Zu Jahresbeginn rutschte Brent Crude Oil zwei Tage lang scharf ab. Doch seither zieht der Kurs wieder an. Daraus könnte sich ein Doppeltief entwickeln, das Richtung 100 US-Dollar führen könnte. Das würde den Aktienmarkt in Probleme stürzen … die hausgemacht wären.
Warum sollte der Ölpreis anziehen? Wenn es zu einer Rezession kommt, wie das EZB, Bank of England und US-Notenbank ebenso vermuten wie die meisten Volkswirte und Wirtschaftsinstitute, würde die Ölnachfrage eher sinken. Und dann würde auch die OPEC eher mehr als weniger Öl produzieren, denn wenn sich die Preise auch über Förderkürzungen nicht halten lassen, wird man es, wie meist in solchen Situationen, über die Masse versuchen: Wer am meisten verkauft, steht noch am besten da. So gesehen könnte dieser im Sommer etablierte, breite Abwärtstrend bei Brent Crude Oil eigentlich weitergehen.
Aber was tun denn die derzeit alles dominierenden Bullen am Aktienmarkt gerade? Sie handeln gegen die Politik der Notenbanken, ignorieren die gestiegenen Zinsen, unterstellen, dass die Inflation bald vorbei ist, die Zinsen sinken werden und das Wachstum deshalb schon bald wieder kräftig anziehen wird. Und behielten sie Recht, wäre ein steigender Ölpreis aufgrund der dann ja auch für Brent Crude Oil höheren Nachfrage logisch. Das nimmt man in den letzten Tagen hier ebenso vorweg, wie man das am Aktienmarkt seit Wochen tut. Doch damit gräbt man sich selbst eine Grube.
Expertenmeinung: Denn wenn der Ölpreis deutlicher zulegt, bevor die Nachfrage wirklich steigt, hat das zunächst einmal nur einen Effekt: Der Abstieg der Inflationsraten wird dadurch torpediert. Was hieße: Wenn die Bullen am Ölmarkt so weitermachen, kippt das Denkmodell der Optimisten am Aktienmarkt, weil die Vorwegnahme dessen Endpunkts in Form des wieder anziehenden Wachstums dessen Erreichen erschweren würde. Denn dann müssten die Notenbanken konsequent weitermachen, dann wären höhere Energiepreise ein Grund mehr, eine Rezession zu erwarten, die dann auch ganz leicht nicht nur kurz und leicht ausfallen könnte. Eine bemerkenswerte Gemengelage, die dann richtig akut wird, wenn aus diesen beiden Tiefs der vergangenen Wochen wirklich ein vollendetes Doppeltief würde. Das wäre der Fall, wenn Brent Crude Oil mit Schlusskursen über 88 US-Dollar nicht nur das Zwischenhoch von Anfang Januar und damit die Nackenlinie der Formation, sondern auch noch die 50-Tage- und die 100-Tage-Linien überwinden würde. Das rechnerische Aufwärtspotenzial eines solchen Doppeltiefs würde dann um 99,50 US-Dollar liegen, knapp unter der Widerstandszone aus den Hochs der Monate August und November. Und käme es so, wäre das Vorwegnehmen eines bullischen Szenarios in Sachen Wachstum genau der Stock, der diesem Wachstum in die Speichen geworden würde. Es dürfte lohnen, das im Auge zu behalten!

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