Am Mittwochmorgen meldete der Windkraftanlagenhersteller Nordex die Entwicklung des Auftragseingangs im 3. Quartal bzw. in den ersten neun Monaten. Zwar kamen im 3. Quartal weniger Aufträge herein als im Vorjahreszeitraum, aber den Käufern gefiel etwas anderes.
Insgesamt läuft es ja. Auch, wenn der Auftragseingang im Sommerquartal mit 1.726 Megawatt hinter die starken 2.251 Megawatt des Vorjahreszeitraums zurückfiel: Insgesamt liegt das Ordervolumen in den ersten drei Quartalen 2024 um vier Prozent über dem der ersten neun Monate 2023. Nicht so deutlich, dass man gleich euphorisch werden müsste. Aber man konnte zumindest guter Dinge sein, wenn man sich die zweite gemeldete Größe anschaute, denn egal, wie groß das Auftragsvolumen sein mag, wenn es nicht viel Geld bringt, taugt es dennoch nichts. Und genau dieser Faktor, der Preis, der passte.
Nordex erzielte in den ersten neun Monaten pro Megawatt einen Verkaufspreis von 0,90 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag er bei 0,85 Millionen Euro. Besonders vielversprechend war dabei, dass der durchschnittliche Verkaufspreis im dritten Quartal bei 0,92 Millionen lag, während er im Sommerquartal 2023 mit 0,79 Millionen relativ schwach ausgefallen war.
Weniger Neuaufträge als im Vorjahr, aber zu deutlich besseren Preisen, das kam bei den Marktteilnehmern gut an. Das wäre vielleicht weniger ein Grund zum Einstieg gewesen, wenn die Aktie im Vorfeld schon stark gelaufen wäre. Aber das Gegenteil war der Fall:
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Expertenmeinung: Nachdem Nordex Ende September das im Mai markierte Jahreshoch bei 15,77 Euro anging, dort aber scheiterte, etablierte sich eine dynamische Korrekturbewegung, die den Kurs in der Spitze um fast 19 Prozent drückte. Zuvor markttechnisch heiß gelaufen, war die Aktie jetzt aus dieser Warte heraus „auskorrigiert“ … und auf einem lukrativen, charttechnischen Einstiegslevel, denn wie heißt es doch: Wenn, dann kauft man Aktien nahe ihres Aufwärtstrends.
Genau dorthin hatte es den Nordex-Kurs im Vorfeld der Meldung über den Auftragseingang verschlagen. Die im Januar etablierte und derzeit bei 12,90 Euro verlaufende Aufwärtstrendlinie wurde bereits in der Vorwoche angesteuert und erst einmal gehalten. Ideal war dabei, dass die Bullen auch noch ein „Sprungtuch“ unter sich hatten: Die 200-Tage-Linie verläuft mit derzeit 12,51 Euro nur wenig unter der Trendlinie. Die Basis für einen Aufwärtsschwenk war also auf chart- und markttechnischer Ebene vorhanden, alleine, es fehlte ein Anlass … den der Auftragseingang bzw. die erzielten Preise am Mittwoch lieferten.
Mit dem gestrigen Plus hat der Kurs jetzt erst einmal wieder Wasser unter dem Kiel. Ob der Auftrieb ausreichen wird, im Vorfeld der im November anstehenden Quartalszahlen den Ausbruch über das im September vergeblich attackierte Jahreshoch zu schaffen, ist zwar eher fraglich. Aber solange die Aktie nicht durch die Aufwärtstrendlinie und die 200-Tage-Linie fällt, bliebe der Weg dorthin offen … und wäre mit der gestrigen Meldung auch besser unterfüttert.
Quellen:
Auftragseingang Q1 – Q3, 09.10.2024: https://www.nordex-online.com/de/2024/10/nordex-group-steigert-auftragseingang-in-den-ersten-neun-monaten-des-jahres-2024-auf-51-gw/
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