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Rechtzeitig zum Quartalsende gelang es, ein massives, langfristig relevantes Short-Signal beim MDAX abzuwenden. Der Index verteidigte die 1.000-Tage-Linie und zog wieder über das „Prä Corona“-Hoch vom Februar 2020 an. Aber Vorsicht, bullisch ist er deswegen noch nicht!
Ein wenig hat bei diesen Käufen der letzten drei Wochen sicher geholfen, dass der MDAX nicht mehr so sehr der Index der Automobilzulieferer und Maschinenbauer ist wie in früheren Jahren. Diese massiv währungs- und exportabhängigen Aktien hatten schon seit Jahren Druck erfahren. Und was zu weit fällt, steigt aus dem Index ab. Jetzt sind es mehr Software- und Immobilienunternehmen, die den MDAX prägen. Aber auch die sind nicht gegen eine sich sukzessiv eintrübende wachstumsperspektive der Gesamtwirtschaft gefeit.
Wenn wir uns den ganz langfristigen Chart auf Monatsbasis ansehen, stellen wir fest, dass der MDAX in diesem jetzt beendeten März scheinbar zunächst keine Chance zu haben schien, um einen Test der übergeordneten, vor 13 Jahren etablierten Trendlinie bei 22.400 Punkten herumzukommen. Doch dann folgten zwei Wochen immenser Käufe, in denen über die Hälfte der Kursverluste seit Jahresbeginn wieder aufgeholt wurden.

Da diese Käufe vor allem mit der Hoffnung begründet wurden, dass sich die Lage im Ukraine-Konflikt durch Verhandlungen zeitnah würde beruhigen lassen und damit die Folgen der Sanktionen gemildert und die Energieversorgung sichergestellt würde, beides aber nicht eintrat, hängt diese Rallye jetzt argumentativ in der Luft. Die Kurse liefen, die Rahmenbedingungen aber kamen nicht mit.
Expertenmeinung: Und jetzt? Jetzt müsste der nächste Schritt gelingen, indem die entscheidende Widerstandszone bezwungen wird, die den Übergang von einem reinen Reduzieren massiver Verluste hin zu einem bullischen Signal bedeuten würde. Der Chart auf Tagesbasis zeigt, worum es dabei geht:
Wir sehen hier einen Widerstandsbereich, der sich in zwei Zonen aufteilt. Für ein mittelfristig relevantes, bullisches Signal sollte der MDAX über die Zone 33.160/33.780 Punkte laufen und damit das Dreifach-Topp, das bereits im Januar vollendet wurde, egalisieren. Gelingt das, wäre der Weg nach oben wieder frei. Aber an diesen Resistance-Bereich müsste er erst einmal herankommen.
Zunächst müsste der MDAX dazu den Bereich zwischen 32.000 und 32.350 Punkten überwinden, dort kreuzen sich Januar-Verlaufstief, kurzfristige Abwärtstrendlinie und die Nackenlinie der größeren der beiden Toppformationen, die Ende Februar vollendet wurden. Herangelaufen ist er zwar an diese Zone. Aber kaum war er dort angelangt, war es mit der Aufwärtsdynamik vorbei. Seither läuft er seitwärts, wobei Sie im Chart sehen, dass er dabei ein „Mini-Doppeltopp“ ausgebildet hat. Ein weiterer schwacher Tag, und diese kleine Abwärtstrendwende-Formation wäre vollendet und der Angriff auf diese vorgelagerte Widerstandszone abgewiesen. Sollte der MDAX daraufhin die nächstgelegene Auffanglinie, die 20-Tage-Linie, die gestern bei 30.675 Punkten notierte, auf Schlusskursbasis unterschreiten, würde sich auf der Unterseite erst einmal keine Zone oberhalb des März-Tiefs als potenzielle Unterstützung aufdrängen. Gut möglich also, dass die Short-Seller blitzschnell zurückkehren, sollte der MDAX diese noch in Reichweite liegende Widerstandszone 32.000/32.350 Punkte nicht zeitnah doch noch bezwingen!

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