Redcare Pharmacy Aktie Prognose Redcare Pharmacy: Chance vergeben – jetzt sind die Bären am Zug

News: Aktuelle Analyse der Redcare Pharmacy Aktie

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Als sich Mitte August herausstellte, dass das E-Rezept womöglich weniger Wachstum für die Online-Apotheken bringen könnte als erwartet, brach die Redcare Pharmacy-Aktie ein. Es kam zu einer Gegenbewegung – aber die scheiterte genau da, wo sie nicht hätte scheitern dürfen.

Dass die Betreiber der Online-Apotheken fürchten, dass das E-Rezept in einer unerfreulichen Größenordnung an ihnen vorbeigehen könnte, weil dessen Einlösung online ohne eine taugliche App weiterhin kompliziert ist, ist problematisch, hat aber die Analysten offensichtlich nicht beunruhigt.

Auf das Anfang August präsentierte Halbjahresergebnis hatten bereits drei Experten positiv, nur einer negativ reagiert. Im Anschluss an die Meldung, Redcare Pharmacy prüfe eine Klage gegen das Gesundheitsministerium wegen Benachteiligung in Sachen E-Rezept, kamen drei weitere, neue Kursziele von Analysten herein, die aber mit 120 („Halten“), 130 und 160 (beide „Kaufen“) Euro klar positiv daher kamen. Doch die Aktie selbst profitierte davon nicht so, wie das bullische Lager sich das zweifellos erhofft hatte. Und, aus rein charttechnischer Sicht, wenig genug, um das bärische Lager jetzt in eine ideale Position zu bringen.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Redcare Pharmacy Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Aktie startete nach dem Selloff eine Gegenreaktion, die eine ideale Ausgangsbasis mitbrachte. Denn wir sehen, dass der Kurs genau auf Höhe der unteren Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals aufgesetzt hatte und zugleich das untere Ende der in den Sommer 2022 zurückgehenden Unterstützungszone 99/105 US-Dollar hielt. Eine ideale Vorlage für die Bullen … aber die Rallye kam nicht weit.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 15.09.2023, Kurs 97,94 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 15.09.2023, Kurs 97,94 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Tagelang rannte man an, kam aber am Zwischenhoch vom Juli bei 110,80 Euro einfach nicht vorbei. Die Käufer gaben auf, die Aktie drehte nach unten und bestätigte dadurch auch noch ihre kurzfristige Abwärtstrendlinie. Mittlerweile ist Redcare Pharmacy bereits wieder durch die Zone 99/105 Euro durchgerutscht und schafft es bislang nicht wieder hinein.

Um bullisch zu werden, müsste der Kurs da vorbei, wo er vorher abdrehte, sprich er muss mindestens über 110,40 Euro schließen. Der leichtere Weg wäre der nach unten, denn sollte jetzt kurzfristig noch mehr Druck aufkommen und der Bereich 99/105 Euro dadurch deutlicher unterboten werden, wäre das nächste Kursziel die durch die 200-Tage-Linie verstärkte Zone 81,64 zu 85,98 Euro. Und da man im Hinterkopf hat, dass das E-Rezept noch einen sehr offenen Effekt auf Umsatz und Gewinn hat, kann es gut sein, dass die Bären diese Tür, die sich ihnen durch die verpatzte Chance auf eine neue Rallye auftut, auch durchschreiten.

Quellenangaben:
Ergebnis 1. Halbjahr 2023, 01.08.2023:
https://www.redcare-pharmacy.com/de/newsroom/press-releases/redcare-pharmacy-earnings-results-q2-2023

Analysten-Kursziele:
https://www.finanzen.net/kursziele/redcare_pharmacy

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Vorherige Analysen der Redcare Pharmacy Aktie

Vergangenen Donnerstag meldete DocMorris, Konkurrent von Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) Zahlen, die eher mager waren. Ebenfalls am Donnerstag klagte der Redcare-Chef über die Benachteiligung beim E-Rezept. Aber der Selloff kam erst Freitag – was war da los?

Beide vorgenannten Meldungen kamen nicht am Donnerstagabend, sondern am Donnerstagmorgen, es hätte also eigentlich eine Reaktion am selben Tag kommen müssen. Aber erst am Freitag rutschte die Redcare Pharmacy-Aktie massiv ab und beendete den Tag mit einem Abschlag von elf Prozent. Das ist unlogisch. Warum sollten Anleger mit einem Tag Verspätung auf Nachrichten reagieren?

Grundsätzlich unerfreulich wirkten diese Nachrichten ja schon. Dass DocMorris im ersten Halbjahr rückläufige Umsätze sah, klingt nicht gut. Allerdings: Das ist nicht das Problem von Redcare Pharmacy. Denn da lagen die Halbjahreszahlen seit dem 1. August vor … und nicht nur die dort solide gestiegenen Umsätze waren von den Akteuren positiv honoriert worden, die Aktie reagierte auf das Gesamt-Zahlenwerk mit einem Kurssprung. Und selbst wenn einige die DocMorris-Zahlen als schlechtes Omen gesehen hätten … man hätte sofort verkauft und nicht einen Tag später.

Desgleichen gilt für die Meldung, Redcare Pharmacy würde sich vorbehalten, gegen den Bund wegen Benachteiligung der Online-Apotheken aufgrund der Art zu klagen, wie das E-Rezept umgesetzt wird. Denn bislang würde man das E-Rezept normalerweise in der Vor-Ort-Apotheke über die Versichertenkarte auslesen. Nur, wenn die Karte auch über das eigene Smartphone ausgelesen werden könnte, wäre es wirklich unkompliziert, das Rezept bei einer Online-Apotheke einzulösen. Dieser Weg ist aber bislang nicht vorgesehen. Das deutet an, dass die Hoffnung, dass das endlich eingeführte E-Rezept Umsatz und Gewinn von Online-Apotheken wie Redcare Pharmacy schnell und deutlich anschieben werde, womöglich zu hoch angesiedelt sein könnte. Dennoch:

Expertenmeinung: Dass die Aktie erst am Folgetag fiel, passt nicht ins Bild. Zumal es am Freitag auch keine negativen Analysten-Einschätzungen gab. Dafür am Montag eine positive: Warburg Research hob das Kursziel für die Aktie von 117 auf 130 Euro an. Das einzige Ereignis, das am Freitag so manche Aktie in Bewegung brachte, war die Abrechnung am Terminmarkt. Könnte da die Ursache dieses Elf-Prozent-Abverkaufs liegen?

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 21.08.2023, Kurs 104,10 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 21.08.2023, Kurs 104,10 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Durchaus. Dort und bei der Charttechnik. Wir sehen im Chart, dass der Kurs als Reaktion auf die am 1.8. vorgelegten Halbjahreszahlen an die obere Begrenzungslinie eines zu Jahresbeginn etablierten Aufwärtstrendkanals lief und von dort aus in eine Seitwärtsbewegung überging. Da reichten am Freitag schon leichte Abgaben, um die Aktie unter die Unterstützungslinie bei 110 Euro und die ebenso dort verlaufende 20-Tage-Linie zu drücken. Und das wiederum dürfte dazu geführt haben, dass sich Akteure am Terminmarkt, so wenige Stunden vor der Abrechnung der Index-Optionen, auf den Basispreis von 100 Euro zurückzogen, nachdem klar wurde, dass die zuvor wahrscheinliche Abrechnung um 110 Euro nicht mehr zu erreichen war.

Das muss nicht zwingend der entscheidende Grund gewesen sein, aber es besteht alleine deswegen eine taugliche Wahrscheinlichkeit, dass es so gelaufen ist, weil die Käufe gleich am Montag, als die Terminmarkt-Abrechnung über die Bühne war, wieder einsetzten. Und das ist einer entscheidenden Unterstützungszone, denn der Freitags-Schlusskurs bei 99,52 Euro führte dazu, dass die Aktie in die auf Frühjahr und Sommer 2022 zurückgehende Supportzone 97,12 zu 105,25 Euro eingetreten war und am Montagmorgen dann die untere Begrenzung des vorgenannten, mittelfristigen Aufwärtstrendkanals getestet wurde.

Das bullische Lager hat die Chance, die Redcare-Aktie auf Höhe einer entscheidenden Unterstützungszone nach oben zu drehen, zwar erst dann erfolgreich umgesetzt, wenn der Kurs aus dieser Zone 97,12 zu 105,25 Euro klar und auf Schlusskursbasis nach oben hinaus gelaufen ist. Aber da es keine greifbaren Gründe gäbe, wieso es jetzt zu einem neuen, größeren Abwärtsimpuls kommen müsste, nachdem man die (letztlich ja auch schon vorher bekannte) E-Rezept-Problematik am Tag der Meldung gelassen aufnahm, könnten die Käufer diesen „Matchball“ in den kommenden Tagen durchaus verwandeln.

Quellenangaben:
Ergebnis 1. Halbjahr 2023, 01.08.2023:
https://www.redcare-pharmacy.com/de/newsroom/press-releases/redcare-pharmacy-earnings-results-q2-2023

Erwogene Klage gegen Gesundheitsministerium:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/08/18/redcare-pharmacy-droht-bmg-mit-klage

vorläufige Umsatzzahlen zum zweiten Quartal vor. Der Umsatz stieg erheblich, aber vor allem der sog. „Rx-Umsatz“ dürfte den Tradern gefallen haben, denn da geht es jetzt erst richtig los.

Die niederländische Online-Apotheke Redcare Pharmacy war am Donnerstag einer der ganz wenigen Gewinner am deutschen Aktienmarkt – und setzte sich unter diesen wenigen mit +7,06 Prozent souverän an die Spitze. Der Grund waren vorläufige Daten zum Umsatz im zweiten Quartal. Und das, was da gemeldet wurde, waren gute Argumente für die Bullen.

Der Umsatz stieg im Frühjahrsquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um beeindruckende 46,5 Prozent. Das lag zwar auch an der Konsolidierung der Umsätze des Unternehmens MediService, das seit Mai mit zu Redcare Pharmacy gehört. Aber gerade diese Eingliederung der vorher zu Galenica gehörenden MediService macht diese Entwicklung wichtig. Denn MediService verkauft nur rezeptpflichtige Medikamente (Rx genannt). Und auf die kommt es in Sachen Wachstum jetzt an.

Der Umsatz im „Non-Rx-Bereich“ legte dennoch solide um 27,2 Prozent zu, auf das gesamte erste Halbjahr bezogen liegt der Non-Rx-Umsatzanstieg bei 25 Prozent: eine starke Performance. Der Rx-Bereich legte inklusive der jetzt mitzählenden MediService-Umsätze um 196,5 Prozent zu, aber auch ohne Berücksichtigung von MediService stieg der Umsatz im Bereich der rezeptpflichtigen Medikamente um 12,8 Prozent.

Gebremst wurde das Wachstum hier bislang dadurch, dass sich hierzulande die Einführung des E-Rezepts, das eine weit unkompliziertere Order von rezeptpflichtigen Medikamenten bei Online-Anbietern ermöglicht, immer länger hingezogen hatte. Aber Mitte Juni meldete das Gesundheitsministerium: Ab Juli geht es endlich flächendeckend los. Für Redcare Pharmacy eine große Chance … und durch die zeitgerechte Eingliederung von MediService kann man diese auch ideal nutzen.

Expertenmeinung: Zwar offenbarten die Vorab-Zahlen nicht, wie sich Gewinnmarge und Gewinn im abgelaufenen Quartal entwickelt haben, dafür müssen die Trader bis zur eigentlichen Quartalsbilanz warten, die am 1. August vorgelegt wird. Aber die Richtung stimmt … und das galt nach dieser Meldung auch für die Aktie.

Wir sehen im Chart, dass Redcare Ende Juni wieder die Kurve bekam, dann aber drohte, am unteren Ende der Widerstandszone 99,02 zu 105,55 Euro hängen zu bleiben, die im Sommer 2022 entstanden war und an der der Kurs bereits im Mai und Anfang Juni nicht vorbeikam. Die Meldung am Donnerstag änderte das … die zaudernden Akteure griffen zu, so dass Redcare Pharmacy zum Handelsende sogar fast das obere Ende der Widerstandszone erreichte.

Sollte es gelingen, sich über diese jetzt schon fast bezwungene Zone hinaus nach oben abzusetzen, läge das nächste potenzielle Kursziel im Bereich 116,50 zu 121,30 Euro, das ist eine Widerstandszone, die bis in den Sommer/Herbst 2021 zurückreicht. Da „good news“, wie sie Redcare Pharmacy am Donnerstag lieferte, derzeit eher rar sind, wäre es durchaus denkbar, dass sich Kapital hier ballt und das reicht, um auszubrechen und danach diese Zone zu erreichen. Dann allerdings wäre schon ziemlich an positiver Zukunft im Kurs drin … womöglich genug, um dann langsam an Gewinnmitnahmen zu denken.

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 06.07.2023, Kurs: 105,00 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 06.07.2023, Kurs: 105,00 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS

Quellenangaben: Vorab-Meldung zum 2. Quartal, 06.07.2023:
https://ir.redcare-pharmacy.com/news/redcare-pharmacy-n-v-verzeichnet-ein-sehr-erfolgreiches-quartal-mit-einer-weiteren-beschleunigung-des-umsatzwachstums/1a930ce2-67ad-4c2f-b7b8-5d3c6f8c13f8

Mit einem kräftigen Aufwärtsimpuls bremst die Shop Apotheke aktuell die Bären aus, die sich noch am Freitag über den Bruch des Aufwärtstrends freuten. Dass das Unternehmen seit gestern einen neuen Namen trägt, dürfte aber nicht der Grund für die Käufe gewesen sein.

Ob ein neuer Name und ein neues Tickersymbol wirklich viel ändern, man wird es sehen. Bei der Shop Apotheke jedenfalls wollte man es so. Und damit heißt die Online-Apotheke seit Dienstag Redcare Pharmacy, das Tickersymbol wechselt von bislang SAE auf RDC. Nun gut.

Dass die Aktie ausgerechnet am Tag ihrer Umbenennung deutlich zulegte und gestern Anschlusskäufe sah, dürfte aber eher an Karl Lauterbach gelegen haben. Denn der Gesundheitsminister teilte mit, dass endlich vom Stapel läuft, was schon lange hätte vom Stapel laufen sollen: das E-Rezept.

Ab dem 1. Juli soll es in Apotheken … und damit auch online … möglich sein, das E-Rezept, also ein elektronisches Rezept, über die Versichertenkarte einzulesen. Damit wird endlich greifbar, worauf man so lange vergebens gewartet hatte. Denn auf diesem Weg kann ein Kunde sein verschreibungspflichtiges Medikament auch in einer Online-Apotheke kaufen, ohne zuvor mühsam das handgeschriebene Rezept scannen oder gar per Brief einsenden zu müssen. Und der bislang großenteils an Online-Apotheken wie Redcare Pharmacy vorbei gegangene Markt ist groß. Dass die Aktie daraufhin durchstartete, ist also nachvollziehbar. Aber auch, wenn dies das bärische Lager auf dem falschen Fuß erwischte: Automatisch bullisch ist die Aktie damit noch nicht.

Expertenmeinung: Sie sehen im Chart, dass Redcare Pharmacy am vergangenen Freitag durch die mittelfristige Aufwärtstrendlinie brach und zeitweise erheblich an Boden verlor. Auffällig war aber schon da, dass sich der Kurs gut vom Tagestief lösen konnte und am Folgetag nicht erneut unter Druck kam. Hinzu kommt, dass man jetzt durch das endlich startende E-Rezept eine neue, positivere Gemengelage vor sich hat.

Es war sicherlich kein Zufall, dass die Aktie am gleichen Tag durch die Aufwärtstrendlinie fiel, als die Analysten bei HSBC die Aktie von „Halten“ auf „Reduzieren“ herunterstuften, mit einem neuen Kursziel von 72 Euro. Aber das war eben vor dem E-Rezept. Die beiden Analysten, die der Aktie unmittelbar nach Bekanntwerden der Meldung ein neues Kursziel verpassten, sehen diese Entwicklung offenbar ebenfalls als „Game Changer“: Bei Hauck & Aufhäuser nahm man das Kursziel auf 130, bei Jefferies sogar auf 150 Euro nach oben. Aber:

Einen Abwärtsimpuls zu kontern ist eine Sache, entscheidende Charthürden zu bezwingen eine andere. Die Redcare Pharmacy-Aktie muss die Widerstandszone zwischen 100 und 105,55 Euro überwinden, an welcher sie in den Vorwochen zweimal gescheitert war. Dann wäre der Weg nach oben erst einmal frei … aber eben erst dann!

Redcare Pharmacy Aktie: Chart vom 14.06.2023, Kurs: 96,18 Euro, Kürzel: RDC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Meldung zum Start des E-Rezepts am 1. Juli 2023, 14.06.2023

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/lauterbach-e-rezepte-bald-ueber-versichertenkarte-abrufbar-18963296.html

Vor vier Wochen hatte die Shop Apotheke bereits vorläufige und ermutigende Umsatzzahlen zum ersten Quartal veröffentlicht, gestern folgte die komplette Quartalsbilanz. Und auch, wenn man sich gestern schwertat, es geht voran – und der Kurs hat grundsätzlich Luft nach oben.

Das Umsatzplus von 22 Prozent, das über der durchschnittlichen Prognose der Analysten lag, war zwar seit Anfang April bekannt und hatte da für steigende Kurse gesorgt. Aber was die Analysten und Investoren noch nicht wussten war, wie es in Sachen Marge und Gewinn lief. Mit den am Dienstag vorgelegten Ergebnissen wurde deutlich: Auch da konnte die Shop Apotheke positiv überraschen.

Auf operativer Ebene, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), erreichte der Online-Händler eine Marge von 2,4 Prozent, im Vorjahresquartal war die noch mit -1,4 Prozent negativ gewesen. Im Vorfeld hatten die Analysten eine EBITDA-Marge von +0,6 Prozent gesehen. Damit wurde operativ auch ein Gewinn erzielt. Und der lag mit 8,76 Millionen Euro sehr deutlich über der Konsens-Prognose der Experten von 2,1 Millionen, im Vorjahreszeitraum kam es noch zu einem Verlust von 4,3 Millionen.

Damit ist die Shop Apotheke auf einem guten Weg. Auch, wenn das Unternehmen die bisherige Gesamtjahresprognose nicht anhob, so ist dieses EBITDA von 8,76 Millionen doch schon jetzt, nach einem Vierteljahr, mehr als die halbe Miete bis zu der aktuellen, durchschnittlichen Analystenerwartung für das 2023er-EBITDA von 16,7 Millionen.

Man hätte meinen können, die Aktie wäre daraufhin davongezogen. Doch nachdem die Shop Apotheke am Morgen im Plus gestartet war, rutschte sie zügig in den roten Bereich ab. Nicht weit, ein Selloff war das beileibe nicht. Aber man fragt sich schon: Wenn solche Zahlen die Käufer nicht mobilisieren, was dann?

Expertenmeinung: Dafür ließen sich zwei mögliche Gründe finden. Zum einen hatte die Shop Apotheke den Gesamtjahres-Ausblick nicht angehoben, das könnte manche argwöhnisch machen, denn dieser Ausblick liegt mit einer Range beim Umsatzwachstum (im entscheidenden Bereich nicht rezeptpflichtiger Artikel) bei 10 bis 20 Prozent, für die EBITDA-Marge sah man am 7. März, als der Ausblick vorgelegt wurde, 0,5 bis 2,5 Prozent. Wenn man jetzt so deutlich am oberen Ende dieser Spannen liegt, warum ist man so vorsichtig? Und wenn das Unternehmen vorsichtig ist, sollte man es als Anleger vielleicht auch sein?

Des Weiteren hatte sich der Aktienkurs seit Ende Dezember glattweg verdoppelt … und jetzt sind die Nachrichten, die die Aktie weiter treiben könnten, eben erst einmal auf dem Tisch. Kurzfristig kommt also nichts Neues nach, die Aktie ist sogar auf Wochenbasis überkauft … warum also nicht mal Gewinne mitnehmen?

Das zusammen genommen kann die Aktie kurzfristig stoppen. Aber ob es sie mittelfristig aufhalten wird, ist fraglich. Der Weg in die Gewinnzone scheint stabil zu sein. Die Analysten sind mit großer Mehrheit bullisch für die Shop Apotheke. Und der Kurs selbst hätte in seinem mittelfristigen Aufwärtstrendkanal noch gut Luft nach oben. Momentan läge die obere Begrenzung des Trendkanals bei 102 Euro, Ende Mai dann schon bei 110 Euro. Was wir indes auch sehen ist, dass sich der Kurs jetzt an das untere Ende einer zwischen 97 und 116 Euro verlaufenden Widerstandszone herangeschoben hat. Da direkt durchzukommen, dürfte knifflig werden. Aber sollte es jetzt zu einer Korrektur in die Region der um 81 Euro verlaufenden, unteren Linie des Trendkanals kommen und die Aktie dort wieder anziehen, wäre das durchaus ein Zeitpunkt, um sich zu überlegen, auf diesen dann etwas langsamer fahrenden Zug aufzuspringen.

Shop Apotheke Aktie: Chart vom 02.05.2023, Kurs: 88,68 Euro, Kürzel: SAE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: SHOP APOTHEKE EUROPE: STARKES ERSTES QUARTAL MIT 22 PROZENT UMSATZWACHSTUM UND EINER EBITDA-MARGE IM OBEREN PROGNOSEBEREICH (2.5.23):
https://shop-apotheke-europe.com/de/press/2023/05/02/shop-apotheke-europe-starkes-erstes-quartal-mit-22-prozent-umsatzwachstum-und-einer-ebitda-marge-im-oberen-prognosebereich.html
Analysten-Schätzungen: https://corporate.shop-apotheke-europe.com/uploads/company-compiled-consensus-forecast-q1-2023-fy23-25.pdf?_cchid=9e4a046ca09c3b84ac7c8c18e0587add

Die Shop Apotheke legte am Mittwoch vorläufige Rumpfdaten zum ersten Quartal vor, die die Skeptiker überraschten. Ein beeindruckendes Plus von 8,15 Prozent machte klar: Viele hatten nur auf gute Nachrichten gewartet, um zuzugreifen. Aber was ist da nach oben noch drin?

Bis Anfang Mai dürfte diese Frage noch offen bleiben, das macht die Einschätzung des über diese erste Reaktion hinausreichenden Aufwärtspotenzials knifflig. Denn die niederländische Online-Apotheke lieferte eben nur Rumpfdaten: den Umsatz und die Kundenbasis, die vollständigen Ergebnisse kommen erst am 2. Mai.

Ersterer war in den ersten drei Monaten um satte 22 Prozent gestiegen und damit um deutlich mehr als seitens der Analysten erwartet. Dort hatte man im Schnitt mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro nach 305 Millionen im ersten Quartal 2022 gerechnet, es wurden 371 Millionen. Und die Zahl aktiver Kunden stieg zum Vorjahresquartal um knapp 17 Prozent auf 9,7 Millionen. Beides sind erfreuliche Entwicklungen. Aber letztlich zählt nur eines:

Der Gewinn. Bzw. im Fall der Shop Apotheke, wann man wohl die schwarzen Zahlen erreichen wird, denn derzeit rechnen die Experten damit erst im Laufe des Jahres 2025. Ob dieser über der Erwartung liegende Umsatzzuwachs die Wartezeit verkürzt, blieb mit diesen Zahlen offen, denn es gab noch keinerlei Aussagen zur Gewinnmarge bzw. der Höhe des Verlustes.

Expertenmeinung: Man könnte zwar unterstellen, dass ein höher als erwartet ausgefallener Umsatz das frühere Erreichen der Gewinnschwelle auslösen muss. Aber angesichts der schleppenden Einführung des E-Rezepts in Deutschland, das den Weg hin zur „schwarzen Null“ zwingend begleiten muss und mit Blick auf die insgesamt unübersehbar vorsichtiger werdenden Verbraucher sollte man das besser nicht als sicher voraussetzen.

Daher wäre es auf jeden Fall nötig, diesen Weg der Aktie nach oben mit Argusaugen zu verfolgen, denn Enttäuschungen mögen für den Moment nicht greifbar sein, aber sie sind jederzeit möglich und könnten bei dieser volatilen Aktie schnell für herbe Rücksetzer sorgen. Zwar wäre die Shop Apotheke-Aktie noch nicht bärisch, wenn sie die aktuell nächstliegende Kreuzunterstützung im Bereich 73/76 Euro unterbieten würde, aber im Fall eines Bruchs dieses Bereichs Long-Trades aufzulösen, wäre auf jeden Fall zu überlegen.

Aber für den Moment weist der Trend aufwärts … und da Aktien, deren Unternehmen noch in der Verlustzone agieren, die aber die Chance haben, diese in absehbarer Zeit zu verlassen, vor allem von der Marktstimmung geleitet werden, wäre es auf jeden Fall möglich, dass sich diese Aufwärtstendenz noch bis in die nächste, größere Widerstandszone zwischen 92 und 105 Euro fortsetzt. Nur das als sicher voraussetzen, das sollte man besser nicht.

Shop Apotheke Aktie: Chart vom 05.04.2023, Kurs: 84,36 Euro, Kürzel: SAE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Shop Apotheke Aktie: Chart vom 05.04.2023, Kurs: 84,36 Euro, Kürzel: SAE | Quelle: TWS

Quellenangaben: Shop Apotheke mit starkem Jahresauftakt: Schnellstes Wachstum seit Frühjahr 2021. https://www.onvista.de/news/2023/04-05-eqs-news-shop-apotheke-europe-mit-starkem-jahresauftakt-schnellstes-wachstum-seit-fruehjahr-2021-37-26118192