Mit Luxus lässt sich seit jeher Geld verdienen. Es steckt aber noch viel mehr dahinter. Kering profitiert von einer grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung.
Die Sanduhr
Kering ist einer der weltweit führenden Luxusgüter-Konzerne. Zum Portfolio gehören unter anderem Gucci, Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga, Alexander McQueen und Brioni.
Dass sich mit Luxus Geld verdienen lässt ist nicht neu, das war seit jeher der Fall. In einer Welt, die immer stärker von Social Media und Selbstinszenierung geprägt ist, gilt das umso mehr.
Man zeigt, was man hat.
Diese Entwicklung kann man gutheißen oder nicht, aber sie ist Fakt. Ein weiterer Faktor ist die weltweite Aushöhlung der Mittelschicht und die Effekte der „Consumer Hourglass Theory“.
Dieser Theorie, die eigentlich keine Theorie mehr ist, erodiert das mittelpreisige Segment bei allen möglichen Produktkategorien.
Es findet eine Spaltung in billig und teuer statt, dazwischen gibt es nicht mehr viel.
Im Kleidungsbereich erleben wir das seit Jahren eindrucksvoll. Einerseits gibt es Anbieter von fragwürdiger Billigware wie Primark, die einen Siegeszug vollziehen. Auf der anderen Seite stehen Gucci oder Louis Vuitton, denen man regelrecht die Bude einrennt.
Im Gegensatz dazu strauchelt alles, was nicht billig genug oder Luxus ist. Schauen Sie sich beispielsweise Hugo Boss an. Die Aktie hat nicht ohne Grund seit mehr als einer halben Dekade kein neues Hoch mehr erreicht.
Künstliche Verknappung
Die großen Luxusmarken könnten hingegen viel mehr Ware absetzen, als sie tun. Man hält sich aber bewusst zurück und schafft eine künstliche Verknappung, um die Exklusivität zu wahren.
Unübertroffen in dieser Strategie ist übrigens Rolex, doch darum soll es hier nicht gehen.
Daher hatte ich mich in der Vergangenheit auch immer wieder positiv zu LVMH und einigen anderen Unternehmen im Luxus-Umfeld geäußert.
Nachdem Kering von 800 auf 600 Euro zurückgekommen ist, könnte die Aktie wieder interessant sein.
In der letzten Dekade hat Kering den Umsatz von 9,74 auf 17,65 Mrd. Euro gesteigert. Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert.
In dieser Zeit kletterte die operative Marge von 18,4 auf 28,4%.
Dementsprechend konnte der Gewinn stark überproportional von 8,31 auf 25,49 Euro je Aktie gesteigert werden.
Die Dividende wurde von 3,50 auf 8,00 Euro erhöht.
Ausblick und Bewertung
Ferner wurde die Expansion weitgehend aus dem laufenden Cashflow finanziert. Kapitalerhöhungen waren nicht notwendig und die Bilanz ist sauber, die Barmittel übersteigen die Verpflichtungen.
Darf man den Prognosen Glauben schenken, dürfte die Zukunft in ungefähr so aussehen wie die Vergangenheit: Das Wachstum geht weiter, die Gewinne sprudeln.
Im laufenden Geschäftsjahr soll der Gewinn auf 30,75 Euro je Aktie steigen, für 2023 werden 34,40 Euro je Aktie erwartet.
Kering kommt demnach auf ein KGVe von 19,9. Im Verhältnis zu den Charakteristiken des Unternehmens und den Kennzahlen ist das nicht viel.
In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 33,3. Das würde ich zwar als überhöht bezeichnen, zeigt aber, wie der Markt das Unternehmen tendenziell bewertet.
Selbst wenn man „nur“ ein KGV von 25 unterstellt, hat die Aktie knapp 25% Potenzial.

Kering notiert derzeit in der Nähe der Unterstützung bei 600 USD und dem dort verlaufenden Aufwärtstrend. Für antizyklische Anleger könnte das eine erste Gelegenheit sein.
Fällt Kering jedoch unter 600 Euro, umso besser. In diesem Szenario muss mit einer Ausdehnung der Korrektur gerechnet werden.
Der mehrjährige Aufwärtstrend verläuft bei 570 Euro.
Darunter liegen die wichtigen Unterstützungen bei 535 und 510 Euro. Ein kurzzeitiger Rücksetzer auf dieses Niveau würde die übergeordnet bullische Gesamtsituation nicht infrage stellen.
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