Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nach den jüngsten politischen Entwicklungen fragen sich viele Anleger, ob derzeit noch ein geeigneter Zeitpunkt wäre, um sich Rheinmetall-Aktien ins Depot zu holen.
Nun, der Titel ist in den letzten Wochen bereits sehr gut gelaufen und befindet sich derzeit in einer klar bullischen Gesamtlage. Das macht das Papier natürlich überaus interessant, denn die Wahrscheinlichkeit auf weitere Kursgewinne ist recht hoch. Andererseits befinden sich die Kurse derzeit in einer deutlich überkauften Phase, was insbesondere durch den recht hohen Abstand zur 50-Tage-Linie erkennbar ist. Dies erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass es hier bald zu einer größeren Korrekturbewegung kommen dürfte.
Expertenmeinung: Aktuell scheint wohl nicht der beste Zeitpunkt, um hier neue Positionen aufzubauen. Die Aktie befindet sich an den Hochs des vorigen Jahres, wo die Luft allmählich etwas dünner wird. Im Juni des vorigen Jahres befand sich der Höchststand bei 227.90 EUR und dort war im gestrigen Handel Schluss mit Lustig. Die Kurse drehten mit hohem Volumen Richtung Süden.
Dies könnte als Zeichen interpretiert werden, dass sich hier wohl mehrheitlich Anleger für Gewinnmitnahmen entschieden haben. Der Verkaufsdruck könnte somit in den kommenden Tagen etwas zunehmen. Solange aber der Aufwärtstrend nicht gebrochen wird, bleibt unsere bullische Haltung aufrecht.
Aussicht: BULLISCH
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Industriekonzern befindet sich gerade auf dem besten Weg, den im November gestarteten Trendwechsel fortzuführen. Werfen wir einen Blick auf das Chartbild der letzten sechs Monate.
Die Rheinmetall-Aktie startete etwas holprig in die zweite Jahreshälfte und bildete bis Oktober einen klaren Abwärtstrend, welcher durch eine Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs gekennzeichnet war. Danach ging das Papier in eine neutrale Kaufphase über, im Chart mit dem blauen Rechteck hervorgehoben. Der Übergang in einen neuen Aufwärtstrend gelang dann Mitte November, als die Marke bei 171.50 EUR nach oben durchbrochen wurde. Seither befindet sich der Titel in einem bestätigten Aufwärtstrend.
Expertenmeinung: Nachdem die Kurse im letzten Monat deutlich nach oben gelaufen waren, gönnte sich die Aktie eine kleine Verschnaufpause. Die darauffolgende Seitwärtsbewegung verlief überaus konstruktiv, nachdem der Abstand zur 50-Tage-Linie schon recht hoch geworden war.
Aktuell schließt die 20-Tage-Linie auf und könnte für einen neuen Schub nach oben sorgen. Es sieht ganz danach aus, als ob wir hier gerade den Startschuss zu einer neuen Kaufwelle sehen. Nach unten hin sollten die Kurse möglichst nicht mehr unter das Niveau von 186 EUR fallen. Dies wäre aus momentaner Sicht ein klares Verkaufssignal.
Rheinmetall wächst nicht so schnell wie erwartet. Aktie auf der Kippe. Rauschen die Kurse jetzt in den Keller? Wäre das eine Gelegenheit?
Heikle Themen
Ich würde Sie als Leser darum bitten, in meine Worte nicht etwas hineinzuinterpretieren, was ich womöglich nicht zum Ausdruck bringen wollte. Rüstung, Krieg und ihre Implikationen sind viel zu komplex, um sie in einem kurzen Artikel nuanciert oder gar vollumfänglich zu thematisieren.
Es gibt kaum einen Sektor, dem ich grundlegend schlechte Geschäfte wünsche, abgesehen von der Rüstungsindustrie. Ich bin kein Pazifist und Verteidigung ist notwendig, Hochkonjunktur hat die Branche aber vor allem dann, wenn Krieg herrscht. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Rüstungskonzerne sind unmittelbare Kriegsprofiteure.
Das zeigt die aktuelle Situation mehr als eindrucksvoll. Vor dem Ukraine-Krieg führte Rheinmetall ein Schattendasein, die Aktie notierte auf demselben Niveau wie 15 Jahre zuvor.
Eine neue Welt
Das hat sich mit dem Krieg schlagartig geändert. Der Kurs hat sich kurzerhand mehr als verdoppelt. Es stellt sich nur die Frage, ob die Rallye damit zu Ende, oder perspektivisch noch Potenzial vorhanden ist.
Offensichtlich scheint aber nicht jeder diese Einstellung zu teilen.
Der Artikel war auch ein Plädoyer gegen Investments in diesem Sektor. Rüstungskonzerne profitieren zwar nicht unmittelbar davon, wenn Sie ihre Aktien im Depot haben, aber man belohnt sie indirekt trotzdem. Beispielsweise dadurch, dass sie zu höheren Preisen Kapitalerhöhungen durchführen können.
Grundlegend bin ich auch der Meinung, dass man keine Rüstungsaktien benötigt, um eine ordentliche Rendite einzufahren. Aus ethischen Gründen kaufe ich sie persönlich nicht.
Es gibt aber sicherlich viele Leser, die zu einem anderen Schluss kommen. Daher möchte ich Ihnen eine rein quantitative Betrachtung von Rheinmetall nicht vorenthalten.
Chart vom 05.08.2022 – Kurs: 173,95 Kürzel: RHM – Tageskerzen
Aus technischer Sicht droht ohne jeden Zweifel eine Fortsetzung der Korrektur. Die Aktie hat in den letzten Monaten mehrfach in der Unterstützungszone zwischen 170 und 176 Euro einen Richtungswechsel vollzogen.
Fällt Rheinmetall jetzt unter 170 Euro, drohen weitere Kursverluste. Da Rheinmetall diesen Kursbereich sehr schnell durchschritten hat, existieren keine harten Unterstützungen. Mögliche Anlaufstellen lassen sich bei 160 sowie 150 und 140 Euro ausmachen.
Aus Sicht der Bullen muss die Aktie also dringend über 170 Euro gehalten werden. Erste positive Signale ergäben sich über 176 Euro.
Quantitative Analyse
Man kann die Rüstungsindustrie mögen oder nicht, an den Zahlen ändert das im Zweifelsfall aber nichts. Ebenso wie die geschäftliche Entwicklung rückblickend eher mau war, dürfte sie in den kommenden Jahren deutlich besser sein.
Egal ob der Krieg in der Ukraine morgen beendet wird oder sich noch lange zieht, die Auftragsbücher von Rheinmetall sind voll und das auf Jahre hinweg. Die Aufrüstung im Westen ist beschlossene Sache.
Wir wollen nicht zu weit in die Zukunft blicken, aber die Richtung dürfte eindeutig sein.
Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz von Rheinmetall von 5,66 auf 6,70 Mrd. Euro steigen, im Folgejahr 8,20 Mrd. erreichen und 2024 auf 9,30 Mrd. Euro klettern.
Das ist natürlich eine erhebliche Belebung des Geschäfts und wenn die Auftragsbücher derartig voll sind, verdient man auch ordentlich Geld.
Das Ergebnis dürfte im laufenden Geschäftsjahr von 6,72 auf 10,85 Euro je Aktie sprunghaft ansteigen. Im Folgejahr sollen es rund 14,00 Euro je Aktie werden und 2024 könnte ein Ergebnis von 16,50 erreicht werden.
Vorausgesetzt diese Prognosen sind richtig, ist Rheinmetall aus quantitativer Sicht niedrig bewertet. Ein Vergleich mit historischen Bewertungen ergibt wenig Sinn, da sich die Rahmenbedingungen grundlegend verändert haben. Bei erwarteten Gewinnsteigerungen von 15-20% und mehr pro Jahr ist ein KGV von 16 aber definitiv wenig.
In der Regel werden Unternehmen mit solchen Wachstumsraten wesentlich höher bewertet.
Nach der Mitteilung von Rheinmetall am Freitag (Link), muss man davon ausgehen, dass die Wachstumsraten, zumindest in diesem Jahr, etwas niedriger sind. Die neue Prognose mit einem Wachstum von 15% entspricht einem Umsatz von 6,51 statt 6,70 Mrd. Euro.
Der Quartalsbericht zeigt aber auch eindeutig, wohin die Reise gehen dürfte.
Das Wachstum ist zwar etwas niedriger als bisher angenommen, dafür dürfte die Profitabilität aber spürbar steigen.
Die operative Marge soll im Jahresverlauf auf über 11% steigen. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen, die Profitabilität dürfte also zunehmen.
Gepaart mit dem absehbar hohen Wachstum, ergibt sich aus quantitativer Sicht ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Das gilt umso mehr, falls die Aktie, wie im charttechnischen Teil besprochen, jetzt noch in eine größere Korrektur einschwenkt.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns hat ihren Höchststand wohl vorläufig Ende Juni erreicht. Nachdem das bisherige Allzeithoch bei 225 EUR gebrochen wurde, ging den Bullen das Momentum abhanden und Verkäufer übernahmen das Zepter. Die Folge war ein Absturz auf rund 180 EUR, wo sich die Kurse knapp über dem Pivot-Tief von Mai wieder stabilisieren konnten.
Im gestrigen Handel wurde diese Ebene erstmals gebrochen, doch es fehlte den Bären an Durchsetzungsvermögen. Die Kurse schlossen nahe dem Tageshoch, was ein positives Signal mit sich bringt. Doch werden die Bullen dieses Niveau langfristig verteidigen können?
Expertenmeinung: Kurzfristig betrachtet müssten die Bullen den gestrigen Hammer bestätigen. Hierzu ist ein Schlusskurs oberhalb dieser Kerze notwendig. Damit wäre das Kaufsignal komplettiert und zahlreiche Bären würden wohl auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Anders sieht die Sache jedoch bei einem Schlusskurs unter dem gestrigen Tief aus. Hierbei könnte die bisherige Rallye weiter ins Stocken geraden und ein Absturz auf bis zu 130 EUR wäre wohl die logische Folge. Die kommenden Tage bleiben somit überaus spannend und noch ist nicht entschieden, wohin die Reise gehen wird. Ob Top Kaufsignal oder gute Short-Chance, der weitere Verlauf bleibt offen.
Es herrscht Krieg und die Aufträge flattern bei den Rüstungskonzernen nur noch so rein. Warum ich Rheinmetall und andere Waffenhersteller trotzdem nicht kaufen würde.
Hochrüsten, abschrecken
Rheinmetall und die gesamte Rüstungsindustrie sind die großen Profiteure des Kriegs, aller Kriege.
Mit Blick auf die stark steigenden Rüstungsausgaben in einer ganzen Reihe von Staaten dürften diesen Unternehmen gute Jahre ins Haus stehen.
Ich bin kein Pazifist und ich sehe sehr wohl, dass man sich dazu genötigt fühlt zu rüsten, um damit abzuschrecken und am Ende kriegerische Auseinandersetzungen zu verhindern. Die Raison dahinter ist vollkommen klar. Ist Partei A stark genug und hat ein hochgerüstetes Militär, kann Partei B keinen Krieg gegen sie führen.
Bringt das überhaupt was?
(Wenn Sie die Erhöhung des Verteidigungshaushaltes nicht interessiert, können Sie diesen Absatz überspringen)
All das ist verständlich. Ob 100 Mrd. Euro mehr Budget für die Bundeswehr allerdings wirklich notwendig sind und ob sie etwas bewirken, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.
Ich denke den meisten ist gar nicht bewusst, dass die Bundeswehr 2021 ein Budget von 46,9 Mrd. Euro hatte – übrigens nicht viel weniger als Russland mit umgerechnet rund 60 Mrd. Euro.
Deutschland hat ohnehin schon über 5% des Steueraufkommens für die Verteidigung ausgegeben.
Es ist also nicht so, dass unser Militär kein Geld bekommen würde, es ist vielmehr so, dass das Geld nicht viel bewirkt. Wie kann es sonst sein, dass die Bundeswehr laut ihrem Generalinspekteur „blank“ dasteht. Und wäre es nicht seine Verantwortung gewesen, dass genau das nicht passiert?
Doch darum soll es gar nicht gehen. Das sind nur meine Gedanken als braver Steuerzahler. Wo sind die knapp 200 Mrd. Euro hin, die die Bundeswehr erhalten hat, seitdem Eberhard Zorn 2018 den Posten als Generalinspekteur der Bundeswehr übernommen hat?
Wie kann es sein, dass wir mit einem Verteidigungshaushalt von knapp 50 Mrd. Euro „blank“ dastehen und wir vor Russland mit einem Verteidigungshaushalt von umgerechnet rund 60 Mrd. Euro zittern?
Sie brauchen keine Rüstung im Depot
Ich denke, dass man diese Fragen stellen darf. Das eigentliche Plädoyer in Bezug auf Rheinmetall und andere Rüstungskonzerne ist aber das folgende:
Belohnen Sie die Rüstungskonzerne nicht indirekt dafür, dass sie Waffen herstellen und durch Krieg und Elend Geld verdienen. Waffen werden gebaut, um damit zu töten und dafür werden sie am Ende auch genutzt.
Das Argument, dass man Abschreckung des Feindes betreibt, zieht nicht. Waffen, die gestern noch der Abschreckung gedient haben, werden morgen benutzt. Das sehen wir doch gerade jetzt wieder.
Und es wird auch für jeden offensichtlich, dass die Nachfrage für Waffen dann am höchsten ist, wenn gemordet wird. Rüstungskonzerne profitieren also ganz direkt vom Krieg.
Doch zum Glück leben wir in einer wirtschaftlich zunehmend vernetzten Welt, in der die Kosten für einen Überfall auf ein Nachbarland immer größer werden. Um das mit einem Beispiel zu verdeutlichen: Früher konnten Deutschland und Frankreich noch Krieg führen, weil die Wirtschaft beider Länder weitgehend getrennt voneinander war und man sich im Siegesfall einen „Gewinn“ daraus versprechen konnte. So dachte man zumindest. Heutzutage würde man sich nur selbst ruinieren.
Heute ist Frieden ein viel besseres Geschäft als Krieg.
Um eine gute Rendite zu erzielen, brauchen Sie also keine Rüstungsaktien in ihrem Depot. Ganz im Gegenteil, vor diesem Konflikt waren die meisten Rüstungsaktien eher ein schlechtes Investment.
Und ich hoffe, sie werden es auch in Zukunft sein. Nicht, weil ich Rheinmetall oder gar den Angestellten etwas Böses will, sondern weil ich darauf hoffe und spekuliere, dass Invasionen und Krieg zunehmend der Vergangenheit angehören.
Chart vom 01.04.2022 Kurs: 192 Kürzel: RHM – Wochenkerzen
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