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ATOSS Software ist ein Softwareentwickler im Bereich Arbeits- und Zeitmanagement. Eine Sparte, die tadellos läuft, auch in diesem schwierigen, wirtschaftlichen Umfeld, denn die Halbjahreszahlen waren herausragend. Aber trotzdem sollte man bei der Aktie jetzt aufpassen.
Überall wird gespart, die Nachfrage wackelt, die Margen sinken. Bei ATOSS Software jedoch hat man diese Sorgen offensichtlich nicht, denn der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um stolze 37 Prozent. Die EBIT-Gewinnmarge liegt nach den am Montagabend noch als vorläufig berichteten, ungeprüften Zahlen (offizielle Zahlen am 24.7.) bei 33 Prozent, im Vorfeld hatte ATOSS selbst mindestens 27 Prozent avisiert.
Das veranlasste den Software-Entwickler, auch die Gesamtjahresprognose anzuheben. Die Umsatzerwartung wurde zwar nur leicht auf mindestens 142 Millionen nach zuvor 135 Millionen angehoben. Aber die Anhebung der EBIT-Margenerwartung von bislang 27 auf jetzt 30 Prozent bedeutet für den Gewinn einen starken Hebel … zehn Prozent mehr wären da beim Gewinn allemal drin. Gerade weil in anderen Branchen eher Tristesse und eine Art verzweifelter Optimismus vorherrschen, könnten solche Zahlen das Kapital der Anleger anziehen und der Aktie weiter nach oben verhelfen … aber das sollte man besser nicht als ausgemachte Sache ansehen, denn es gäbe zwei mögliche Fallstricke:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur ATOSS Software Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Analysten-Kursziele bewegen sich zwischen 190 und 230 Euro, wobei zwei frische Kursziele nach der Prognose-Anhebung vergeben wurden und mit 192 und 230 Euro in dieser Range blieben. Grund: Die Aktie ist nicht mehr günstig bewertet. Auch, wenn man auf die bisherige, durchschnittliche Gewinnschätzung der Analysten noch 15 Prozent draufrechnen würde, käme man auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von stattlichen 58. Und da man bislang davon ausgeht, dass ATOSS Software in den kommenden zwei Jahren jeweils einen Gewinnzuwachs von 25 Prozent zuwege bringt – was ja schon tadellos wäre – läge sogar das Kurs/Gewinn-Verhältnis für 2025 auf Basis dieser Erwartung noch bei 40, vorausgesetzt, der Kurs der Aktie würde bleiben, wo er ist. Das ist nicht gerade ein „Schnäppchen“.
Der zweite mögliche Fallstrick ist das bisherige Rekordhoch vom Herbst 2021 bei 226 Euro. Intraday war die Aktie bereits darüber gelaufen, geschlossen hat sie jedoch einen Euro darunter und damit in und nicht über der auf den Herbst 2021 zurückgehenden Widerstandszone 220/226 Euro. Kommen jetzt Anschlusskäufe, wäre dieses Problem vom Tisch und das Momentum der Aufwärtsbewegung könnte weitere Käufe anziehen. Aber sollte die Aktie aus dieser Zone 220/226 Euro nach unten herausrutschen, dürften sich viele dieser hohen Bewertung erinnern. Da wäre man dann, nicht zuletzt angesichts der immensen Kursgewinne seit Herbst 2022, wohl mit Gewinnmitnahmen schnell bei der Hand.
Die Aktie muss also zeitnah weiter zulegen, um ihren Schwung zu behalten … wobei man im Gegenzug erst dann über den (vorläufigen) Ausstieg nachdenken sollte, wenn die Handelsspanne der vergangenen zwei Monate mit Schlusskursen unter 189 Euro nach unten verlassen würde.

Quellenangaben: Halbjahresergebnis, 17.07.2023:
https://backend.atoss.com/en/_/gated-download?file=/sites/default/files/2023-07/umwandlung-der-rechtsform-in-europaeische-aktiengesellschaft.pdf
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