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Der MDAX lief zum Handelsende des Mittwochs genau an die obere Begrenzung der Mitte November etablierten Seitwärts-Spanne, knapp darüber wartet die 200-Tage-Linie. Geht er da durch, wäre das ein markant bullisches Signal. Aber man sollte vorsichtig bleiben, denn …
… der Index war im Dezember auch kurzzeitig aus dieser Seitwärts-Range nach unten ausgebrochen, kam aber nicht weit, weil er dann in der aus den Tiefs vom Juli und September bestehenden, nahe gelegenen Supportzone aufgefangen wurde. Das war eine Bärenfalle … und es spräche nichts dagegen, dass ein Anstieg über diesen Kreuzwiderstand aus dem oberen Ende der Kursspanne und der 200-Tage-Linie (akt. bei 26.566 Punkten) im Gegenzug zur Bullenfalle würde.
Denn Sie sehen im Chart auf Tagesbasis, dass bereits bei 27.386/27.640 Punkten die nächste, markante Widerstandszone in Form der Tiefs vom März und Mai warten würde. Da ist also nicht viel Spielraum, den sich der MDAX erarbeiten würde, sollte er über die 200-Tage-Linie hinauskommen, bevor das bärische Lager erneut aktiv werden könnte. Es sei denn, die Akteure hätten Grund, auch dann noch konsequent und umfassend weiter zu kaufen, so dass man bärische Gegenwehr einfach überrennen könnte.
Da es sich hier um subjektive Einschätzungen handelt, die dann das Handeln leiten, ist so etwas zwar nicht sicher vorhersagbar, aber man kann bereits im Vorfeld die Argumente sichten, die für oder gegen die Ausweitung des laufenden Aufwärtsimpulses sprechen würden.
Expertenmeinung: Für eine Fortsetzung der Käufe spräche das langfristige Chartbild. Das zeigt, dass der MDAX auf einer massiven, soliden Unterstützung nach oben gedreht hatte, konkret auf der Kreuzunterstützung aus einer bis ins Jahr 2015 zurückreichenden Supportzone und der übergeordneten, langfristigen Aufwärtstrendlinie, die ihren Ursprung im Frühjahr 2009 hat. Das ist eine starke Basis für einen neuen, größeren Hausse-Schub, zumal der Langfrist-Chart zudem zeigt, dass der Stochastik-Oszillator auf Monatsbasis zuvor im überverkauften Terrain angekommen war und gerade erst zu einem neuen Kaufsignal ansetzt.

Dagegen spricht, dass das bullische Lager derzeit, bildlich gesprochen, den falschen Mond anheulen könnte. Denn dass die Inflation zuletzt deutlich zurückkam, ist nicht nur nicht zwingend von Dauer. Es ist auch für die kommenden Quartale das wohl kleinere Problem. Denn in vielen Bereichen ist mittlerweile eine sinkende Nachfrage zu spüren, sei es durch zuvor randvoll gefüllte Lager, sei es durch einen zurückhaltenden Konsum. Das ist auch der Effekt höherer Leitzinsen, die aber erst einmal weiter steigen und nicht allzu bald wieder sinken werden. Das bedeutet Druck auf die Unternehmensgewinne. Bis Ende September hatte man das eingepreist. Jetzt, da einige glauben, eine Rezession werde ausbleiben und sich nur auf die Inflation fokussieren, ist dieser Aspekt wieder ausgepreist, was bedeutet: Das Eis ist dünn.
Aber bis klar wird, ob und wie deutlich die Unternehmensgewinne insgesamt unter Druck kommen, werden noch einige Wochen ins Land gehen. Bis dahin könnte die Käuferseite grundsätzlich dominant bleiben. Wichtig wäre nur, um das Risiko bei weiter steigenden Kursen zu wissen und die Stop Loss von Long-Trades deshalb mit jeder überwundenen Chart-Hürde umgehend und konsequent ein wenig nachzuziehen!

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