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VARTA war gestern stärkster Wert im TecDAX. Das markante Plus von 7,61 Prozent wirkt, als würde die Aktie zu alter Stärke zurückfinden. Doch wenn man sich den Chart ansieht, stellt man fest: Es ist zu früh, um den Daumen zu heben. Und das zeigt sich nicht nur im Chart.
Der Chart über die vergangenen fünf Monate zeigt, dass sich die VARTA-Aktie gerade an einer Bodenbildung versucht. Aber die ist eben noch „in Arbeit“. Und auch, wenn es gelänge, sie abzuschließen, indem der Kurs über die Widerstandszone 26,60/27,50 Euro hinaussteigt, wäre er doch nur zurück in der vorherigen, Ende September etablierten Seitwärts-Spanne, deren obere Begrenzung bei 34,29 Euro den nächsten „Deckel“ darstellt, der einem mittelfristigen Kaufsignal im Weg stehen würde.
Man könnte zwar argumentieren, dass ein Anstieg in die Region um 34,29 Euro auf dem derzeitigen Kursniveau doch allemal ein lukratives Aufwärtspotenzial wäre, immerhin ginge es da um, gerechnet vom Schlusskurs des Mittwochs aus, 34 Prozent. Aber nur, weil die VARTA-Aktie aus rein charttechnischer Sicht bis dorthin laufen könnte, vorausgesetzt, sie käme bei 26,60/27,50 Euro durch die vorgelagerte Widerstandszone, heißt da nicht, dass sie es bis dorthin schaffen muss.
Dass VARTA vor Jahresfrist bei 115 Euro notierte und daher bei einem solchen Anstieg knapp über 34 Euro nur wenig dieses vorherigen Absturzes wettmachen müsste, ist dafür kein Argument. Denn dieser Absturz hatte seine Gründe. Und die bestehen bislang fort.
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Expertenmeinung: Mitte November hatte der Batteriehersteller im Zuge der Bilanz zum 3. Quartal neue Prognosen für das EBITDA, d.h. für den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, herausgegeben. Und die machten deutlich, dass VARTA eine echte „Fahrstuhl-Aktie“ ist: Läuft die Konjunktur gut, explodieren hier die Gewinne. Ist das Wirtschaftswachstum indes dahin, sausen die Gewinne des Unternehmens wie in einem defekten Fahrstuhl in die Tiefe. So sah VARTA im November für 2022 nur noch ein EBITDA von 55 bis 60 Millionen. 2021 waren das noch knapp 283 Millionen Euro gewesen.
Für 2023 gab man als Ausblick ein EBITDA von 90 bis 110 Millionen an. Was gegenüber 2021 immer noch mager wäre. Und selbst das muss ja erst einmal gelingen. Dass das Unternehmen externe Berater anheuerte, um die Kosten zu senken, liest sich nicht unbedingt gut … besser wäre es ja, wenn es dafür unternehmensintern die nötige Kompetenz gäbe. Dass man die Expansion dann erst stoppte, indem der Neubau einer Fabrik für Lithium/Ionen-Akkus ausgesetzt wird, als das Kind schon im Brunnen lag, ist auch nicht gerade ein Kaufsignal.
Daher wäre VARTA aus derzeitiger Sicht zwar für risikofreudige, kurzfristige Trader interessant, immerhin ist die Volatilität hier in beide Richtungen höchst ansehnlich. Aber ob man sie jetzt schon als Turnaround-Kandidat ansehen und auf mittel- und langfristiger Ebene einsteigen könnte, ist sehr fraglich.

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