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Am Mittwoch nahm JPMorgan das Kursziel für die Bayer-Aktie von 55 auf 47 Euro nach unten. Die Aktie folgte umgehend und beendete den Tag als schwächster DAX-Wert. Damit ist jetzt eine absolut entscheidende Unterstützungszone in Reichweite. Kann die Aktie die halten?
Anfang des Jahres war Bayer eine Kursrakete. Nur sechs Wochen nach der Jahreswende lag die Aktie in der Spitze knapp 36 Prozent vorne. Doch schon Anfang Juli war dieses Plus komplett dahin. Da drehte der Kurs zwar noch auf Höhe des Dezember 2022-Tiefs bei 48,30 Euro nach oben. Aber die daraus resultierende Aufwärtsbewegung blieb schwach. Es gelang nicht, die 200-Tage-Linie wieder zu erreichen, die Nackenlinien-Zone der großen Toppbildung, die im Mai vollendet wurde, erst recht nicht. Bayer fiel wieder zurück, genau dorthin, wo die Aktie Ende Dezember startete, im Juli aufsetzte und wieder nach oben drehte: auf die Linie bei 48,30 Euro.
Diese Linie bildet zusammen mit dem 2022er-Jahrestief, Anfang Oktober 2022 bei 46,70 Euro ausgebildet, eine immens wichtige Unterstützungszone. Nicht nur charttechnisch, auch psychologisch. Denn fiele das Tief vom Herbst des vergangenen Jahres, würde das Chartbild klar machen: All das, worauf die Käufer vor einem Jahr gesetzt hatten, hat sich offenbar nicht erfüllt. Und damit läge man nicht falsch, denn:
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Expertenmeinung: Man dachte, dass die immense Nachfrage nach den vom Bayer-Bereich Crop Science gelieferten Agrarprodukten zumindest nur geringfügig nachlassen würde. Man unterstellte, dass der Pharmasektor auch in einem Umfeld von Inflation und hohen Zinsen laufen würde, zumal die Energiekosten sich normalisiert hatten. Und man setzte auf die enorme Marktmacht dieses Großkonzerns. Aber heute präsentiert sich die Lage eben anders.
Der Bereich Crop Science läuft schlecht. Und das so sehr, dass der Konzern bereits Ende Juli die Gesamtjahres-Prognose senken musste. Für den Gewinn pro Aktie ging es da von zuvor 7,20 bis 7,40 Euro auf 6,20 bis 6,40 Euro nach unten, also nicht gerade wenig. Hinzu kam Ende August, dass die Ratingagentur Fitch den Ausblick des ohnehin eher mäßigen Ratings für Bayer (BBB+) von stabil auf negativ senkte.
Ein Wechsel auf dem Chefsessel und Gedanken über eine Abspaltung der Agrarsparte hatten zwar zeitweise Schwung in die Aktie gebracht. Aber jetzt sehen die Investoren eben: Man ist wieder da, wo man herkam, die Hoffnungen haben sich weder in Bezug auf Umsatz und Gewinn noch in Bezug auf die Entwicklung der Aktie erfüllt.

Aus dieser Warte heraus muss man die Chance, dass der Bayer-Kurs bei diesem erneuten Test der Linie von 48,30 Euro schnell und dynamisch nach oben dreht, als überschaubar einstufen. Und bevor die Aktie nicht alle zahlreichen und massiven Hürden, die einem mittelfristigen Kaufsignal im Wege stünden, durch Schlusskurse über 55,40 Euro überwunden hätte, bleibt das Risiko nach unten auf mittelfristiger Ebene höher als die Chancen auf der Oberseite.
Quellenangaben:
Ergebnis des 2. Quartals, 08.08.2023: https://www.bayer.com/media/rueckgaenge-bei-glyphosat-belasten-2-quartal/
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