NASDAQ 100 Prognose Nasdaq 100: Droht den Tech-Werten jetzt der Abverkauf?

News: Aktuelle Analyse des NASDAQ 100 Index

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NASDAQ 100
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Chartanalyse
Basis 6 Monate bullish
Zum NASDAQ 100
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zuletzt hatte ich in mehreren meiner Analysen im LYNX Börsenblick erwähnt, dass es derzeit vor allem Tech-Werte sind, welche den US-Börsen Auftrieb verleihen. Das sieht man vor allem am Nasdaq 100 Index, der sich seit geraumer Zeit wesentlich besser entwickeln kann, als etwa der S&P 500 oder der Dow Jones.

Dennoch gibt uns der aktuelle Chart etwas zu denken, denn die derzeitige Lage zeigt sich etwas überspannt. Die Notierungen haben sich recht weit von der 50-Tage-Linie entfernt und es droht eine Zwischenkorrektur. Dies muss nicht das Ende der Aufwärtsbewegung bedeuten, aber ein Rückfall von 4 bis 5 Prozent wäre aus aktueller Sicht keine allzu große Überraschung. Der Trend selbst präsentiert sich derzeit von seiner bullischen Seite.  

Den aktuellen Kurs und Chart des NASDAQ 100 sowie Kursinformationen und alle Aktien des Index finden Sie hier.

Expertenmeinung: Ich stufe meine Aussichten vorerst von „bullisch“ auf „neutral“ zurück. Normalerweise stünde nämlich aus charttechnischer Sicht jetzt eine Korrektur bis hin zur 50-Tage-Linie auf dem Programm.

Ein ähnliches Szenario haben wir bereits im Februar zu sehen bekommen. Es dauerte danach einige Wochen, bis sich die Lage allmählich beruhigte. Doch Korrekturen bieten wiederum Einstiegschancen und sind für die Börse essenziell. Alles in allem sollten Anleger in den kommenden Tagen gerade im Tech-Bereich etwas vorsichtiger agieren.

Aussicht: NEUTRAL

Nasdaq Index: Chart vom 31.05.2023, Kurs: 14.254,09, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq Index: Chart vom 31.05.2023, Kurs: 14.254,09, Kürzel: NDX | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen des NASDAQ 100 Index

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während sich die Standardwerte aus dem S&P 500 und dem Dow Jones Index immer noch schwer tun, Fuß zu fassen, befindet sich der technologielastige Nasdaq 100-Index bereits seit geraumer Zeit in einem stabilen Aufwärtstrend. Die Bullen haben hier nicht nur auf mittelfristiger Ebene die Kontrolle übernommen, sondern es ist auch ein deutlicher Übergang in einen neuen Bullenmarkt seit März dieses Jahres erkennbar. Technisch gesehen wird die Rallye derzeit vor allem von der 20-Tage-Linie unterstützt. Seit dem Beginn im März hat der Index lediglich an drei Tagen unterhalb dieses Indikators geschlossen. Ansonsten erwies sich jeder Rücksetzer in Richtung des gleitenden Durchschnitts als gute Kaufgelegenheit, so auch im gestrigen Handel.

Expertenmeinung: Anleger, die in Technologieaktien investiert sind, profitieren derzeit insbesondere vom Hype im Bereich künstlicher Intelligenz. Dies treibt Titel wie Alphabet, Microsoft und Nvidia derzeit an. Die Euphorie wird wahrscheinlich noch eine Weile anhalten, weshalb Gewinne weiterhin laufen gelassen werden können. Solange der Nasdaq 100 nicht deutlich unter der 20-Tage-Linie schließt, ist davon auszugehen, dass die Rallye fortgesetzt wird. Natürlich sollte man auf dem Weg nach oben nicht vergessen, gelegentlich auch Teilgewinne mitzunehmen. Das richtige Zusammenspiel zwischen Gewinnmitnahmen und dem Anpassen von Positionen ist im Trading äußerst wichtig.

Aussicht: BULLISCH

Nasdaq 100 Index: Chart vom 24.05.2023, Kurs: 13.604,48, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Chart vom 24.05.2023, Kurs: 13.604,48, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zu Beginn des Jahres hatte ich die Aussichten der Nasdaq deutlich angehoben und die danach folgende Rallye war überaus beeindruckend. Die letzten Wochen über konnte zwar die Ebene bei rund 12.900 Punkten gehalten werden, doch das Momentum ist bei vielen führenden Aktien regelrecht weggebrochen. Die Frage war, ob die nun laufenden Quartalsergebnisse den nächsten größeren Schub nach oben bringen könnten. Doch die Bären scheinen hier etwas dagegen zu haben und im gestrigen Handel wurde der so wichtige Support nach unten gebrochen. Dies ist ein klares Warnsignal und der Trend ist schlagartig von bullisch auf neutral zurückgegangen. Droht hier noch der Absturz?

Expertenmeinung: Nach Börsenschluss gab es von den Schwergewichten Microsoft und Alphabet die heiß ersehnten Quartalsergebnisse. Besonders der Softwaregigant Microsoft konnte überzeugen und ging mit einem Plus von über 8% regelrecht durch die Decke. Dies sollte der Nasdaq zumindest heute für den Start etwas Unterstützung bringen. Dennoch ist eines klar: Die Bullen müssen die gestrige Kerze unverzüglich negieren, da ansonsten eine Verkaufswelle droht. Selbst ein Abschlag von 10% oder mehr könnte in Folge möglich sein.


Aussicht: NEUTRAL

Nasdaq Index: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 12725.11 Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Genau da, wo der Nasdaq 100 auf keinen Fall durchrutschen durfte, waren die Käufer am Montag und Dienstag zur Stelle. Ein markant bärisches Signal wurde abgewendet. Aber nur, wenn es gelingt, daraus auch ein bullisches Signal zu machen, ist das mehr als ein Zeitgewinn.

Ein Hauch des Grusel-Szenarios von 2008 schwebte Ende vergangener Woche durch den New Yorker Times Square, wo die Nasdaq residiert. Banken, die kollabieren, Offizielle, die beschwichtigen und Behörden, die genaue Untersuchungen ankündigen, während Sparer beginnen, Angst um ihr Geld zu bekommen. So ähnlich ging es 2008 zu. Bislang gibt es keinen Grund, davon auszugehen, dass die Lawine so wie damals jetzt erst ins Rollen gekommen ist. Es gibt aber auch keinen Grund, dass man das sicher ausschließen könnte.

Hinzu kommt die Verunsicherung hinsichtlich der US-Notenbank. Die Experten geben sich die Mikrofone in die Hand, aber was jetzt der richtige Weg ist, darüber gibt es auffällig viele höchst konträre Ansichten. Wäre es richtig, die Zinserhöhungen vorerst zu stoppen um zu verhindern, dass sich Liquiditätsprobleme und Kapitalumschichtungen verstärken? Bringt das in dieser Hinsicht überhaupt etwas? Und wenn die „Fed“ das täte, wäre damit der Zinsanhebungs-Zyklus vorbei oder nur unterbrochen? Ist der Leitzins bereits hoch genug, um die Inflation wieder in die Region um zwei Prozent zu drücken? Oder müsste die US-Notenbank letztlich die Wahl treffen zwischen ernsten Problemen im Finanzsektor und ernsten Problemen mit einer nicht mehr einzufangenden Inflation, so dass es, egal, wie sie entscheidet, kritisch wird?

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Expertenmeinung: Vor diesem Hintergrund dürfte es vielen Tradern unwohl geworden sein, als der Nasdaq 100 Anfang vergangener Woche an der oberen Begrenzung eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals nach unten drehte und zum Wochenschluss knapp unter die 200-Tage-Linie fiel. Da dann entschlossen die Hand aufzuhalten, obwohl die Wegweisung in Sachen US-Notenbank erst heute in einer Woche erfolgen wird, wirkte gewagt. Aber nötig war es eben trotzdem, wenn man verhindern wollte, dass der Index ein kapital bärisches Signal aussendet.

Wir sehen im Chart auf Wochenbasis, dass der Nasdaq 100 Mitte Januar die mittelfristige Abwärtstrendlinie überwand, dann aber in den Wochen danach in der markanten, bis ins Jahr 2020 zurückreichenden Widerstandszone zwischen 12.208 und 12.967 Punkten hängen geblieben war.

Da deutlich nach unten herauszurutschen, hätte eine markant negative Wirkung. Zumal, das sehen Sie im Chart auf Tagesbasis, dann auch noch die 100-Tage-Linie, vor allem aber die im Tageschart violett gehaltene 1.000-Tage-Linie fallen würde. Eingreifen war erforderlich … und es wurde eingegriffen.

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 14.03.2023, Kurs 12.199,78 Punkte, Kürzel NDX | Online Broker LYNX

Genau auf Höhe der Kreuzunterstützung aus der 100-Tage-Linie und der unteren Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals drehte der Index am Montag und sah, wenngleich nach einer ziemlich holperigen Sitzung, am Dienstag Anschlusskäufe. Aber noch ist damit nur Zeit gewonnen. Erst ein bullisches Signal könnte die Kuh erst einmal vom Eis bringen.

Dazu müsste dieser kurzfristige Trendkanal nach oben verlassen werden. Dessen obere Begrenzung läge heute bei 12.325 Punkten. Geht der Nasdaq 100 da deutlich drüber, ließe sich dieser Abwärtstrendkanal als eine bullische Flagge, als eine Konsolidierung in einem Aufwärtstrend, interpretieren, was so manchen jetzt hoch nervösen Käufer wieder aktivieren würde. Aber noch ist das eben nicht gelungen … die Bullen haben es jetzt in der Hand!

Nasdaq 100: Wochen-Chart vom 14.03.2023, Kurs 12.199,78 Punkte, Kürzel NDX | Online Broker LYNX

So schwach der Nasdaq 100 im Vorjahr auch war: Unmittelbar zu Jahresbeginn startete der technologielastige Index durch und ließ bei dieser Rallye wie in alten Zeiten alles hinter sich. Aber der Verlauf der vergangenen Woche war hochbrisant, die Geschichte dahinter ebenso.

Am leichtesten dürfte man die Lage erfassen, wenn man die Rahmenbedingungen und die Chart- und Markttechnik getrennt darstellt. Was den argumentativen Hintergrund der Rallye angeht, die den Index seit dem Closing des Jahres 2022 in der Spitze fast 18 Prozent nach oben zog, so sagte man sich, dass die großen Hightech-Unternehmen im Vorjahr deutlich zu weit gefallen und damit jetzt günstig bewertet seien.

Und das unter der Prämisse, dass die sogenannten „Mega-Techs“ wie Apple, Alphabet, Microsoft etc. imstande sein würden, auch bei einer Schwächephase der Wirtschaft weiter zu wachsen und diese Schwäche womöglich ohnehin weit weniger massiv ausfallen werde als noch im Herbst befürchtet. Hinzu kam die Unterstellung, dass die Phase steigender Leitzinsen und damit steigender Refinanzierungskosten bald vorbei sein würde, was die Technologieunternehmen, die gemeinhin weit mehr Fremdkapital benötigen, entlasten werde. Doch dabei baut man durch die Bank auf das Prinzip Hoffnung. Und in die immer rasanter steigenden Kurse hinein kamen die ersten Ernüchterungen.

Ob Microsoft, Apple, Amazon, Meta Platforms oder Alphabet: Bei vielen Schwergewichten des Nasdaq 100 waren entweder schon die Ergebnisse des vierten Quartals enttäuschend oder der Ausblick schwach. Doch noch am Freitag versuchte man, diese kalte Dusche einfach „wegzukaufen“. Anfangs negative Reaktionen auf Bilanzen und Ausblicke wurden in den letzten Tagen oft aufgekauft und nach positiven Aspekten gesucht. Microsoft und Apple schafften Aufwärts-Turnarounds, Meta Platforms haussierten trotz fataler Zahlen nur wegen eines riesigen Aktienrückkauf-Programms. Aber der Verlauf des Freitags macht deutlich:

Es könnte gut sein, dass man da etwas übersehen hat. Nämlich, was diejenigen denken und vorhaben, die zuletzt nicht massiv gekauft hatten. Und das führt zu einem Chartbild, zu dem man eigentlich nur eines sagen kann: oh, oh …

Expertenmeinung: Im Chart auf Wochenbasis sieht die Sache noch harmlos aus. Der Nasdaq 100 ist zwar in eine Widerstandszone gelaufen und noch nicht darüber hinaus, aber was nicht ist, könnte ja noch werden. Aber wenn man sich den Chart auf Tagesbasis anschaut, wird es brenzlig:

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 03.02.2023, Kurs 12.573,36 Punkte, Kürzel NDX | Online Broker LYNX

Wir sehen hier, dass der Index über das Zwischenhoch des Dezembers gelaufen war und am Donnerstag dann über den vorherigen, flachen Aufwärtstrendkanals hinaus ausbrach. Am Mittwoch war das die Reaktion auf eine US-Notenbanksitzung, die man aber nur dann als bullisch interpretieren würde, wenn man es unbedingt will.

Am Donnerstag zog dann das eigentlich ein Armutszeugnis darstellende Aktienrückkauf-Programm von Meta Platforms den Index höher, immerhin darf man sich fragen, ob Zuckerberg & Co. bei einbrechenden Gewinnen nichts Besseres mit 40 Milliarden anzufangen wissen, als eigene Aktien zurückzukaufen. Aber besonders kritisch war, dass man derart euphorisch unterwegs war, dass die großen drei „A“ Apple, Alphabet und Amazon, die am Donnerstagabend ihre Bilanzen vorlegten, im Vorfeld ebenfalls massiv gekauft wurden. Und dann, im nachbörslichen Handel, kam der Katzenjammer, alle großen drei „A“ kamen unter die Räder.

Und der Freitag wurde dann erst recht interessant. Die US-Arbeitsmarktdaten fielen extrem stark aus, ein Freibrief für die US-Notenbank, Kurs zu halten. Das unterhöhlte die Erwartung eines baldigen Endes des Zinsanstiegs. Trotzdem wurde der Nasdaq 100, der deutlich im Minus startete, im Handelsverlauf kurzzeitig ins Plus gekauft. Auch, weil man immerhin bei Apple die schwachen Zahlen einfach wegkaufte. Was aber weder bei Amazon, noch bei Alphabet gelang. Und dann wurde es in der zweiten Sitzungshälfte unangenehm für die Bullen:

Der Versuch eines Aufwärts-Turnaround scheiterte, es setzten kräftige Abgaben ein, die dazu führten, dass der Nasdaq 100 nahe am Tagestief schloss. Rein vom Chartbild her folgte damit ein potenziell bärischer „Gravestone Doji“ auf eine „Exhausting Candle“ bei zugleich überkaufter Markttechnik unterhalb einer Widerstandszone. Vom Hintergrund her zeigte das:

Da sind nicht wenige, die ganz genau erkennen, wie dünn das Eis dieser Rallye ist. Und dass es mit schwachen Konjunkturdaten, bei denen aber genau die Daten, auf die es der US-Notenbank ankommt, stark bleiben (der Arbeitsmarkt und die Lohnsteigerungen) stark bleiben, immer dünner wird. Die haben in diese Rallye, mit der man versuchte, mit steigenden Kursen negative Fakten zu übertünchen, verkauft. Und gerade dann, wenn das Fundament einer Rallye bröckelig ist, kann so etwas ganz leicht zur Lawine werden.

Will das bullische Lager das verhindern, müsste es sofort massiv dagegenhalten, den „Gravestone Doji“ überrennen und über die Widerstandszone 12.900/13.020 Punkte hinaus. Gelingt das nicht, könnte dieser Freitag der Anfang vom Ende der Hoffnungsrallye gewesen sein.

Nasdaq 100: Wochen-Chart vom 03.02.2023, Kurs 12.573,36 Punkte, Kürzel NDX | Online Broker LYNX

2022 hat der Nasdaq 100 eine ungewohnte Underperformance zum Dow Jones gezeigt, aber seit der Jahreswende holt der Index mit großen Schritten auf. Allerdings ist das Terrain aus charttechnischer Sicht jetzt schwierig. Die Bullen müssten dranbleiben, sonst geht das schief.

Wenn man sich das langfristige Chartbild seit 2008 (in logarithmischer Skalierung) ansieht, stellt man fest, dass der Nasdaq 100 eigentlich in der perfekten Situation wäre, um einen neuen, großen Aufwärtsimpuls zu beginnen. Die 1.000-Tage-Linie wurde getestet und liegt aktuell unter dem Kurs, zugleich hat die ganz langfristige Aufwärtstrendlinie gehalten. Der Haken ist: Das geht schon seit vier Monaten so. Und bislang gelang es trotz dieser so idealen Voraussetzungen nicht, durchzustarten.

Die Frage ist, ob die von manchen schon als sicher eintretend propagierte Hoffnung, dass die Krise quasi schon beendet sei, weil die Inflation nicht mehr zurückkommen wird, die US-Notenbank das Geld bald wieder billiger machen wird und eine Rezession ein Spuk bleiben, aber sich nicht manifestieren wird, wirklich so verbreitet ist. Wäre sie es, könnte der Nasdaq 100 bis zum Beweis des Gegenteils weiter zulegen. Denn wenn sich in Kürze wieder ein solches „Goldilocks“-Umfeld einstellen würde, mit starkem Wachstum und billigen Krediten für alle, wären die 2022 so gebeutelten Nasdaq-Schwergewichte genau das, was man im Depot haben müsste.

Wenn man sich mit diesem Optimismus aber verhoben hat, wenn die Notenbank konsequent bleibt und die zuletzt mehrheitlich auffallend schwachen Konjunkturdaten schwach bleiben, dann wäre so manche Rallye der letzten Wochen nur eine Gegenreaktion vor neuen Tiefs. Aber man kann den Anlegern ja nicht in die Köpfe schauen, wie soll man erkennen, ob die Käufe weitergehen werden?

Expertenmeinung: Vorhersagen kann man das nicht, aber man kann einfach anhand des Charts prüfen, worauf es jetzt ankäme und abwarten, bis das Kursbild die nötigen Fakten liefert. Denn wenn es so sein sollte, dass die Mehrheit der Akteure jetzt auf „Goldilocks“ setzt, dann wird der Nasdaq 100 die Widerstandszone, an die er jetzt herangelaufen ist, auch überwinden. Wenn indes die Vorsicht dominiert, wird er abdrehen. Und das vermutlich sehr deutlich. Um welche Chartmarken geht es, was muss gelingen, was darf nicht passieren?

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 27.01.2023, Kurs 12.166,60 Punkte, Kürzel NDX | Online Broker LYNX

Die ersten Schritte hat der Index geschafft: Die Rückeroberung der 1.000-Tage-Linie, der Ausbruch über die mittelfristige Abwärtstrendlinie und am Freitag den Anstieg über die 200-Tage-Linie. Jetzt müsste er über das am Freitag präzise erreichte Dezember-Hoch bei 12.166 Punkte und danach über die obere Begrenzung des leicht aufwärts weisenden, im Oktober etablierten Trendkanals hinaus. Das ist entscheidend, denn solange er da nicht nach oben hinauskommt, kann dieser Trendkanal auch eine bärische „Flagge“ sein, eine Konsolidierung im Abwärtstrend, die in der Mehrzahl der Fälle nach unten verlassen wird. Das bullische „Gesellenstück“ wäre dann ein signifikanter Anstieg über 13.000 Punkte.

Aber schon ein Rücksetzer unter die aktuell bei 11.400 Punkten verlaufende 1.000-Tage-Linie würde reichen, um die bullischen Ambitionen zu eliminieren, und allzu weit ist diese Linie noch nicht entfernt, Vorsicht bleibt also in jedem Fall angebracht!

Nasdaq 100: Monats-Chart vom 27.01.2023, Kurs 12.166,60 Punkte, Kürzel NDX | Online Broker LYNX