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Während die Aktienindizes in Europa auf einen ungewöhnlich starken Januar zusteuern, ist es in den USA nur der Nasdaq 100, der gut ins neue Jahr gekommen ist. Der Dow Jones hat seit Ende 2022 gerade einmal 1,8 Prozent zugelegt. Die Bullen müssten sich jetzt ranhalten.
Zwei Monate lang, im Oktober und November, war das Index-Flaggschiff Dow Jones beeindruckend schnell und weit nach oben gelaufen. Und auch, wenn der Dow im Dezember etwas zurückkam, hielt er sich dabei immerhin deutlich besser als der sonst so dynamische Nasdaq 100 mit seinen Hightech-Aktien. Doch seit Anfang Januar holt der Nasdaq deutlich auf. Dort wird gekauft, der Dow Jones dümpelt derweil nur vor sich hin. Wo klemmt es?
Der Grund dürfte recht einfach sein: Die den Index dominierenden Aktien aus dem Bereich der „Old Economy“, d.h. Aktien eher konservativer Unternehmen aus den Bereichen Konsumgüter, Konsum, Pharma oder Finanzindustrie waren zuvor so stark gelaufen, dass ihnen die Käufer ausgingen. Und zugleich die Argumente, um weiter zu kaufen.
Wir hatten im Oktober und November eine massive Umschichtung in Richtung dieser konservativen Unternehmen gesehen, die dadurch zwar kräftig zulegten, dann aber auch auf dem höheren Niveau gefährlich teuer bewertet waren bzw. es noch sind. Zugleich begannen sich zweifellos viele Marktteilnehmer zu fragen, ob es denn überhaupt noch sinnvoll wäre, den Schwerpunkt auf konservative Aktien zu legen, denn:
Expertenmeinung: Auch, wenn man damit gegen die „Fed“ agiert, indem man unterstellt, dass die ihren x-mal bekräftigten, konsequenten Kurs zur Bekämpfung der Inflation abbricht, weil die Konjunkturdaten seit Wochen einen scharfen Abriss des Wachstums indizieren, so breitet sich die Erwartung, dass die Rezession ausbleibt, weil die Notenbank einknickt, immer weiter aus. Und läge man mit dieser Hoffnung richtig, wären nicht die angeblichen, im Dow Jones stark vertretenen „sicheren Häfen“ die erste Wahl, sondern die Aktien, die man aus Angst vor einer heftigen Rezession und deutlich höher steigenden Leitzinsen zuvor auf den Markt geworfen hatte: die Technologieaktien.
Ob man da wirklich auf dem richtigen Dampfer ist, ist zwar ziemlich fraglich, aber in komplizierten Gemengelagen neigen Anleger zum Herdentrieb. Und so zieht der Nasdaq 100 seit der Jahreswende kräftig an, während der Dow Jones ohne einige auch dort notierte Technologietitel wie Apple, Intel oder Salesforce nicht einmal die mageren 1,8 Prozent zuwege gebracht hätte, die er seit dem 30.12. zulegen konnte. Das bedeutet:
Aufgrund dieses Schwenks der Anlegerstimmung hin in Richtung „alles wird gut“ wäre es absolut nicht selbstverständlich, dass der Dow Jones nachzieht. Die mehrheitlich auffallend zurückhaltenden Reaktionen auf erste, bei Dow Jones-Aktien eingelaufene Quartalsbilanzen deuten an, dass sich das bullische Lager wirklich ranhalten muss, um die Sache zu einem aus ihrer Sicht guten Ende zu bringen. Was muss gelingen, was darf nicht passieren?
Wir sehen im Chart, dass der Dow Jones bis auf zwei kurze, schnell abgefangene Ausreißer nach oben seit über zwei Monaten in einer Handelsspanne gefangen ist, die sich aus dem Hoch des Septembers auf der Unterseite (32.504 Punkte) und dem Hoch des Augusts auf der Oberseite (34.281 Punkte) definiert. Die Unterstützungszone ließe sich noch bis 32.300 Punkte nach unten ausdehnen, denn knapp unterhalb dieser Seitwärts-Range würden die 100-Tage-Linie, die 200-Tage-Linie und die im November bezwungene, vorherige Abwärtstrendlinie als eine Art „Sprungtuch“ fungieren. Aber auch das könnte reißen, wenn der Dow nicht in den nächsten ein, zwei Wochen nach oben ausbricht. Und aus aktueller Sicht wäre das zumindest kein ganz einfaches Unterfangen.

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