NVIDIA Aktie Prognose KI wird die Welt verändern: Nvidia

News: Aktuelle Analyse der NVIDIA Aktie

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Nvidia ist nach den jüngsten Quartalszahlen um 25 % in die Höhe geschnellt, binnen Stunden ist der Börsenwert um mehrere hundert Millionen Dollar gestiegen und das nachdem sich die Aktie in den vorangegangenen Monaten bereits vervielfacht hatte.

In den allermeisten Fällen sind solche Rallyes eine Übertreibung, doch wie sieht es bei Nvidia aus?

Nvidia übertrifft Erwartungen: Gewinn soll um 130 % steigen

Zeitweise sah es auch bei Nvidia so aus, dass die Rallye zu weit gegangen war, denn selbst bei den damals erwarteten Gewinnsteigerungen von 30 % p. a. war die Bewertung zu hoch.
Doch wie sich jetzt herausstellt, war nicht die Kursentwicklung das Problem, sondern die Schätzungen, denn die haben sich als vollkommen falsch herausgestellt.

Der Gewinn von Nvidia dürfte in diesem Jahr nicht um 30 % steigen, sondern um 130 %. Obendrein sollen sich die Gewinnsteigerungen anschließend von diesem stark erhöhten Niveau fortsetzen.
Das macht natürlich einen Unterschied.

Der Grund für diese drastische Anpassung der Schätzungen waren die jüngsten Quartalszahlen und vor allem der Ausblick von Nvidia selbst.

Der Gewinn lag in Q1 mit 1,09 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,92 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,19 Mrd. die Analystenschätzungen von 6,50 Mrd. USD ebenfalls.
Damit hat man die Prognosen geschlagen, doch auf Jahressicht entspricht es dennoch einem Umsatzrückgang um 13 % und einem Gewinneinbruch um 20 %.

KI-Wunderkind

Ob diese Nachricht für sich genommen einen Kurssprung ausgelöst hätte, ist fraglich.
Die Entwicklung war dennoch interessant, denn der Umsatz im Gaming-Segment war stark rückläufig, der Umsatz in diesem Bereich sank um 38 % auf 2,24 Mrd. USD.
Im Gegenzug stieg der Umsatz im Datencenter-Geschäft um 14 % auf 4,28 Mrd. USD.

Dadurch dürfte sich die Konjunkturanfälligkeit weiter verringern, doch von Problemen kann aktuell ohnehin nicht die Rede sein.
Das größte Problem in den kommenden Monaten oder vielleicht sogar Jahren dürfte sein, dass man die Nachfrage kaum bedienen kann.

Für das zweite Quartal stellt Nvidia einen Umsatzsprung auf 11,0 Mrd. USD in Aussicht.
Den vorherigen Satz sollten Sie vielleicht nochmal lesen. Die neue Prognose entspricht einem Umsatzsprung von mehr als 50 % in nur einem Quartal.

Nvidia rechnet mit einem „Mega-Zyklus“

Nvidia rechnet allerdings nicht mit einer kurzfristigen Belebung des Geschäfts, sondern mit einem „Mega-Zyklus“.

“A trillion dollars of installed global data center infrastructure will transition from general purpose to accelerated computing as companies race to apply generative AI into every product, service and business process.“

Im Call legte man dann nochmal nach, hier einige Aussagen des Vorstands:

– Cloud companies are racing to deploy AI chips
– Steep increase in demand related to Generative AI and LLM has extended our data center visibility ‘out a few quarters’
– PC GPU end demand was solid, growth is coming from data center
– Secured big increase in supply of data center chips –

– We are at the beginning of a ten year mega-cycle referring to AI advancements and demand as an “iPhone moment”
– Data centers shifting to accelerators
– seeing incredible orders for data centers

Das wird nicht nur den Umsatz befeuern

Die Nachfrage scheint nach den Worten des Vorstands also massiv zu sein und dürfte mindestens bis Ende des Geschäftsjahres anhalten.
Das bedeutet für Nvidia nicht nur enormes Wachstum, sondern auch eine stark steigende Profitabilität.

Als Reaktion auf diese neuen Informationen kam es zu massiven Revisionen der Konsensschätzungen. Binnen eines Tages wurden die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von knapp über 4 USD auf 7,62 USD je Aktie erhöht.

Nvidia kommt demnach auf eine forward P/E von 49,8. Das ist mit Sicherheit ambitioniert, doch liegt der Vorstand mit seinen Aussagen richtig, ist das vertretbar. Das gilt vor allem dann, wenn sich die aktuellen Prognosen am Ende wieder als zu niedrig herausstellen werden und sich das Wachstum in den kommenden Jahren fortsetzt.

Ich hoffe wirklich, dass sich viele unserer Leser bereits frühzeitig positioniert haben:
ChatGPT-Profiteur Nvidia: Das sollte man sich ansehen

Nvidia Aktie: Chart vom 26.05.2023, Kurs: 378,18 - Kürzel: NVDA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nvidia Aktie: Chart vom 26.05.2023, Kurs: 378,18 – Kürzel: NVDA | Quelle: TWS

Eine charttechnische Betrachtung erübrigt sich fast schon. Wer noch einsteigen will, kann eigentlich nur darauf hoffen, dass die Aktie zeitnah nochmal zur Unterstützungszone bei 335 – 345 USD zurückkommt.
Auf diesem Niveau dürfte erhöhtes Kaufinteresse aufkommen.

Hoffnungen auf eine größere Korrektur ergeben sich erst, wenn Nvidia unter 335 USD rutscht. In diesem Szenario wären Rücksetzer in Richtung 300 oder 280 USD denkbar.

 

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Vorherige Analysen der NVIDIA Aktie

Es spielt wohl keine Rolle, wie lange man bereits an der Börse aktiv ist, es ist immer wieder erstaunlich, was an den Märkten vor sich geht.
Und daran dürfte sich auch nie etwas ändern.

Der Markt wird immer ineffizienter

Eigentlich sollte man meinen, dass die Börse dank des schnellen Zuganges zu Informationen, all der Rechenpower, ETFs, Roboadvisorn oder meinetwegen auch dank KI-Anwendungen effizienter werden sollte, doch das Gegenteil ist der Fall.

Der Grund dafür ist, dass am Ende immer der Mensch am Abzug sitzt. Millionen von Kleinanlegern und ihre nicht weniger emotionalen Counterparts in der Fondsbranche fällen die finale Kauf- und Verkaufsentscheidung.
Und das in immer kürzeren Intervallen.

Heute scheint es unvorstellbar zu sein, doch dereinst lag die durchschnittliche Haltedauer von Aktien bei mehreren Jahren, heute sind es laut Reuters nur noch fünfeinhalb Monate (Link).

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, bezieht man Optionen, Zertifikate, CFDs und andere Hebelprodukte in diese Überlegung mit ein, dürfte die durchschnittliche Haltedauer von Finanzprodukten geradezu kollabieren.

Das führt wiederum dazu, dass die Börse immer kurzsichtiger und ineffizienter wird. Wer das nicht glaubt, der muss sich nur die letzten paar Jahre anschauen.
Die Kursbewegungen, die wir bei den meisten Aktien gesehen haben, lassen sich rational nicht mehr erklären.

Nicht nur die Kurse schießen wild auf und ab, auch die Bewertungen. Es ist seit jeher normal, dass die Börse zu Überreaktionen tendiert, aber ohne es statistisch belegen zu können, haben diese Überreaktionen in Häufigkeit und Ausmaß zugenommen.

Es ist natürlich immer arbiträr, ein beliebiges Beispiel herauszuziehen, aber schauen wir uns doch Nvidia an.

Achterbahn wäre eine Untertreibung

Der Kurs ist Ende 2018 um mehr als die Hälfte eingebrochen und hat sich dann bis Anfang 2020 wieder mehr als verdoppelt.
Auf einen kurzen Kurssturz von 40% im März 2020 folgte eine geradezu atemberaubende Rallye.
Der Kurs schoss binnen weniger Monate von 45 auf 346 USD, ein Plus von 665%.

Im vergangenen Jahr rauschte der Kurs dann wieder in den Keller und erreichte am Tief 108 USD.
Das war im Oktober vergangenen Jahres, vor etwa sechs Monaten.

Seitdem ist der Kurs auf aktuell 267,79 USD geschossen, ein Plus von nahezu 150%.

Ich möchte die Sache nicht auch noch bei der Bewertung in diesem Detail aufschlüsseln. Aber im Endeffekt lag die blended P/E von Nvidia an den Tiefs von 2020 und 2022 jeweils bei etwa 30 und am Hoch bei etwa 80.
Aktuell stehen wir wieder bei 76.

Die P/E ist also von 30 auf 80 gestiegen, wieder auf 30 gefallen und liegt nun bei 76. Ich denke, daraus kann jeder vernünftige Mensch entsprechende Rückschlüsse ziehen.
Das gilt umso mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, dass das Geschäft von Nvidia durchaus konjunkturanfällig ist. Der Unternehmensgewinn ist im letzten Geschäftsjahr nicht grundlos um 25% eingebrochen.

Als Investor muss man all das durchschauen. Die Börse misst kurzfristigen Entwicklungen systematisch ein zu hohes Gewicht bei und vice versa.

Nvidia wurde vor einigen Monaten vor allem deshalb abverkauft, weil sich die Konjunktur eingetrübt hat.
Das ist durchaus nachvollziehbar, aber die Verhältnismäßigkeit stimmte eben nicht.

Profiteur der KI-Revolution

Heute wird Nvidia in den Himmel gejubelt, weil man vermutlich ein großer Profiteur der KI-Revolution sein wird.
Auch das ist nachvollziehbar, aber ob die Verhältnismäßigkeit stimmt?

Bei allem Optimismus, den ich in Bezug auf Nvidia und als langjähriger Aktionär des Unternehmens teile, ist die aktuelle Bewertung schwer zu rechtfertigen.

Nvidia kommt auf eine forward P/E von 60. Man muss schon eine ganze Menge an Vorschuss-Lorbeeren verteilen, um das auf den Tisch zu legen, auch wenn man daran glaubt, dass das Unternehmen den Gewinn im laufenden und den kommenden beiden Geschäftsjahren um jeweils mehr als 30% steigern wird.

Nvidia Aktie: Chart vom 27.03.2023, Kurs: 267,79, Kürzel: NVDA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nvidia Aktie: Chart vom 27.03.2023, Kurs: 267,79, Kürzel: NVDA | Quelle: TWS

Selbst wenn man das unterstellt, was sicherlich nicht unrealistisch ist, stellt sich die Frage nach dem Timing.
Da Nvidia in den letzten Jahren etliche Kursverwerfungen erfahren hat, wie wahrscheinlich ist es dann, dass fortan Ruhe einkehren wird?
Weder die menschliche Natur noch das Geschäftsmodell haben sich grundlegend verändert.

Was machen wir aus diesen Informationen?
Die Bewertung ist aktuell grenzwertig hoch, es herrscht enormer Optimismus und möglichen Fallstricken wird zu wenig Rechnung getragen.
Es ist wahrscheinlich, dass man Nvidia in Zukunft nochmal günstiger ergattern kann und vor allem zu einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis.
Vermutlich genau dann, wenn wieder mal Pessimismus herrscht.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In den letzten Wochen waren es gerade Chiphersteller, welche sich positiv in Szene setzen konnten. Während der S&P 500 als auch der Dow Jones, aufgrund der Bankenkrise, gehörig unter die Räder kamen, ging es mit dem Sektor nach oben – überaus beeindruckend.

Auch ehemalige Top-Aktien meldeten sich wieder zu Wort. Nicht nur AMD konnte in dieser Phase überzeugen. Auch die Nvidia-Aktie zeigte Relative Stärke und zündete den Turbo. Der Trend befindet sich schon seit geraumer Zeit in einer bullischen Trendphase und meine bullische Aufstufung im Februar kam zum richtigen Zeitpunkt.   

Expertenmeinung: Nach dem Mega-Run stellt sich aber die Frage, wie lange dieser Siegeszug der Aktie noch so weitergehen kann. Ist es mitunter an der Zeit hier einige Gewinne vom Tisch zu nehmen?

Der Abstand der Kurse zur 50-Tage-Linie ist wieder auf ein recht hohes Niveau angestiegen, was die Aktie anfällig für Korrekturen macht. Somit definitiv nicht mehr der ideale Zeitpunkt, um hier noch neue Positionen aufzubauen. Der nächste größere Widerstand befindet sich bei 289.46 USD. Aktuell sehe ich mehr Gefahren als Chancen, weshalb ich die Aktie vorläufig wieder von bullisch auf neutral abstufe. Eine Korrektur ist mehr als überfällig.

Aussicht: NEUTRAL

Nvidia Aktie: Chart vom 22.03.2023, Kurs: 264.68 USD, Kürzel: NVDA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nvidia Aktie: Chart vom 22.03.2023, Kurs: 264.68 USD, Kürzel: NVDA | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nur wenige der eigentlichen Führungsaktien schafften es zuletzt, an alte Erfolge anzuknüpfen. Auch die Aktie des Grafikchipherstellers versucht seit einigen Wochen wieder die alten Zeiten aufleben zu lassen und die jüngste Performance sah vielversprechend aus.

Allein seit Jahresbeginn konnte die Nvidia-Aktie mehr als 50% an Wert zulegen. Diese Woche wird sich wohl entscheiden ob und wie die gestartete Aufwärtsbewegung fortgesetzt werden kann, denn am Mittwoch nach Börsenschluss werden die Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Die letzten Ergebnisse waren enttäuschend. Der Trend selbst befindet sich aktuell in einer bullischen Trendphase, welcher gerade von der 20-Tage-Linie unterstützt wird.

Chart Nvidia Aktie vom 17.02.2023 Kurs: 215.10 Kürzel: NVDA | Online Broker LYNX

Expertenmeinung: Aus rein technischer Sicht wäre der vorige Woche gestartete Pullback hin zur 20-Tage-Linie eine hervorragende Gelegenheit, um die Aktie wieder ins Depot zu legen. Solange die Kurse nicht unter diesem Indikator schließen, haben die Bullen das Zepter fest in der Hand. Sollte dennoch ein Bruch nach unten erfolgen, wäre wohl die Marke bei 190 USD der nächste größere Test.

Nun blickt natürlich alles auf die Zahlen am Mittwoch. Die weitere Entwicklung der Aktie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit davon abhängen, wie gut oder schlecht diese ausfallen werden. Eine spannende Woche für alle Nvidia-Fans.

Aussicht: BULLISCH

Chart Nvidia Aktie vom 17.02.2023 Kurs: 215.10 Kürzel: NVDA | Online Broker LYNX

Neue Technologien wie ChatGPT und andere KI-Anwendungen dürften viele Branchen umkrempeln. Nvidia könnte hingegen massiv profitieren.

Tops und Flops

Es lohnt sich eigentlich immer, einen kurzen Blick in die Gewinner und Verlierer des Tages zu werfen. Hierzulande wie auch über dem großen Teich tauchen ständig dieselben Namen auf und meistens am selben Ende des Spektrums.

Besonders aufschlussreich ist dieser Blick, wenn man sich gerade in einem Bärenmarkt befindet und die Kurse an einem Tag mal wieder nach oben schießen.
Die Aktien, die an solchen Tagen besonders gut abschneiden, gehören meistens auch zu den Titeln, die bei der nächsten groß angelegten Erholung oder Rallye zu den Top-Performern gehören.

Am Montag wurden die Gewinne an den US-Börsen im Tagesverlauf zwar wieder abgegeben, einige Aktien konnten sich diesem Abwärtssog allerdings entziehen.

Am besten schnitten Tesla, Norwegian Cruise Line, Nvidia, AMD und Salesforce ab. Die Gründe für die Erholung sind natürlich bei jeder der Aktien unterschiedlich.

Tesla ist nach dem Crash der letzten Monate massiv oversold, eine technische Gegenbewegung ist daher nicht überraschend.
Bei Norwegian Cruise Line hofft man sicherlich auf eine Erholung des Geschäfts, da ab dem kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen geschrieben werden sollen.

Schlecht ist relativ

Und bei Nvidia dürften nach dem schwachen Geschäftsjahr 2023, welches in drei Wochen beendet sein wird, neue Rekordergebnisse anstehen.
Vielleicht sollte man aber zuvor kurz hinterfragen, wie schwach das nahezu abgeschlossene Geschäftsjahr überhaupt war.

Die Halbleiter-Branche stand im vergangenen Jahr gehörig unter Druck und diesem schwierigen Umfeld konnte sich natürlich auch Nvidia nicht entziehen.
Doch abgesehen von 2022 wäre das laufende Geschäftsjahr das mit Abstand beste der Unternehmensgeschichte gewesen.

Wirklich schlecht lief es also nicht.
Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man 2022 ausblendet, denn von 2021 bis zum aktuellen Geschäftsjahr 2023 (welches im Januar endet), konnte der Gewinn durchschnittlich um 15% gesteigert werden.

ChatGPT und der GPU-Siegeszug

Doch damit ist das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht. Der eigentliche Grund für den Kurssturz der letzten Monate war neben der allgemeinen Schwäche die hohe Bewertung.
Zeitweise lag die P/E von Nvidia bei über 100. Das kann man durchaus als problematisch bezeichnen.

Bei jungen Wachstumswerten, die gerade erst den Sprung in die Profitabilität vollzogen haben, wäre das vielleicht noch hinnehmbar, bei einem Großkonzern allerdings nicht.
Am Ende wurde die Euphorie durch die Gravitation eingefangen und der Kurs rutschte mal eben von 346 auf 108 USD.
In kürzester Zeit haben sich 450 Mrd. USD an Börsenwert in Luft aufgelöst.

450 Milliarden sind weg

Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass es sich dabei nur um ein temporäres Phänomen handelt, denn der Siegeszug der GPU setzt sich fort.
Zurzeit wird viel über ChatGPT und andere KI-Anwendungen gesprochen.

Es handelt sich dabei um einen gigantischen Markt, der noch ganz am Anfang steht und nahezu alle Branchen umkrempeln wird.
Daher werden Unsummen in die Schaffung von Rechenkapazitäten sowie die Entwicklung von KI-Modellen investiert und dafür sind GPUs unabdingbar.

Dasselbe gilt in noch größerem Maße, wenn Geschäftsmodelle auf KI-Basis entstehen, denn auch sie benötigen GPUs – dann aber nicht mehr in einer Größenordnung, die für die Forschung ausreicht, sondern auf großindustriellem Niveau.

Derzeit geht man davon aus, dass sich der globale Umsatz mit KI-Anwendungen bis 2030 mehr als verzehnfachen wird.
Mit Blick auf die disruptive Natur dieser Technologie könnte selbst diese Schätzung noch zu niedrig sein.

Ausblick und Bewertung

Doch das ist für Nvidia nur einer der vielen Wachstumstreiber, trägt aber sicherlich auch dazu bei, dass in den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils ein Gewinnsprung um 29-33% erzielt werden soll.

Darf man den derzeitigen Prognosen Glauben schenken, soll das Ergebnis im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits im Februar beginnt, auf 4,35 USD je Aktie steigen.

Nvidia kommt demnach auf eine forward P/E von 35,9. Das ist nicht gerade wenig, mit Blick auf die herausragende Stellung in der Branche und den langfristigen Möglichkeiten durchaus vertretbar.
Für die Verhältnisse von Nvidia ist die Bewertung aktuell auch nicht außergewöhnlich hoch.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 47,1 und in den fünf Jahren vor dem allgemeinen Börsenhype von 2021 bei 40,6.

Chart vom 10.01.2023 – Kurs: 156,28 Kürzel: NVDA - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 10.01.2023 – Kurs: 156,28 Kürzel: NVDA – Wochenkerzen

Aus technischer Sicht hellt sich die Lage zunehmend auf. Der Bodenbildungsversuch, welcher bereits seit einigen Monaten läuft, könnte erfolgreich gewesen sein.

Dafür spricht auch die Tatsache, dass es zuletzt zu einer Folge von steigenden Tiefs gekommen ist und die Aktie jüngst an der Unterstützung bei 144 USD zur Oberseite gedreht hat.

Ausgehend von dieser Basis könnte es jetzt zu einer Erholung in Richtung 170-175 USD kommen. Darüber wäre sogar Platz bis 190 USD.

Antizyklische Investoren dürften hingegen darauf hoffen, dass die Aktie nochmal zum Aufwärtstrend oder den Unterstützungen bei 129 sowie 119 USD zurückkehrt.

Nvidia hat sich seit Mitte Oktober stark gezeigt, bewegt sich aber trotzdem noch in einem Abwärtstrend. Um aus einer reinen Gegenbewegung ein bullisches Signal zu machen, müsste die charttechnische Zone überwunden werden, an die sich der Kurs jetzt herangeschoben hat.

Ob Trader bei einer Aktie zugreifen, sie ignorieren oder sie sogar leer verkaufen, ist eigentlich immer „Glaubenssache“. Kaum jemand kauft auf Basis dessen, was war. Es geht immer um das, was kommt. Bzw., da die Zukunft ja bekanntlich höchst unsicher ist, um das, was kommen könnte oder besser, was die Akteure aus subjektiver Einschätzung heraus für wahrscheinlich halten. Das gilt besonders für die Aktie des Grafikkarten-Spezialisten Nvidia, denn:

Das, was war, war übel und beileibe keine Basis, um aus dem Abwärtstrend auszubrechen, in dem diese Aktie seit gut einem Jahr verläuft. Dran ist sie, an der entscheidenden Widerstandszone. Aber herankommen und vorbeikommen sind nun einmal zwei Paar Schuhe.

Es geht um den doppelten Widerstand aus Abwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie im Bereich von 177 US-Dollar. Zwischen 186 und 213 US-Dollar würde dann zwar schon die nächste, nicht minder knifflige Widerstandzone warten. Aber bevor sich die Bullen damit befassen können, muss erstmal dieser doppelte Baisse-Leitstrahl bei 177 US-Dollar aus dem Weg. Was zwar grundsätzlich natürlich machbar ist, aber ein Selbstläufer wird es nicht. Denn der letzte Eindruck, den man seitens der Geschäftsentwicklung bei Nvidia erhielt, war unerfreulich:

Expertenmeinung: Das dritte Quartal des bei Nvidia immer am 31.1. endenden Geschäftsjahrs zeigte einen herben Gewinneinbruch. Nvidia verbuchte einen Gewinn pro Aktie von 0,58 US-Dollar. Das lag unter der durchschnittlichen Analystenschätzung von 0,71 US-Dollar und außerordentlich deutlich unter den 1,17 US-Dollar, die Nvidia im Vorjahresquartal verdient hatte. Damit wackelt auch die bisherige Schätzung des Gewinns für das Gesamt-Geschäftsjahr, die bislang bei 3,27 US-Dollar liegt. Da müsste im laufenden, vierten Quartal viel gelingen. Und das würde angesichts des zögerlichen Konsums ein wenig überraschen.

Zwar liegt die Bewertung der Aktie über das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis dieser momentanen Gewinnschätzung mit 52 noch am oberen Ende des „Normalen“ im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Aber wenn die Bewertung nicht zu hoch werden und die Aktie trotzdem steigen soll, müssten eben auch die Gewinne wieder anziehen. Und obwohl die Analysten momentan für das am 1.2.2023 beginnende, nächste Geschäftsjahr erwarten, dass da dann etwa 4,30 US-Dollar Gewinn eingefahren werden: Billig wäre Nvidia auch dann nicht. Und das schlägt sich auch in den Kurszielen der Experten nieder: Im Schnitt sehen wir da 195 US-Dollar. Über der jetzt im Feuer stehenden Widerstandszone, aber nur in und nicht über der dann folgenden Widerstandszone 186/213 US-Dollar.

Wenn die Aktie nach oben ausbrechen soll, muss der Optimismus sie ziehen. Wenn der Trend wieder Fahrt aufnimmt, ein starkes, bullisches Signal erreicht wird, treten Zweifel naturgemäß unter dem Eindruck einer stark laufenden Aktie in den Hintergrund. Aber es müssen dazu genug Akteure bereit sein, voranzugehen und zu riskieren, an diesem Bereich der Abwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie auf massiven Druck zu treffen und zu scheitern. Ob man das versucht? Besser wäre, sich das von der Seitenlinie aus anzusehen und erst auf den Zug aufzuspringen, wenn diese Zone um 177 US-Dollar tatsächlich bezwungen wurde.

Nvidia-Aktie: Chart vom 02.12.2022, Kurs 168,76 US-Dollar, Kürzel NVDA | Online Broker LYNX