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Beim Wafer-Hersteller Siltronic läuft das Geschäft. Und die Chance, dass es auch im Rest des Jahres so bleibt, steht gut. Trotzdem reagierte der Markt auf die gestrige Quartalsbilanz verhalten, die Bären scheinen noch nicht geschlagen zu sein. Was muss jetzt gelingen?
Bei den Ergebnissen, die der Halbleiterindustrie-Zulieferer Siltronic am Dienstag ablieferte, hätte man eigentlich begeistert sein müssen. Zum Vorjahresquartal legte der Umsatz um knapp 32, das EBITDA um knapp 103, der Nettogewinn um gut 96 Prozent zu. Und gut soll es auch weitergehen. Die bisherige Prognose wurde bestätigt, in der man mit einem Umsatzplus, aufs Gesamtjahr gesehen, zwischen 15 und 22 Prozent rechnet, wobei der Gewinn höher ausfallen würde, weil auch die EBITDA-Gewinnmarge leicht weiter zulegen soll, von den sowieso schon hervorragenden 33,9 Prozent im Vorjahr auf 34 bis 37 Prozent.
Und was kommt bei der Aktie heraus: Ein eher klägliches Plus von 3,21 Prozent, das vor allem deswegen als mager anzusehen ist, weil das nicht einmal ausreichte, um das Vortagsminus zu egalisieren, geschweige denn die Charthürde zu nehmen, die der Siltronic-Aktie wieder eine Basis für eine Aufwärtswende verleihen würde. Wo ist hier der Wurm drin?
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Expertenmeinung: Man darf vermuten, dass diese schwache Reaktion vor allem daran liegt, dass die Marktteilnehmer dem Frieden nicht trauen und fürchten, dass sich das Bild in den kommenden Quartalen deutlich verschlechtern wird. Zwar wissen die Chiphersteller vor lauter Aufträgen nicht wohin, was sich natürlich auch positiv auf die Nachfrage nach den von Siltronic produzierten Silizium-Wafern auswirkt und es ermöglicht, solche starken Gewinnspannen zu erzielen. Aber was, wenn die derzeitige Gesamtsituation in eine Rezession und damit zu einer weltweit sinkenden Nachfrage führt?
Dann wird der Gewinn wieder sinken, klar. Aber dass Siltronic im Zuge der Zahlen auch vorsichtige Worte fand, auf die Möglichkeit ungünstiger Entwicklungen hinwies, gehorchte einfach dem Gebot kaufmännischer Vorsicht und kann nicht als Weissagung einer Wende zum Negativen gesehen werden. Das Problem ist indes auch: solange die Aktie noch ein frisches, bärisches Signal aufweist, das das bärische Lager zu behaupten vermag, werden auch potenzielle Käufer, die von Siltronic überzeugt sind bzw. unterstellen, dass die Aktie im Bereich des zu Wochenbeginn markierten 18-Monats-Tiefs nichts zu suchen hat, vorsichtig bleiben.

Damit ist klar, was jetzt gelingen muss: Die Aktie muss so schnell als möglich zurück in die Seitwärts-Range der vergangenen zwei Monate zwischen 85,10 und 101,50 Euro. Wenn das gelingt, hätte der Kurs wieder seine Basis für eine Bodenbildung. Die wäre zwar erst abgeschlossen, wenn Siltronic mit Schlusskursen über 101,50 Euro aus dieser Spanne nach oben ausbricht. Aber solange der Kurs unterhalb dieser Range bleibt, ist nicht einmal das greifbar. Die Bullen müssten also umgehend nachsetzen, die schwache Reaktion des Dienstags „heilen“. Bleibt das aus, kann Siltronic noch so spannend sein, die Aktie bliebe eben dennoch bärisch.
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