagle Mines IR-Webseite (12.08.2024); https://www.agnicoeagle.com/English/investor-relations/default.aspx
Die besten Aktientipps 2024 von Ronald Gehrt
Aktientipp 1: Sartorius Vorzugsaktie
Sartorius (Symbol: SRT3 – ISIN DE0007165631 – Währung: EUR) ist ein Vertreter der mit starken, mittelfristigen Wachstumsperspektiven versehenen Medizin- und Labortechnikbranche. Im Jahr 2023 verzeichnete dieser Sektor erheblichen Druck auf die Gewinnmargen, weil die Boomphase der beiden Vorjahre zu vollen Lagern bei den Kunden geführt hatte. Aber diese Korrektur einer vorherigen Übertreibung ist in einem Wachstumsmarkt eben immer eine Schwächephase auf Zeit. Das bietet mittelfristig Chancen für den Trader, zumal sich die Korrektur eben nicht nur auf Umsatz und Gewinn, sondern auch und gerade auf den Kurs der im DAX notierten Vorzugsaktie erstreckte.
Wir sehen im Fünfjahreschart auf Wochenbasis, dass die Aktie zwischen November 2021 und Ende Oktober 2023 fast genau zwei Drittel ihres Kurswerts eingebüßt hatte. Das war deutlich mehr als der Rückgang des Unternehmensgewinns – und das zu Recht. Denn die vorherige Hausse hatte die Sartorius-Aktie in eine Überbewertung geführt, die nur dann hätte Bestand haben können, wenn der Gewinn pro Aktie über mehrere Jahre hinweg wie auf Schienen weiter gestiegen wäre. Die Trader waren damals ebenso übertrieben optimistisch, wie sie jetzt pessimistisch sind.
Solche Situationen bieten Chancen für Anleger, die nicht auf eine schnelle Rallye über einige Tage und Wochen aus sind, sondern sich Aktien mit Perspektive für ein oder mehrere Jahre ins Depot legen wollen. 2024 könnte mit Blick auf die jetzt faire Bewertung und die Chance einer sich stabilisierenden Nachfrage im Verlauf des kommenden Jahres ein gutes Jahr für die Sartorius-Aktie werden.
Update zur Jahresmitte
Bis zum März lief die Sartorius Vorzugsaktie (Symbol: SRT3 – ISIN DE0007165631 – Währung: EUR) weiter nach oben, in der festen Erwartung, dass die Nachfrage-Flaute in der Gesamtwirtschaft ebenso wie in der Medizintechnikbranche im Frühjahr/Sommer 2024 ausgestanden ist und vor allem der wichtige Markt China wieder Fahrt aufnehmen würde. Diese Hoffnungen platzten und führten zu erneuten Gewinnwarnungen bei Sartorius. Wer hier dabei ist und keinen Stoppkurs knapp unter die im April unterbotene Unterstützungslinie 292/293 Euro platziert hatte, könnte sich überlegen, die Aktie auch erst einmal weiter zu halten, denn die Grundaussage bleibt: Die Medizintechnik ist ein Wachstumsmarkt und auch, wenn sich die Wende bei Nachfrage und Margen hinzieht, ausbleiben wird sie nicht.
Aktientipp 2: Bayer
Die negativen Aspekte haben die Anleger bei Bayer (Symbol: BAYN – ISIN DE000BAY0017 – Währung: EUR) jetzt umfassend in den Kurs eingepreist, die Chancen aber nicht – so ließe sich die Lage im Dezember 2023 für die Aktie des Pharma-Riesen zusammenfassen. Dabei hatte das Jahr gut begonnen, im Februar war die Bayer-Aktie noch der Spitzen-Performer im DAX. Aber das blieb nicht so, denn die Erwartung, auf dessen Grundlage man zum Start ins Jahr 2023 zugegriffen hatte, erfüllte sich nicht: China als immens wichtiger Markt startete nicht durch, wie man das hoffte, nachdem Ende 2022 auch dort die großen Lockdowns ein Ende hatten. Und bislang ist die Nachfragesituation nicht nur dort, sondern weltweit eher schwach. Hinzu kamen vor allem im Herbst weitere Tiefschläge:
Bayer musste die Phase-III-Studie eines Medikaments erfolglos beenden, das man als zukünftiges „Blockbuster-Medikament“ eingeschätzt hatte. Und mit einem Urteil in den USA über eine Schadensersatz-Summe von gut 1,5 Mrd. US-Dollar wurden die Anleger daran erinnert, dass immer noch eine vierstellige Zahl an Klagen wegen der glyposathaltigen Unkrautvernichter der von Bayer übernommenen Monsanto anhängig und jederzeit imstande sind, tiefe Scharten in die Bilanz des Konzerns zu schlagen.
Was aber dieser massive Abverkauf der Aktie, der den Kurs zuletzt auf den tiefsten Stand seit 2006 gedrückt hat, nicht berücksichtigt, ist neben der immensen Substanz, die Bayer repräsentiert, auch die Entschlossenheit des Vorstands, aktiv gegenzusteuern. Eine Verschlankung der Führungsstruktur soll Entscheidungen beschleunigen und Kosten sparen, zugleich prüft man, ob eine Aufteilung des Konzerns in zwei oder sogar drei eigenständige Bereiche die Wettbewerbsfähigkeit verbessern würde.
Immer dann, wenn der Pessimismus immens ist, man aber bei nüchterner Betrachtung konstatieren darf, dass das so negativ beurteilte Unternehmen wohl zu den letzten gehören würde, die von einer Krise vom Kurszettel gefegt werden, wird eine solche Aktie für Anleger mit Geduld und Nerven spannend. Auf dieser so extrem gedrückten Kursbasis könnte sich Bayer im Jahr 2024 zu einem Gewinner entwickeln!
Update zur Jahresmitte
Bislang ist der Druck, der seit der unseligen Übernahme von Monsanto auf der Bayer-Aktie (Symbol: BAYN – ISIN DE000BAY0017 – Währung: EUR) lastet, zwar nicht gewichen. Aber wir sehen seit März eine Bodenbildung mit Tiefs knapp unter 25 Euro, welche die Chance bietet, eine mittelfristige Plattform für eine Aufwärtswende zu werden. Da aber die Nachfrageflaute auch in der Pharmabranche derzeit noch anhält, bleibt es bei der Einschätzung: Hier geht es um ein mittelfristiges Investment, um Geduld und um Nerven. Hier würde ich auf jeden Fall, nicht zuletzt mit Blick auf die immense Substanz dieses Pharma-Riesen, vorerst engagiert bleiben.
Aktientipp 3: Nordex
Wenn man in einem haussierenden Gesamtmarkt, wie wir ihn im Dezember 2023 erleben, Aktien finden will, die im Folgejahr eine gute Chance haben, zu Gewinnern zu werden, ist man auf dünnem Eis unterwegs, wenn man sich bei den Gipfelstürmern umschaut. Vor allem, wenn da schon sehr viel an großen Hoffnungen und Erwartungen eingepreist ist. Doch auch bei den Verlierern des Jahres muss man sehr aufpassen, denn oft stehen die zu Recht in einem insgesamt starken Markt im Abseits. Beim Windkraftanlagen-Hersteller Nordex (Symbol: NDX1 – ISIN DE000A0D6554 – Währung: EUR) aber steht die Chance, dass der Spruch „die Letzten werden die Ersten sein“ nicht so ganz abwegig ist. Denn während es mit den Perspektiven in Sachen Unternehmensgewinn aufwärts geht, geht es mit der Aktie derzeit noch weiter bergab.
Das Umfeld für die Errichtung neuer Windkraftanlagen ist in Deutschland in den letzten Jahren immer problematischer geworden, aber das Hamburger Unternehmen agiert weltweit und nicht regional. Und global gesehen ist die Windkraft ein Wachstumsmarkt und wird es vorerst wohl auch bleiben. Zwar ringen auch starke Konkurrenten wie die dänische Vestas um ihre Stücke am Kuchen. Aber der sukzessiv steigende Umsatz macht deutlich: Es geht voran. Was jedoch für den Gewinn weder 2022 noch 2023 galt. Der Grund ist jedoch einer, der sich langsam verflüchtigt:
In den vergangenen Jahren musste Nordex zuerst mit massiven Einschränkungen in der Corona-Phase und dann mit Materialengpässen und immens gestiegenen Preisen kämpfen. Das führte dazu, dass viele Aufträge eine negative Rendite abwarfen, kurz: man zahlte drauf. Diese die Gewinnmarge drückenden Aufträge sind aber mittlerweile zum Großteil abgewickelt. Im Zuge der im November vorgelegten Bilanz zum dritten Quartal lag die operative Gewinnmarge bereits wieder im positiven Terrain.
Der Weg zurück in die Gewinnzone mag angesichts des weiterhin schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds steinig sein, aber beschritten wird er mittlerweile. Dass die Aktie das bislang nicht honoriert, kann sich auch noch bis zum Jahresende fortsetzen, weil die Nordex-Aktie als einer der Verlierer des Jahres bis zur Abrechnung der Jahres-Performances der großen institutionellen Anleger unter Druck bleiben könnte. Aber das Jahr 2024 könnte für Nordex eine beeindruckende Wende bringen – die Voraussetzungen dafür sind zumindest gegeben.
Update zur Jahresmitte
Nordex (Symbol: NDX1 – ISIN DE000A0D6554 – Währung: EUR) hat sich im ersten Halbjahr 2024 sehr gut entwickelt. Basis des Kursanstiegs: Nicht nur der Umsatz legte wie schon seit Jahren sukzessiv zu, in den ersten beiden Quartalen konnte der Windkraftanlagenhersteller auch endlich wieder eine positive Gewinnmarge vorweisen. Der im Dezember avisierte Weg zurück zu schwarzen Zahlen auf Netto-Basis geht also weiter … entsprechend hat sich das Bild der Anleger gegenüber der Nordex-Aktie deutlich zum Positiven gewandelt. Hier würde ich am Ball bleiben.
Aktientipp 4: Evotec
Evotec ist ein deutsches Wirkstoff-Forschungsunternehmen (Symbol: EVT – ISIN: DE0005664809 – Währung: EUR), das seit vielen Jahren steigende Umsätze verbucht und ebenso seit vielen Jahren „Stammkunde“ im Rahmen der Aktienempfehlungen ist. 2022 war sie nicht dabei, da erschien mir die Aktie viel zu heiß gelaufen … und sie da nicht zu empfehlen, erwies sich angesichts des immensen Abstiegs auch als richtig. 2023 war sie wieder auf der Empfehlungsliste … und auch, wenn der Gewinn nicht immens ausfiel, so hätte sich der Kauf Anfang 2023 doch gerechnet. Und 2024? 2024 würde sie erneut als potenzieller Gewinner in Betracht kommen, denn die gelungenen Zukäufe kleinerer Unternehmen zur Verbreiterung der Arbeitsbasis und die zahlreichen, oft langjährigen Kooperationen mit großen Pharmaunternehmen bieten eine solide Basis für konstantes, weiteres Wachstum.
Dass der Gewinn dabei in weit weniger ruhigen Bahnen läuft als der Umsatz, bedingt zwar, dass die Evotec-Aktie hoch volatil ist, aber das basiert auf der Unregelmäßigkeit der sogenannten „Meilenstein-Zahlungen“, die das Biotechunternehmen von den Projektpartnern bei erfolgreichem Abschluss von Arbeitsschritten erhält. Hier muss es dem Anleger um die übergeordnete, mittelfristige Richtung gehen: Evotec ist keine Aktie, die wie auf Schienen läuft. Sie schwankt stark … aber wer sich hier daran versucht, immer mal wieder in Korrekturbewegungen hinein einige Stücke einzusammeln, hat gute Chancen, am Ende des kommenden Jahres, vor allem aber auf mittel- und langfristiger Ebene deutlich höhere Kurse in der Aktie zu sehen.
Update zur Jahresmitte
Wenige Wochen nach meiner positiven Analyse der Evotec-Aktie (Symbol: EVT – ISIN: DE0005664809 – Währung: EUR) überwand diese zuerst die mittelfristige Abwärtstrendlinie, um sofort danach dramatisch einzubrechen. Auslöser war der unerwartete und sofortige Rücktritt des langjährigen Vorstandschefs Lanthaler, der, wie sich aber erst später herausstellte, wegen nicht korrekt abgewickelter Transaktionen mit der Evotec-Aktie gehen musste. Es folgten Monate mit einem Interims-Chef. Und bislang bleibt die Frage offen, ob und wie stark der Abgang des langjährigen Chefs mitsamt seiner Erfahrung und seinen Connections Evotec zurückwerfen könnte. Per Ende Juli steht diese Frage weiterhin im Raum. Und damit ist die Basis, auf der die Empfehlung Ende Dezember erfolgte, nicht mehr vorhanden … diese Aktie würde ich jetzt nicht im Depot haben wollen. Denn auch, wenn das Geschäftsmodell weiterhin hervorragende Perspektiven hat, so ist die Lage für meinen Geschmack jetzt doch zu unübersichtlich.
Die besten Aktientipps 2024 von Achim Mautz
Aktientipp 1:
Eldorado Gold
Aktientipp 2:
Intuitive Surgicals
Aktientipp 3:
Nvidia
Aktientipp 4:
Intra-Cellular Therapies
Aktientipp 1: Eldorado Gold (EGO)
Eldorado Gold (Symbol: EGO – ISIN: CA2849025093 – Währung: USD) ist eine der besten Goldaktien, gemessen an der Relativen Stärke gegenüber der Gesamtbranche. Das kanadische Bergbauunternehmen hat sich über weite Strecken hinweg wesentlich besser entwickelt als Branchenführer wie Barrick Gold oder Newmont Mining. Die besten Werte aus einem Sektor sind immer besonders interessant. Die Nachzügler sind selten ein gutes Investment.
Goldaktien sind natürlich weitestgehend von der Entwicklung des Goldpreises selbst abhängig. Dieser befindet sich seit dem Bruch der psychologisch wichtigen Marke bei 2.000 USD je Feinunze in einem bestätigten mittelfristigen Aufwärtstrend. Solange diese Ebene nicht nachhaltig nach unten verletzt wird, haben Goldaktien generell gute Karten, ihre Aufwärtsbewegung fortzuführen.
In den letzten drei Quartalen des Vorjahres hat das Unternehmen im Umsatz jeweils Wachstumsraten von +17 %, +7 % und +12 % erzielen können. Der Gewinn ist ebenfalls deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Interessant wird es im aktuellen Kalenderjahr. Analysten gehen in den kommenden Quartalen von einer durchschnittlichen Umsatzwachstumsrate im Bereich von rund +40 % aus. Der Gewinnanstieg sollte noch wesentlich höher ausfallen.
Auf längerfristiger Basis hat die Aktie gerade die Ebene bei rund 12 USD nachhaltig gebrochen. Der nächste größere Widerstand befindet sich bei rund 14.50 USD, den Zwischenhochs aus dem Jahr 2020. Sollten auch diese gebrochen werden, stünde einem weiteren Anstieg auf bis zu 25 USD nicht mehr viel im Wege.
Update zur Jahresmitte
Der Goldpreis hat sich, wie erwartet, in diesem Jahr bislang positiv entwickelt und steht unmittelbar vor einem neuem Allzeithoch. Dementsprechend positiv hat sich auch die Branche der Goldaktien entwickelt.
Bei Eldorado Gold haben wir seit der Vorstellung ein Plus von über 37 % verbuchen können.
Aktientipp 2: Intuitive Surgical (ISRG)
Das US-amerikanische Medizinunternehmen Intuitive Surgical (Symbol: ISRG – ISIN: US46120E6023- Währung: USD) beschäftigt sich vor allem mit der Herstellung und dem Vertrieb von Roboter-Assistenten für die Chirurgie. Im Bereich der medizinischen Instrumente und Zulieferer ist der Konzern derzeit an der Wall Street gemessen an der Marktkapitalisierung mit 127,3 Milliarden USD die absolute Nummer 1. Erst Anfang Januar 2024 wurden die vorläufigen Zahlen für das letzte Quartal veröffentlicht, welche zu einem enormen Kurssprung nach oben führten.
Der Sektor selbst mag zwar als defensiv gesehen werden, doch im Bärenmarkt 2022 gab es auch hier deutliche Verluste. Dementsprechend ist auch eine positive Marktentwicklung unabdingbar, um eine gute Performance erzielen zu können. Aktuell befindet sich die Branche inmitten einer Trendwende, welche im November des vorigen Jahres begonnen hat. Zuvor gab es vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2023 herbe Verluste.
Für das Gesamtjahr 2023 soll sich der Umsatz laut Analysten auf 7,09 Milliarden USD belaufen und somit deutlich mit +13,95 % über dem Vorjahr liegen. Für 2024 ist mit einer durchschnittlichen Steigerung des Umsatzes von rund +14 % zu rechnen. Der Gewinn sollte sich ähnlich entwickeln und eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von +14,90 % bringen. Aus fundamentaler Sicht demnach eine recht solide Entwicklung.
Die Aktie selbst entwickelt sich seit Langem wesentlich besser als der zugrundeliegende Sektor. Aktuell steht diese kurz vor ihrem Allzeithoch, welches im Jahr 2021 bei 369,69 USD gebildet wurde. Sollte dieser Widerstand gebrochen werden, wären im Chart keine weiteren Hürden vorhanden. Dies könnte den Kurs der Aktie über Monate hinweg deutlich nach oben katapultieren.
Update zur Jahresmitte
Auch der Medizinkonzern konnte seit Jahresbeginn ein sattes Plus von über +30 % erzielen. Zuletzt starke Quartalsergebnisse im Juli sorgten abermals für einen kräftigen Kurssprung. Hier passt weiterhin sowohl die fundamentale als auch die charttechnische Lage.
Aktientipp 3: Nvidia (NVDA)
Die Euphorie rund um das Thema Künstliche Intelligenz hat im Vorjahr insbesondere Chipaktien in die Höhe schnellen lassen. Der Branchenleader ist und bleibt dabei Nvidia (Symbol: NVDA – ISIN: US67066G1040 – Währung: USD) und nach wie vor ist zu sehen, dass der Titel die Branche anführt. Auch der Ausbruch zu Beginn des Jahres über die psychologisch wichtige Marke bei 500 USD verweist auf die Relative Stärke der Aktie, welche früher ein neues Hoch als die Nasdaq bilden konnte. Solange es hier zu keinen negativen Überraschungen bei den Quartalsergebnissen kommt, bleibt das Unternehmen wohl auch weiterhin der Branchenführer.
Die Branche selbst befindet sich längst schon auf neuen Allzeithochs und verfügt über einen hohen Beta-Faktor. Dies bedeutet, dass der Sektor sich meist bei Aufwärtstendenzen der Börsen wesentlich stärker entwickelt als der Gesamtmarkt. Leider gilt das Gleiche auch für Korrekturen. Geht es an der Wall Street nach unten, finden sich meist Titel wie Nvidia, AMD oder auch Broadcom unter den größten Verlierern. Dies sind übrigens auch meine 3 Top-Favoriten für den Chipsektor.
Wenn es um das Thema Wachstum geht, dann ist Nvidia ganz vorn mit dabei. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, die Zahlen für das vierte Quartal werden Ende Februar veröffentlicht, soll der Umsatzanstieg satte +118 % ausmachen. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr soll es mit einem Plus von +54 % weiter steil nach oben gehen. Der Gewinn je Aktie entwickelt sich sogar noch dynamischer. Im abgelaufenen Quartal werden sich Anleger über einen Gewinnsprung von rund +266 % freuen dürfen. Für 2024 erwarten Analysten ebenfalls ein kräftiges Plus in der Höhe von +62 %.
Mit dem Bruch der psychologisch wichtigen Marke bei 500 USD hat Nvidia Tür und Tor für weitere Anstiege geöffnet. Das nächste Kursziel liegt vorläufig bei 600 USD, der nächsten wichtigen runden Zahl. Solange die Aufwärtsbewegung an der Nasdaq anhält, wird der Chiphersteller wohl weiterhin den Sektor anführen. Angekommen an neuen Allzeithochs, gibt es derzeit keine Widerstände mehr.
Update zur Jahresmitte
Dass vor allem der Bereich Künstliche Intelligenz einen wichtigen Faktor in der aktuell nach wie vor positiven Entwicklung der Wall Street spielt, ist allgemein bekannt. Nvidia konnte auch 2024 bislang überzeugen und lieferte als Top Wert ein Plus von über +130%.
Alle beste AktienAktientipp 4: Intra-Cellular Therapies (ITCI)
Pharmaunternehmen sind immer wieder interessant, wenn es um Investments in defensive Sektoren geht. Angeführt wird die Branche seit langem vor allem von Unternehmen wie Eli Lilly und Amgen. Andere bekannte Namen wir Pfizer oder Johnson & Johnson mussten in den letzten Monaten doch einige Federn lassen. Gemessen an der Marktkapitalisierung gehört Intra Cellular Therapeutics (Symbol: ITCI – ISIN: US46116X1019 – Währung: USD) mit 6,6 Milliarden USD eher zu den kleineren Werten der Branche, zeigt aber seit geraumer Zeit Relative Stärke gegenüber vielen Mitstreitern.
Intra-Cellular ist auf niedermolekulare Arzneimittelbehandlungen für neurologische Erkrankungen wie Alzheimer spezialisiert, indem es auf intrazelluläre Signale im Zentralnervensystem abzielt. Sein Hauptmedikament, Caplyta, ist zur Behandlung von Schizophrenie und Erkrankungen im Zusammenhang mit bipolaren Störungen bei Erwachsenen zugelassen.
Die Branche befindet sich, so wie viele andere auch, seit November des vorigen Jahres im Höhenflug. Zuletzt gab es nach einer gesunden Konsolidierung im Januar neuen Aufwind, welcher insbesondere vom Branchenprimus Eli Lilly getragen wurde. Aktuell sehen wir hier sowohl mittel- als auch langfristig einen klaren und eindrucksvollen Trend nach oben.
Intra Cellular Therapeutics liefert seit vielen Quartalen nahezu dreistellige Umsatzwachstumsraten, kann jedoch noch keine Gewinne verbuchen. Dies ist im Bereich der Pharma- und Biotechnologieunternehmen jedoch nichts Unübliches. Auch für 2024 werden seitens von Analysten keine Gewinne erwartet.
Nach starken Anstiegen in den letzten Monaten bildete sich zuletzt im Januar eine konstruktive Zwischenkonsolidierung, welche von der 50-Tage-Linie aufgefangen wurde. Mit dem Ausbruch Anfang Februar gibt es neue Kaufsignale, welche die Aktie deutlicher nach oben bringen dürften. Solange sich das Papier oberhalb der 50-Tage-Linie halten kann, haben die Bullen vorerst weiterhin das Zepter fest in der Hand.
Update zur Jahresmitte
Das biopharmazeutische Unternehmen konnte auf der Gewinnseite in diesem Jahr zwar leichte Zugewinne verbuchen, doch mit den Tech-Werten konnten diese nicht ganz mithalten. Der längerfristige Aufwärtstrend ist aber nach wie vor intakt und es fehlt der Aktie nicht viel, um vielleicht schon bald ein neues Allzeithoch zu generieren. Solange die Kurse oberhalb der 150- und 200-Tage-Linie bleiben, sieht der Titel nach wie vor bullisch aus.
Beste Aktien Liste (nach Performance YTD)
Beste Aktien | ISIN | Symbol | Currency | Last trade price | YTD | 1W | 1M | 6M | 1Y | 5Y |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Airbnb, Inc. | US0090661010 | ABNB | USD | 147,37 | 8,21 % | 8,00 % | 13,16 % | -7,78 % | 25,25 % | — |
Agnico Eagle Mines Ltd. | CA0084741085 | AEM | USD | 85,53 | 55,93 % | -0,31 % | 9,35 % | 29,83 % | 82,29 % | 48,36 % |
Intuitive Surgical Inc. | US46120E6023 | ISRG | USD | 524,28 | 55,40 % | 3,54 % | 11,26 % | 34,90 % | 88,64 % | 186,55 % |
Eldorado Gold Corp. | CA2849025093 | EGO | USD | 16,74 | 29,07 % | 2,45 % | -0,12 % | 12,05 % | 59,73 % | 117,40 % |
Intra-Cellular Therapies Inc. | US46116X1019 | ITCI | USD | 90,51 | 26,38 % | 4,59 % | 27,14 % | 27,10 % | 64,15 % | 845,77 % |
NVIDIA Corporation | US67066G1040 | NVDA | USD | 148,88 | 200,61 % | 9,98 % | 16,57 % | 64,41 % | 219,66 % | 2.766,11 % |
Nordex SE | DE000A0D6554 | NDX1 | EUR | 12,42 | 18,97 % | -6,12 % | -5,98 % | -9,54 % | 16,29 % | 20,51 % |
Evotec AG | DE0005664809 | EVT | EUR | 7,95 | -62,78 % | 11,19 % | 32,61 % | -16,93 % | -54,57 % | -58,72 % |
XP Inc. | KYG982391099 | XP | USD | 17,62 | -32,41 % | 5,07 % | -0,62 % | -20,31 % | -19,51 % | — |
Sartorius AG – VZ | DE0007165631 | SRT3 | EUR | 232,50 | -29,93 % | -4,32 % | -0,73 % | -17,79 % | -7,37 % | 27,68 % |
Bayer AG | DE000BAY0017 | BAYN | EUR | 24,12 | -28,32 % | -3,75 % | -18,90 % | -15,52 % | -41,80 % | -65,92 % |
MongoDB, Inc. | US60937P1066 | MDB | USD | 294,12 | -28,04 % | 8,19 % | 13,37 % | -17,22 % | -20,52 % | 133,19 % |
Quellen:
Yahoo Finance: Analysten-Schätzungen (12.12.2023); https://finance.yahoo.com/
Barrons: Analystenschätzungen (12.12.2023); https://www.barrons.com/market-data/stocks/xp/research-ratings
MongoDB IR-Webseite (12.12.2023); https://investors.mongodb.com/
Airbnb IR-Webseite (12.12.2023); https://investors.airbnb.com/
XP IR-Webseite (12.12.2023); https://investors.xpinc.com/en/
Agnico Eagle Mines IR-Webseite (12.12.2023); https://www.agnicoeagle.com/English/investor-relations/default.aspx
Zahlen und Aussichten von Eldorado Gold (EGO) –
https://app.koyfin.com/estimates/eac/eq-e94ll1
Zahlen und Aussichten von Intuitive Surgical
Quelle: https://app.koyfin.com/estimates/est/eq-56ffzm
Auswertung zum Jahresende 2023
Nach einem schwachen Börsenjahr 2022 verlief das Jahr 2023 für die Aktienmärkte unterm Strich sehr positiv. Zunächst erholten sich die Kurse vom Bärenmarkt des Vorjahres und verzeichneten im ersten Halbjahr ansehnliche Kursgewinne. Mitte Juli setzte dann eine Konsolidierung ein, die bis Ende Oktober anhielt. Anschließend startete eine fulminante Jahresendrallye, die viele Indizes auf neue Jahreshochs oder – wie beim DAX – sogar auf neue Allzeithochs trieb.
Unterm Strich stieg der deutsche DAX 40 Index von 13.992 Punkten am Jahresstart bis Silvester um ca. +19 % auf 16.751 Punkte. Das Jahrestief lag bei 14.069 Zählern, während das Hoch bei 16.794 Punkten markiert wurde.
Die US-Börsen zeigten sich ebenfalls von ihrer starken Seite. Als treibende Kraft kristallisierte sich vor allem der Nasdaq 100 Index heraus, der im vergangenen Jahr um starke +54 % zulegen konnte. Die treibenden Kräfte hinter dem Anstieg waren die sogenannten Magnificent 7. Darunter werden die 7 Big Tech Aktien Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla zusammengefasst. Im schwachen Vorjahr hatte der Tech-Index allerdings auch die höchsten Verluste verzeichnet. Der marktbreite S&P 500 Index konnte im Jahresverlauf 2023 um +24 % auf 4.769 Zähler zulegen. Besondere Stärke zeigten im Jahr 2023 Aktien aus dem Bereich (Künstliche Intelligenz) KI, während Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien sowie etliche Rohstoffwerte zu den Verlierern des Jahres gehörten.
Die Kapitalmarktexperten von LYNX hatten Ihnen Anfang des Jahres jeweils ihre vier Favoriten für das Börsenjahr 2023 präsentiert. Sehen wir uns an, welche Performance Ronald Gehrt, Achim Mautz und Wendelin Probst mit ihren jeweiligen Favoriten im Börsenjahr 2023 erzielen konnten.
Das sind die Gewinner-Aktien 2023 (maximale Performance)
Position | Aktie |
1. | Redcare Pharmacy (+211 %) |
2. | Celsius Holdings (+99 %) |
3. | On Semiconductor (+79 %) |
4. | Netflix (+70 %) |
5. | Evotec (+59 %) |
Die besten Aktientipps 2023 von Wendelin Probst
Aktientipp 1:
Agnico Eagle Mines Aktie
Aktientipp 2:
Array Technology Aktie
Aktientipp 3:
Impinj Aktie
Aktientipp 4:
Denbury Aktie
Aktientipp 1: Agnico Eagle Mines – Gold-Aktie könnte im Jahr 2023 glänzen
Der Goldpreis entwickelte sich im Jahr 2022 trotz der enormen Inflationsdynamik überraschend schwach. Der Grund dafür war die straffe Geldpolitik der Notenbanken. Doch weil die Realzinsen nach wie vor negativ sind und auch die geopolitischen Risiken und globalen Krisen zunehmen, könnte das gelbe Edelmetall 2023 wieder glänzen. Deshalb bleibt die Gold-Aktie Agnico Eagle Mines (Symbol: AEM –ISIN: CA0084741085 – Währung: USD) Bestandteil meiner vier Top-Empfehlungen für 2023. Dank der Übernahme von Kirkland Lake Gold verfügt das Unternehmen über mehr als 10 produzierende Goldminen, die sich in Kanada, Australien, Finnland und Mexiko befinden.
Übernahmebedingt erwarten Analysten im Jahr 2022 einen Umsatzsprung in Höhe von +52 % auf 5,8 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie soll aufgrund der schwächeren Goldpreise sowie der Übernahmekosten um -8 % auf 2,22 USD zurückgehen. Bei einer aktuellen Quartalsdividende von 0,40 USD kommt die Aktie derzeit immerhin auf eine Dividendenrendite in Höhe von 3,1 %. Im kommenden Jahr 2023 soll bei Umsätzen in Höhe von 5,9 Mrd. USD (+2 %) ein Gewinn von 2,01 USD je Aktie erzielt werden. Mögliche Steigerungen beim Goldpreis sind in diesen Schätzungen natürlich nicht enthalten. Sollte das gelbe Edelmetall also an Wert gewinnen, so würde sich dadurch auch eine Hebelwirkung auf die Gewinne von Agnico Eagle Mines entfalten. Nachdem der Aktienkurs zuletzt im Gleichschritt mit dem Goldpreis bereits von Kursen unter 40 USD auf mehr als 50 USD angezogen hat, bildet sich möglicherweise gerade ein neuer Aufwärtstrend. Ein erstes Kursziel wären die Hochs des Jahres 2022 bei ca. 67 USD. Eine erstklassige Gold-Aktie zur Diversifizierung im Depot zu haben, könnte sich für Anleger im Jahr 2023 bezahlt machen.
Update zur Jahresmitte
Bis April kletterte die Aktie im Gleichschritt mit dem Goldpreis um knapp +20 % nach oben und erreichte mit 61,15 USD ein Zwischenhoch. Anschließend korrigierte sowohl das gelbe Edelmetall als auch die Agnico Eagle Mines Aktie. In der Zwischenzeit haben die Analysten ihre Umsatzschätzungen für 2023 auf 6,6 Mrd. USD angehoben und auch die Gewinnerwartungen um 21 Cent auf 2,22 USD je Aktie angehoben. Die aktuellen Kurse knapp unter 50 USD bieten aus meiner Sicht eine nochmalige Nachkaufgelegenheit, denn ich bin – nicht zuletzt wegen der unsicheren geopolitischen Lage – weiterhin optimistisch für den Goldpreis.
Aktientipp 2: Array Technology – Solar-Aktie profitiert von PV-Boom und Biden-Gesetz
Mein zweiter Tipp ist die Aktie des Solar-Unternehmens Array Technologies (Symbol: ARRY – ISIN: US04271T1007 – Währung: USD). Das Unternehmen produziert Steuerungssysteme für die Solar-Industrie. Mit diesen folgen auf dem Boden montierte Solarmodule tagtäglich dem Sonnenverlauf und richten sich entsprechend aus – ähnlich wie dies in der Natur bei Sonnenblumen der Fall ist. Mit den wetterbeständigen, softwaregesteuerten Systemen lässt sich die Effizienz von Photovoltaikanlagen beträchtlich steigern. Da Sonnenstrom mittlerweile zu den günstigsten Energiequellen zählt, gibt es in der Branche einen regelrechten Boom, der auch im Jahr 2023 anhalten dürfte. Die Auftragsbücher von Array sind mit 1,9 Mrd. USD prall gefüllt. Die Firma aus Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico profitiert darüber hinaus vom sogenannten „Inflation Reduction Act“. Das neue Gesetz der Biden Regierung bringt dem Unternehmen direkte staatliche Subventionen für Bauteile sowie Steuererleichterungen. In Folge dürften die Gewinnmargen von Array einen deutlichen Sprung nach oben machen.
Für das Geschäftsjahr 2022 gehen die Analysten von einer Umsatzsteigerung von +85 % auf 1,58 Mrd. USD sowie von einer Gewinn-Verfünffachung auf 0,35 USD je Aktie aus. Im neuen Jahr 2023 sollen bei einem Umsatz in Höhe von 1,92 Mrd. USD (+22 %) bereits 0,98 USD Gewinn je Aktie erzielt werden. Für 2024 liegen die Schätzungen bei 2,22 Mrd. USD Umsatz und 1,35 USD Gewinn je Aktie. Die Array-Aktie erzielte ihr bisheriges Allzeithoch von 54,78 USD wenige Monate nach dem Börsengang, der Ende 2020 zu 22 USD erfolgt war. Anschließend ging es bis Mitte 2022 bergab und die Aktie zehntelte sich auf 5,45 USD. Von diesem Niveau aus kletterte die Aktie in der zweiten Jahreshälfte wieder bis in den Bereich des Ausgabekurses und zeigte seitdem relative Stärke. Mit der schwankungsfreudigen Small Cap Aktie (Börsenwert 3,1 Mrd. USD) können Sie im Jahr 2023 auf eine Fortsetzung des Solar-Booms setzen.
Update zur Jahresmitte
Die Array Technologies-Aktie ist seit Jahresbeginn in einer volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 16 USD und 25 USD gefangen. Nach einem Hoch von 24,99 USD Ende Mai notiert der Wert aktuell wieder bei ca. 21 USD und damit genau im Bereich des Ausgangsniveau. Damit hält sich die Aktie im Vergleich zu etlichen anderen Solarwerten relativ stark, denn Werte wie Enphase Energy oder Solaredge Technologies haben in den letzten Monaten ordentlich Federn gelassen. Dennoch wurden die Markterwartungen bei Array Technologies etwas gesenkt. Auf der Umsatzseite liegen die Schätzungen der Experten für dieses Jahr nun bei 1,85 Mrd. USD beim Gewinn wird mit 0,85 USD je Aktie gerechnet. Da sich der Solarboom in den USA etwas abzuschwächen scheint sind die Aussichten für den Wert nicht mehr ganz so bullisch wie noch zu Jahresbeginn. Auf der anderen Seite ist die Array Aktie im Vergleich zu anderen Solarwerten weiterhin relativ günstig bewertet und hat langfristig beste Wachstumsaussichten.
Aktientipp 3: Impinj – Das Internet der Dinge wird Realität
Impinj (Symbol: PI – ISIN: US4532041096 – Währung: USD) entwickelt sogenannte Radiofrequenz-Halbleiter (RF Chips) sowie Geräte mit denen die RF Chips drahtlos ausgelesen werden können. Mit der Technologie des Unternehmens lassen sich Gegenstände drahtlos identifizieren, lokalisieren und authentifizieren. Auf einer cloudbasierten Software-Plattform werden die gesammelten Daten dann gebündelt und verwaltet. Auf diese Weise wird das Internet der Dinge, hierzulande auch Industrie 4.0 genannt, Realität. Die Chips des Unternehmens kommen bereits in der Industrieproduktion, im Einzelhandel, bei der Gepäckabgabe an Flughäfen, in Krankenhäusern oder in Großwäschereien zum Einsatz. Impinj fabriziert seine Produkte nicht selbst, sondern hat die Produktion per „fabless manufacturing“ (Fabriklose Herstellung) an externe Hersteller ausgelagert. Im Gegensatz zu vielen anderer Tech-Unternehmen schwächte sich das Umsatzwachstum von Iminj im Verlauf des Jahres 2022 kaum ab.
Im Jahr 2021 steigerte das Unternehmen den Umsatz um +37 % von 139 Mio. USD auf 190 Mio. USD. Dabei fielen allerdings noch Verluste in Höhe von 2,12 USD je Aktie an. Für das Jahr 2022 erwarten Analysten bei ca. 254 Mio. USD Umsatz (+34 %) mit einem Ergebnis von 0,90 USD je Aktie den Sprung in die Gewinnzone. Im Jahr 2023 sollen bei knapp 319 Mio. USD Umsatz ca. 1,26 USD je Aktie (+40 %) verdient werden. Die Bewertung der Impinj Aktie ist bei Kursen von 114 USD und einem Börsenwert von knapp 3 Mrd. USD zwar nicht gerade günstig, aber ein Aufschlag ist aufgrund der herausragenden Marktstellung sowie des rasanten und bereits profitablen Wachstums durchaus gerechtfertigt. Zuletzt äußerte sich CEO Chris Diorio sehr optimistisch und verwies auf den enormen Auftragsbestand. Gelingt es dem Unternehmen, die Marktprognosen zu übertreffen, so könnte die Impinj-Aktie, die auch 2022 bereits ordentlich zulegen konnte, zu den Gewinnern des Jahres 2023 zählen. Es handelt sich allerdings wie bei Array Technology um eine sehr spekulative Tech-Aktie, bei der Anleger mit hohen Kursschwankungen rechnen müssen.
Update zur Jahresmitte:
Die Impinj Aktie legte los wie die Feuerwehr und kletterte bis Mitte März um +27 % auf 144,90 USD. Ende April enttäuschten allerdings die Quartalszahlen und der Wert stürzte bis auf 80 USD ab. Nachdem Mitte Juni wieder Kurse von mehr als 116 USD notiert wurden, ging es abermals nach unten auf aktuell 85,99 USD. Dennoch sind die Analystenerwartungen seit Jahresbeginn insgesamt gestiegen. Inzwischen werden bei 351 Mio. USD (+36 %) Umsatz ca. 1,41 USD (+47 %) Gewinn je Aktie erwartet. Damit ist die Aktie für einen absoluten Zukunftswert nicht mehr allzu teuer bewertet. Wer sehr mutig ist, der kann die aktuelle Kursschwäche zu einem spekulativen Einstieg nutzen. Wer jedoch weniger schwankungsstarke Aktien bevorzugt, der sollte außen vor bleiben.
Aktientipp 4: Denbury – Klimafreundlicher Ölproduzent
Energie wird auch 2023 ein bestimmendes Thema sein. Der texanische Energiekonzern Denbury (Symbol: DEN – ISIN: US24790A1016 – Währung: USD) befand sich schon 2022 unter meinen Top-Tipps. Ich setze weiterhin auf das Unternehmen, das mit innovativen Methoden Öl fördert und dabei sogar CO2 reduziert. Die Förderprojekte von Denbury befinden sich in mehreren US-Bundesstaaten und kommen laut geologischen Gutachten auf Reserven von über 192 Mio. Barrel Ölequivalent. Das Unternehmen förderte im Jahr 2022 mit der sogenannten Enhanced Oil Recovery Methode pro Tag etwas weniger als 50.000 Barrel Erdöl. Bei dem innovativen Verfahren werden Kohlendioxid-Abgase aus der Industrie in bereits ausgebeutete Ölfelder gepumpt. Das CO2 verbleibt anschließend im Boden, so dass sich ein positiver Effekt für das Klima ergibt. Allein im Jahr 2022 konnte das Unternehmen so mehr als 4 Mio. Tonnen CO2 im Boden entsorgen. Bis 2030 soll sämtliches CO2, das bis zur Verbrennung der gewonnenen fossilen Energie entsteht, vollständig kompensiert werden (Scope 3).
Für das Jahr 2022 erwarten Experten einen Umsatzanstieg um +35 % auf 1,7 Mrd. USD und eine Gewinnsteigerung um +181 % auf 7,19 USD Gewinn je Aktie. Im Geschäftsjahr 2023 sollen den Analysten zufolge bei 1,6 Mrd. USD Umsatz Gewinne in Höhe von 8,53 USD je Aktie geschrieben werden (+19 %). Doch sollten die Ölpreise erneut steigen, so könnte aufgrund der Hebeleffekte auch entsprechend mehr drin sein. Die Denbury-Aktie befindet sich seit dem erfolgreichen Abschluss einer finanziellen Restrukturierung im Herbst 2020 in einem Aufwärtstrend und erreichte im Herbst 2022 vorläufige Höchstkurse von 104,05 USD. Sobald die Öl- und Gaspreise im Jahr 2023 wieder Stärke zeigen, sollte auch der „klimafreundliche“ Ölwert zur nächsten Aufwärtswelle ansetzen. In den „grünen“ Ölproduzenten könnte man in Zeiten des Klimawandels guten Gewissens investieren. Trotzdem können die Schwankungen auch bei dieser Aktie recht hoch ausfallen.
Update zur Jahresmitte:
Nach Höchstkursen von 96,34 USD im April setzte eine Konsolidierung ein, so dass die Denbury Aktie in etwa wieder dort notiert, wo sie zu Jahresbeginn gestartet war. Dies liegt mit Sicherheit auch am zuletzt schwächeren Ölpreis, der die Umsatz- und Gewinnerwartungen etwas gedämpft hat. Die Analysten erwarten für 2023 mittlerweile einen deutlichen Umsatzrückgang von -16 % auf ca. 1,45 Mrd. USD sowie ein schwächeres Ergebnsi in Höhe von 5,77 USD (-15 %) je Aktie. Im kommenden Jahr 2024 soll bei 1,54 Mrd. USD Umsatz dann 6,18 USD (+7 %) je Aktie verdient werden. Die aktuellen Kurse können zum Einstieg genutzt werden. Denbury hat starke Alleinstellungsmerkmale und ist gemessen an den Gewinnerwartungen nicht zu teuer bewerten. Zumal ein anziehender Ölpreis jederzeit wieder einen Hebel auf die Gewinne bringen kann.
Die besten Aktientipps 2023 von Ronald Gehrt
Aktientipp 1:
VERBIO Aktie
Aktientipp 2:
Netflix Aktie
Aktientipp 3:
Redcare Pharmacy Aktie (ex Shop Apotheke)
Aktientipp 4:
Evotec Aktie
Aktientipp 1: VERBIO
VERBIO (Symbol: VBK – ISIN: DE000A0JL9W6 – Währung: EUR), mit voller Bezeichnung Vereinigte BioEnergie AG, ist der europaweit größte Hersteller von Biokraftstoffen und Biogas.
Die drastische CO2-Einsparung gegenüber herkömmlichen Kraftsoffen gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung, entsprechend ist die bis Mitte 2020 nur wenig beachtete VERBIO-Aktie in den Fokus der Investoren gerückt. Seit Sommer 2020 hat der Kurs eine dramatische Hausse absolviert, die indes seit Herbst 2021 in hochvolatile Schwankungen übergegangen ist. Vor allem zwei Faktoren waren Basis dieser starken Ausschläge in beide Richtungen. Zum einen tauchten immer wieder Befürchtungen auf, die Politik könnte den ohnehin reglementierten Einsatz von Biokraftstoffen weiter beschränken, was auf den Kurs drückte. Die Aktie antreibend war die Erwartung, dass Biokraftstoffe insbesondere im Zuge der Bemühungen Europas, von klassischen fossilen Energiequellen unabhängiger zu werden, einen immer größeren Absatzmarkt vorfinden werden. Aus heutiger Sicht ist zu vermuten, dass letzterer Aspekt in den kommenden Jahren das größere Gewicht haben wird.
Rein von der Volatilität her ist VERBIO daher nichts für schwache Nerven. Aber wenn man sich die Aktie als mittel- und langfristiges Investment überlegt, kann (und sollte) man diese starken Schwankungen, die durch kurzfristiges, spekulatives Trading ausgelöst werden, grundsätzlich ignorieren. Für den mittelfristigen Zeithorizont ist vor allem eines wichtig: Eine solide Umsatz- und Gewinnperspektive, die sich für VERBIO aus heutiger Sicht auf die nächsten Jahre hinaus in der Tat bietet, zugleich ist die Bewertung keineswegs zu hoch.
Das Unternehmen kalkuliert gezielt vorsichtig und konservativ, was dazu führte, dass man für das Geschäftsjahr 2022/2023 einen Gewinnausblick vorlegte, der nach einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 500 Millionen im am 30.6. beendeten Geschäftsjahr 2021/2022 nur 300 Millionen vorsieht. Aber schon das Ergebnis des am 30.9.2022 beendeten, ersten Quartals des neuen Geschäftsjahrs unterstreicht: Dieser Gewinnausblick dürfte über kurz oder lang deutlich angehoben werden. Sich bei VERBIO in die immer wieder auftauchenden Korrekturen hinein Stück um Stück langsam einzukaufen, sollte sich auf Sicht der kommenden Jahre rechnen.
Update zur Jahresmitte:
Dass VERBIOs immenser Gewinn im Geschäftsjahr 2021/2022 eine Ausnahme bleiben würde, war von vornherein klar. Dass der Bioenergie-Hersteller die ursprüngliche Prognose für das jetzt endende Geschäftsjahr 2022/2023 aber deutlich senken würde, hatten offenbar viele (auch ich) nicht erwartet. Die Aktie rutschte dadurch bis Ende April immer weiter ab, bevor dann der Versuch einer Bodenbildung begann. Wer hier eine Position hält, könnte sie mit einem Stoppkurs knapp unter 30 Euro und damit leicht unter dem bisherigen Jahrestief absichern.
Aktientipp 2: Netflix
Eine wachsende Konkurrenz, ein hinter den Erwartungen zurückbleibender Zuwachs bei den Abonnenten und eine zuvor zu ambitionierte Bewertung brachten die Aktie des Streaming-Dienstes Netflix (Symbol: NFLX – ISIN: US64110L1061 – Währung: USD) im ersten Halbjahr 2022 unter extremen Verkaufsdruck. Manche sahen hier schon das Scheitern der Geschäftsidee kommen. Aber Netflix hat seither vieles richtig gemacht und erholte sich im zweiten Halbjahr 2022 sukzessiv von der vorherigen Baisse.
Und diese Erholung kann im Jahr 2023 durchaus weitergehen, denn es ist gelungen, das Kundenwachstum zu stabilisieren. Maßnahmen wie die Einschränkung der Nutzung eines Abonnements durch mehrere Nutzer führten nicht zu der befürchteten Flucht der Kunden. Und bei den Eigenproduktionen landet Netflix genug Hits wie zuletzt im Dezember mit „Wednesday“, um die Abonnenten zu halten. Hinzu kommt, dass sich ein Netflix-Abonnement in einer Preisklasse bewegt, die auch bei einem zu erwartenden, verstärkten finanziellen Druck auf die Verbraucher weltweit bezahlbar bliebe.
Die Baisse des ersten Halbjahres hat die zuvor deutlich zu ambitionierte Bewertung der Aktie (das Kurs/Gewinn-Verhältnis lag 2019 bis 2021 zwischen 50 und 90, in den Jahren zuvor noch weit höher) auf einen absolut akzeptablen Level von unter 30 gedrückt. Jetzt wäre die Netflix-Aktie fair bis günstig bewertet angesichts des Umstands, dass das Management die kritischen Faktoren offenbar effektiv in den Griff bekommen hat.
Dennoch sollte man in einem wieder schwieriger gewordenen Umfeld am Aktienmarkt mit Bedacht vorgehen. Netflix hat seit Juli 2022 eine beeindruckende Erholung absolviert und ist zuletzt an einem markanten, charttechnischen Widerstandsbereich bei 330/333 US-Dollar abgeprallt. Wer die Sache vorsichtiger angehen möchte, sollte entweder versuchen, die Aktie in Richtung 200/250 US-Dollar in eine Korrektur hinein abzugreifen oder warten, bis diese Zone 330/333 US-Dollar eindeutig überwunden und so der Weg für die Fortsetzung der Erholung freigegeben wurde.
Update zur Jahresmitte:
Die vorherige Überbewertung war abgebaut und die Abonnenten treuer und gelassener als von vielen befürchtet. Kurz: Die Skepsis war, nachdem man es zuvor bis Ende 2021 beim Optimismus übertrieben hatte, zu groß gewesen: Netflix‘ Wachstum geht weiter. Allerdings ist die Aktie im ersten Halbjahr 2023 sehr stark gelaufen. Grundsätzlich wäre ein Anlauf an die Widerstandszone 480/510 US-Dollar denkbar. Aber da der Kurs die für den Fortbestand des Aufwärtstrends entscheidende Unterstützungszone 315/330 US-Dollar schon sehr weit unter sich gelassen hat, könnte man jetzt durchaus mal daran denken, sich durch das Mitnehmen des Gewinns bei der Hälfte der Position auf die absolut sichere Seite zu stellen. Dem Rest der Aktien könnte man dann einen Stoppkurs um die 310 US-Dollar verpassen.
Aktientipp 3: Shop Apotheke
Die Grundidee war schon richtig, aber man erwartete zu viel in zu kurzer Zeit. Dass Online-Apotheken großes Umsatz- und Gewinnpotenzial haben, ist heute genauso richtig wie Anfang 2020, als die Super-Hausse der Shop Apotheke (Symbol: SAE – ISIN: NL0012044747 – Währung: EUR) begann. Aber man hatte unterstellt, dass die Corona-Problematik die Shop Apotheke in Windeseile in die Gewinnzone tragen würde und der Gewinn dann von dort aus immer weiter zulegen würde. Nicht zuletzt befeuert durch das „E-Rezept“, durch das es weitaus einfacher ist, verschreibungspflichtige Medikamente bei Online-Apotheken zu erwerben.
Das E-Rezept kam nicht, die Gewinne ebenso wenig. Die Ernüchterung fiel immens aus. Auch 2022 schreibt das Unternehmen noch rote Zahlen und derzeit rechnet man seitens der Analysten damit, dass die Gewinnschwelle nicht vor 2024 erreicht wird. Die Aktie, die zuvor scheinbar unaufhaltsam stieg, brach Anfang 2021 ein und notiert heute dort, wo sie Anfang 2020 ihre gescheiterte Hausse startete. Aber genau darin liegt jetzt die Chance.
Lieferprobleme, steigende Logistikkosten, höhere Medikamentenpreise, vorsichtiger werdende Verbraucher und das Ausbleiben des E-Rezepts waren die großen Probleme des Jahres 2022. Aber das E-Rezept ist in Deutschland mittlerweile regional gestartet und soll sukzessiv auf das gesamte Land erweitert werden. Die Lieferprobleme haben sich erheblich reduziert. Die Kostenseite hat gerade im Fall eine Rezession eher eine Abwärtsperspektive … und gerade wenn die Konjunktur wankt und immer mehr Verbraucher auf ihr Geld achten müssen, haben Online-Apotheken wegen ihrer günstigeren Preise gute Karten. So gesehen kann das Jahr 2023 für die Aktie der Online-Apotheke jetzt, nachdem die überzogene Spekulation aus dem Kurs heraus ist, durchaus ein sehr gutes werden.
Update zur Jahresmitte:
Dass die Shop Apotheke sich per 13. Juni 2023 in Redcare Pharmacy umbenannte (neues Tickersymbol RDC, die ISIN/WKN blieben gleich), dürfte ebenso wenig der Grund sein, warum die Aktie in der ersten Halbzeit 2023 so durchstartete, wie überraschend starke Bilanzergebnisse. Es ist vor allem die Tatsache, dass das in der Empfehlung angesprochene, für die Online-Apotheken so wichtige E-Rezept eben doch endlich in Kürze starten würde, was die Anleger zum Einstieg in die zuvor so massiv verkaufte Aktie bewog. Und mittlerweile ist es offiziell: Die flächendeckende Nutzung des E-Rezepts ist aber 1. Juli möglich. Doch die daraus entstehenden Umsatz- und Gewinnsteigerungs-Perspektiven für Redcare Pharamcy dürften damit auch mittlerweile im Kurs enthalten sein … das dürfte mit entscheidend für die aktuell laufende Toppbildung sein. Daher wäre es sicherlich kein Fehler, hier zumindest die Hälfte der Aktien zu verkaufen, bei einem etwa 100 Prozent ausmachenden Gewinn dürfte die Trennung ja auch eher leicht fallen.
Aktientipp 4: Evotec
Die Aktie des Wirkstoff-Forschungsunternehmens Evotec (Symbol: EVT – ISIN: DE0005664809 – Währung: EUR) war in den vergangenen Jahren immer auf meiner Tippliste dabei – außer für das Jahr 2022.
Ende 2021 war die Aktie derart weit gelaufen, dass sie überbewertet war, das erschien zu riskant. Und Evotec 2022 nicht im Depot zu haben, hat sich gerechnet, denn in der Spitze hat sich der Kurs gedrittelt. Aber das bringt sie umgehend in die Liste meiner Aktientipps zurück. Denn die Baisse der Aktie im Jahr 2022 hat ganze vier Jahre Kursanstieg eliminiert, während das Unternehmen weiter solide wächst. Und dass der Gewinn im Jahr 2022 unter Druck kommt, ist nicht Ausdruck eines kippenden Wachstums, sondern basiert neben gestiegenen Kosten, unter denen alle Unternehmen leiden, auf hohen Investitionen, insbesondere in das US-Tochterunternehmen Just – Evotec Biologics, das sich in der Anlaufphase befindet. Der Umsatz hingegen legte auch 2022 solide zu und lässt erwarten, dass man 2023 mit Evotec im Depot wieder etwas verdienen könnte.
Geld, das jetzt in den Ausbau des Unternehmens und seiner Kapazitäten investiert wird, wird sich in Zukunft in steigenden Gewinnen niederschlagen. Und der Biotechbereich wird auch in einem zeitweise rezessiven Umfeld ein Wachstumsmarkt bleiben. So sehr, wie Evotec Ende 2021 überteuert war, ist die Aktie daher jetzt überverkauft. Aber man sollte immer im Hinterkopf haben dass, was billig scheint, durchaus noch billiger werden kann, denn bärische, rein charttechnisch agierende Trader sind hier momentan eben noch auf der Überholspur. Wer vorsichtiger agiert, sollte daher erwägen, erst nach einer vollendeten Bodenbildung zuzugreifen.
Update zur Jahresmitte:
Evotec zeigte im ersten Halbjahr 2023 immense Volatilität. Die Schwankungen führten zwar zuletzt auf ein Jahreshoch, aktuell korrigiert die Aktie jedoch wieder. Das Unternehmen wächst weiter konstant, was den Umsatz angeht. Aber auch, wenn das im Bereich Biotechnologie normal ist, reagieren die Anleger immer wieder stark auf die Schwankungen bei den Gewinnen, die mal höher, mal niedriger ausfallen, je nachdem, ob in den Berichtszeitraum größere, sog. „Meilensteinzahlungen“ von Kooperationspartnern fielen oder nicht. Hier kann man allemal investiert bleiben, muss aber weiterhin mit den starken Schwankungen rechnen. Für die ganz großen Gewinne sollte man ohnehin einen längeren Atem mitbringen, man darf aber festhalten: Evotec ist da weiterhin auf dem richtigen Weg.
Update zur Jahresmitte:
Evotec zeigte im ersten Halbjahr 2023 immense Volatilität. Die Schwankungen führten zwar zuletzt auf ein Jahreshoch, aktuell korrigiert die Aktie jedoch wieder. Das Unternehmen wächst weiter konstant, was den Umsatz angeht. Aber auch, wenn das im Bereich Biotechnologie normal ist, reagieren die Anleger immer wieder stark auf die Schwankungen bei den Gewinnen, die mal höher, mal niedriger ausfallen, je nachdem, ob in den Berichtszeitraum größere, sog. „Meilensteinzahlungen“ von Kooperationspartnern fielen oder nicht. Hier kann man allemal investiert bleiben, muss aber weiterhin mit den starken Schwankungen rechnen. Für die ganz großen Gewinne sollte man ohnehin einen längeren Atem mitbringen, man darf aber festhalten: Evotec ist da weiterhin auf dem richtigen Weg.
Die besten Aktientipps 2023 von Achim Mautz
Aktientipp 1:
Enphase Energy Aktie
Aktientipp 2:
Neurocrine Biosciences
Aktie
Aktientipp 3:
Celsius Holdings Aktie
Aktientipp 4:
ON Semiconductor
Aktie
Aktientipp 1: Enphase Energy
Enphase Energy (Symbol: ENPH – ISIN: US29355A1079 – Währung: USD) ist einer der führenden Solarkonzerne weltweit und gehörte bereits 2022 zu den absoluten Top Aktien. Kurz vor dem Jahreswechsel 2022/2023 befindet sich die Enphase Energy Aktie nahe ihrem Allzeithoch.
Der Grund für die enorme relative Stärke im Vergleich zum Gesamtmarkt liegt unter anderem im beeindruckenden fundamentalen Umfeld der Aktie. In den letzten drei Quartalen ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr jeweils um 46,24 %, 67,75 % und 80,56 % gestiegen. Die Gewinnentwicklung ist sogar noch besser. In den letzten drei Quartalen 2022 gab es gegenüber dem Vorjahr Steigerungen von +41,07 %, 101,89 % und 108,33 %.
Für das Gesamtjahr erwarten sich Analysten eine Umsatzsteigerung von über 36,27 % und der Gewinn soll um 51,88 % steigen. Auch die Aussichten für 2023 versprechen eine solide Performance.
Zugute kam der Aktie auch, dass Solarwerte im Allgemeinen im Jahr 2022 zu den großen Gewinnern gehörten und besser als der Gesamtmarkt liefen. Dies lässt darauf schließen, dass sich hier langfristig einige Großanleger positioniert haben und der Trend wohl noch weiter anhalten dürfte.
Beim Blick auf den Chart sehen wir, dass die Aktie in 2022 einen nachhaltigen und kontinuierlichen Aufwärtstrend vorweisen kann. Die Kurse befinden sich schon länger über der steigenden 200-Tage-Linie – ein überaus positives langfristiges Signal. Sollte Anfang 2023 der Sprung über das bisherige Allzeithoch gelingen, könnte die Superperformance von Enphase auch im kommenden Jahr anhalten.
Update zur Jahresmitte:
Solaraktien gehörten 2022 zu den großen Gewinnern an der Wall Street, doch seit Jahresbeginn ist das Momentum aus der Branche verloren gegangen. Nachdem Enphase Ende Dezember die 50-Tage-Linie nach unten gebrochen hatte, gab es bereits erste kleinere Verkaufssignale. Mit dem folgenden Bruch der 150- als auch der 200-Tage-Linie warfen in Folge auch längerfristig orientierte Anleger das Handtuch.
Ein weiterer negativer Faktor für die gesamte Branche ist der nach wie vor fallende Ölpreis. Dieser ist 2022 explodiert, seit Monaten aber konstant rückläufig. In diesem Umfeld scheinen Solaraktien zumindest vorerst weiter eher ein Nebenschauplatz zu bleiben. Auch andere führende Titel der Branche wie First Solar oder Canadian Solar kommen einfach nicht in Schwung.
Aktientipp 2: Neurocrine Biosciences (NBIX)
Neurocrine Biosciences (Symbol: NBIX – ISIN: US64125C1099 – Währung: USD) ist ein amerikanisches biopharmazeutisches Unternehmen, welches sich auf die Entdeckung, Entwicklung und die Vermarktung von Arzneimitteln zur Behandlung von neurologischen, endokrinen und psychiatrischen Krankheiten und Störungen fokussiert. Gegenüber anderen Mitstreitern aus der Branche sehen wir hier nach wie vor solide Wachstumsraten und einen deutlich steigenden Trendverlauf. Die Aktie wies gerade an positiven Kurstagen im Jahr 2022 immer wieder ein erhöhtes Handelsvolumen auf. Man könnte daher annehmen, dass gerade bei Anstiegen Großanleger ordentlich zugegriffen haben. Dies wiederum würde die Wahrscheinlichkeit auf eine nachhaltige Kursentwicklung in Richtung Norden erhöhen.
Insgesamt zeigten Biotechnologieaktien im Jahr 2022 gegenüber dem Gesamtmarkt lediglich teilweise relative Stärke. Hierbei dürfen wir aber nicht vergessen, dass es allein an der Wall Street derzeit über 1.200 gelistete Biotechnologiewerte gibt. Einige konnten sich deutlich gegen den Trend stellen, wie etwa Neurocrine Biosciences. Auch 2023 sollte dieser Sektor unbedingt mitbeobachtet werden.
Für das Gesamtjahr 2022 gehen Analysten davon aus, dass der Gewinn um 94,02 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden kann und sich somit wieder dem Gewinn von 2020 annähert. Auch 2023 soll es weiter bergauf gehen und ein Plus beim Gewinn von +43,06 % ist laut Analysten möglich. Für die Umsätze werden 2022 Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr von +30,73 % erwartet, im Jahr 2023 soll der Umsatz dann um weitere +19,09 % steigen.
Seit März 2022 zeigt die Aktie eine unglaubliche Stärke, welche vor allem von der 50-Tage-Linie getragen wird. Jegliche Kursschwäche hin in Richtung des Indikators wurde bislang von den Bullen gekauft. Solange dieser Trend anhält, sollte die Neurocrine Biosciences Aktie andere Titel aus der Branche deutlich outperformen. Auch die 200-Tage-Linie zeigt konstant nach oben und unterstreicht die bullische Gesamthaltung.
Update zur Jahresmitte:
Bis Anfang des Jahres zeigte sich die Aktie in einem beständigen Aufwärtstrend, welcher durch eine Folge von stärkeren Hochs und Tiefs definiert war. Diese Serie ist exakt am 09. Januar 2023 gerissen, denn eine große rote Kerze mit viel Handelsvolumen schlich sich ein und beendete die bullische Phase. Nachdem in Folge auch noch die 150- als auch die 200-Tage-Linie gebrochen wurde, ging der Trend sogar in eine bärische Phase über, welche nach wie vor anhält. Die besagten längerfristigen gleitenden Durchschnitte konnten bislang nicht gebrochen werden und somit bleibt der Titel vorerst auf der bärischen Seite.
Aktientipp 3: Celsius Holdings
Die Celsius Holdings (Symbol: CELH – ISIN: US15118V2079 – Währung: USD) beschäftigt sich mit der Entwicklung, dem Marketing, Verkauf und Vertrieb von kalorienverbrennenden Getränken. Dabei bietet das Unternehmen viele verschiedene Geschmacksrichtungen an, wie z.B. Grapefruit, Gurken-Limette, Orangen-Granatapfel, Ananas-Kokosnuss, Wassermelonen-Beere und Sahne. Der Energy Drink von Celsius ist nach Monster der zweitbeliebteste bei Amazon, noch vor Red Bull.
Die Wachstumsraten des Konzerns waren 2022 nahezu gigantisch. In den letzten drei Quartalen betrug der Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr jeweils +166,61 %, +136,66 % und +98.31 %. Auch der Gewinn ist ordentlich gestiegen und legte um +1.143,70 % und +245,39 % zu. Im dritten Quartal wurde durch Einmalbelastungen allerdings ein Verlust erzielt.
Auch für 2023 und 2024 soll es mit dem Konzern ähnlich steil bergauf gehen. Erwirtschaftete man im Geschäftsjahr 2020 lediglich 131 Millionen USD, erwartet man sich für die kommenden beiden Jahre Umsätze in der Höhe von 979 Millionen und 1,319 Milliarden USD. Das Geschäft boomt und somit könnte der Siegeszug der Aktie wohl noch eine Zeit lang anhalten.
Unterstützend für die Aktie ist die Tatsache, dass der Getränkesektor boomt und die aktuell eher schwache Wirtschaftslage komplett zu ignorieren scheint. Titel wie PesiCo oder Monster konnten 2022 neue Allzeithochs generieren und auch Celsius Holdings lieferte ein unglaublich starkes Jahr ab. Die Wachstumsraten und der Chart passen weiterhin perfekt zusammen.
Der Bereich bei 76 bis 78 USD spielte im Jahr 2022 bei der Celsius Holdings Aktie eine ganz besonders wichtige Rolle. Im Sommer gelang der große Sprung nach oben und somit auch nachhaltig über die 200-Tage-Linie. Die Korrektur von September auf Oktober konnte auf diesem Niveau Ebene sehr gut abgefangen werden und die Bullen wurden erneut aktiv. Sollte 2023 der Sprung über den Bereich von 120 USD gelingen, dürften der Kaufdruck und die starke Performance auch im neuen Jahr anhalten.
Update zur Jahresmitte:
Der Start ins neue Jahr verlief anfangs auch für den erfolgsverwöhnten Getränkehersteller eher holprig. Während Tech-Aktien einen neuen Aufwärtstrend starteten, legte sich hier die Euphorie und der Trend verlief eher seitwärts. Erst im Mai konnten Quartalsergebnisse der Aktie wieder frisches Momentum einhauchen. Seither geht der Erfolgslauf munter weiter und mittlerweile wurden sogar neue Allzeithochs erreicht. Solange die Ebene bei 120 USD nicht nachhaltig nach unten verlassen wird, bleiben die Bullen fest im Sattel.
Aktientipp 4: ON Semiconductor
ON Semiconductor (Symbol: ON – ISIN: US6821891057 – Währung: USD) ist ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller und betreibt in Nordamerika, Europa und Asien insgesamt 24 Produktionsstätten, 28 Design- und 6 weitere Außenstellen.
Technologieaktien, welche grundsätzlich auf starkes Wachstum ausgerichtet sind, hatten und haben mit steigenden Zinsen, Lieferengpässen und gestörten Lieferketten zu kämpfen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Halbleiterbranche 2022 nicht gerade zu den Lieblingen der Anleger gehörte.
Halbleiteraktien haben seit dem Start 2022 mehr als 30 % an Wert verloren. Und die Aktien der eigentlich führenden Unternehmen wie Nvidia, AMD und Intel fielen teilweise sogar um mehr als 50 %. Doch es gibt einige Perlen in der Branche und dazu gehört definitiv die ON Semiconductor-Aktie. Auf Jahresbasis sehen wir hier ein recht ausgeglichenes Ergebnis und der Titel zeigte gegenüber dem Mark und auch dem Sektor deutliche relative Stärke.
Solange sich der Bärenmarkt aber an der Wall Street hält, wird es wohl noch dauern, bis es hier zu nachhaltiger Stärke kommt. Eines ist aber schon jetzt klar. Sollte die Börse wieder in den Bullenmodus wechseln, dürften vor allem Halbleiter-Aktien die nächste Rallye erneut anführen.
Beim Blick auf die letzten Quartalsergebnisse von ON Semiconductor schlägt das Trader-Herz höher. Das Unternehmen erzielte jeweils Umsatzwachstumsraten gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 31,27 %, 24,86 % und 25,86 %. Die Gewinnsteigerungen waren sogar noch besser. Im Q2 legte der Gewinn um +248,57 % zu, gefolgt von +112,70 % und +66,67 % – ein Wachstum, von dem andere Unternehmen nur Träumen können. Lediglich der Blick in Richtung 2023 trübt die Stimmung etwas ein. Der Umsatz soll sich nur auf dem Stand von 2022 bewegen und die Gewinnentwicklung soll sich laut Analysten leicht abschwächen.
Betrachtet man die ON Aktie charttechnisch, fällt auf, dass sich diese als eine der wenigen Chip-Aktien nach wie vor in einem längerfristigen Aufwärtstrend befindet. Im November 2022 konnte zwischenzeitlich sogar ein neues Allzeithoch erreicht werden und das in dieser Marktlage – Chapeau! Die Kurse sind gegen Ende des Jahres aber wieder an der 200-Tage-Linie angekommen, wo es möglichst nicht weiter nach unten gehen sollte. Der wichtigste Support für das erste Quartal 2023 liegt bei 54.93 USD. Darunter darf es auf keinen Fall gehen. Sollten die Bullen einen Ausbruch über das Niveau von 76/77 USD schaffen, könnte die fulminante Entwicklung der Aktie weitergehen.
Update zur Jahresmitte:
Wieder einmal sind es Halbleiteraktien, welche eine entscheidende Führungsrolle an der technologielastigen Nasdaq übernommen haben. Titel wie Nvidia, Rambus und Co. entwickeln sich seit Monaten überdurchschnittlich gut und zeigten über weite Strecken Relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt.
Auch ON Semiconductor konnte sich in diesem Umfeld gut etablieren und befindet sich mittlerweile auf einem neuen Allzeithoch. Dennoch war der Weg dorthin nicht gerade einfach und zwischenzeitlich bildeten sich heftige Korrekturen. Wer sich vor allem an der 200-Tage-Linie orientierte, blieb hier auf der Gewinnerseite.
Beste Aktien 2023 Liste:
Beste Aktien | ISIN | Symbol | Currency | Last trade price | YTD | 1W | 1M | 6M | 1Y | 5Y |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Netflix Inc. | US64110L1061 | NFLX | USD | 796,54 | 63,60 % | 5,35 % | 13,48 % | 31,44 % | 82,42 % | 173,19 % |
Agnico Eagle Mines Ltd. | CA0084741085 | AEM | USD | 85,53 | 55,93 % | -0,31 % | 9,35 % | 29,83 % | 82,29 % | 48,36 % |
Redcare Pharmacy NV | NL0012044747 | RDC | EUR | 162,40 | 23,64 % | 14,53 % | 21,01 % | 20,56 % | 49,61 % | 327,37 % |
Impinj, Inc. | US4532041096 | PI | USD | 202,99 | 125,32 % | 4,25 % | -6,93 % | 22,33 % | 197,73 % | 489,23 % |
Array Technologies, Inc. | US04271T1007 | ARRY | USD | 6,20 | -63,10 % | -7,46 % | -4,02 % | -53,70 % | -58,69 % | — |
Evotec AG | DE0005664809 | EVT | EUR | 7,95 | -62,78 % | 11,19 % | 32,61 % | -16,93 % | -54,57 % | -58,72 % |
VERBIO Vereinigte BioEnergie AG | DE000A0JL9W6 | VBK | EUR | 13,62 | -54,31 % | -2,85 % | -21,95 % | -34,58 % | -55,34 % | 40,12 % |
Neurocrine Biosciences, Inc. | US64125C1099 | NBIX | USD | 123,98 | -5,90 % | 1,45 % | 10,54 % | -13,42 % | 7,44 % | 11,93 % |
Enphase Energy Inc | US29355A1079 | ENPH | USD | 71,59 | -45,82 % | -14,30 % | -32,69 % | -37,71 % | -6,91 % | 288,23 % |
Celsius Holdings, Inc. | US15118V2079 | CELH | USD | 30,01 | -44,95 % | -4,67 % | 4,13 % | -61,00 % | -49,77 % | 2.179,47 % |
ON Semiconductor Corporation | US6821891057 | ON | USD | 72,05 | -13,77 % | 1,49 % | 1,35 % | 1,78 % | 8,75 % | 233,10 % |
Auswertung zum Jahresende 2022
Die Aktienmärkte blicken auf ein äußerst durchwachsenes Jahr 2022 zurück. Die Kurse gingen gleich zu Jahresbeginn auf eine Talfahrt, die im Jahresverlauf nur von einigen Bärenmarktrallyes unterbrochen wurde. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine beschleunigte die Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen, so dass die Inflationsraten in Europa und den USA auf den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten stiegen.
Der deutsche DAX 40 Index fiel von 15.873 Punkten am Jahresanfang bis Weihnachten um ca. -12 % auf 13.970 Punkte. Zwischenzeitlich war das wichtigste deutsche Aktienbarometer allerdings bereits unter die Marke von 12.000 Punkten gefallen. Die US-Börsen zeigten sich sogar noch schwächer: Der S&P 500 Index verlor im Jahr 2022 rund -20 % an Wert, während die Technologiebörse Nasdaq sogar ein Jahresminus von einem Drittel verzeichnete. Besonders hohe Verluste gab es bei Tech-Unternehmen wie Tesla, Meta (Facebook), Nvidia, Netflix oder PayPal, die zum Teil Kursverluste von mehr als -60 % verbuchten. Während Tech-Aktien, die zuvor jahrelang an der Spitze des Aufwärtstrends standen, abverkauft wurden, zeigten andere Branchen Stärke. Zu den stärksten Performern zählten insbesondere Öl- und Gasaktien, aber auch etliche Solarwerte.
Die Kapitalmarktexperten von LYNX hatten Ihnen Anfang des Jahres jeweils ihre vier Favoriten für das Börsenjahr 2022 präsentiert. Sehen wir uns an, welche Performance Ronald Gehrt, Achim Mautz und Wendelin Probst mit ihren jeweiligen Favoriten im Börsenjahr 2022 erzielen konnten.
Das sind die Gewinner-Aktien 2022 (maximale Performance)
Position | Aktie |
1. | Denbury (+36 %) |
2. | Nordex (+34 %) |
3. | Agnico Eagle Mines (+26 %) |
4. | Ford (+25 %) |
5. | Qualys (+18 %) |
Welche Aktien steigen 2022?
Die Aktienmärkte blicken auf ein sehr positives Jahr 2021 zurück. Die im Frühjahr 2020 gestartete Kursrallye setzte sich trotz der anhaltenden Corona-Pandemie weiter fort. In einem von Corona-Folgen, wie unterbrochenen Lieferketten, Knappheiten und steigenden Teuerungsraten, geprägten wirtschaftlichen Umfeld, legten die großen Börsenindizes beeindruckende Entwicklungen aufs Parkett. Hohe Gewinne verzeichneten insbesondere Big Tech-Unternehmen wie Apple, Microsoft, Tesla oder Nvidia. Doch welche Werte könnten sich in diesem Jahr als beste Aktien 2022 entpuppen? Was sind die möglichen Top Aktien des Jahres? Unsere spekulativen Aktienempfehlungen für das Jahr 2022 haben allesamt eine spannende „Story“, so dass unsere Experten jeweils ein erhebliches Potenzial für steigende Aktienkurse sehen. Deshalb denken wir, dass es sich für Sie lohnt, diese aussichtsreichen Aktien näher anzusehen. Lesen Sie hier die exklusiven Aktien Tipps von unseren Experten – vielleicht ist ja ein Geheimtipp für Sie dabei.
Beste Aktien 2022: Diese Aktien sollten nicht auf Ihrer Watchlist fehlen:
Die besten Aktientipps 2022 von Wendelin Probst
Aktientipp 1:
Denbury Aktie
Aktientipp 2:
AEM Aktie
Aktientipp 3:
Qualys Aktie
Aktientipp 4:
AirBnB Aktie
Aktientipp 1: Denbury: Klimafreundlicher Ölproduzent
Der texanische Energiekonzern Denbury (ISIN: US24790A1016 – Symbol: DEN – Währung: USD) fördert mit innovativen Methoden Öl und reduziert dabei sogar CO2. Die Projekte von Denbury, in denen laut geologischen Gutachten über 143 Mio. Barrel Öl lagern, befinden sich in den Bundesstaaten Mississippi, Montana, North Dakota sowie an der Golfküste und in den Rocky Mountains. Das Unternehmen fördert pro Tag ca. 50.000 Barrel Erdöl mittels der Enhanced Oil Recovery Methode. Dabei wird in bereits ausgebeutete Ölfelder Kohlendioxid aus Industrieanlagen gepumpt. Dieses CO2 verbleibt anschließend im Boden, so dass sich ein positiver Effekt für das Klima ergibt. Auf diese Weise „entsorgt“ das Unternehmen jährlich bereits mehr als drei Mio. Tonnen CO2. Insgesamt hat es sich das erfahrene Management von Denbury zum Ziel gesetzt, die im Zuge der Ölförderung entstehenden CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 vollständig zu kompensieren – und zwar bis hin zu Scope 3. Dabei wird nicht nur der eigene CO2-Ausstoß berücksichtigt, sondern auch alle CO2-Emissionen, die anschließend bei Transport, Weiterverarbeitung und Verbrennung entstehen.
Der Ölpreiseinbruch Anfang 2020 brachte das Unternehmen kurzzeitig in eine finanzielle Notlage, so dass sogar Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt werden musste. Dieser Prozess konnte dank der steigenden Ölpreise schnell abgeschlossen werden, so dass das Unternehmen anschließend eine saubere Bilanz aufwies. Für das abgelaufene Jahr 2021 erwarten Experten einen Umsatzanstieg um +55 % auf 1,16 Mrd. USD und eine Gewinnsteigerung um +183 % auf 2,49 USD Gewinn je Aktie. Im laufenden Geschäftsjahr 2022 sollen den Analysten zufolge bei 1,25 Mrd. USD Umsatz Gewinne in Höhe von 5,29 USD je Aktie geschrieben werden (+112%). Die Aktie dürfte vor allem dann weiter zulegen, wenn die Ölpreise im Jahr 2022 weiter Stärke zeigen. Früher oder später könnte die Denbury Aktie dreistellige Kurse erreichen.
Aktientipp 2: Agnico Eagle Mines: Gold-Aktie mit glänzenden Aussichten
Der Goldpreis legte im Jahr 2021 eine Pause ein. Doch 2022 könnte sich der Anstieg der Vorjahre fortsetzen – nicht zuletzt aufgrund der anziehenden Inflation. Agnico Eagle Mines (ISIN: CA0084741085 – Symbol: AEM – Währung: USD) könnte davon profitieren. Der kanadische Goldproduzent kommt nach dem Zusammenschluss mit Kirkland Lake Gold auf 12 kostengünstig produzierende Minen in Kanada, Finnland, Australien und Mexiko. In diesen Ländern, sowie in den USA und Schweden befinden sich weitere spannende Goldprojekte in der Explorations- und Entwicklungsphase. Nach dem Zusammenschluss steigt die jährliche Gesamtproduktion auf ca. 3,5 Mio. Unzen Gold. Die geschätzten Goldreserven des neuen Konzerns belaufen sich auf 48 Mio. Unzen, wovon 32 Mio. Unzen als bestätigt gelten. Auch das Bankkonto des Konzerns ist mit 2,3 Mrd. USD an Barmitteln gut gefüllt, so dass weitere Bergbauprojekte zur Produktion gebracht werden können. Neben einem um +23 % höheren Umsatz von 3,9 Mrd. USD, erwarten Analysten auf der Ergebnisseite für 2021 eine Steigerung um +29 % auf 2,74 USD Gewinn je Aktie. Im laufenden Jahr 2022 soll bei 5,3 Mrd. USD Umsatz ein Gewinn von 3,12 USD je Aktie erzielt werden.
Aufgrund der insgesamt guten Geschäftsergebnisse wurde die Quartalsdividende zuletzt um +75 % von 0,20 USD je Aktie auf 0,35 USD je Aktie erhöht. Das entspricht einer Jahresdividende von 1,40 USD und auf dem aktuellen Aktienkursniveau von 50 USD einer Dividendenrendite von ca. 2,8 %. Das ist für einen Goldwert ein vergleichsweise hoher Wert. Der Bergbaukonzern schüttet seit 1983, also mittlerweile seit 39 Jahren durchgehend eine Bardividende aus und gehört damit zu den zuverlässigsten Dividendenzahlern. Durch die Fusion mit Kirkland Lake Gold entsteht einer der weltgrößten Goldkonzerne mit vergleichsweise günstigen Produktionskosten. Die deutliche Korrektur des Aktienkurses bietet aus unserer Sicht im Bereich von 50 USD eine hervorragende mittel- bis langfristige Einstiegsgelegenheit, um sich für einen Goldpreisanstieg im Jahr 2022 zu positionieren.
Aktientipp 3: Qualys: Cyber-Security in Zeiten der Digitalisierung
Im Zuge der Digitalisierung nehmen auch Hackerangriffe und sonstige Attacken auf IT-Systeme immer mehr zu. Um sich gegen Schäden von Cyber-Angriffen, erpresserischen Ransomware-Attacken, Datenverlusten oder -missbrauch abzusichern, engagieren Unternehmen IT-Sicherheitsfirmen. Eine davon ist Qualys (ISIN: US74758T3032 – Symbol: QLYS – Währung: USD). Das Unternehmen gilt als Pionier und führender Anbieter für cloudbasierte Sicherheits- und Compliance-Lösungen in Firmen und Organisationen. Die angebotene Plattform basiert auf einer modernen, Cloud- und Microservices-basierten Architektur, die eine erweiterbare, leistungsstarke und vor allem sicherere IT-Umgebung gewährleistet. Verschiedene Apps helfen dabei, die IT-Sicherheit zu vereinfachen und die Compliance-Kosten zu senken. Mittels künstlicher Intelligenz werden Sicherheitsanwendungen bei Bedarf bereitgestellt, so dass das komplette Spektrum an IT-Sicherheit, Kontrolle und Compliance abgedeckt und automatisiert werden kann.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 gehen die Analysten bei einer Umsatzsteigerung von +13 % auf 410 Mio. USD von einer Gewinnsteigerung um +11 % auf 3,18 USD je Aktie aus. Im laufenden Jahr 2022 sollen dann bei einem Umsatz in Höhe von 464 Mio. USD (+13 %) immerhin 3,33 USD Gewinn je Aktie erzielt werden. Die Aktie von Qualys befindet sich seit dem Börsengang im Jahr 2012 (Ausgabepreis 12 USD) in einem Aufwärtstrend, mittlerweile beträgt der Börsenwert des Unternehmens bei einem Aktienkurs von 125 USD in etwa 4,9 Mrd. USD. Qualys bewegt sich mit innovativen Lösungen auf einem absoluten Zukunftsmarkt. Je mehr Daten im Zuge der Digitalisierung entstehen und fließen, desto mehr Absicherungsbedarf besteht. Mit der Small Cap Aktie können Sie im Jahr 2022 also hervorragend auf den Trend Cyber Security setzen.
Aktientipp 4: AirBnB: Vermietungsplattform Nummer eins bei Ferienhäusern und privaten Unterkünften
AirBnB (ISIN: US0090661010 – Symbol: ABNB – Währung: USD) betreibt die weltweit führende digitale Plattform zur Vermittlung von privaten Zimmern und Ferienwohnungen an Reisende auf der ganzen Welt. Das Geschäftsmodell ist sehr gut skalierbar und ein großer Teil der Kosten ist variabel. Das Unternehmen, das im Jahr 2008 gegründet wurde, kommt mittlerweile auf mehr als 1 Mrd. vermittelte Aufenthalte und mehr als 4 Mio. Gastgeber. Für das Jahr 2021 rechnen Analysten – allerdings im Vergleich mit dem schwachen Coronajahr 2020 – mit einem starken Umsatzanstieg von +75 % auf 5,9 Mrd. USD. Dabei soll nochmals ein überschaubarer Verlust von -0,64 USD je Aktie anfallen. Für das laufende Jahr 2022 wird dann allerdings bei einem Umsatzwachstum von +24 % auf 7,3 Mrd. USD erstmals mit einem Gewinn in Höhe von 0,93 USD je Aktie gerechnet.
Die AirBnB-Aktie wurde Ende 2020 inmitten der Corona-Pandemie zu einem Kurs von 68 USD an die Börse gebracht. Anschließend stiegen die Kurse bis Februar 2021 auf knapp 220 USD, bevor die AirBnB-Aktie in eine Korrektur fiel. Die Corona-Krise ging auch an AirBnB nicht spurlos vorüber, wenngleich die Auswirkungen deutlich schwächer ausfielen als bei anderen Reise- und Tourismus-Unternehmen. Von den Tiefstständen im Sommer 2021 hat sich die Aktie mittlerweile ein gutes Stück erholt und könnte bald wieder höhere Kurse ansteuern – vor allem dann, wenn sich die Pandemie-Lage entspannt und der nachhaltige Sprung in die Gewinnzone gelingt.
Die besten Aktientipps 2022 von Ronald Gehrt
Aktientipp 1:
Adobe Aktie
Aktientipp 2:
Netflix Aktie
Aktientipp 3:
Zalando Aktie
Aktientipp 4:
Nordex Aktie
Aktientipp 1: Adobe
Das US-Softwareunternehmen Adobe (ISIN: US00724F1012 – Symbol: ADBE – Währung: USD) gehört zu den eher stillen Stars der Nasdaq. Doch auch, wenn Adobe weniger Schlagzeilen macht als Apple, Tesla oder andere aus der ersten Reihe der Publikumslieblinge, so steht es diesen in Sachen Wachstum in nichts nach, im Gegenteil. Die vor allem für Anwendungen wie Acrobat oder Photoshop bekannte Softwareschmiede sticht durch über Jahre hinweg stark und zugleich konstant steigende Umsätze und eine sukzessiv ausgebaute Gewinnmarge heraus. Im Geschäftsjahr 2020/2021, das am 30.11.2021 endete, kam es zwar erstmals seit Jahren zu einem geringen Rückgang des Nettogewinns, das lag aber nur am untypisch starken Gewinnsprung im Jahr 2019/2020 als Folge der Corona-Problematik. Derzeit spricht viel dafür, dass Adobe auch im laufenden Jahr in Sachen Unternehmensgewinn glänzen wird. Und der Umstand, dass die sogenannten „Mega-Caps“ unter den US-Hightech-Aktien seit Mitte November massiv verkauft werden, bietet jetzt, Mitte Januar, die Chance, eine Aktie, die vor zwei Monaten noch bei 700 US-Dollar notierte, deutlich günstiger einzusammeln.
Aktientipp 2: Netflix
Viele Publikumslieblinge und Top-Performer des Jahres 2020 wurden 2021 zu Flops. Auch für die Aktie des Streaming-Dienstes und Film-/Serienproduzenten Netflix (ISIN: US64110L1061 – Symbol: NFLX– Währung: USD) galt in der Bilanz 2021: Außer Spesen nichts gewesen. Das kann sich 2022 ändern. Denn ebenso wie für die ebenfalls in die 2022er-Aktientipps beförderte Adobe gilt auch hier: Dass die Aktie seit Mitte November massiv unter Druck steht, liegt nicht an der Entwicklung von Umsatz und Gewinn des Unternehmens. Ursache dieser Abgaben dürfte vielmehr sein, dass man speziell bei diesen Top-Performern viel auf Kredit spekuliert hatte und dem „billigen Geld“ für solche Aktionen durch eine jetzt doch konsequenter agierende US-Notenbank der Boden entzogen wird. Zu große, spekulative Positionen mussten abgebaut werden und bieten für besonnene Investoren jetzt, da die Spekulationsblase geplatzt ist, interessante Einstiegschancen. Denn die zuvor ambitioniert hohe Bewertung ist jetzt auf Basis der 2021er-Gewinnschätzungen der Analysten langsam günstig. Ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 56 für den 2021er-Gewinn und von knapp über 40 auf Basis der Schätzungen für 2022 ist eben schon etwas anderes als das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 90, das man bezahlen musste, hätte man Netflix vor einem Jahr gekauft. Auf Sicht eines Jahres dürfte der derzeitige Kurslevel eine lukrative Chance bieten.
Aktientipp 3: Zalando
Zalando (ISIN: DE000ZAL1111 – Symbol: ZAL – Währung: EUR) ist ein typischer Fall von zu großen Erwartungen seitens der Investoren. Obwohl es gelungen ist, den Vorteil, den der Online-Händler durch die Lockdowns des Jahres 2020 bei Umsatz und Gewinn erreichte, ins Jahr 2021 hinüber zu retten, hatten zu viele Akteure noch deutlich mehr von der Bilanz des Schuh- und Modehändlers erwartet. Die derzeit nervösen Verbraucher in Verbindung mit einer problematisch hohen Inflation lassen die Erwartungen jetzt ins Gegenteil umschlagen. Doch während man zuvor mit dem Optimismus überzogen hatte, ist man derzeit eher zu pessimistisch eingestellt. Das neue Jahr dürfte weiteres Wachstum bringen. Und auch, wenn man von den Gewinnmargen durch die fortbestehenden Lieferengpässe und wegen der hohen Erzeugerpreise keine Wunder erwarten sollte: Nach einer ausführlichen Korrektur der Aktie von (vom Rekordhoch im Juli gerechnet) über 35 Prozent ist diese Aktie günstig bewertet. Dies in Kombination mit der Tatsache, dass der Onlinehandel weiterhin eine Branche mit solider Wachstumsperspektive ist, befördert Zalando in die Liste meiner 2022er-Aktientipps.
Aktientipp 4: Nordex
Die Aktie des Hamburger Windkraftanlagenbauers Nordex (ISIN: DE000ZAL1111 – Symbol: ZAL – Währung: EUR) gehörte 2020 zu den größten Gewinnern am Markt, 2021 aber war die Luft ab Mai raus. Mit in der Spitze 27,25 Euro war die Aktie einfach zu heiß gelaufen. Aber die Perspektive, die Nordex im Frühjahr 2021 für die kommenden Jahre lieferte und bislang Bestand hat, ist beeindruckend. Denn die Gewinnmarge, die 2020 ebenso wie 2021 Corona-bedingt massiv unter Druck stand, soll 2023 so deutlich positiv werden, so dass eine gute Chance besteht, dass der bisherige Rekordgewinn von einem Euro netto pro Aktie, der 2016 erzielt wurde, wieder erreicht, im Idealfall überboten werden kann. Zwar drückte im Herbst 2021 noch eine große Kapitalerhöhung auf den Kurs. Aber die scheint seitens der Anleger mittlerweile verdaut zu sein, zumal das dadurch eingenommene Kapital eine umso bessere Basis für zukünftiges Wachstum darstellt. Nordex ist eine spekulative und volatile Aktie und sollte daher eher als Beimischung im Depot liegen. Sie hat aber, wenn man ein wenig Geduld und Nerven mitbringt, auf dem derzeitig gedrückten Niveau mittelfristig einiges an Chancen zu bieten.
Die besten Aktientipps 2022 von Achim Mautz
Aktientipp 1: Lucid Group: Mein möglicher Geheimtipp unter den Elektrofahrzeugherstellern
Das US-amerikanische Unternehmen wurde im Jahr 2007 gegründet und hat sich auf die Produktion von Elektroautos spezialisiert. Das Börsendebüt feierte die Lucid Group Aktie (ISIN: US5494981039 – Symbol: LCID – Währung: USD) im Jahr 2020 und nur wenige Wochen nach dem IPO schoss der Kurs um mehr als +400% nach oben. Dies zeigte, wie groß das Interesse der Marktteilnehmer an Elektromobilität ist. Nach dem Absturz der Wachstumsaktien im Segment der Small Caps musste aber auch die Lucid-Aktie im vorigen Jahr einige Federn lassen. Doch die Schwäche nutzten zahlreiche Investoren, um Ende Oktober erneut den Turbo zu zünden. Zwar sind einige Gewinne bereits wieder dahingeschmolzen, doch größtenteils zeigt die Aktie seit einigen Wochen relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt.
Die Stärke der letzten Wochen ist überaus beeindruckend. Und wenn Aktien in Korrekturphasen wenig oder kaum an Wert verlieren, führen sie häufig die nächste Rallye an. Dies könnte auch für Lucid-Group der Fall sein. Die Lucid Aktie gehört zweifelsohne zu den spekulativen Werten an der Wall Street. Es muss daher unbedingt auf einen guten Einstieg geachtet werden, um das Risiko von Verlusten zu minimieren. Anleger sollten deshalb auf solide Setups im Tageschart warten. Generell würde es mich aber nicht wundern, wenn wir diesen Titel schon bald im dreistelligen Kursbereich sehen.
Aktientipp 2: Ford: Auf dem Weg zur Mega-Rallye?
Die Ford-Aktie (ISIN: US3453708600 – Symbol: F – Währung: USD) könnte in diesem Jahr für Furore sorgen. Das Unternehmen will rund 30 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung neuer Elektroautos stecken und bis 2030 sollen 40 Prozent aller Fahrzeuge elektrisch angetrieben werden. Die Kunden scheinen diesen Weg zu begrüßen, wie die hohe Zahl an Reservierungen für den neuen Elektro-Pick-up Ford F-150 Lightning zeigen. Alles in allem dürfte das Unternehmen in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle im Bereich der E-Mobilität spielen. Aktionäre sind bereits jetzt von dem Titel überzeugt. Vor allem die relative Stärke der Aktie in den letzten Monaten gegenüber dem Gesamtmarkt ist überaus beeindruckend. Während wir im S&P 500 und an der Nasdaq immer wieder mit heftigen Einbrüchen zu kämpfen hatten, ging es hier stetig immer weiter nach oben.
Auch der Start ins neue Jahr hätte kaum besser laufen können. Nach dem Ausbruch aus der Konsolidierung über das Niveau von 21 USD zündete die Aktie den Turbo und konnte sich gegen den allgemeinen Markttrend behaupten. Die Stimmung ist gut und Ford scheint 2022 durchstarten zu wollen. Nun müssen noch die Fundamentaldaten mit den Erwartungen Schritt halten. Immerhin erwarten Analysten einen satten Gewinnsprung von mehr als +300%. Ist Ford also die nächste Tesla? Das gilt es abzuwarten, doch die nächsten Quartalsergebnisse, welche für den 03. Februar erwartet werden, könnten eine Richtung vorgeben. Bereits das letzte Quartal überzeugte und sorgte Ende Oktober für Begeisterung unter den Anlegern. Wenn alles gut läuft, könnte der Siegeszug der Ford Aktie im Jahr 2022 eine Fortsetzung finden.
Aktientipp 3: Micron Technology: Für mich die beste Chipaktie 2022
Halbleiteraktien gehören zu den Wachstumsaktien und sollten im Fall einer Fortsetzung der Börsenrallye unbedingt mit auf die Beobachtungsliste. Die Klassifikation als Wachstumsaktie garantiert allerdings keine steigenden Kurse. Dies wurde von November bis Dezember 2021 sehr deutlich, als viele Werte unter die Räder kamen und nur wenige relative Stärke zeigten, wie z.B. die Aktie des Chipunternehmens Micron Technology (ISIN: US5951121038 – Symbol: MU– Währung: USD). Dass die Micron Technology Aktie so gut wie keinen Kursverlust verzeichnete und sich nach wie vor knapp unter ihrem Allzeithoch behaupten kann, ist ein Zeichen von starkem institutionellem Interesse. Analysten gehen in diesem Jahr von einem Gewinnsprung in Höhe von 116.2% aus. Für mich ganz klar die Nummer 1 unter den aussichtsreichsten Kandidaten im Chipsektor.
Im Wochenchart ist die Aktie mittlerweile an einer markanten Marke angekommen. Sollte der Ausbruch über das Niveau von 100 USD gelingen, stünde einer Fortsetzung der Rallye nichts mehr im Weg. Mein persönliches Kursziel geht auf bis zu 150 USD. Bei entsprechender Börsenlage könnte die Aktie eventuell sogar noch weiter steigen. Langfristig wäre es definitiv nicht hilfreich, wenn die Kurse unter das Niveau von 80 USD fallen. Vorerst aber sieht es nicht danach aus und die Bullen haben das Zepter fest in der Hand. Die Kombination aus einem starken Chart und soliden Fundamentaldaten machen die Aktie überaus interessant.
Aktientipp 4: GlaxoSmithKline: Ein Covid Profiteur
Das britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (ISIN: GB0009252882 – Symbol: GSK – Währung: GBP) ist mit den Unternehmensbereichen GSK Vaccines und Biologicals (GSK Bio) ein bedeutender Hersteller von Impfstoffen. Dennoch schaffte es das Unternehmen nicht, einen eigenen Impfstoff gegen das Corona Virus auf den Markt zu bringen. Die Aktionäre zeigten sich dementsprechend enttäuscht. Mittlerweile ist GlaxoSmithKline jedoch am Tübinger Unternehmen Curevac beteiligt und kann auch in diesem Bereich mitmischen. Auch das Medikament Sotrovimab sollte weiteren Auftrieb geben. Dabei handelt es sich um monoklonale SARS-CoV-Antikörper, welche in einem frühen Behandlungsstadium von Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, eingesetzt werden. Auch bei Omikron soll die Wirkung mittlerweile bestätigt worden sein. Anleger haben in den letzten Wochen bereits zugegriffen und der Kurs der Aktie ist bereits deutlich gestiegen.
Die klassischen Impfstoffaktien scheinen aktuell nicht mehr im Fokus der Anleger zu stehen, hier bahnt sich eher ein Verdrängungswettbewerb an. Dies führte beispielsweise bereits bei den Aktien von BioNTech und Moderna in den letzten Wochen zu herben Kursverlusten. Pharmaunternehmen wie GlaxoSmithKline sind hier wesentlich besser aufgestellt, da diese auch Medikamente zur Behandlung bei einer Covid-Infektion bereitstellen. Aus technischer Sicht haben wir es mit einem soliden Aufwärtstrend zu tun, welcher sich in den kommenden Monaten weiter fortsetzen dürfte. Für mich der Top-Pick im Bereich Pharma- und Biotechnologie.
Beste Aktien 2022 Liste:
Unternehmen | ISIN | Symbol | Währung | Kurs | 1 W | 1 M | 6 M | YTD | 1 J | 5 J |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lucid Group, Inc. | US5494981039 | LCID | USD | 2,21 | 0,45 % | -35,38 % | -15,65 % | -47,51 % | -44,05 % | — |
GSK plc | US37733W2044 | GSK | USD | 36,66 | -0,60 % | -5,10 % | -16,96 % | -1,08 % | 4,56 % | -33,98 % |
Qualys, Inc | US74758T3032 | QLYS | USD | 155,08 | 28,87 % | 28,12 % | -6,57 % | -21,04 % | -7,38 % | 85,19 % |
Airbnb, Inc. | US0090661010 | ABNB | USD | 147,37 | 8,00 % | 13,16 % | -7,78 % | 8,21 % | 25,25 % | — |
Zalando SE | DE000ZAL1111 | ZAL | EUR | 26,82 | -3,84 % | -6,68 % | 1,21 % | 24,05 % | 21,03 % | -28,44 % |
Agnico Eagle Mines Ltd. | CA0084741085 | AEM | USD | 85,53 | -0,31 % | 9,35 % | 29,83 % | 55,93 % | 82,29 % | 48,36 % |
Netflix Inc. | US64110L1061 | NFLX | USD | 796,54 | 5,35 % | 13,48 % | 31,44 % | 63,60 % | 82,42 % | 173,19 % |
Nordex SE | DE000A0D6554 | NDX1 | EUR | 12,42 | -6,12 % | -5,98 % | -9,54 % | 18,97 % | 16,29 % | 20,51 % |
Micron Technology Inc | US5951121038 | MU | USD | 113,39 | 13,70 % | 10,18 % | -4,88 % | 32,87 % | 56,88 % | 140,28 % |
Ford Motor Co. | US3453708600 | F | USD | 10,96 | 7,24 % | 4,48 % | -9,94 % | -10,09 % | 9,05 % | 21,24 % |
Adobe Systems Inc. | US00724F1012 | ADBE | USD | 500,92 | 3,75 % | 2,79 % | 1,76 % | -16,04 % | -14,42 % | 71,28 % |
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