Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
MercadoLibre wird gerne als Amazon Südamerikas bezeichnet und das nicht ganz grundlos. Ist es vielleicht sogar eine bessere Version?
Das Unternehmen betreibt den größten Online-Marktplatz des Kontinents. Dieser Marktplatz, in dem man vor allem als Intermediär auftritt, ist das Hauptgeschäft und die Basis von MercadoLibre.
Doch ebenso wie Amazon hat man inzwischen zahlreiche Services rund um diese Basis geschaffen.
MercadoLibre bietet eine Reihe von E-Commerce-Tools an, die Verkäufern helfen, ihr Geschäft auf dem Marktplatz zu optimieren. Dazu gehören Tools für die Produktsuche, die Bestandsverwaltung, die Preisgestaltung und das Marketing.
Ferner betreibt man ein Logistiknetzwerk, das Verkäufern dabei hilft, ihre Produkte zu lagern und zu versenden. Das Unternehmen bietet auch Versandoptionen für Käufer an, um ihre Einkäufe schnell und zuverlässig zu erhalten.
Ferner natürlich Werbung und Finanzdienstleistungen. Inzwischen ist man zu einem der wichtigsten Akteure im Zahlungsverkehr aufgestiegen, perspektivisch könnte sich das als Goldgrube herausstellen.
Das gibt es selten
MercadoLibre ist es gelungen, den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 473 Mio. auf 10,54 Mrd. USD zu steigern.
Das Erstaunliche daran ist allerdings nicht die enorme Wachstumsgeschwindigkeit, sondern die Art und Weise, wie man das bewerkstelligt hat.
Denn MercadoLibre ist bereits seit geraumer Zeit profitabel und hat stets einen positiven freien Cashflow erwirtschaftet.
Bereits seit mehreren Jahren steigt die Zahl der Aktien nicht mehr, zeitweise hat man sogar eine kleine Dividende ausgeschüttet, wenngleich das sicherlich keine optimale Verwendung des Kapitals war.
Daher ist es positiv aufzufassen, dass man davon Abstand genommen hat.
Nennenswerte Schulden hat man nicht.
Das Wachstum ist nicht nur hoch, es ist auch kerngesund und wurde aus den laufenden Mitteln finanziert.
Noch lange nicht das Ende
Die jüngsten Quartalszahlen haben eindrucksvoll gezeigt, wozu das Unternehmen in der Lage ist.
Der Gewinn lag in Q4 mit 3,25 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,10 USD. Der Umsatz übertraf mit 3,00 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,95 Mrd. USD ebenfalls.
Der Wert aller über die Plattform verkauften Güter konnte um 34,7% auf 9,6 Mrd. USD gesteigert werden, das abgewickelte Zahlungsvolumen stieg sogar um 80% auf 36,0 Mrd. USD.
Die Zahl der aktiven Nutzer kletterte von 82 auf 97 Millionen.
Im gesamten Geschäftsjahr kletterte der Umsatz um 49% auf 10,54 Mrd. USD. Das Bruttoergebnis legte sogar um 72% auf 5,16 Mrd. USD zu.
An dieser Stelle offenbart sich bereits die hohe Profitabilität, die Bruttomarge liegt bei knapp 50%.
Das operative Ergebnis hat sich 2022 auf 1,0 Mrd. USD mehr als verdoppelt, das Nettoergebnis auf 482 Mio. USD mehr als verfünffacht.
Das ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass der Fokus von MercadoLibre derzeit keineswegs auf der Profitabilität liegt.
Vielmehr unternimmt man alles, um den Vorsprung zur Konkurrenz auszubauen und zu zementieren. Um das zu erreichen, hat man die Investments in neue Technologien in den letzten beiden Jahren mehr als verdoppelt.
Ausblick und Bewertung
Daher hatte ich in der Vergangenheit bereits mehrfach auf die Aktie hingewiesen, zuletzt hier:
MercadoLibre: Wie schnell der Wind doch dreht
Für das laufende Geschäftsjahr sehen die Konsensschätzungen einen Umsatzsprung um 26% auf 259 USD je Aktie vor.
Ich würde das als eine konservative Schätzung bezeichnen.
Das KUV dürfte demnach auf 4,46 sinken. Es gab Zeiten, in denen das KUV von MercadoLibre bei über 20 lag, im Durchschnitt lag das KUV vor dem allgemeinen Hype von 2020/2021 aber bei 9,6.
Die größte Korrelation zeigt der Kurs aber im Vergleich zum operativen Cashflow, so wie es bei vielen Wachstumsaktien der Fall ist.
In den fünf Jahren vor dem Hype lag der P/OCF durchschnittlich bei 43 und aktuell bei 26,8.
Die Bewertung ist aktuell also nicht ausufernd hoch und weit unter dem Niveau der Vergangenheit.

MercadoLibre ist übergeordnet klar bullisch. Gelingt jetzt ein Ausbruch über das Widerstandsband bei 1.250 – 1.300 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 1.500 und 1.600 USD.
Im Endeffekt läuft die Aktie weitgehend in 100-Dollar-Schritten.
Solange der Ausbruch jedoch nicht erfolgt ist, können antizyklische Investoren weiterhin darauf hoffen, dass man nochmal günstiger einsteigen kann.
Mögliche Anlaufstellen auf der Unterseite liegen bei 1.100 sowie 1.000 und theoretisch auch im Bereich zwischen 800 und 900 USD.
Man sollte allerdings bedenken, dass es aktuell keinerlei Gründe für deutlich sinkende Kurse gibt.
Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.
Probleme mit Ihrem Broker? Ich bin bei LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen