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Während der DAX gerade neue Rekordstände erreicht, wäre man beim MDAX froh, wenn man wenigstens über die 200-Tage-Linie hinauskäme. Und das Rekordhoch ist so weit entfernt, dass darüber kaum jemand nachdenkt. Wie wirkt dieser Nachzügler auf den Gesamtmarkt?
Es war im September 2021, als der MDAX, der sogenannte „Index der zweiten Reihe“, mit 36.429 Punkten seinen bisherigen Verlaufsrekord markierte. Derzeit notiert der Index fast 10.000 Punkte tiefer, während man beim DAX neue Allzeithochs feiert. Nimmt man sich beide Charts im direkten Vergleich seit dem MDAX-Rekord vom 2.9.2021 vor, ergibt sich folgendes Bild: MDAX – 26,6 Prozent, DAX + 5,1 Prozent. Das muss sich schon die Frage stellen: Wie ist das möglich?
Die 50 MDAX-Unternehmen agieren ja nicht in einem völlig anderen Wirtschaftsraum, exportieren nicht in andere Länder, unterliegen der gleichen Gesetzgebung und Besteuerung. Dass die 30 DAX-Unternehmen größer sind und damit tendenziell besser imstande sind, zu Gunsten des eigenen Gewinns mit den Ellenbogen zu arbeiten, mag ja sein. Aber eine so extreme Schere ist dann doch äußerst ungewöhnlich. Und da drängt sich die Frage auf:
Expertenmeinung: Könnte der so stark zurückgebliebene MDAX den Sturmlauf der DAX-Bullen bremsen, eben weil diese große Schere die Sorge aufkommen lassen könnte, dass man beim DAX gerade ein wenig überzieht? Oder könnte es andersherum laufen, indem die Marktteilnehmer dem MDAX massives Nachholpotenzial zubilligen und ein schnell hinterher ziehender MDAX den DAX nur noch mehr befeuert?

Die zweite Variante ist, wie alles an der Börse, zwar nicht unmöglich. Aber momentan wäre sie die weniger wahrscheinliche. Denn wäre es so, hätte er MDAX nicht schon längst durchstarten müssen? Warum sollte man warten, bis diese Schere über 30 Prozent groß ist, um dann auf einmal zu bemerken, dass der MDAX „billig“ ist … was er ohnehin nicht wäre, da sein Kurs/Gewinn-Verhältnis derzeit mit 17 in der Mitte der langjährigen Spanne liegt?
Wie der so relativ schwach daher kommende MDAX auf den Gesamtmarkt wirkt, ist vor allem Kopfsache, keine Frage. Ob jemand diese auffällige Schwäche als Bremsklotz oder Chance sieht, ist in erster Linie eine emotional/unbewusste Entscheidung. Aber man darf vermuten, dass der eingangs erwähnten 200-Tage-Linie dabei eine wichtige Rolle zukommt, denn:
In dem Augenblick, in dem es gelungen ist, diese momentan bei 26.948 Punkten verlaufende und mit den August-Tiefs einen Kreuzwiderstand bildende Linie zu überwinden, dürfte bei vielen vor allem das Empfinden der Chance, der Aufholjagd im Vordergrund stehen. Aber angenommen, der MDAX würde an oder sogar schon unterhalb dieser Linie mit Schwung nach unten abdrehen, dann könnte das auch die Akteure beim DAX unruhig werden lassen, weil dann die immens unterschiedliche Entwicklung dieser beiden Indizes noch deutlicher hervortritt. Was vor allem schwer wiegen würde, weil sie so unterschiedlich eben gar nicht sind. Achten Sie daher auf diese 200-Tage-Linie, sie könnte nicht nur für den MDAX, sondern für den Gesamtmarkt wichtig werden!

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2023? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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