Varta Aktie Prognose Varta: Endlich Zeit für eine starke Erholung?

News: Aktuelle Analyse der Varta Aktie

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Varta
ISIN: DE000A0TGJ55
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Chartanalyse
Basis 6 Monate bearish
Zur Varta Aktie
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Krise der Aktie des deutschen Batterieherstellers hat sich in den letzten Wochen weiter zugespitzt. Innerhalb von rund zwei Monaten hat der Titel fast die Hälfte an Wert eingebüßt.

Anleger sind verzweifelt. Während der DAX ein neues Allzeithoch erreichen konnte, ging es mit der Varta Aktie stetig nach unten. Im Laufe der vorigen Woche stürzte das Papier erneut ab und das mit enorm hohem Volumen. Ist das die finale Kapitulation der Aktionäre? Die gute Nachricht hierbei ist, dass es gerade dann meist zu Wendepunkten in Charts kommt, wenn ein Trend bereits lange anhält und sich das Volumen auf neue Hochs zubewegt. Ein Zeichen also, dass hier schon bald eine starke Erholung anstehen könnte?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Varta Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Was ebenfalls für eine baldige Erholung spricht, ist der hohe Abstand zur 50-Tage-Linie. Der Titel ist heftig überverkauft und eine Zwischenrallye könnte jederzeit gestartet werden. Doch hierzu braucht es zum einen wiederum hohes Handelsvolumen und zudem müssten die Hochs der letzten Tage gebrochen werden. Diese Kombination könnte die Kurse rasch nach oben bringen.

Das erste mögliche Kursziel bei einem Anstieg der Aktie wäre die 20- und in Folge eventuell die 50-Tage-Linie. Aber Vorsicht! Hier sollte zuerst ein Wendesignal im Chart abgewartet werden, denn solange dies nicht geschieht, wäre ein Kauf wie der Versuch ein fallendes Messer zu fangen.

Aussicht: NEUTRAL

Varta Aktie: Chart vom 26.05.2023, Kurs: 15.635 EUR, Kürzel: VAR1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Varta Aktie: Chart vom 26.05.2023, Kurs: 15.635 EUR, Kürzel: VAR1 | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der Varta Aktie

Im Vergleich zum Anfang 2021 erreichten Allzeithoch ist die VARTA-Aktie jetzt um über 90 Prozent gefallen. Eine Chance hatten die Bullen noch: Das bisherige Rekordtief aus dem Jahr 2018 bei 17,67 Euro, das sollte halten. Aber auch diese Linie ist gefallen. Was nun?

Fahrstuhl-Aktien nennt man sie, die Aktien von besonders konjunktursensiblen Unternehmen. Da haben Umsatz und Gewinn bei Boom oder Baisse der Wirtschaft besonders hohe Dynamik, entsprechend rasant sind die Trends solcher Titel: Schnell und weit rauf … aber auch, wenn das Umfeld sich verdüstert, schnell und weit runter. Letzteres ist bei VARTA derzeit der Fall.

Es mag sein, dass es das neue Kursziel der Analysten von Goldman Sachs war, das am Mittwoch nach zuvor 30 jetzt nur noch auf 15 Euro lautete und mit einer „Verkaufen“-Einstufung versehen war, was den Bruch des alten Tiefs aus dem Jahr 2018 auslöste, der letzten charttechnischen Auffanglinie also. Aber das ist nur eine Reaktion auf die eigentliche Problematik: VARTA ist in die Verlustzone geraten und bislang ist nicht absehbar, ob und wann man das Ruder wird herumreißen können.

Der Umsatz war im ersten Quartal um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen, statt eines Gewinns im um Sonderfaktoren bereinigten EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) stand ein Verlust von 2,0 Millionen zu Buche. Zwar hielt VARTA bislang an der Prognose fest, 2023 im bereinigten EBITDA das Vorjahresergebnis von 69,5 Millionen zu erreichen … die allerdings gegenüber 2021 ein Rückgang um 75 Prozent waren. Aber ob dieses Ziel auf Dauer zu halten ist?

Expertenmeinung: Die Analysten zweifeln. Und die Anleger, der Chart zeigt es klar, ebenfalls. Das Konsumumfeld ist sehr ungünstig, zudem spricht VARTA von (inflationsbedingt nachvollziehbaren) Vorratskäufen der Kunden im Vorjahr, die jetzt den Umsatz bremsen. Aber alleine das würde den Zweifel steigern, ob VARTA das 2022er-EBITDA wirklich erreichen kann. Und bislang hat man eben nur eine Möglichkeit, dagegenzuhalten: sparen. Was zwar bedingt hilft. Aber solange die Nachfrage nicht deutlich steigt, ist das nur Stückwerk. Und angesichts der derzeitigen Rahmenbedingungen wäre ein in absehbarer Zeit deutlich anziehender Konsum eine Überraschung.

VARTA Aktie: Tages-Chart vom 24.05.2023, Kurs: 16,38 Euro, Kürzel: VAR1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
VARTA Aktie: Tages-Chart vom 24.05.2023, Kurs: 16,38 Euro, Kürzel: VAR1 | Quelle: TWS

Dementsprechend sind die Analysten mit ihren Kurszielen in einem stetigen Rückzug begriffen. Wie viele Anleger auch hatten sie die Umsatz- und Gewinnsteigerungen der Jahre bis 2021 einfach mit dem Lineal in die Zukunft verlängert und so den Risiken solcher „Fahrstuhl-Aktien“ nicht Rechnung getragen. Jetzt liegt der Schnitt der in diesem Jahr bislang neu vergebenen Kursziele nur noch bei 18,30 Euro. Und wir sehen, dass der Kurs schneller abrutscht, als die Analysten ihre Ziele senken können.

Grundsätzlich wäre es zwar ein Hoffnungsschimmer, wenn sich die VARTA-Aktie wieder über das alte Rekordtief von 17,67 Euro, das im Frühjahr 2018 entstand, retten könnte, Aber es wäre beileibe noch kein bullisches Signal. Neben dem Tief der ersten Handelswoche nach dem Börsengang 2017 bei 19,03 Euro würden zahlreiche, aktuellere Charthürden den Weg nach oben erschweren, z.B. die Tiefs vom Dezember und März bei 21,60 bzw. 21,85 Euro. Und vor allem würde es derzeit an Argumenten für eine tragfähige Aufwärtswende fehlen, daher: Das ist ein fallendes Messer, in das man besser auch jetzt noch, auf Rekordtief, nicht hineingreift.

VARTA Aktie: Wochen-Chart vom 24.05.2023, Kurs: 16,38 Euro, Kürzel: VAR1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
VARTA Aktie: Wochen-Chart vom 24.05.2023, Kurs: 16,38 Euro, Kürzel: VAR1 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Quartalsbilanz Q1 2023, 15.05.2023: https://www.varta-ag.com/fileadmin/varta_ag/publications/investor_presentation/Investorenpraesentation_Q1_2023.pdf

Kursziele Analysten: https://www.finanzen.net/kursziele/varta

Unerfreuliche Nachrichten drückten die VARTA-Aktie zum Wochenstart durch eine wichtige Supportzone. Käufer versuchten, den charttechnischen Schaden zu begrenzen. Aber es ist zumindest fraglich, ob das funktioniert, denn die Probleme liegen nicht im Chartbild.

Der Unternehmensgewinn des Batterieherstellers VARTA stieg von 2018 bis 2021 deutlich. Viele Anleger und Analysten sahen das als einen in Stein gemeißelten Trend und verlängerten diese Entwicklung einfach mit dem Lineal in die Zukunft. 2022 stellte sich das als fataler Fehler heraus. Am Rekordhoch Anfang 2021 hatte VARTA nach scheinbar endloser Hausse ein Rekordhoch von 181,30 Euro markiert. Nach einem letzten Aufbäumen im Spätsommer 2021 ging es dann aber bergab. Und das nicht zu knapp, wie man am derzeitigen Kursniveau sieht.

Gestiegene Kosten und schrumpfende Nachfrage führten dazu, dass die Nachrichten aus dem Hause VARTA regelmäßig dazu führten, dass die Trader den Kopf einzogen. Im Dezember hieß es, man habe externe Berater engagiert, um vor allem die Materialkosten in den Griff zu bekommen. Im Januar wurde Kurzarbeit angemeldet. Seither war es ruhig geworden. Die Aktie rettete sich wieder in die zuvor unterbotene Handelsspanne zwischen 26,62 und 34,17 Euro hinein. Aber die Nachrichten des gestrigen Montags bestätigten, was mancher Spatz schon vom Dach gepfiffen hatte: VARTA braucht frisches Geld. Und es scheint, dass es eilt.  

Expertenmeinung: Man verkündete eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der normalen Anleger. Die wird alleine von einer Tochtergesellschaft des Schweizer Großaktionärs Montana Tech Components umgesetzt und soll 50 Millionen Euro bringen. Frisches Kapital, das Teil der, wie VARTA es formulierte, „fortgeschrittenen Gespräche über Restrukturierungs-Maßnahmen und Finanzierungssicherung“ mit Banken und dem Mehrheitseigentümer ist.

Dass mehr Aktien Gewinn und Dividende pro Aktie schmälern, ist da nur eine Begleiterscheinung. Der Umstand, dass man gerade zusehen muss, dass das Geld nicht ausgeht bzw. die Banken die Kreditlinien zusammenstreichen, ist weit wichtiger. Denn das macht deutlich, dass VARTA Probleme hat, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen kann. Das Unternehmen tut es nicht, daher sollte man es als Trader erst recht nicht.

Die Analysten waren zuletzt ohnehin immer negativer geworden. Es gibt derzeit keine einzige Einschätzung, die zum Kauf rät. Und als Reaktion auf diese gestrige Meldung stufte die DZ Bank die VARTA-Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ herunter, trotz dieses schon so umfassend wirkenden Abstiegs vom alten Hoch. Ob man die Aktie als ein fallendes Messer oder als eine heiße Herdplatte tituliert, ist egal, unter dem Strich bleibt:

Ob es die Aktie womöglich in Kürze durch „Rettungskäufe“ bullischer Trader oder durch Anleger, die in der Aktie ein Schnäppchen sehen wollen, wieder in die jetzt erneut unterbotene Seitwärtsspanne 26,62/34,17 Euro schafft oder nicht, ist zweitrangig. Solange die fundamentale Situation so brenzlig ist, ist der Einstieg hier – das gälte genauso für die Short-Seite – ein nicht eingrenzbares Risiko. Jederzeit könnten weitere Nachrichten das Bild auf den Kopf stellen … und damit wäre ein Trade hier nichts anderes als eine Wette.

VARTA Aktie: Chart vom 20.03.2023, Kurs 25,40 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX
VARTA Aktie: Chart vom 20.03.2023, Kurs 25,40 Euro, Kürzel VAR1 | Quelle: TWS

VARTA war gestern stärkster Wert im TecDAX. Das markante Plus von 7,61 Prozent wirkt, als würde die Aktie zu alter Stärke zurückfinden. Doch wenn man sich den Chart ansieht, stellt man fest: Es ist zu früh, um den Daumen zu heben. Und das zeigt sich nicht nur im Chart.

Der Chart über die vergangenen fünf Monate zeigt, dass sich die VARTA-Aktie gerade an einer Bodenbildung versucht. Aber die ist eben noch „in Arbeit“. Und auch, wenn es gelänge, sie abzuschließen, indem der Kurs über die Widerstandszone 26,60/27,50 Euro hinaussteigt, wäre er doch nur zurück in der vorherigen, Ende September etablierten Seitwärts-Spanne, deren obere Begrenzung bei 34,29 Euro den nächsten „Deckel“ darstellt, der einem mittelfristigen Kaufsignal im Weg stehen würde.

Man könnte zwar argumentieren, dass ein Anstieg in die Region um 34,29 Euro auf dem derzeitigen Kursniveau doch allemal ein lukratives Aufwärtspotenzial wäre, immerhin ginge es da um, gerechnet vom Schlusskurs des Mittwochs aus, 34 Prozent. Aber nur, weil die VARTA-Aktie aus rein charttechnischer Sicht bis dorthin laufen könnte, vorausgesetzt, sie käme bei 26,60/27,50 Euro durch die vorgelagerte Widerstandszone, heißt da nicht, dass sie es bis dorthin schaffen muss.

Dass VARTA vor Jahresfrist bei 115 Euro notierte und daher bei einem solchen Anstieg knapp über 34 Euro nur wenig dieses vorherigen Absturzes wettmachen müsste, ist dafür kein Argument. Denn dieser Absturz hatte seine Gründe. Und die bestehen bislang fort.

Expertenmeinung: Mitte November hatte der Batteriehersteller im Zuge der Bilanz zum 3. Quartal neue Prognosen für das EBITDA, d.h. für den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, herausgegeben. Und die machten deutlich, dass VARTA eine echte „Fahrstuhl-Aktie“ ist: Läuft die Konjunktur gut, explodieren hier die Gewinne. Ist das Wirtschaftswachstum indes dahin, sausen die Gewinne des Unternehmens wie in einem defekten Fahrstuhl in die Tiefe. So sah VARTA im November für 2022 nur noch ein EBITDA von 55 bis 60 Millionen. 2021 waren das noch knapp 283 Millionen Euro gewesen.

Für 2023 gab man als Ausblick ein EBITDA von 90 bis 110 Millionen an. Was gegenüber 2021 immer noch mager wäre. Und selbst das muss ja erst einmal gelingen. Dass das Unternehmen externe Berater anheuerte, um die Kosten zu senken, liest sich nicht unbedingt gut … besser wäre es ja, wenn es dafür unternehmensintern die nötige Kompetenz gäbe. Dass man die Expansion dann erst stoppte, indem der Neubau einer Fabrik für Lithium/Ionen-Akkus ausgesetzt wird, als das Kind schon im Brunnen lag, ist auch nicht gerade ein Kaufsignal.

Daher wäre VARTA aus derzeitiger Sicht zwar für risikofreudige, kurzfristige Trader interessant, immerhin ist die Volatilität hier in beide Richtungen höchst ansehnlich. Aber ob man sie jetzt schon als Turnaround-Kandidat ansehen und auf mittel- und langfristiger Ebene einsteigen könnte, ist sehr fraglich.

VARTA-Aktie: Chart vom 04.01.2023, Kurs 25,59 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Dass es selten eine gute Idee ist, eine Aktie nach einem Kurssturz einfach zu kaufen, weil die Kurse optisch günstig erscheinen, zeigt uns der deutsche Batteriehersteller Varta.

Nachdem es hier mit dem Wertpapier im September um mehr als 50% in Richtung Süden ging, hat sich ein Boden über dem Niveau von 26.62 EUR gebildet. Es gab zahlreiche Versuche nach oben auszubrechen, doch die Varta-Aktie wollte nicht so recht. Nun ist das passiert, was aus technischer Sicht völlig normal ist. Die überverkaufte Gesamtsituation hat sich in den letzten Monaten beruhigt, die Käufer sind jedoch ausgeblieben. Der Boden wurde dieser Tage nach unten gebrochen und neuerlich geht die Aktie auf Tiefgang. So tief waren die Kurse das letzte Mal im Jahr 2018. Wenn man bedenkt, dass die Kurse vor knapp über einem Jahr noch bei über 160 EUR notierten, kann man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen.

Expertenmeinung: Anleger fragen sich nun, wo der nächste vermeintliche Boden sein könnte. Hier müssen wir bis zum März 2018 zurückgehen, um noch ein vernünftiges Pivot-Tief zu finden. Dieses wurde bei 17.57 EUR gebildet und könnte nun die nächste Anlaufstation der Bären werden. Das technische Gesamtbild sieht überaus angeschlagen aus. Vor dem Jahreswechsel ist wohl nicht mehr damit zu rechnen, dass sich die Lage schlagartig verbessern dürfte. Somit senken wir unsere Aussichten auf „bärisch“.


Aussicht: BÄRISCH

VARTA brach im Zuge des am Donnerstag allgemein sehr schwachen Aktienmarkts aus der Ende September etablierten Handelsspanne 26,62/34,29 Euro nach unten aus. Das wirkt, als wäre der Weg für die Bären jetzt frei. Aber da gäbe es durchaus noch zwei Auffanglinien.

VARTA ist eine typische „Fahrstuhlaktie“: Bei starkem Wirtschaftswachstum legen Umsatz und Gewinn bei solchen Unternehmen rasant und überproportional zu. Aber kippt das Wachstum, ist der Druck auf die Unternehmensgewinne derart stark, dass solche Aktien wie ein defekter Fahrstuhl nach unten rauschen. Genau das ist VARTA passiert.

2018, 2019 und 2020 legte der Gewinn pro Aktie jedes Mal um über 80 Prozent zu. Die Aktie konnte quasi steigen, wie sie wollte, der Gewinn hielt mit, überbewertet war sie nie … allerdings nur, wenn man voraussetzt, dass dieses Wachstumstempo auch weiterhin vorhält. Was zwar illusorisch war, aber wie üblich wollten viele das nicht wahrhaben und blieben der einstigen Kursrakete, die sich binnen zwei Jahren im Kurs versechsfachte, treu. Auch, als nach dem Rekordhoch bei 180 Euro massive Abgaben einsetzten, weil VARTA Anfang 2021 die von vielen mit dem Lineal weiter gezeichneten Gewinnzuwächse nicht bestätigen konnte.

Jetzt liegt das Kind im Brunnen. Die einzigen, die in diesem Jahr an dieser Aktie Freude hatten waren die, die Short gegangen sind. Und jetzt fällt der Kurs auch noch aus dieser monatelangen Seitwärts-Spanne nach unten heraus, so dass man denken könnte, es ginge langsam, aber sicher in Richtung der Nulllinie.

Expertenmeinung: Aber so heftig dürfte es nun doch nicht kommen, im Gegenteil, langsam sollten es die Bären sein, die die Sache vorsichtiger angehen sollten. Zwar rechnet man für 2022 mittlerweile mit roten Zahlen und sieht seitens der Analysten für 2023 bestenfalls eine schwarze Null beim Unternehmensgewinn. Aber ein großer Player am Markt wie VARTA geht nicht einfach unter. So gesehen dürfte der Spielraum nach unten nach diesem extremen Abstieg der letzten fast zwei Jahre durchaus begrenzt sein. Die Frage ist:

Wo lägen denn solche potenziellen Grenzen, sprich Ankerpunkte, an denen der Abwärtsdruck nachlassen und vorsichtigen Rückkäufen weichen könnte? Auf zwei Marken sollte man da achten, die man nur erkennt, wenn man sich, wie in unserem Chart auf Wochenbasis, die gesamte Kurshistorie dieser im Oktober 2017 an der Börse emittierten Aktie ansieht.

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Hier sehen wir, dass VARTA den Börsenhandel damals mit einem Kurs von 24,25 Euro startete. Diese Marke läge nahe, dort könnte man quasi einfach noch einmal von vorne beginnen, dort einsteigen, wo man 2017 womöglich nicht eingestiegen war. Das ist somit auch eine psychologische Linie, gut möglich, dass sie hält.

Hält sie aber nicht, bliebe immer noch ein allerletzter Rettungsanker: Das bisherige Rekord-Verlaufstief, das die VARTA-Aktie im Frühjahr 2018 bei 17,57 Euro markierte. Das wäre, wollte man sich unter der Support-Linie bei 24,25 Euro einen Short-Trade überlegen, rein prozentual gesehen zwar auch noch eine lukrative Sache, aber:

Short zu gehen war bei VARTA lukrativ, als man damit rechnen konnte, dass zu viele zu lange an Gewinne glaubten, die nicht kommen würden. Jetzt, wo sie kaum noch jemand haben will, wäre es für Short-Trades eigentlich bereits zu spät und das Risiko höher, in eine scharfe Gegenbewegung zu laufen, daher sollte man diese beiden Chartmarken eher als Punkte sehen, an denen man sich nach einer erfolgreichen Bodenbildung umsehen sollte.

VARTA-Aktie: Chart vom 15.12.2022, Kurs 25,26 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX