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Das derzeitige Umfeld ist für Einzelhändler alles andere als gut, das schließt den Online-Handel mit ein. Im Juli schien es, als könnte sich die Zalando-Aktie von diesem Sog einfach lösen. Doch jetzt sieht das Chartbild nur noch für das bärische Lager verheißungsvoll aus.
Dass die immense Rallye im Juli nur eine Hoffnungsrallye war, wurde in dem Moment klar, als Zalando am 3. August die Ergebnisse des zweiten Quartals vorlegte. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) war zwar zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen. Aber das Vergleichsquartal war eben schlecht gewesen. Und dass die 144,8 Millionen Euro, die da beim EBIT erreicht wurden, über der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 125,9 Millionen lagen, relativierte sich, weil der Nettogewinn dafür mit 56,6 Millionen unter der Konsens-Prognose von 63,4 Millionen blieb.
Auch die angepasste Gesamtjahresprognose bot kein Argument, um weiter einzusteigen: Zwar grenzte der Onlinehändler die EBIT-Prognose auf der Unterseite von 280 auf 300 Millionen leicht ein. Das obere Ende der Spanne blieb aber mit 350 Millionen unverändert. Und beim Umsatz sieht Zalando jetzt nur noch das untere Ende der bisher avisierten Spanne zwischen -1 und +4 Prozent als erreichbar an. Zwar legte der Kurs als Reaktion auf die Ergebnisse zu. Aber er blieb unter dem vorherigen Zwischenhoch und, vor allem, unter der 200-Tage-Linie als der zu diesem Zeitpunkt entscheidenden Hürde. Und seither ließen sich die Käufer nicht mehr blicken.
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Expertenmeinung: Das führte dazu, dass sich das Gesamtbild eintrübte. Und mit dem Minus des Freitags hat sich der Vorteil für das Bären-Lager noch einmal vergrößert:

Das letzte Zwischenhoch entstand nach einer kleinen Rallye zum Monatsultimo des Augusts, die aber genau auf Höhe einer Abwärtstrendlinie, die vom Jahreshoch über das Juli-Zwischenhoch konstruierbar ist, nach unten abgewiesen wurde. Und am Freitag ging es dann auch noch unter das August-Korrekturtief bei 26,27 Euro. Damit ist der Weg an die Supportzone 23,82/24,02 Euro frei, der einzigen Unterstützung oberhalb des 2022er-Tiefs bei nur 19,18 Euro.
Die vorherigen Versuche, die Zalando-Aktie wieder ein einen stabilen Aufwärtstrend zu bringen, hatten als Hintergrund den Gedanken, dass das Unternehmen sich irgendwann ja aus dieser Konsum- und Gewinnmargenflaute befreien und dann schnell wieder steigende Unternehmensgewinne erzielen wird. Aber wann das passiert und was dann beim Gewinn drin wäre, weiß man eben nicht. Dass die drei letzte Woche durch Analysten neu vergebenen Kursziele auf 21, 32 und 42 Euro lauteten, macht das klar: Hier bullisch oder bärisch zu sein, ist eine Frage der subjektiven Erwartungen an die Konjunktur einerseits und des gewählten Zeithorizonts andererseits.
Aber wenn auf die Frage, wie man eine Aktie einschätzen sollte, ein „kommt drauf an“ als Antwort kommt, sind das Chartbild und der kurzfristige Trend meist die stärkeren, ausschlaggebenden Argumente für die Trader. Und da das Chartbild jetzt einen klaren Zug nach unten zeigt, hätten die Bären aktuell einen Matchball, um mit einer Attacke an die Supportzone 23,82/24,02 Euro den Weg nach unten freizumachen.
Quellen:
Bericht 2. Quartal 2023, 03.08.2023: https://corporate.zalando.com/de/finanzen/zalando-ergebnis-q2-2023
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/zalando
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