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Die am Dienstag vorgelegten Ergebnisse für das dritte Quartal bargen zwar keine Wunder. Aber die hätte man auch nicht erwarten dürfen. Unter dem Strich blieb das Fazit: Es geht voran. Doch ein Blick auf den Nordex-Chart zeigt: Für die Aktie gilt das nicht, im Gegenteil.
Bezogen auf die ersten drei Quartale zusammen legte der Umsatz beim Windkraftanlagen-Hersteller Nordex im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 16 Prozent zu. Wichtiger war währenddessen, wie sich die Gewinnmarge dabei entwickelte, denn dort und nicht bei der Nachfrage lag das Problem des Unternehmens. Zwischen den Mahlsteinen von Corona-Einschränkungen, Lieferengpässen, steigenden Logistikkosten und Inflation musste Nordex einige Zeit auch Aufträge annehmen und abwickeln, die mehr Kosten als Einnahmen verursachten, sprich:
Man zahlte drauf. Doch schon seit Ende 2022 avisiert das Unternehmen, dass sich das sukzessiv bessern wird, die „Draufzahl-Aufträge“ nach und nach abgearbeitet sein würden. Und das schlug sich in den Ergebnissen zum dritten Quartal auch explizit so nieder:
Die EBITDA-Marge, sprich der prozentuale Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz, lag im Sommerquartal bei soliden positiven 2,8 Prozent. Dass die Marge bezogen auf die ersten drei Quartale insgesamt noch bei -1,5 Prozent lag, erklärt sich aus diesen problematischen „Altaufträgen“, aber der Blick nach vorne wird eben klar positiver. Was sich auch in einem gegenüber dem Vorjahr deutlich um knapp 14 Prozent höheren Auftragseingang zeigt. Daher hielt Nordex auch an seinem Ziel fest, mittelfristig eine EBITDA-Marge von acht Prozent zu erreichen. Kommt es dazu, würden die Gewinne tadellos aussehen. Aber dem vorgreifen mochte man seitens der Anleger unübersehbar nicht, denn dass die Bilanz eigentlich gut ausfiel, spiegelt die Aktie nicht wider:
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Expertenmeinung: Der Kurs quittierte die Zahlen am Dienstag mit einem anfänglichen Kursanstieg, beendete den Tag dann aber doch leicht im Minus. Am Mittwoch wurde es dann sogar richtig ungemütlich, weil mehrere Analysten ihre Kursziele senkten. Die Aktie rutschte an die Unterstützungszone 10,11/10,27 Euro und hatte auch gestern noch Mühe, diese zu verteidigen: Obgleich sich der Kurs zum Handelsende des Mittwochs ein gutes Stück von dieser Zone lösen konnte, gingen die Abgaben am Donnerstag erneut los. Es scheint, das bullische Lager ist hier dünn besetzt oder leidet an Ladehemmung. Dabei ist diese negative Reaktion keineswegs logisch, denn:
Dass die Bilanzdaten grundsätzlich positiv waren, sehen auch die Analysten so. Denn ja, einige senkten zwar ihr Kursziel. Aber außer bei ODDO BHF, wo man mit einem Kursziel von 12 Euro und „Halten“ urteilte, werteten alle anderen Analysten bei den seit der Bilanzvorlage überprüften und neu vergebenen bzw. bestätigten Kurszielen mit „Kaufen“.

Nur zwei Kursziele lagen mit 12,20 und 12,70 Euro ähnlich niedrig wie das von ODDO BHF (aber beide mit der Einstufung „Kaufen“), der Rest bewegte sich zwischen 14,50 und 22 Euro. Und selbst die niedrigen Kursziele lägen ja noch komfortabel über dem aktuellen Kurs. Aber:
Dass eine Aktie eigentlich besser laufen und höher stehen könnte bzw. je nach persönlicher Einschätzung sogar müsste, hilft einem wenig, wenn die anderen Marktteilnehmer nicht mitziehen. Daher kann man die Bilanz werten, wie man möchte, die Aktie selbst wäre erst bullisch, wenn die den mittelfristigen Abwärtstrend und die 200-Tage-Linie einschließende Zone zwischen 11,76 und 12,41 Euro überwunden wurde. Bis dahin würde man, wollte man darauf setzen, dass das bullische Lager schon noch in Fahrt kommen wird, eine gewagte Wette eingehen.
Quellen:
Ergebnis 3. Quartal, 14.11.2023: https://ir.nordex-online.com/websites/Nordex/German/4500/news-details.html?newsID=2636303
Analysten-Kursziele: https://ir.nordex-online.com/websites/Nordex/German/2700/analysten.html#
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