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Auch, wenn die Preispolitik der Autokonzerne an ihre Grenzen stößt und man mit Margendruck rechnet: Die Sportwagenschmiede Porsche hatte man dahingehend bislang ausgeklammert. Damit könnte man auch Recht haben, aber die Aktie hat dennoch ein Problem, denn …
… sie ist deutlich teurer bewertet als andere Automobilhersteller. Porsche ist die „Renditeperle“ innerhalb des Volkswagen-Konzerns, weshalb die Anleger auch im vergangenen Herbst, als man diese „Dr. Ing. h.c. Porsche AG Vorzugsaktie“ (nicht zu verwechseln mit der auch im DAX notierten Porsche Holding) an die Börse brachte. Aber mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 12 auf Basis der durchschnittlichen 2023er Gewinnschätzung der Analysten ist die Aktie eben weit teurer als eine VW-Vorzugsaktie (KGV 2023 3,5), eine Mercedes-Benz Group (KGV 2023 5,05) und BMW (KGV 2023 5,6). Zu teuer?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Eine operative Gewinnmarge bzw. Umsatzrendite zwischen 17 und 19 Prozent, wie sie Porsche für 2023 anpeilt und nach den Ende Juli vorgelegten Halbjahres-Zahlen bestätigte, ist natürlich für einen Automobilhersteller beeindruckend. Aber nur deswegen ist die Aktie ja so hoch bewertet, d.h. das würde nur dann höhere Kurse rechtfertigen, wenn der Gewinn des Unternehmens über den jetzt erwarteten Level hinaus steigt, indem man die Gewinnmarge noch weiter steigert und/oder die Absatzzahlen noch weiter zulegen. Und genau daran beginnt man zu zweifeln.
Denn dass sich Luxus auch in schwierigen Zeiten gut verkauft, ist sicherlich richtig, das haben frühere, schwierige Konjunkturphasen anhand der Unternehmensgewinne von Konzernen wie LVMH, Hermès oder auch Porsche oder Ferrari bewiesen. Aber der Kreis der potenziellen Käufer wächst in einem Umfeld hoher Zinsen und hoher Preise nicht. Und nicht zuletzt deswegen sind auch die Analysten für Porsche relativ verhalten: Die Hälfte der aktuellen Einschätzungen liegt nur bei „Halten“.
Letzten Endes kann man sich durchaus fragen, ob die Porsche-Aktie teurer sein müsste bzw. dürfte als die 82,50 Euro, mit denen sie vor knapp einem Jahr an der Börse startete, denn die Rahmenbedingungen sind im Vergleich zum vergangenen Herbst nicht wirklich günstiger geworden. Solange es gelang, die Nackenlinien-Zone eines über Monate hinweg ausgebildeten Topps im Bereich 106,70 zu 107,35 Euro zu halten, stellte sich die Frage nach dem theoretisch denkbaren Abwärtspotenzial nicht. Aber jetzt ist diese Nackenlinien-Zone eben gefallen, die Aktie nach unten unterwegs. Und da fallende Kurse aufkeimende Zweifel nun einmal intensivieren, wird es jetzt eher schwierig sein, das Ruder herumzureißen.

Zwar hat die Porsche-Aktie aktuell das untere Ende des im Juni etablierten Abwärtstrendkanals erreicht. Wir sehen im Chart aber auch, dass sie sich von dieser Linie seit Wochen nicht lösen kann und im Gegenteil durch die 20-Tage-Linie gedrückt wird, was auf eine „aktive Gemeinde“ an Short-Sellern hindeutet. Damit sind die Bären weiterhin im Vorteil.
Gelänge es, diese Nackenlinien-Zone des Topps durch Schlusskurse über 108 Euro klar zurückzuerobern, wäre zugleich der Abwärtstrendkanals gesprengt und der Weg nach oben frei. Aber nur dann hätte das Bären-Lager wirklich verloren, bis dahin wäre die nächstliegende Supportlinie von Bedeutung bei 91 Euro das wahrscheinlichere, nächste Ziel der Aktie.
Quellenangaben:
Halbjahresergebnis, 26.07.2023:
https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-positive-geschaeftsentwicklung-erstes-halbjahr-2023-33290.html
Analysten-Kursziele:
https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen
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