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Ist es das bislang fruchtlose Gerangel um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze, die den Dow Jones am Dienstag unter den Schlusskurs des Jahres 2022 gedrückt hat? Dann wäre die Schwäche womöglich bald vorbei. Aber sollten es auch andere Faktoren sein …
… dann könnte es von der jetzt unterbotenen „Nulllinie“ der Jahresperformance, dem Schlusskurs des 30.12.2022 von 33.147 Punkten, durchaus noch weiter abwärts gehen. Zumal das Chartbild jetzt immer mehr nach einem ebenso kurz- wie mittelfristigen Topp aussieht.
Wir sehen im Chart, dass das US-Index-Flaggschiff Anfang Mai schon wieder an der aus dem zweiten Halbjahr 2022 stammenden Widerstandszone zwischen 34.281 und 34.712 Punkten nach unten abgedreht hat. Das war nach Januar und Februar bereits der dritte vergebliche Versuch, sich nach oben abzusetzen. Solange der Dow Jones die 200-Tage-Linie bei aktuell 32.780 Punkten und die Supportzone um 32.500 Zähler nicht bricht, ist zwar noch kein mittelfristig bärisches Signal entstanden. Aber Ende Mai in Sachen Jahresperformance mit leeren Händen dazustehen, ist nicht gerade ein motivierendes Element für die Käuferseite. Was nicht ist, könnte also noch kommen. Vorausgesetzt, es ginge bei der Schwäche der vergangenen Wochen um mehr als um die Schuldenobergrenze, denn:
Expertenmeinung: Dieses ewige Hin und Her um die Anhebung des Schuldenlimits und damit darum, dass der Staat sich wieder frisches Geld borgen darf, ist letztlich eher ein Possenspiel. Natürlich müssen sich die beiden Parteien einigen. Dass man das bis zum Schluss oder – auch das kam ja schon vor – ein, vielleicht zwei Wochen über den Punkt X hinauszögert, um einen für die eigenen politischen Zwecke hilfreichen Shutdown der Behörden zu erzwingen, ist nicht auszuschließen. Aber dass es am Ende zu einer Einigung kommt, ist quasi sicher. Das wissen die Trader. Und wäre die Angst vor diesem Streit und seinem Ausgang so groß, würden Nasdaq 100 und S&P 500 nicht weit besser dastehen als der Dow.
Es dürfte also noch mehr hinter dieser Schwäche stecken. Und Gründe gäbe es auch genug. Beispielsweise die immer noch zu stark steigenden Löhne. Oder den Umstand, dass jetzt der Dienstleistungsbereich zum Inflationstreiber wird, wie viele Konjunkturdaten zuletzt deutlich machten. Und die Tatsache, dass zahlreiche Kommentare von US-Notenbankmitgliedern andeuten, dass man sich besser nicht zu sicher sein sollte, dass die US-Notenbank mit ihren Zinsanhebungen bereits „durch“ ist.
Eine sich auf zu hohem Level festsetzende Inflation in Kombination mit einem insgesamt nahe null liegenden Wachstum (weil das verarbeitende Gewerbe so schwach ist, dass das den derzeit starken Dienstleistungsbereich ausgleicht) ist eine Mixtur, die den Tradern keineswegs gefallen kann. Möglich wäre es also tatsächlich, dass der Dow Jones unter 32.500 Punkte und damit aus der momentanen Handelsspanne heraus rutscht. Bevor das aber nicht tatsächlich passiert ist, sollte man mit dem Rücken zur Wand kämpfende Bullen besser nicht unterschätzen!

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