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Ein Blick auf den langfristigen Chart macht es augenfällig: Eigentlich rührt sich der TecDAX schon seit Februar kaum noch. Aber er tritt nicht im charttechnischen Niemandsland auf der Stelle, sondern in einer richtungweisenden Zone. Wo liegen die Entscheidungsmarken?
Dass sich ein Index mal festfährt, ist keine Seltenheit. Dass es aber ganze dreieinhalb Monate unter dem Strich nirgendwohin geht, ist ziemlich selten. So etwas kann in Phasen vorkommen, in denen wenig passiert, in denen die Wirtschaft ruhig und vorhersehbar läuft und kaum externe Impulse z.B. von Geopolitik oder Notenbanken kommen. 2004 war beispielsweise eines dieser Jahre, die immens langweilig waren, da blieb der Aktienmarkt ruhig. Aber wir wissen: Momentan ist das Gegenteil der Fall.
Unsichere Perspektiven begegnen einem an jeder Ecke. Kommt die Inflation in den Griff? Was werden die Notenbanken tun? Wie stark wird der Einfluss der so schnell, so weit angehobenen Leitzinsen sein? Kommt am Energiemarkt noch eine weitere, kritische Phase? Was wird mit dem US-Schuldenstreit? Kommt jetzt das große Loch beim Konsum oder nicht? Eigentlich besteht das Umfeld für die Trader nur aus offenen, zugleich aber wichtigen Fragen. Wie kann der TecDAX da so lethargisch bleiben?
Expertenmeinung: Er tritt nicht trotz, sondern wegen der vielen offenen Fragen auf der Stelle. Weil das die Gefahr erhöht, mit einem größeren Neuengagement auf dem falschen Dampfer zu landen. Diese Sorge haben Bullen wie Bären zu Recht gleichermaßen. Also tut man erst einmal nichts und hofft, dass andere die Kohlen aus dem Feuer holen, um dann, wenn der Ausbruch da ist, in Ausbruchsrichtung mitzuziehen. Dies in Kombination mit dem Umstand, dass sich umso mehr Stop Loss-Verkaufsorders kurzfristiger Trader auf beiden Seiten der Handelsspanne anlagern, je länger die Seitwärtsbewegung andauert, bedeutet:
Wenn der Ausbruch kommt, kommt er schnell und kann weit führen. Statt eines Nickerchens ob dieser scheinbar langweiligen Phase ist daher für Trader erhöhte Wachsamkeit angezeigt, denn je ruhiger es vorher ist, desto heftiger wird der Sturm werden, wenn er losbricht. Wo sind die Ankerpunkte, deren Kreuzen den Sturm entfachen kann? Hier gäbe es in beide Richtungen eine primäre Begrenzungszone und eine Art „doppelter Boden“, der als Abfang-Level bei Bullen- bzw. Bärenfallen dienen könnte.
Auf der Unterseite geht es primär um die Unterstützungszone 3.145/3.162 Punkte, die durch die Zwischenhochs der Monate November und Dezember definiert werden und an denen der TecDAX in diesem Jahr mehrfach wieder nach oben drehte. Sollte diese Zone fallen, käme als „Sprungtuch“ die 200-Tage-Linie bei 3.076 Punkten infrage. Auch darunter könnten viele Stop Loss-Verkaufsorders bullischer Positionen liegen. Fällt die primäre Zone, wird es spannend, fällt auch noch die 200-Tage-Linie, dürften die Bullen verloren haben.
Auf der Oberseite sind es die Monatshochs vom Februar und April bei 3.344 bzw. 3.350 Punkten, über die das Bullen-Lager hinaus muss. Aber auch das wäre wohl nur der erste Schritt von zweien. Denn das markante Zwischenhoch vom März 2022 bei 3.394 Punkten liegt dann als Widerstand so nahe, dass man auch hier vermuten darf, dass ein Teil der Stop Loss-Verkaufsorders auf der Short-Seite wohl erst knapp über diese Linie wartet und die Short-Seller damit erst aus dem Feld geschlagen sein werden, wenn der Index auch diese Linie klar überboten hat. Momentan wirkt es, als habe man keinerlei Interesse, einen dieser Entscheidungspunkte ernsthaft anzugehen. Aber erfahrene Trader wissen: Es ist keine Lethargie, sondern gespanntes Abwarten, das den Index festhält. Und das kann jederzeit in hektische Aktivität und damit in einen starken Impuls übergehen.

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