LVMH Aktie Prognose LVMH: Jetzt sind die Zahlen da – was macht die Aktie?

News: Aktuelle Analyse der LVMH Aktie

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Würde LVMH wieder einmal beweisen, dass sich Luxus auch in Krisenzeiten verkauft wie geschnitten Brot und man zudem die Preise problemlos mehr anheben kann als die Inflationsrate, ohne dass sich die Kunden abwenden? Am Donnerstagabend kam die Antwort.

Ein halbes Jahr lang wusste man nicht, ob der steigende Umsatz auch entsprechend steigende Gewinne nach sich gezogen hat. Und ebenso wenig wusste man, wie man bei Louis Vuitton Moet Hennessy das angelaufene Jahr 2023 sieht. Am Donnerstagabend nach Handelsende kamen die Zahlen … und ja, es war wieder einmal gelungen, die Rekord-Gewinnmarge zu halten, der Gewinn stieg genauso solide wie der Umsatz.

Der Umsatz legte im Gesamtjahr um 23 Prozent von 64,2 auf 79,2 Milliarden Euro zu. Der Gewinn legte operativ ebenfalls um 23 Prozent auf 21,06 Milliarden Euro zu, netto gelang ein Anstieg um 17 Prozent auf 14,08 Milliarden. Unstrittig eine starke Leistung, aber:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LVMH Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das lag alles „nur“ im Rahmen der Analysten-Prognosen. Eine positive Überraschung blieb also aus. Und auch aus dem Kommentar des Unternehmenschefs Arnault ließ sich für die Bullen kein Honig saugen. Der erklärte, dass man zuversichtlich sei, im neuen Jahr weiterzuwachsen, bleibe aber mit Blick auf die globalen Unsicherheiten wachsam. Das bedeutet alles und nichts. Das Problem des bullischen Lagers:

Im Vorfeld der Bilanz hatte man die LVMH-Aktie auf neue Rekorde getrieben, den Kurs sogar über den mittelfristigen Aufwärtstrendkanal hinaus gezogen. Zwar waren die Ergebnisse gut genug, um leichte Gewinnmitnahmen aufzuholen und mit 801 Euro zum Handelsende in Paris nahezu unverändert zum Vortag zu schließen. Aber wenn eine Aktie auf Rekordhoch nicht weiter zulegt, nachdem die Informationen auf dem Tisch liegen, derentwegen man sie im Vorfeld gekauft hatte, wäre es naheliegend, dass über das Wochenende so mancher über Gewinnmitnahmen nachgedacht hat. Was den Kurs treiben könnte, liegt auf dem Tisch und hat den Kurs nicht höher gezogen – was soll also jetzt kurzfristig noch nachkommen?

Auch keineswegs alle Analysten sahen diese Bilanz als Argument für weitere Kursgewinne an. Die neu vergebenen Kursziele lagen zwar mit 815 bis sogar 960 Euro alle über dem derzeitigen Level, aber da waren auch einige dabei, die ihr Ziel leicht senkten und/oder jetzt mit „Halten“ einstufen, daher bleibt es beim Fazit der Analyse aus der vergangenen Woche:

Sollte es jetzt, nach der Bilanz, zu Abgabedruck kommen, der die Aktie unter die Unterstützungszone 738/760 Euro führt, wäre es zu überlegen, hier erst einmal Kasse zu machen. Denn wenn LVMH erst einmal ins Rutschen kommt, wäre ein Test der unteren Begrenzung des Trendkanals nebst 200-Tage-Linie bei aktuell 645/650 Euro gar nicht mal so überraschend. Vor allem, wenn sich Daten mehren, die andeuten, dass die sich derzeit ausbreitende Erwartung, dass das Thema einer Rezession ebenso vom Tisch ist wie das Thema Inflation, ein wenig verfrüht war.

LVMH-Aktie: Chart vom 27.01.2023, Kurs 801,00 Euro, Kürzel MC | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen der LVMH Aktie

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Die LVMH-Aktie marschiert von einem Rekordhoch zum nächsten. Nichts scheint die Bullen stoppen zu können … aber das, was als Fundament der Hausse dienen müsste, kennt man noch gar nicht: Die Bilanz des zweiten Halbjahres 2022. Und diese Zahlen kommen bald!

Momentan sehen die Analysten die Zukunft des Luxusgüter-Konzerns Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, recht einfach: Der Gewinn wird nach dem Rekordjahr 2021 im abgelaufenen Jahr 2022 erneut auf einen Rekord gestiegen sein. Der wird 2023 ausgebaut, 2024 ebenso, 2025 auch. Das heißt: Die Gewinne steigen stetig und wie auf Schienen. Woher wissen die Analysten das?

Sie wissen es nicht. Woher auch. Wenn man nicht einmal imstande ist, das Konsumverhalten, die Inflation und das Verbraucher-Umfeld in drei oder sechs Monaten vorherzusagen ist klar, dass man auch nicht ernsthaft prognostizieren kann, wie viel Gewinn pro Aktie LVMH Ende 2025 eingefahren haben wird. Und es kommt noch besser:

Die Experten wissen nicht einmal, wie sich die Gewinne seit dem 30. Juni entwickelt haben. Denn französische Konzerne melden zum Ende von Vierteljahren nur die Umsatzentwicklung, detaillierte Zahlen kommen nur nach dem Ende eines Halbjahres. Und damit in Kürze, konkret erwartet man die Bilanz der Monate Juli bis Dezember übermorgen, am 26. Januar. Dann erst wird sich weisen, ob der überbordende Optimismus auch von den Fakten unterfüttert ist.

Expertenmeinung: Die Analysten erwarten im Schnitt, dass LVMH 2022 pro Aktie etwa 29,20 Euro verdient haben wird. Das wären noch einmal 22 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021. Auch der Umsatz soll etwa 22 Prozent zugelegt haben, was hieße: Trotz steigender Kosten hätte LVMH diese vollumfänglich an die Kunden weitergehen können. Das wäre in der Luxusgüterbranche nicht überraschend. Dass diese Erwartungen erfüllt werden, wäre also gut denkbar, dass sie leicht übertroffen werden, immerhin möglich. Aber reicht das, um die Aktie nach den Zahlen erneut höher, auf erneut neue Rekorde zu tragen?

Dazu stellt sich die Frage, wie viel dieser bullischen Erwartungen bereits im Kurs drin ist. Dass man die Aktie gerade erst vergangene Woche auf das neue Allzeithoch von 806,30 Euro gehoben hat, deutet immerhin nicht gerade an, dass irgendwer da vorsichtig den Kopf einzieht, trotz der neuen Hochs. Und dass das derzeitige, mittlere Kursziel der Analysten von 813 Euro damit schon fast erreicht wurde, auch nicht. Und vor allem weiß man ja erst nach Vorlage der Ergebnisse, ob LVMH selbst die Erwartung, dass die Gewinne in diesem und in den kommenden Jahren stetig weiter steigen werden, überhaupt teilt.

Da ist also durchaus Enttäuschungspotenzial vorhanden, zumal man zumindest die Möglichkeit einkalkulieren sollte, dass ein Kurssprung als Reaktion auf eine positive Bilanz-Überraschung zu Gewinnmitnahmen genutzt würde, denn so, wie sich das Kursbild momentan darstellt, sind nahezu alle, die mit der Aktie liebäugeln, auch schon im Vorfeld eingestiegen. Sollte es nach der Bilanz zu Abgabedruck kommen, der die Aktie unter die Unterstützungszone 738/760 Euro führt, wäre es daher eine Überlegung wert, hier erst einmal Kasse zu machen.

LVMH-Aktie: Chart vom 23.01.2023, Kurs 789,10 Euro, Kürzel MC | Online Broker LYNX
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Das Weihnachtsgeschäft hat begonnen. In der festen Erwartung, dass sich Luxus auch in diesem für immer mehr Verbraucher schwierigen Umfeld hervorragend verkaufen wird, haben die Trader bei Louis Vuitton Moet Hennessy schon mal zugelangt. Ob das eine gute Idee ist?

Wie auf ein Kommando ging es heute mit den Aktien der drei großen französischen Luxusgüter-Konzerne Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH), Kering und Hermès zeitgleich nach oben. Man setzt auf ein erneutes Jahr mit Rekordgewinnen, befeuert dadurch, dass sich die vermögende Kundschaft dieser Unternehmen nicht von Inflation und höheren Zinsen irritieren lässt und beim Weihnachtseinkauf eher noch mehr als zuvor für die LVMH-Marken wie Louis Vuitton, Dior, Fendi, Bvlgari u.a. ausgeben wird. So viel, dass LVMH problemlos imstande sein wird, die auch für diesen Konzern natürlich gestiegenen Kosten problemlos über höhere Preise zu kompensieren.

Dass es so kommt, wird zwar jedes Jahr aufs Neue unterstellt. Aber tatsächlich bekamen die Bullen in den vergangenen Jahren immer wieder Recht. 2020 kam LVMHs Gewinn weniger unter Druck als befürchtet. Und 2021 verdiente das Unternehmen nur umso mehr, überbot den bisherigen Gewinnrekord pro Aktie aus dem Jahr 2019 gleich mal um 100 Prozent. Das soll so weitergehen … und ja, es könnte so kommen.

Expertenmeinung: Es ist natürlich immer sehr riskant, solche Entwicklungen einfach zu unterstellen. Und genau das tun die Trader jetzt. Aber dieser Ausbruch der Aktie über das Hoch vom August, an dem LVMH zuvor fast drei Wochen hängen geblieben war, ist natürlich bullisch. Damit ist der Weg an die Hochs der Aktie vom Februar und Januar bei 738,50 und 759,60 Euro frei, letzteres Hoch ist zugleich das bisherige Rekordhoch. Hinzu kommt, dass der im Sommer etablierte Aufwärtstrendkanal der Aktie sogar Luft für einen Anstieg über dieses bisherige Allzeithoch lassen würde. Und die Ergebnisse des laufenden Quartals kommen erst Ende Januar, bis dahin könnte gelten: Im Zweifel für den Trend. Und der weist eben aufwärts.

Aber fragil sind Trends, die letztlich auf einer Wette beruhen, immer. Ob die „Reichen“ in dieser Weihnachtssaison noch eins draufsetzen, ob nicht womöglich im Gegenteil mancher, der sich 2021 mal in den Regionen der Luxusgüter umtat, dies 2022 unter dem Eindruck der sich zuziehenden Perspektiven weltweit nicht mehr tut … gerade im wichtigen Markt China sollte man das angesichts der Lage dort einkalkulieren … man weiß es eben nicht. Daher sollte man, wenn man bei dieser Wette mitzieht, auf jeden Fall einen Fallschirm umlegen, indem man die Aktie mit einem Stoppkurs versieht, für den sich derzeit ein Level um 680 Euro anbieten würde, knapp unterhalb der jetzt nach oben verlassenen Konsolidierungs-Spanne.

LVMH-Aktie: Chart vom 30.11.2022, Kurs 725,10 Euro, Kürzel MC | Online Broker LYNX
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Bislang lief es für den Luxusgüterkonzern LVMH wie am Schnürchen. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 19, der Gewinn um 34 Prozent. Keine Spur von nervösen Verbrauchern oder Margendruck. Doch die Aktie bildet gerade ein Topp aus, man traut dem Braten nicht.

Luxus verkauft sich auch in der Krise gut … ein Spruch, dem man grundsätzlich wohl Glauben schenken mag. Aber diese Krise hier, die könnte dann doch ein bisschen zu happig ausfallen, fürchten einige Investoren. Die Aktie von Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, hatte zwar nach den oben genannten Halbjahreszahlen, die am Abend des 26. Juli vorgelegt wurden, kräftig zugelegt, aber:

Zum einen spielte sich das auf einem Kursniveau weit unterhalb des bisherigen Allzeithochs ab, das im Januar bei 758,50 Euro erreicht wurde. Zum anderen hat die Aktie aktuell den Großteil dessen, was im Anschluss an die Ergebnisse an Boden gutgemacht wurde, wieder verloren. Und das auch noch so, dass weiter nachgebende Kurse ein Topp bedeuten würden, dass, wenn die Nackenlinien-Zone im Bereich 621/625 Euro fallen sollte, aus rein charttechnischer Sicht Luft nach unten bis in den Bereich der Tiefs des Jahres offerieren würde, die im März, Mai und Juni im Bereich 535/542 Euro entstanden. Die Bullen wären somit gefordert. Und das umgehend.

Expertenmeinung: Aber werden sie auch kommen? Und wenn, werden die Käufe stark genug sein, um diese Toppbildung der LVMH-Aktie durch einen Anstieg über das August-Hoch bei 708 Euro zu entschärfen? Dazu müsste die Aktie erst einmal wieder durch die Widerstandslinien bei 659 und 675 Euro hindurch. Was zwar im August gelungen war, im September aber nicht, da hatte der Kurs genau dort wieder nach unten gedreht. Zwar zweifellos mit gedrückt durch einen abrupt nach unten abdrehenden Gesamtmarkt. Aber um sich von dem derzeitigen, allgemein bärischen Umfeld zu lösen, müssten genug Trader davon überzeugt sein, dass LVMH nicht nur in der Anfangsphase der Krise weiterwachsen konnte, sondern sich diese Entwicklung trotz des zunehmenden Gegenwinds auch fortsetzt.

Letztlich kann man den Tradern nicht in die Köpfe schauen und daher nicht einfach mit dem Anspruch auf Tauglichkeit des Schiedsspruches behaupten, dass genau das passiert oder eben nicht. Aber nur das muss man wissen, wenn man diese Aktie traden will. Denn mehr Informationen darüber, wie es bei LVMH seit Anfang Juli lief, kommen erst Ende Oktober. Und da werden dann nur die Umsätze gemeldet, weil der Konzern wie alle französischen Unternehmen Marge und Gewinn nur alle sechs Monate offenlegt. Also bleibt:

Die Charttechnik, sprich der Kurs selbst. Je nachdem, ob LVMH es über das August-Hoch bei 708 Euro schafft und damit einen Befreiungsschlag vollzieht oder aber ob der Supportbereich 621/625 Euro fällt, wäre ein klares Signal in Ausbruchsrichtung mit entsprechend lukrativem Spielraum für kurzfristige Trades gegeben. Ohne vorgefasste Meinung dürfte man hier also am besten fahren!

LVMH-Aktie: Chart vom 19.09.2022, Kurs 641,00 Euro, Kürzel MC | Online Broker LYNX
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Luxus verkauft sich auch in der Krise. Dieser Spruch klingt zu einfach, um wahr zu sein, aber für LVMH hat sich genau das bewahrheitet. Das Ergebnis des ersten Halbjahres war grandios … und die Aktie reagierte entsprechend. Aber ist das Eis nicht doch ein wenig dünn?

Müssen die Gewinne nicht auch bei Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, und den anderen großen französischen Luxusgüter-Konzernen Hermès und Kering irgendwann in die Knie gehen? Kann es wirklich sein, dass man dort auch in der Breite der Kundschaft bereit ist, höhere Preise für Luxusartikel zu bezahlen, während viele andere bangen müssen, genug Geld für die Heizkosten aufbringen zu können?

Die Bilanz des ersten Halbjahres, die gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2021 noch einmal stärker ausfiel und ein Umsatzplus von 28 sowie einen Gewinnanstieg von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auswies, deutet an: Bis Ende Juni ist das zumindest so gewesen. Und wir sehen es ja auch anhand der Bilanzen der Automobilhersteller: Bei den höheren Preisklassen werden auch massiv gestiegene Preise einfach bezahlt. Wie lange das noch so weitergeht, ist zwar offen. Aber man muss eben auch sehen: Wer viel Geld hat, hat auch in der Krise Geld übrig und ob des finanziellen Polsters meist keine Hemmungen, mit dem eigenen Konsumverhalten weiterzumachen wie bisher. Allerdings …

Expertenmeinung: … sollte man zwei Aspekte im Hinterkopf haben. Erstens hat LVMH seinen Umsatzanstieg einer Vielzahl von nach den Corona-Lockdowns neu hinzugekommenen Kunden zu verdanken. Diese Klientel dürfte eher an der Schwelle zum Status der Vermögenden stehen und könnte durch hohe Inflation, wankendes Wirtschaftswachstum und steigende Kreditkosten durchaus auch wieder abspringen. Zweitens ist China für LVMH und die Branchenkollegen ein immens wichtiger Markt geworden. Und dort dürften gerade nicht gerade wenige, die sich noch vor einem Jahr als wohlhabend wähnten, durch den langsam dem Kollaps entgegen gehenden Immobilienmarkt als Käufer ausfallen.

Das bullische Lager hat aber, auch, wenn es Risiken gibt, zwei Trumpfkarten in der Hand. Zum einen meldet LVMH seine Margen und Gewinne, wie andere französische Unternehmen auch, nur alle sechs Monate. Die nächste vollständige Bilanz steht also erst Ende Januar 2023 an, im Oktober werden nur die Umsätze des dritten Quartals gemeldet. Sollte sich das derzeitig starke Wachstum also auf Basis von steigendem Margendruck nicht fortsetzen oder kippen, würde das vorerst nicht unbedingt sichtbar. Bad News wären also noch eine Zeit entfernt.  

Zum anderen haben die Käufer dafür gesorgt, dass die Aktie, die nach den Halbjahreszahlen von der Juni-Aufwärtstrendlinie aus rasant nach oben davonzog, jetzt über und nicht unter wichtigen Chartmarken verläuft. Solange die halten, passt für die Bullen alles.

Dabei geht es um die jetzt als Unterstützung fungierende Zone 658,60/675,20 Euro, die sich aus den Hochs der Monate März und April zusammensetzt. Zusätzlich verstärkt wird diese Zone durch die momentan innerhalb dieses Bereichs verlaufende Juni-Aufwärtstrendlinie und, knapp darunter bei aktuell knapp 649 Euro, durch die 200-Tage-Linie.

Solange dieser Bereich zwischen 649 und 675 Euro hält, bleibt LVMH bullisch und sogar ein Anlauf an das Rekordhoch vom Januar bei 758,50 Euro wäre nicht ausgeschlossen. Aber sollte die Aktie unter 649 Euro schließen, brennt hier etwas an. Diese Zone muss verteidigt werden … und angesichts des nervöser werdenden Gesamtmarkts sollte man nicht glauben, dass das zwingend gelingen müsste.

LVMH-Aktie: Chart vom 24.08.2022, Kurs 686,80 Euro, Kürzel MC | Online Broker LYNX
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Endlich liegen konkrete Zahlen zum ersten Halbjahr des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH vor. Und die sahen stark aus, Umsatz und Gewinn legten kräftig zu. Die spannende Frage ist, wie das die Trader sehen, denn die können erst heute auf die Bilanz reagieren.

Bislang wusste man ja zu wenig darüber, wie Louis Vuitton Moet Hennessy, kurz LVMH, sich in diesem schwieriger gewordenen Umfeld schlägt. Denn französische Unternehmen melden zum Ende eines Vierteljahres nur die Umsätze; was an Gewinn erzielt wurde, erfahren die Anleger nur nach einem absolvierten Halbjahr. So auch gestern nach Handelsende für das erste Halbjahr 2022:

Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um beeindruckende 28 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Der Gewinn legte netto um 23 Prozent zu. Und da musste kein Corona-Loch gestopft werden, 2021 war für LVMH ein Rekordjahr gewesen. Diese Ergebnisse lagen über den Erwartungen der Analysten, so gesehen hätten die Bullen heute einen Matchball, um die im Vorfeld bereits angesteuerten, mittelfristig relevanten Charthürden zu überwinden und damit einen Befreiungsschlag zu vollziehen. Doch man sollte „Chance“ unterstreichen, denn sicher ist das eben noch nicht.

Expertenmeinung: In diesen Ergebnissen allzu viele Haare in der Suppe zu finden, ist sicherlich nicht einfach. Trotzdem kam die Aktie im US-Handel, wo man auf diese Bilanz am Dienstagabend ja reagieren konnte, zurück … allerdings unter sehr mageren Umsätzen. Entscheidend wird heute sein, was bei uns in Europa passiert.

Ein Problem kann (muss nicht) sein, dass LVMH bereits im Vorfeld der Ergebnisse stark gelaufen ist, sich relativ zügig von dem mehrfach erfolgreich getesteten März-Tief nach oben absetzte und dabei in den vergangenen Wochen in der Spitze fast 20 Prozent zugelegt hatte. Falls zu viele Akteure im Voraus auf starke Zahlen gesetzt hatten und zu wenige abwarten wollten, was da wirklich auf den Tisch kommt, kann es gut sein, dass deutlich mehr Gewinnmitnahmen auftauchen, als von neu hinzukommenden Käufern aufgenommen werden könnte. Aber das muss man heute einfach mal beobachten und die charttechnischen Ankerpunkte im Auge behalten. Die da wären?

Auf der Oberseite würde die Aktie alles klar machen, wenn es gelingen würde, die nächsten drei markanten Charthürden aus dem Weg zu räumen: die 200-Tage-Linie sowie die Monatshochs vom März und April. Das wäre mit Schlusskursen über 675,20 Euro geschafft. Auf der Unterseite hätten die Skeptiker gewonnen und die Aktie wieder Luft nach unten, wenn sie mit Schlusskursen unter 607 Euro das Juni-Hoch, die 20-Tage-Linie und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie brechen würde. Da könnten heute also Weichen gestellt werden!

LVMH-Aktie: Chart vom 26.07.2022, Kurs 625,20 Euro, Kürzel MC | Online Broker LYNX