AIXTRON Aktie Prognose Aixtron: Ab durch die Mitte!

News: Aktuelle Analyse der AIXTRON Aktie

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AIXTRON
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Auf den ersten Blick waren Aixtrons Ergebnisse des 1. Quartals fatal. Aber auf den zweiten Blick waren sie es nicht. Nach einer ersten, negativen Reaktion erholte sich die Aktie daher … und gestern überwand sie einen wichtigen Widerstand, der das Tor zu Höherem aufstößt.

Es stimmt schon, ein flüchtiger Blick auf das am 27. April vorgelegte Zahlenwerk konnte einem schon den Schreck in die Glieder jagen. Denn Umsatz und Gewinn lagen weit unter Vorjahr und Erwartungen. Nur hatte das eben Gründe, die nicht darin zu finden waren, dass dem für die Halbleiterindustrie fertigenden Anlagenbauer die Aufträge weggebrochen wären.

Was man auch daran erkennen konnte, dass Aixtron zum einen höhere Auftragseingänge als im Vorjahresquartal vorweisen konnte und man zum anderen an der bisherigen Gesamtjahresprognose festhielt, die weiter steigende Unternehmensgewinne verheißt. Was also war passiert?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur AIXTRON Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Der Grund für die schwachen Zahlen waren zum Stichtag noch ausstehende Exportgenehmigungen für bereits fertige Anlagen. Da man aber die Auflagen der Behörden umgesetzt habe, sei man zuversichtlich, die Exportlizenzen auch zu erhalten, so das Unternehmen. Das führte dazu, dass sich die Aktie schnell von diesem Selloff am Tag der Bilanz erholte … um jetzt einen wichtigen Schritt in Richtung einer Rückkehr an das bei 32,21 Euro liegende Hoch des Jahres 2022 zu machen.

Das gestrige Plus von 3,37 Prozent war an sich schon respektabel, wurde aber dadurch aufgewertet, dass gestern die Dividende in Höhe von 0,31 Euro ausgezahlt wurde. Statt eines Dividendenabschlags im Kurs ein Plus, das ist schon mal nicht schlecht. Besonders wichtig war dieser Anstieg aber aus charttechnischer Sicht.

Aixtron Aktie: Chart vom 18.05.2023, Kurs: 28,23 Euro, Kürzel: AIXA | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 18.05.2023, Kurs: 28,23 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Sie sehen im Chart, dass die Aixtron-Aktie nach der erfolgreichen Verteidigung des Februar-Tiefs zwar schnell wieder anzog, dann aber im Bereich der sich derzeit zu einem gemeinsamen Widerstand um 27,00/27,30 Euro vereinenden 20-Tage- und 200-Tage-Linie hängenblieb. Diese Zone vermochte das gestrige Plus jetzt unter sich zu lassen … und zugleich gelang es dadurch, sich knapp über die auf den Sommer 2022 zurückgehende Widerstandszone 27,70/28,18 Euro zu schieben. Dieser Bereich wurde zwar ab dem Herbst 2022 mehrfach über- und unterboten und hat dadurch keine unmittelbare Relevanz mehr. Aber er trennt die breite Handelsspanne der Aktie, die sich seit Herbst zwischen 24,40 und 32,21 Euro ausgebildet hat, in zwei fast gleich große Hälften.

Dass Aixtron die Nase wieder in die obere Hälfte steckt, ist für die Bullen ein Ansporn, nicht zuletzt auch, weil die Analysten der Aktie derzeit im Schnitt einen Kurs von 32 Euro – und damit einen Level am oberen Ende der Handelsspanne – zutrauen.

Quellen:
Aixtron Quartalsergebnis Q1/2023, 27.04.2023:
https://www.aixtron.com/de/investoren/AIXTRON%20Nochmals%20weiter%20zunehmendes%20Wachstum%20im%20Bereich%20Leistungselektronik%20/%20Effiziente%20Leistungselektronik%20auf%20Basis%20von%20GaN%20und%20SiC%20bleibt%20Treiber%20des%20Erfolgs%20/%20Wachstumsprognose%202023%20be_n2424
Kursziele Analysten: https://www.aixtron.com/de/investoren/aktie/finanzanalysten

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Vorherige Analysen der AIXTRON Aktie

Ein Minus von 8,88 Prozent am Donnerstag nach der Vorlage der Quartalsbilanz: Die Zahlen, die Aixtron da vorlegte, müssen katastrophal gewesen sein. Und ja, auf den ersten Blick waren sie das. Aber sah man genauer hin, waren sie es eben nicht. Ob die Bullen zurückschlagen?

Ja, das las sich wirklich übel. Der Umsatz des für die Chipindustrie agierenden Anlagenbauers Aixtron war im ersten Quartal auf 77,2 Millionen Euro weggebrochen. Im ersten Quartal 2022 hatte man noch 88,6 Millionen umgesetzt. Und im Schnitt hatten die Analysten mit 110 Millionen gerechnet. Noch schlimmer sah es beim Gewinn aus. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) ging es von 14,2 Millionen im Vorjahr auf 3,5 Millionen bergab, die Experten hatten mit einem starken Anstieg auf 19,9 Millionen gerechnet. Und netto standen da ebenso 3,5 Millionen zu Buche, Vorjahr 13,8 Millionen, Prognose 19,5 Millionen. Hat das zu befürchtende Loch bei den Aufträgen also doch noch zugeschlagen?

Nein, das hat es nicht. Denn der Auftragseingang stieg im ersten Quartal 2023 auf 139,9 Millionen Euro nach 130,2 Millionen im Vorjahreszeitraum. Und Aixtron hob hervor, dass der damit bestehende Gesamt-Auftragsbestand mit 417,9 Millionen Euro sagenhafte 60 Prozent über dem vom 31.3.2022 liegt. Hinzu kam, dass Aixtron seine optimistische Gesamtjahresprognose bestätigte. Spätestens jetzt, bei dieser bestätigten Prognose, hätte man genauer hinschauen müssen. Denn wie geht das mit derart schlechten Zahlen im ersten Vierteljahr zusammen?

Expertenmeinung: Diese beibehaltene Zuversicht basierte darauf, dass die so überraschend schwachen Umsätze und Gewinn des ersten Vierteljahres auf zum Stichtag des 31.3. noch nicht vorliegenden Exportlizenzen für bereits fertig gestellte Anlagen fußten. Hier ging es also nur um Verzögerungen bei der Lieferung und nicht um ein Loch im Auftragsbuch. Und daher blieb Aixtron bei der bisherigen Prognose für das laufende Jahr:

Auftragseingang zwischen 600 und 680 Millionen (2022: 586 Millionen), Umsatz 580 bis 640 Millionen (2022: 463 Millionen), EBIT-Gewinnmarge 25 bis 27 Prozent (2022: 22,6 Prozent). Kurz: Man rechnet unbeirrt mit deutlich höheren Gewinnen als im ohnehin schon gut gelaufenen Jahr 2022.

Natürlich könnte sich die Auftragslage doch noch zum Schlechten wenden. Aber bislang tut sie das eben nicht, so dass es aktuell keinen Grund gibt, an dieser Prognose zu zweifeln. Die Quartalsbilanz war zumindest, wenn man genauer hinsah, kein solcher Grund. So gesehen war der Kursrutsch des Donnerstags überzogen, zumal man dadurch jetzt auf Basis der 2023er-Gewinnprognose auf ein für Aixtron historisch betrachtet niedriges Kurs/Gewinn-Verhältnis von nur 20 käme.

Aber es kommt jetzt eben darauf an, ob genug Käufer das ebenfalls erkennen und auf Basis einer genaueren Lektüre der Quartalsmeldung zugreifen. Denn die Aktie hängt charttechnisch durch diesen Abverkauf an einem seidenen Faden. Es gelang gerade so eben, die wichtige Unterstützungslinie in Form des Februar-Tiefs bei 25,54 Euro zu halten. Sollte diese Linie brechen, wäre eine Toppbildung vollendet und der Weg aus rein charttechnischer Sicht bis in die Zone 19,50/20,50 Euro frei. Damit dieser Kelch an den Bullen vorübergeht, müsste die Aktie mindestens wieder über 28,20 Euro laufen, vorher bleibt sie, trotz „eigentlich“ gar nicht schlechter Quartalsbilanz, absturzgefährdet.

Aixtron Aktie: Chart vom 27.04.2023, Kurs: 25,13 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 27.04.2023, Kurs: 25,13 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Quellenangaben: Aixtron Quartalsergebnis Q1/2023, 27.04.2023: https://www.aixtron.com/de/investoren/AIXTRON%20Nochmals%20weiter%20zunehmendes%20Wachstum%20im%20Bereich%20Leistungselektronik%20/%20Effiziente%20Leistungselektronik%20auf%20Basis%20von%20GaN%20und%20SiC%20bleibt%20Treiber%20des%20Erfolgs%20/%20Wachstumsprognose%202023%20be_n2424

Aixtron war einer der Top-Performer 2022, obwohl das Unternehmen für eine Branche fertigt, die 2022 nicht gut dastand: Die Chip-Industrie. Doch der 2023er-Ausblick war stark und die Chiphersteller werden optimistischer. Da müsste doch der Ausbruch nach oben drin sein?

Nachdem im Laufe des Jahres 2022 klar wurde, dass die massive Chip-Knappheit, die 2021 als Spätfolge der Corona-Lockdowns entstand, durch den Ausbau der Produktionskapazitäten und die einsetzende Wirkung höherer Leitzinsen auf den Konsum ins Gegenteil umschlug, konnte man sich an fünf Fingern abzählen, dass Anlagen-Lieferanten der Branche wie Aixtron in schweres Fahrwasser kommen. Doch während das für so manchen Zulieferer auch eintrat, stemmte sich Aixtron höchst erfolgreich gegen den Wind:

2022 gelang es, den Umsatz moderat von 429 auf 463 Millionen Euro zu steigern und dabei der Inflation zu trotzen, indem die EBIT-Marge (Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen) mit 23 Prozent stabil zum Vorjahr ausfiel. Damit legte auch der Gewinn vor Steuern und Zinsen und zudem das Nettoergebnis zu. Nicht viel, netto waren das 100,5 nach 94,8 Millionen Euro. Aber dass der Gewinn überhaupt steigen würde, hatte im Verlauf des Jahres kaum jemand erwartet.

Und noch deutlich ermutigender war der am 28. Februar präsentierte Ausblick auf 2023. Denn da wird nicht nur mit weiterem Wachstum geplant, sondern mit möglicherweise erheblichen Zuwächsen. So sieht der für die Halbleiterbranche fertigende Anlagenbauer den Umsatz 2023 in einer Spanne zwischen 580 und 640 Millionen Euro nach 463,2 Millionen im Vorjahr, zugleich soll die EBIT-Marge in die Region 25 – 27 Prozent vorstoßen. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Im ungünstigsten Fall, bei einem Umsatz von 280 Millionen und einer EBIT-Marge von 25 Prozent, käme man auf einen EBIT-Gewinn von 145 Millionen Euro. Im günstigsten Fall, bei einem Umsatz von 640 Millionen und einer EBIT-Marge von 27 Prozent, sogar auf gut 170 Millionen. Zum Vergleich: 2022 hatte das EBIT 104,7 Millionen erreicht. Würde man das einigermaßen linear auf den Nettogewinn übertragen, käme man auf Basis des aktuellen Kurses für diesen angepeilten 2023er-Gewinn auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis zwischen 21 und 25. Das wäre nicht teuer und für die Aktie noch einiges an Spielraum nach oben, vorausgesetzt …

… dass das Wachstum sich 2024 und 2025 fortsetzt und wenigstens eine Größenordnung von 15-20 Prozent Gewinnanstieg pro Jahr erreicht. Und genau da ist die Basis für die Zweifel so mancher Trader. Denn hier geht es um Investitionsgüter. Im Gegensatz zu für die Produktion benötigten Materialien, wie sie z.B. Siltronic in Form von Wafern herstellt, baut Aixtron Fertigungsanlagen, die viele Jahre laufen sollen. Diese hohen Umsätze deuten aber an, dass hier gerade eine Auftragswelle läuft, die über kurz oder lang in ein Wellental führt, vor allem, wenn sich die Weltwirtschaft aufgrund der stark gestiegenen Leitzinsen in Europa und den USA abkühlt. Und würde Aixtron irgendwann 2024 in ein Auftragsloch fallen, dann wäre auch ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 21, das jetzt für einen optimalen 2023er-Verlauf gilt (und auch nur dann, wenn die Aktie nicht steigt), teuer. Zwar hatten viele das Auftragsloch schon 2022 erwartet, was auch für mich gilt. Aber das heißt nicht, dass es aufgehoben statt aufgeschoben wäre. So gesehen ist der derzeitige Kurslevel trotz dieses starken 2023er-Ausblicks einer, den man nicht ernsthaft als „günstig“ ansehen dürfte. Dass man sich dieser Tage sichtbar schwerttut, das im Dezember 2022 bei 32,21 Euro markierte Hoch zu überwinden, unterstreicht das. Wenn, sollte man hier also nur rein charttechnisch basiert einsteigen oder zukaufen, was hieße: Aixtron muss über dieses Hoch von 32,21 Euro auf Schlusskursbasis hinaus, dann wäre das ein „Trading Buy“, bei dem man indes nicht versäumen sollte, sich konsequent mit einem Stop Loss abzusichern und diesen im Fall weiterer Kursgewinne sukzessiv nachzuziehen.

Aixtron Aktie: Chart vom 03.04.2023, Kurs: 30,75 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Dass die Chipindustrie in schweres Fahrwasser gerät und ausgerechnet ein Unternehmen, das speziell Anlagen für diese Branche fertigt, rasant weiter wächst, war schwer vorstellbar. Doch Aixtron geht davon aus, dass genau das gelingt. Was bedeutet das für die Aktie?

Die Karte, dass Aixtron zwar 2022 keine Bäume ausreißen, im Gegensatz zur Chipbranche selbst aber immerhin einigermaßen gehaltene Gewinne erreichen und 2023 weiter wachsen würde, spielten die Trader schon lange. Das war die Basis für die beeindruckende Aufwärtsbewegung seit März 2022. Und dass man dann doch langsam zu zweifeln begann, war die Ursache dafür, dass die Aktie dann im Dezember den ersten und im Januar/Februar einen zweiten Korrekturimpuls sah.

Aber jetzt kamen die 2022er-Zahlen nebst Ausblick. Und dieses Zahlenwerk bestätigte zumindest: Auch bei Aixtron selbst geht man davon aus, dass 2023 ein starkes Jahr wird. Und, wenn die oberen Bandbreiten der Prognosen erreicht werden, sogar ein sehr starkes.

2022 steigerte der Spezialmaschinenbauer den Umsatz mit +8,0 Prozent nur mäßig, der Gewinn stieg vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp sechs Prozent. Aber man hatte im Vorfeld sogar mit einem leichten Gewinnrückgang gerechnet, so gesehen war das schon mal eine positive Überraschung. Der Ausblick war es jedoch erst recht. Denn da erwartet Aixtron ein Umsatzplus zwischen 25 und 40 Prozent und zugleich einen Anstieg der EBIT-Gewinnmarge von knapp 23 auf 25 – 27 Prozent. Daraus ließe sich ein vom Unternehmen angepeiltes Gewinnplus auf EBIT-Basis zwischen 35 und bis zu 65 Prozent ableiten. Weit mehr als im Vorfeld vermutet. Bedeutet das, dass der „Deckel“ der zuletzt auf der Aktie lag, jetzt weggesprengt werden kann?

Expertenmeinung: Nimmt man die durch den Ausblick zu vermutende Spanne beim Gewinn pro Aktie und den am Dienstag als Reaktion auf die Bilanz um 12,5 Prozent gestiegenen Aktienkurs, käme man, je nachdem, ob das untere oder das obere Ende des Ausblicks erreicht wird, auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) zwischen 20 und 24.

Aixtron Chart: Chart vom 28.02.2023, Kurs 29,08 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX

Ersteres würde Luft nach oben bieten, Letzteres sollte schon ein wenig vorsichtig stimmen. Ein KGV von 24 wäre dann kein Problem, wenn man einigermaßen sicher sein könnte, dass das Wachstum 2024 und 2025 weitergeht und dabei nicht auf einstellige Größenordnungen schrumpft. „Sicher“ kann man aber nie sein, gerade die Maschinenbauindustrie ist, was die Reaktionen auf konjunkturelle Veränderungen angeht, ziemlich empfindlich. Allerdings könnte man behaupten: Wenn Aixtron in einem solchen, für die Maschinenbaubranche an sich derzeit schwierigen Umfeld so wachsen kann, kann es immer wachsen. Dann wäre noch einiges an Spielraum für den Kurs vorhanden und der Ausbruch über das 2022er-Jahreshoch bei 32,21 Euro denkbar.

Zwar sind die ersten Analysten-Reaktionen positiv, aber nicht euphorisch, so hob Alsterresearch das Kursziel von 29 auf 31 Euro an, Jefferies ging immerhin auf 35 Euro. Aber solange die Aktie jetzt nicht zurückfällt und die durch diesen Kurssprung zurückeroberte Chartzone 26,15/28,40 Euro wieder durchbricht, stehen die Chancen, dass Aixtron das Vorjahreshoch zumindest ansteuert, nicht schlecht.

Kommende Woche stehen bei Aixtron die Ergebnisse des vierten Quartals an. Und man wird wohl einen Ausblick bekommen. Der dringend nötig ist, denn wie es derzeit läuft, ist ungewiss. Und das gilt auch für die Richtung der Aktie, wenn der Schleier gelüftet wird.

Die letzten Zahlen bezogen sich auf das dritte Quartal von Juli bis September. Das ist nicht nur lange her, die Zahlen waren auch schlecht. Umsatz und Gewinn lagen weit unter den Prognosen. Aixtron begründete das mit unverschuldet verzögerten Lieferungen, die man indes im vierten Quartal aufholen werde. Und man hob die 2022er-Prognose für den Auftragseingang an. Das klang gut genug, um die nach den Zahlen kurzzeitig scharf eingebrochene Aktie einzusammeln, sie sogar im Dezember auf ein neues Jahreshoch zu ziehen.

Seither haben die Bullen aber offenbar Zweifel heimgesucht. Und das darf auch nicht überraschen. Zum einen ist Aixtron ein Hersteller von Produktionsanlagen in der Halbleiterindustrie, die für 2023 nicht gerade grandiose Perspektiven meldet. Zum anderen meldet der Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) Druck auf den Auftragseingang in der Branche. Warum sollte dieser Druck ausgerechnet an Aixtron vorübergehen, wo man im Vorfeld eine wahre Flutwelle an Neuaufträgen sah und jetzt die Kunden in Form der Chiphersteller fürchten, Überkapazitäten aufgebaut zu haben?

Expertenmeinung: So gesehen ist es nachvollziehbar, dass die Aixtron-Aktie im Januar beim Versuch, das 2022er-Hoch des Dezembers zu überwinden, scheiterte und es danach mit den negativen Signalen im Chartbild erst losging. So brach die mittelfristige Aufwärtstrendlinie Anfang des Monats. Danach wurde durch Schlusskurse unter 26,75 Euro ein Topp vollendet, zuletzt fiel dann auch noch die 200-Tage-Linie. Und auch, wenn die Aktie seit knapp zwei Wochen seitwärts läuft: Die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie sind oberhalb des aktuellen Kurses gerade dabei, sich nach unten zu überkreuzen, was das jetzt doch noch bärisch gewordene Chartbild zusätzlich eintrübt.

Am 28. Februar erwartet man die aktuellen Ergebnisse des Anlagenbauers. Dann wird sich der Schleier lüften, dann wird man absehen können, ob der im Herbst noch starke Auftragseingang immer noch stark ist, wie sich die Gewinnmargen entwickelt haben und wie Aixtron selbst die Perspektiven für 2023 beurteilt.

Erst, wenn all das auf dem Tisch liegt, ließe sich beurteilen, ob der Weg der Aktie nach unten weitergehen wird oder aber eine erneute Kaufwelle das Bild schlagartig ins Positive verkehrt. Sich vorher ins Getümmel zu stützen, ist bei einer Aktie wie Aixtron hoch riskant, denn die Volatilität ist hier sehr hoch. Und wenn man vor solchen Terminen würfeln müsste, ob man da auf der Long- oder auf der Short-Seite richtig aufgehoben sein wird, sollte man es besser sein lassen und erst dann einen Trade starten, wenn die Faktenlage greifbar ist.

Aixtron Aktie: Chart vom 22.02.2023, Kurs 25,37 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX

Die Sorge, dass nach dem Boom die Saure-Gurken-Zeit kommt, hat Chip-Aktien 2022 deutlich gedrückt. Mit ihnen kamen Zulieferer wie ASML oder Siltronic unter die Räder, nur einer nicht: Aixtron. Die Aktie gehörte zu den Top-Performern 2022. Verblüffend – doch das Eis ist dünn.

Am Mittwoch sackte Aixtron, Hersteller von Anlagen für die Chipherstellung, um 9,36 Prozent durch. Und das nur, weil die Analysten der Deutschen Bank die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ herunterstuften, Kursziel 33 Euro. Dass man auf ein „Halten“ derart massiv reagiert, zeigt schon, dass die Trader hier langsam nervös werden. Und sie werden es auch zu Recht.

Bislang weiß man nicht, wie sich die Gewinnmarge und der Auftragseingang bei Aixtron seit Ende September entwickelt haben. Erst recht nicht, wie Aixtron selbst das angelaufene Jahr 2023 sieht. Zwar berichtete der Anlagenbauer bis zum dritten Quartal von einem absolut befriedigenden Auftragseingang der, Sondereffekte herausgerechnet, immer noch über dem Umsatz liegt. Aber kann das wirklich so weitergehen?

Expertenmeinung: Es wäre nicht ausgeschlossen, aber überraschend. Die Chipindustrie hatte 2021 und 2022 ihre Produktionskapazität aufgrund des massiven Chipmangels kräftig ausgebaut. Jetzt aber sind die Lager vieler Kunden gut gefüllt und die Verbraucher werden in allen Bereichen vorsichtiger. Daher wäre es nicht verwunderlich, wenn die Halbleiterindustrie in Kürze auf Überkapazitäten sitzt. Und selbst wenn nicht, wäre die Welle, in der man bei den für die Chipindustrie fertigenden Anlagenbauern wie ASML Holding oder Aixtron Schlange steht, wohl vorbei. Denn hier geht es um Maschinen und Anlagen, die man nicht alle ein, zwei Jahre neu anschafft.

Davon abgesehen hat die Aktie ein weiterhin ideales Umfeld bereits eingepreist. Selbst wenn die Ergebnisse zum vierten Quartal, die Ende Februar anstehen (sofern Aixtron nicht Vorab-Daten melden sollte) gut ausfallen, wäre das in der Aktie schon drin. Daher werden auch die Analysten jetzt sukzessiv vorsichtiger. Die Deutsche Bank steht da nicht alleine, seit Jahresbeginn gab es zwei weitere Kursziel-Anpassungen. Beides waren zwar Erhöhungen, aber einmal von 30 auf 31, einmal von 25 auf 29 Euro. Sprich: Die jüngsten Einschätzungen sehen Aixtron dort, wo sie gerade notiert, als richtig verortet an. Warum also noch einsteigen?

Das hätte bzw. hat man getan, weil es zu Jahresanfang ein weiteres Mal gelungen war, die Ende Februar 2022 etablierte, mittelfristige Aufwärtstrendlinie zu verteidigen. Das ist zunächst einmal bullisch. Doch auf diesem Kursniveau wird es eben eng und enger. Dadurch, dass Aixtron derart harsch auf diese gestrige Abstufung auf „Halten“ reagierte, steht diese Aufwärtstrendlinie, die man noch per Dienstagabend als sauber verteidigt ansehen durfte, schon wieder im Feuer.

Und sollte diese Linie und nach ihr die derzeit bei 26,09 Euro verlaufende 200-Tage-Linie fallen, kann es durchaus schnell abwärts gehen. Denn den Tradern dürfte die immense Schere, die zwischen den anderen, auf Jahressicht deutlich gefallenen Aktien der Chiphersteller und ihrer Zulieferer auf der einen und der in die Gegenrichtung gelaufenen Aixtron-Aktie auf der anderen Seite nicht verborgen geblieben sein!

Aixtron-Aktie: Chart vom 25.01.2023, Kurs 28,28 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX