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Bis vor gut einem Jahr galt: Apple kann man im Zweifel immer kaufen. Die drucken das Geld quasi im Keller, die Kundschaft ist treu wie Gold und die Bewertung im Verhältnis zum Gewinn eher günstig, hieß es. Aber seither ist der Wurm drin. Warum bleiben die Käufer weg?
Drei Viertel der Analysten sehen Apple als kaufenswert an. Und das durchschnittliche Kursziel läge mit momentan 169 US-Dollar an der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanals, von dem die Aktie seit einem Jahr dominiert wird, während die Aktie nahe an dessen unterem Ende notiert. Da muss man sich schon fragen, wieso eine Aktie, die so viele Jahre ein von kaum jemanden infrage gestellter Dauerläufer war, auf einmal derart schwach daherkommt.
Die Antwort: Viele sind davon überzeugt, dass Apple einer Schwächephase im weltweiten Konsum diesmal nicht mehr entkommen wird, wie das in früheren Situationen wegen der Ausnahmestellung als technologischer Vorreiter und einer treuen Fangemeinde gelungen war.
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Expertenmeinung: Egal in welchem Bereich, die Konkurrenz hat aufgeholt. Apple hat den Status als „First Mover“ verloren. Und der war es, der dem Unternehmen immense Gewinnmargen ermöglichte. Der Versuch, neue Schwerpunkte im Service-Sektor zu setzen, ist zwar grundsätzlich gelungen. Aber die Zeiten des dramatischen Gewinnwachstums sind eben dennoch vorbei. Für die kommenden Jahre sehen selbst die ja mehrheitlich optimistischen Analysten nur noch Gewinn-Wachstumsraten von jährlich unter zehn Prozent. Und dann ist das gegenüber früheren Jahren „billig“ wirkende Kurs/Gewinn-Verhältnis von derzeit 22 eben nicht günstig, sondern bestenfalls angemessen.

Und auch das wäre nur dann richtig, wenn Apple jetzt nicht unter Margen-Druck gerät. Da werden die am 2. Februar erwarteten Ergebnisse des ersten Geschäftsjahresquartals (Geschäftsjahresende immer am 30.9.) entscheidend sein, denn da geht es um das wichtigste Quartal, das die Weihnachtssaison einschließt.
Wenn Apple Zeichen setzen kann, solide, idealerweise sogar deutlich anziehende Gewinne vorweist und damit deutlich macht, dass man die Konkurrenz immer noch beherrscht, kann das die Müdigkeit aus der Aktie vertreiben. Dann wäre es allemal drin, dass Apple sich schnell Richtung der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanals bei derzeit 171 US-Dollar orientiert.
Aber wenn diese Bilanz enttäuscht, kann das leicht bedeuten, dass der Lack endgültig ab ist und der Kurs aus diesem Trendkanal nach unten ausbricht. Eine Korrektur der Gewinnprognosen nach unten würde das vor der Bewertung her rechtfertigen. Zwar sehen wir im langfristigen Chart auf Wochenbasis, dass schon bei 114 US-Dollar die wichtige 1.000-Tage-Linie (im Chart dick schwarz) eine Unterstützung bieten würde. Diese Linie hielt 2015, 2016 und 2019 Tests stand. Aber einfach darauf wetten, dass im Fall einer schwachen Bilanz dort bereits das Tief liegen wird, sollte man besser nicht.

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