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PayPal übertrifft die Erwartungen, legt eine starke Prognose vor und beschließt weitere Aktienrückkäufe. Der Chart sieht immer mehr nach Boden aus.
Notenbanken, Inflation und Rezession
Jede Berichtssaison hat ihre Eigenheiten. Es gibt Zeiten, in denen wird quasi alles gekauft, selbst wenn die Zahlen mittelprächtig waren.
Dann gibt es wieder Zeiten, in denen sich die Bullen selbst bei starken Quartalszahlen nicht wirklich trauen.
Nach mehr als einem Jahr Bärenmarkt hält sich der allgemeine Optimismus ziemlich in Grenzen, warum sollte es auch anders sein.
Wie bereits im letzten Artikel angesprochen, sind all die grundlegenden Probleme nicht vom Tisch.
An der Inflationsfront hat man teilweise Erfolge erzielt. In den USA ist die Teuerungsrate seit Juni 2022 konstant rückläufig und von 9,1% auf 6,5% im Dezember gesunken.
Die Richtung stimmt demnach, doch von den gesetzten Zielen sind wir weit entfernt.
Lässt Sie dieser Markt kalt?
Die Notenbanken dürften die Leitzinsen also weiter erhöhen, obendrein veräußert die FED derzeit jeden Monat für dutzende Milliarden Assets (Link).
Und all das geschieht, während das Wirtschaftswachstum ohnehin schon in Richtung null tendiert.
Dass das viele Unternehmen vor Probleme stellt und Aktionäre nervös macht, sollte also klar sein.
Aus meiner Sicht beschreibt das die aktuelle Lage an der Börse am besten: Nervosität.
Unter dem Strich ähnelt die aktuelle Lage der von 2021. Der Markt ist heute so fragil wie damals, wenngleich auch die Faktoren, die dazu führen, vollkommen andere sind.
Die große Unsicherheit spiegelt sich wiederum in der enormen Volatilität bei Einzelaktien wider. Die Handelsspannen vieler Aktien ist wirklich enorm, selbst bei Großkonzernen.
Nehmen wir beispielsweise Tesla, Nvidia oder Meta.
Die Richtung ist (un)klar
Ein weiteres Symptom dieser Nervosität konnten wir bei PayPal beobachten. Der Zahlungsdienstleister übertraf am vergangenen Donnerstag die Erwartungen und legte eine starke Prognose vor.
Nachbörslich legte der Kurs erst um einige Prozent zu, rutschte dann aber ins Minus. Schlussendlich eröffnete PayPal am Freitag dann aber doch stärker und schloss mit 3,03% im Plus bei 80,80 USD.
Schauen wir uns die neuen Infos gemeinsam an.
Der Gewinn lag in Q4 mit 1,24 je Aktie über den Erwartungen von 1,20 USD. Der Umsatz lag mit 7,38 Mrd. USD im Rahmen der Analystenschätzungen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 7% und einem Gewinnsprung um 11%. Die Geschäftszahlen entwickeln sich also endlich wieder in die richtige Richtung.
Man hat die Abwicklung des eBay-Geschäfts endlich hinter sich, fortan dürften die zugrundeliegenden Trends wieder zum Vorschein treten.
Für das erste Quartal stellt man ein Ergebnis von 1,08 – 1,10 USD je Aktie in Aussicht, was einem Gewinnsprung um 23-25% entsprechen würde.
Dazu werden die bisherigen und weitere geplante Einsparungen beitragen, ferner das organische Wachstum von voraussichtlich 7,5% sowie anhaltende Buybacks.
Ausblick und Bewertung
PayPal erwartet im laufenden Geschäftsjahr steigende Umsätze, gleichzeitig sinkende Kosten und dementsprechend spürbar steigende Margen.
In Summe soll der Gewinn um 18% auf 4,87 USD je Aktie steigen, bisher lagen die Konsensschätzungen bei 4,77 USD je Aktie.
PayPal stellt einen freien Cashflow von in etwa 5,0 Mrd. USD in Aussicht und möchte drei Viertel davon in Buybacks stecken.
Aktuell würde das ausreichen, um etwa 4,2% der ausstehenden Aktien einzuziehen.
Da die Bewertung von PayPal seit dem Börsengang 2014 nie niedriger als in den letzten Monaten war, dürfte es kein schlechter Zeitpunkt sein.
PayPal kommt demnach auf eine forward P/E von 16,3. Vor 2022 lag die P/E nie unter 24.
Unterstellt man jetzt, dass sich an der Qualität von PayPal wenig geändert hat und die Bewertung perspektivisch wieder auf das alte Niveau steigen könnte, ergibt sich bei einer P/E von 24 für 2023 ein Kursziel von 116,88 USD.


Aus technischer Sicht hat in den letzten Monaten eine Stabilisierung stattgefunden. Solange die Aktie jetzt nicht nachhaltig unter 70 USD fällt, sollten sich die Kurse perspektivisch deutlich erholen.
Gelingt ein Anstieg über 86,50 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem Kursziel bei 100 USD. Darüber wäre der Weg in Richtung 120,00 – 122,50 USD frei.
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