Schaeffler Aktie Prognose Schaeffler: Eine Eisdusche mit Potenzial

News: Aktuelle Analyse der Schaeffler Aktie

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Nach der Bilanz des dritten Quartals hatten die Anleger noch gejubelt. Aber die Gesamtjahresbilanz und der 2023er-Ausblick des Schaeffler-Konzerns waren eine Eisdusche. Und die hätte durchaus auch das Potenzial, in einem mittelfristig bärischen Signal zu enden.

Umsatz gestiegen, Gewinn geschrumpft: Dieses Bild, das der Mischkonzern Schaeffler mit einem hohen Anteil an Zulieferprodukten für das Jahr 2022 berichtete, ist keine Seltenheit. Doch offensichtlich dachten nicht wenige Marktteilnehmer, dass sich das im Jahr 2023 deutlich aufhellen würde. Denn im Vorfeld der gestern vorgelegten Bilanz wurde die Aktie kräftig eingesammelt … und als Reaktion auf den Ausblick dann umso massiver verkauft.

Zwar fiel die Umsatzprognose mit einem erwarteten Umsatzanstieg zwischen fünf und acht Prozent besser aus als die 4,9 Prozent, die man seitens der Analysten zuvor im Schnitt vermutet hatte. Aber die Spanne der EBIT-Marge, also der Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen, fiel mit 5,5 bis 7,5 Prozent dürftig aus. Die lag 2022 bei 6,6 Prozent. Was bedeutet: Würde man eher im unteren Bereich dieser Prognosespanne enden, würde auch ein Umsatzplus von acht Prozent nicht verhindern, dass das EBIT, der Gewinn vor Steuern und Zinsen, weiter fällt.

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Expertenmeinung: Bislang hatten viele Analysten und offensichtlich auch die meisten Marktteilnehmer aber erwartet, dass der Gewinn in 2023 wieder steigen würde. Daher fiel nicht nur die Aktie mit -8,41 Prozent erheblich, auch die Reaktion der Experten sah „gemischt“ aus. Zwar hob J.P. Morgan das Kursziel trotz dieser ernüchternden Perspektive von 7,50 auf 8,00 Euro an, das neue Kursziel von Jefferies lautet aber nur auf 6,00 Euro. Und es wäre keine Überraschung, wenn sich die bis dahin noch gleichmäßig auf „Kaufen“, „Halten“ und „Verkaufen“ verteilte Einschätzung der Experten in den kommenden Tagen mehr in negatives Terrain verlagern würde.

Chart Schaeffler Aktie vom 07.03.2023, Kurs 6,755 Euro, Kürzel SHA | Online Broker LYNX

Noch ist aus charttechnischer Sicht kein bärisches Signal entstanden. Aber wenn eine Aktie, die man im Vorfeld zu selbstsicher in Erwartung eines großen Kurssprungs vorgekauft hat, derart wegbricht und damit die Vorkäufe komplett eliminiert werden, kann das eine recht nachhaltige Wirkung auf die verbliebenen Bullen haben. Anschluss-Verkäufe wären denkbar. Und sollte die Schaeffler-Aktie die auf der Unterseite durch die 200-Tage-Linie definierte Supportzone zwischen 5,86 und 6,35 Euro brechen und damit wieder unter den Level fallen, über den der Kurs im November als Reaktion auf die Ergebnisse des dritten Quartals hinauslief, wäre ein Test der 2022er-Tiefs zumindest nicht auszuschließen.

Bis es dazu käme, sollte man sich zwar mit Short-Trades besser bedeckt halten. Aber die Chance, dass die Aktie weiter nachgibt, ist jetzt gut genug, um sie im Auge zu behalten.

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Vorherige Analysen der Schaeffler Aktie

Ein Plus von 2,45 Prozent nach Vorlage der Bilanz des ersten Quartals: Das liest sich, als sei man zufrieden mit dem gewesen, was der vor allem als Automobilzulieferer agierende Schaeffler-Konzern gemeldet hat. Wenn man sich indes den Chart ansieht, relativiert sich das.

Die Quartalszahlen wurden bereits am Montagabend nach Handelsende vorgelegt, so dass die Anleger Zeit hatten sich zu überlegen, was sie mit diesen neuen Informationen anfangen sollen. Und eines ließ sich nicht übersehen: Gut war das alles nicht.

Die Schaeffler-Gruppe steigerte zwar den Umsatz leicht um 5,6 Prozent, währungsbereinigt waren es indes nur 1,9 Prozent. Und der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) gab recht deutlich nach, fiel gegenüber dem Vorjahresquartal um 35 Prozent, weil die EBIT-Gewinnmarge deutlich zurückkam, von 11,2 Prozent im ersten Quartal 2021 auf jetzt 6,9 Prozent. Damit nicht genug, senkte Schaeffler auch noch die Gesamtjahresprognose:

Jetzt sieht man beim Umsatz noch ein Wachstum zwischen sechs und acht Prozent, zuvor lag der Ausblick bei sieben bis neun Prozent. Und bei der EBIT-Marge ging es ebenfalls einen Punkt nach unten, von bisher sechs bis acht auf jetzt fünf bis sieben Prozent. Schaeffler geht es also nicht anders als den meisten anderen Zulieferern der Automobilindustrie. Und hier wie dort stellt man sich natürlich die Frage, ob das in einem Umfeld wie diesem die letzte Prognose-Senkung in diesem Jahr war. Aber wieso ist die Aktie dann überhaupt gestiegen?

Expertenmeinung: Das dürfte die Kombination aus Käufen derer gewesen sein, die Schlimmeres befürchtet hatten und denen, die versuchten, die entscheidende charttechnische Unterstützung zu verteidigen, auf der die Schaeffler-Aktie aufgesetzt hatte. Der Chart zeigt, dass der Kurs auf einen Level gerutscht war, der auf mehrere Zwischentiefs aus dem Herbst 2020 zurückgeht und den die Aktie zwar im Zuge des Ukraine-Selloffs im März kurz unterboten, aber gleich wieder zurückerobert hatte. An diesem Supportbereich, der bei 4,99/5,02 Euro liegt, hatte sich der Kurs zuvor festgesetzt. Es ging zwar nicht nach unten, aber eben auch nicht nach oben. Quartalszahlen, die man mit dem Zusatz „hätte ja schlimmer kommen können“ versehen konnte, waren da eine Chance, sich nach oben abzusetzen. Aber wirklich gelungen ist das eben nicht, denn:

Chart vom 10.05.2022, Kurs 5,11 Euro, Kürzel SHA | Online Broker LYNX

Die Aktie hatte am Tageshoch bereits ganze 9,4 Prozent Gewinn erreicht. Zur Sitzungsmitte kam jedoch Abgabedruck auf. Akteure nutzten den höheren Kurslevel entweder zum Abbau bestehender Positionen oder zu Leerverkäufen. Am Ende war der Großteil des Gewinns dahin, die Schaeffler-Aktie schloss sogar leicht unter ihrem Eröffnungskurs. Ein solcher misslungener Befreiungsschlag muss eher als Punkt für die Bären gewertet werden … und die Supportzone 4,99/5,02 Euro ist dadurch noch nicht außer Reichweite.

Da diese Aktie ohnehin erst dann als bullisch zu werten wäre, wenn sie mit Schlusskursen über 6,10 Euro die mittelfristig immens wichtige Widerstandslinie bezwingt, die seit Ende Februar die obere Begrenzung ihrer Handelsspanne darstellt, sollte man es sich hier zwei- oder dreimal überlegen, bevor man dieses kleine, verbliebene Plus als Signal zum Einstieg wertet.