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Mit -6,19 Prozent war Delivery Hero gestern der stärkste MDAX-Verlierer. Neue, die Abgaben unmittelbar begründende Nachrichten gab es nicht. Aber gerade das dürfte die Bullen nervös machen, denn wenn das Minus allein durch die Charttechnik ausgelöst wurde, hieße das …
… dass die Bären zuletzt nur abgewartet hatten, bis sie die Aktie an einem neuralgischen Punkt drücken können und eben nicht, wie man seitens der Käufer sicherlich hoffte, geschlagen waren. Und so schlecht würde sich das Bären-Lager auch seitens fundamentaler Argumente nicht stellen.
Die Quartalsbilanz, die der Mahlzeiten-Lieferdienst am 27. April vorgelegt hatte, belegt nur wieder, dass man sich auf dem Weg zur Gewinnschwelle sieht. Aber wann die erreicht ist, muss sich eben nach wie vor erst herausstellen. Operativ womöglich 2023, aber rein netto erwartet der Schnitt der Analysten schwarze Zahlen erst 2025. Und auch das setzt voraus, dass genug Verbraucher weiterhin imstande und bereit sind, sich Mahlzeiten liefern zu lassen und es zugleich gelingt, die Gewinnmarge auf solidem Level zu stabilisieren. Allzu sicher ist das in einem weltweit derart instabilen Konsum-Umfeld letzten Endes nicht.
Allerdings sind die Analysten mehrheitlich äußerst optimistisch, das durchschnittliche Kursziel liegt momentan um die 67 Euro. Was man dann sein kann, wenn man den Zeithorizont einfach lang genug wählt. Aber haben die Investoren diese Geduld ebenfalls?
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Expertenmeinung: Einige offenbar nicht … oder aber, was wahrscheinlicher ist, das Bären-Lager versucht, den Bullen diese Geduld in Bezug auf diesen steinigen Weg zu den schwarzen Zahlen auszutreiben. Denn dieses Minus kam aus charttechnischer Sicht nicht im luftleeren Raum zustande.
Wir sehen im Chart, dass die Quartalsbilanz Ende April anfangs zwar ein Minus auslöste, dann aber ein fulminanter Intraday-Turnaround gelang, der Basis einer Rallye wurde. Die führte die Aktie bis in eine multiple Widerstandszone, bestehend aus der im März unterbotenen, mittelfristigen Aufwärtstrendlinie und Zwischentiefs vom Herbst 2022. Dort stoppte die Kaufwelle erst einmal, ohne dass indes nennenswerter Abgabedruck aufkam. Dass sich das jetzt geändert hat, liegt an einer weiteren Linie, die jetzt in diese Zone gelaufen ist:
An der 200-Tage-Linie. Mitte letzter Woche versuchten sich die Bullen nach oben abzusetzen, blieben aber genau an dieser im Chart dick schwarz hervorgehobenen Linie hängen. Es folgte am Donnerstag ein Wassertreten, am Freitag ging es leicht abwärts. Genug offenbar für viele, die Reißleine zu ziehen bzw. für die Short-Seller, die „Bären“, um Druck zu machen. Dadurch ist Delivery Hero aus dieser Chartzone zwischen 38,50 und 40,80 nach unten herausgerutscht. Aus der Zone also, deren Überwinden den Weg nach oben freigegeben hätte.
Jetzt ist hier erst einmal ein Deckel drauf … und das könnte ein schwerer sein. Nach unten wäre der Weg aus charttechnischer Sicht erst einmal frei, nach oben ist eine Barriere wieder da, die einige wohl letzte Woche schon als bezwungen ansahen. Bevor Delivery Hero diesen Deckel nicht mit Schlusskursen über 41 Euro klar gesprengt hat, wäre der Weg nach unten der wahrscheinlichere.

Quellenangaben: Quartalsergebnis Q1 2023, 27.04.2023: https://ir.deliveryhero.com/de/news/delivery-hero-naehert-sich-profitabilitaetsziel-und-verzeichnet-umsatzwachstum-von-12-gegenueber-dem-vorjahr/d97925b6-904d-4235-aa48-4f69edb3a0aa/
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