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Das Quartalsergebnis, das der Batteriehersteller VARTA am Donnerstag vorlegte, entsprach dem, was man im Zuge der 2021er-Ergebnisse am 31. März bereits avisiert hatte. Warum also rutschte VARTA als Reaktion auf die Zahlen aus der Handelsspanne nach unten heraus?
Auf den ersten Blick gab es dafür keinen Grund, immerhin lag der Umsatz mit 185,3 Millionen Euro im Rahmen der 180 bis 190 Millionen, die am Ende des Quartals im Zuge der 2021er-Ergebnisse nebst Ausblick auf das laufende Jahr genannt wurden. Auch der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) bewegte sich mit 38,1 Millionen Euro im Bereich der damaligen Schätzung von 34-39 Millionen, sogar an deren oberen Ende. Und an der bisherigen 2022er-Prognose eines Umsatzanstiegs zwischen fünf und zehn Prozent hielt man fest, an dem EBITDA-Ziel zwischen 260 und 280 Millionen ebenfalls. Also, wo war das Problem?
Das lag im Ausblick auf das laufende, zweite Quartal. Da avisiert VARTA einen Umsatz zwischen 185 und 195 Millionen Euro und ein EBITDA zwischen 34 und 38 Millionen. Etwas mehr Umsatz, in etwa gleicher Gewinn wie in den ersten drei Monaten. Die Gesamtsituation drückt auf die Marge, man kann es nicht übersehen. Aber, so dürften sich viele Anleger fragen, wie will man da die Gesamtjahresprognose schaffen? Und in der Tat, das könnte knifflig werden.
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Expertenmeinung: Wenn in den ersten sechs Monaten zusammen bestenfalls 380 Millionen Euro Umsatz und 76 Millionen im EBITDA zusammenkommen sollen – sofern für das zweite Quartal die oberen Enden der Prognosespannen erreicht werden … dann müsste der Umsatz im zweiten Halbjahr 50 Prozent höher liegen als im ersten. Und der EBITDA-Gewinn, der dann nach sechs Monaten bei 76 Millionen läge, müsste im zweiten Halbjahr um 140 Prozent höher liegen, um wenigstens das untere Ende der am 31.3. ausgelobten Perspektive von 260-280 Millionen zu erreichen. Wie wahrscheinlich ist das?
In dem derzeitigen Umfeld, geprägt von steigenden Material- und Energiekosten, verunsicherten Verbrauchern und sukzessiv steigenden Zinsen ist das nicht wahrscheinlich. Und dass sich diese Gemengelage im zweiten Halbjahr 2022 massiv ins Positive verkehrt, auch nicht. Daher zweifeln die Investoren sehr daran, dass man die gestern dennoch bestätigte Prognose wird halten können … und stiegen trotz dem ohnehin schon gedrückten Niveau der Aktie aus bzw. gingen mit dem Bruch der Seitwärtsspanne 78,50 zu 99,90 Euro Short.
Unter dem Strich waren die Zahlen also in der Tat „bad news“, daher kann man den Bruch der vorherigen Handelsspanne nicht als Chance auf eine Bärenfalle werten, selbst bei einer schnellen Rückkehr in die Range 78,50/99,90 Euro sollte man vorsichtig bleiben. Und sieht man sich den längerfristigen VARTA-Chart auf Wochenbasis an, stellt man fest, dass die nächste, größere Supportmarke erst bei 50,50 Euro läge. Ein Niveau, das die Aktie zwar nicht erreichen muss. Aber bleibt die Gesamtlage längere Zeit so negativ bzw. wird noch problematischer, wäre das Erreichen dieser Marke keineswegs unmöglich.

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