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Dass der Umsatz des französischen Mode- und Luxusgüterkonzerns Kering (u.a. Gucci) im ersten Quartal sinken würde, wusste man längst. Doch die Aussage, die der Chef des Unternehmens im Zuge der gestrigen Meldung zum Gewinn machte, kam unerwartet.
Schon 2023 waren Umsatz (-4 Prozent) und Nettogewinn (-17 Prozent) bei Kering gesunken. Und für das erste Quartal avisierte das Unternehmen im Zuge der Anfang Februar vorgelegten Jahresbilanz 2023 nicht Gutes. In der Tat meldete Kering gestern Abend ein Umsatzminus von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das hatten die Analysten zwar erwartet, aber damit war es, was nicht unbedingt typisch ist, nicht getan.
Da französische Unternehmen normalerweise keine Margen und Gewinne zum Ende des ersten und dritten Quartals melden (das kommt immer nur zu Halbjahresenden), äußert man sich in Sachen Ausblick und Gesamtlage bei solchen Quartalsmeldungen meist sehr vage, verbreitet vorsichtigen Optimismus oder kommuniziert Vorsicht oder Wachsamkeit gegenüber schwierigen Rahmenbedingungen.
Kering-Vorstandschef Pinault unterstrich in der unten verlinkten Meldung zum Umsatz aber sehr klar, dass der operative Gewinn aufgrund der aktuell problematischen Gesamtsituation (schwache Nachfrage vor allem in China und die laufenden Restrukturierungen innerhalb des Konzerns) deutlich niedriger („sharply lower“) ausfallen werde als im ersten Halbjahr 2023. Dieses „sharply“ ist eine Steigerung bisheriger Aussagen und könnte dazu führen, dass Kering heute erneut ins Trudeln gerät, denn:
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Expertenmeinung: Auch, wenn offen bleibt, was „sharply“ in Euro und Cent konkret bedeuten könnte, dürfte es sich da, da solche klaren Worte zu einem solchen Zeitpunkt nicht üblich sind, um eine bislang eher nicht vom Markt einkalkulierte Größenordnung handeln. Und im nachbörslichen, aber umsatzarmen Handel kam die Aktie nach der Meldung auch prompt unter Druck.
Die Chance, ein leicht hängendes Doppeltief auszubilden und sich wieder nach oben zu orientieren, weil man seitens der Anleger zu dem Schluss kommt, dass man auf Höhe des jüngsten Jahres-Verlaufstiefs von 334,24 Euro schon genug „Krise“ eingepreist habe, wackelt dadurch erheblich. Gegen 19 Uhr und damit nur gut eine Stunde nach der Meldung notierte Kering gut vier Prozent tiefer und damit leicht unter diesem bisherigen Jahrestief.
Dass ein Konzern, der weltbekannte Marken wie Gucci, Saint Laurent oder Brioni unter seinem Dach vereint und auch u.a. eine Beteiligung an PUMA hat, ins Bodenlose abrutscht, ist zwar sehr schwer vorstellbar. Aber solange dieses doppelte Problem aus Konzernumbau und Nachfrageschwäche dazu führt, dass man gegenüber weit besser laufenden Konkurrenten wie Hermès an Boden verliert, kann das eben auch für die Aktie gelten. Gut möglich, dass man da in den kommenden Tagen weiter in Richtung der anderen französischen Luxusgüter-Konzerne Hermès und LVMH umschichtet, also: Lieber nicht anfassen, noch ist dieses Eisen zu heiß.
Quellenangaben: Umsatzergebnis und Lageeinschätzung Kering 1. Quartal, 23.04.2024:
https://www.kering.com/api/download-file/?path=Kering_Press_release_First_quarter_2024_revenue_0cdd2e8116.pdf
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