Die Delivery Hero-Aktie hatte vergangene Woche eine wichtige Supportzone verteidigt und zog von dort aus wieder an. Gestern brach sie auf einmal doch, die Aktie rutschte abrupt nach unten weg. Der Auslöser war der Verlauf des Börsengangs der Tochter Talabat. Zu Recht?
Dieser 10. Dezember war der erste Handelstag der Delivery Hero-Tochtergesellschaft Talabat, die den Nahen Osten und Nordafrika abdeckt, an der Börse in Dubai. Und ja, der lief äußerst ernüchternd. Delivery Hero hatte die Aktien zu 1,60 Dirham ausgegeben. Der Handel startete dann zwar 6,2 Prozent im Plus mit 1,70 Dirham pro Talabat-Aktie. Aber vom Start im Plus weg ging es wie ein Strich abwärts, viele wollten raus, kaum jemand rein. Am Ende lag die Aktie bei 1,49 Dirham und damit 6,9 Prozent im Minus.
Das, so die Medienberichte, riss die Delivery Hero-Aktie mit ins Minus. Und das satt. So satt, dass die wichtige Supportzone 32,48 zu 33,93 Euro, die vergangene Woche mit Ach und Krach verteidigt werden konnte, gestern doch noch durchschlagen wurde. Was der Aktie, rein charttechnisch betrachtet, Spielraum zumindest bis an die bei 29,10 Euro verlaufende 200-Tage-Linie bieten würde. Aber hat dieser Abriss der Delivery Hero-Aktie wirklich eine logische Basis? Im ersten Moment würde man sagen: Na klar, schließlich wurde der Börsengang des als „Tafelsilber“ angesehenen Tochterunternehmens ein Flop. Schon, aber:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Delivery Hero Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Was muss das Delivery Hero stören? Seit gestern ist das ja ein Problem derer, die die Aktie zu 1,60 Dirham gezeichnet und bekommen haben, aber nicht das eigene, schließlich muss man diese Verluste nicht bezahlen. Jedenfalls nicht direkt.
Delivery Hero hat den Anteil an Talabat, den man an die Anleger ausgeben wollte, zuletzt noch auf 20 Prozent der insgesamt vorhandenen Talabat-Aktien angehoben und lag mit 1,60 Dirham auch noch am oberen Ende der Preisspanne. Das, was da an Geld zugeflossen ist, ist also optimal. Was danach mit Talabat an der Börse passiert, könnte nur insofern unangenehm werden, weil man diese Unternehmenstochter in der Bilanzbewertung jetzt eher nicht ohne Berücksichtigung des Kurswerts fahren kann. Aber in erster Linie ging es um viel frisches Geld. Und das ist und bleibt in den Kassen von Delivery Hero. Also, ein Sturm im Wasserglas?
Jein. Was als unmittelbares Problem bleibt, ist die negative Beurteilung von Delivery Heros Sahnestückchen an seinem ersten Handelstag. Es scheint, die Investoren sehen einen Mahlzeiten-Lieferdienst nicht als etwas an, das grandiose Wachstumsperspektiven hat, da half es offenkundig nichts, dass Delivery Hero diesen Börsengang als „Technologie-IPO“ bezeichnete. Und das wiederum wirft natürlich einen Schatten auf die Lieferdienst-Mutter, zumal die eben immer noch nicht den steinigen Weg hin zu einer schwarzen Null auf Netto-Basis zu Ende gegangen ist, obgleich man vor zwei, drei Jahren damit gerechnet hatte, dass das 2024 gelingen würde. So gesehen:
Faktisch ist für Delivery Hero wegen dieses gefloppten ersten Handelstags von Talabat zwar nichts angebrannt, psychologisch ist das aber schon ein Tritt in die Kniekehle. So gesehen ist das Risiko, dass die Aktie weiter abrutscht, gestern ein gutes Stück gestiegen.
Erledigen Sie Ihre Aktiengeschäfte besser mit einem Depot über LYNX. Als renommierter Aktien-Broker ermöglichen wir Ihnen einen günstigen Aktienhandel direkt an den Heimatbörsen.
Informieren Sie sich hier über den Aktien-Broker LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen