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Keine drei Monate gibt es die Porsche Vorzugsaktie, schon ist sie im DAX. Porsche ist die Rendite-Perle des VW-Konzerns, aber wo wäre die Aktie richtig bewertet? Dazu weiß man noch nicht genug, aber Bewegung ist schon mal drin – nur in die für die Bullen falsche Richtung.
Erst klebte die mit vollem, sperrigen Namen Dr. h.c. Ing. F. Porsche AG Vorzugsaktie heißende Aktie an ihrem Ausgabepreis von 82,50 Euro fest, musste kurzzeitig sogar von den Konsortialbanken gestützt werden. Doch dann zog sie auf einmal davon und erreichte am 22.11. bei 112,15 Euro ihr bisheriges Rekordhoch, gut 35 Prozent über dem Ausgabepreis. Jetzt aber sind bereits zwei Drittel dieser Rallye wieder verloren. Wie geht das hier weiter?
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt momentan bei knapp 109 Euro und wurde bereits erreicht. Aber warum hält sich die Aktie nicht in diesem Bereich? Ein Kursziel zu erreichen heißt ja nicht, dass die Aktie danach in die Gegenrichtung laufen müsste, denn dort sehen die Experten die Aktie ja im Schnitt als „korrekt bewertet“ an. Die Frage ist, unter welchen Prämissen diese Einschätzungen zustande kamen. Dass das niedrigste Kursziel der Analysten, die die Aktie bislang eingestuft haben, beim Ausgabepreis von 82,50 Euro liegt, das höchste indes bei 140 Euro, zeigt: So wirklich abschätzen kann man noch nicht, wo die Porsche Vorzugsaktie hingehören würde. Also, was tun?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Man muss sich wie immer in solchen Fällen am Chart und der Logik orientieren, was vor allem dann funktioniert, wenn beides in dieselbe Richtung weist. Als Erstes lässt sich festhalten: Der Kurs steht unter Abgabedruck, wobei das Zwischenhoch des Oktobers bei 93,70 Euro als Support offenbar nicht funktioniert. Fiele die Aktie weiter, wäre eine Rückkehr zum Ausgabepreis von 82,50 Euro auf charttechnischer Ebene denkbar. Aber wieso will die Aktie, die bis vor vier Wochen so gut lief, momentan kaum jemand haben?
Das könnte zum einen mit dem „Aufstiegs-Fluch“ zu tun haben. Da man sich aufgrund der immensen Größe der Porsche-Emission leicht ausrechnen konnte, dass die Aktie ruckzuck in den DAX aufsteigen würde, könnten viele die Aktie mit genau diesem Ziel gekauft haben, das sieht man außerordentlich oft. Die einen spekulierten dabei nur auf einen Aufstiegs-Effekt, andere, große Adressen, die den DAX abbilden, kauften das zukünftige DAX-Mitglied schon mal im Vorfeld. Aber als die Gewinne immer größer wurden, auf den Stichtag der DAX-Aufnahme hin gekauft hatte, wer kaufen wollte und der Aufstieg am 5.12. bestätigt wurde, gingen Porsche Vz. die Käufer aus, Gewinnmitnahmen überwogen, die Aktie kam zurück.
Es könnte auch mit der immensen Sonderdividende von knapp über 19 Euro zu tun haben, die der VW-Konzern als Beteiligung aus dem Gewinn des Porsche-Börsengangs an seine Aktionäre ausschüttete. Zuerst die Rallye der Porsche-Aktie mitnehmen, dann rechtzeitig vor dem Stichtag des 16.12. in die VW-Aktie wechseln, um das Recht auf die Sonderdividende mitzunehmen: Das könnten viele so gemacht haben. Aber noch hat man Porsche nicht zurückgekauft, obwohl die VW-Vorzugsaktie nach dem Dividendentag am Dienstag weiter fiel. Das ist bemerkenswert… und wenn keiner den Anfang macht, könnten die Käufer auch noch eine Zeitlang wegbleiben und dadurch tatsächlich Tuchfühlung zur 82,50 Euro-Marke aufgenommen werden. Bevor hier kein kräftiger Ruck nach oben zu sehen ist, sollte man es sich zweimal überlegen, in diese Abwärtsbewegung hinein die Hand aufzuhalten.

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