Airbus Aktie Prognose Airbus: Warnsignal in den Candlesticks

News: Aktuelle Analyse der Airbus Aktie

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Es ist keine perfekte Candlestick-Formation namens „Three Black Crows“, die die Airbus-Aktie jetzt ausgebildet hat. Aber perfekt sieht man sie ohnehin so gut wie nie. Und in Verbindung mit dem „Inverted Umbrella Doji“ des Tages zuvor reicht das, um jetzt vorsichtig zu werden.

Wie geht es weiter bei Airbus? Rein vom betriebswirtschaftlichen Aspekt her waren die Ergebnisse des ersten Quartals 2023 zwar nicht grandios. Aber Airbus hielt an seinen Zielen fest: 720 Maschinen sollen in diesem Jahr ausgeliefert werden. Und der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll bei 6,0 Milliarden Euro liegen, das wären etwa 6,5 Prozent mehr als 2022. Noch gibt es keine Argumente, um diese Ziele infrage zu stellen. Aber sind diese Ziele Argument genug, um das alte Rekordhoch, Anfang 2020 bei 139,40 Euro markiert, zu überwinden?

Bis zum Donnerstag vergangener Woche schien es, als würde die erdrückende Mehrheit der Trader das mit „ja“ beantworten. Der Kurs lief bis 131,24 Euro, die alte Bestmarke schien zum Greifen nahe. Aber jetzt, nur vier Handelstage später, sieht das Chartbild nicht mehr so aus, wie es aussehen sollte, um einen Test des Rekordhochs als ausgemachte Sache anzusehen. Dass die Aktie dadurch erneut auf die im vergangenen Herbst etablierte Aufwärtstrendlinie zu rutscht, ist womöglich das kleinere Problem, denn die Candlestick-Analyse deutet an, dass den Bullen das Ruder aus der Hand gleitet. Und wäre das so, würde diese gestern noch nicht erreichte Aufwärtstrendlinie wohl nicht zu halten sein. Sehen wir uns das mal im Chart an:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Airbus Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Airbus-Aktie war vergangene Woche zunächst kräftig gestiegen und hatte das vorherige Jahres-Verlaufshoch, am 20. April bei 129,70 Euro erreicht, am Donnerstag überboten. Aber das hielt nicht bis zum Handelsende. Der Schlusskurs lag unter dem April-Verlaufshoch, ein Großteil des Tagesgewinns wurde abverkauft. Daraus ergab sich ein sogenannter „Inverted Umbrella Doji“, der indiziert, dass das Risiko eines Richtungswechsels zunimmt. Kein Problem, wenn die Käufer gleich am nächsten Tag wieder antreten und die Gefahr so vom Tisch bekommen. Aber das passierte eben nicht.

Im Gegenteil gingen die Abgaben weiter. Am vergangenen Freitag nur geringfügig, am Montag dann etwas deutlicher, am gestrigen Dienstag dann schon so markant, dass die mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei 124 Euro in Reichweite geriet. Aber das interessante Element ist nicht das Abbröckeln des Kurses an sich, sondern wie das abläuft.

Nach diesem Doji vom vergangenen Donnerstag nahm der Abgabedruck jeden Tag ein wenig zu. Und so etwas ist die Signatur der eingangs erwähnten Formation der „Three Black Crows“ (oder Three Crows, denn Krähen sind ohnehin schwarz). In der idealen Ausprägung müssten wir dazu drei rote Kerzen sehen, bei denen der Eröffnungskurs jeweils innerhalb des Kerzenkörpers des Vortages liegt und der Schlusskurs nahe am Tagestief ist. Da der Freitag eher ein Doji war und die Eröffnungen etwa auf, aber nicht über dem Closing des Vortags liegen, ist das hier also keine einwandfreie Form der Formation. Aber die Aussage ist dieselbe:

Nach einem „Inverted Umbrella Doji“ müssten Käufe kommen, um das Chartbild bullisch zu halten … und kommen nicht. Dafür nimmt der Abgabedruck sukzessiv zu. Das ist etwas, das keinem bullischen Trader verborgen bleibt und zwingend Gegenreaktionen einfordert. Kommen sie, wäre die Gefahr erst einmal gebannt. Kommen sie indes nicht, wird es eng. Und bislang kommen sie eben nicht.

Die entscheidende Zone für die Bullen dürfte dabei nicht die Aufwärtstrendlinie sein, sondern der Bereich, an dem Airbus Anfang des Monats nach oben drehte: die bis ins Jahr 2021 zurück reichende Unterstützungszone 120/121 Euro. Fällt sie, hätte sich diese potenziell sehr bärische Kombination aus „Inverted Umbrella Doji“ und „Three Black Crows“ formvollendet bestätigt.

Airbus Aktie: Chart vom 23.05.2023, Kurs: 126,26 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Chart vom 23.05.2023, Kurs: 126,26 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2023, 03.05.2023:

https://www.airbus.com/sites/g/files/jlcbta136/files/2023-05/en-press-release-airbus-q12023-results.pdf

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Vorherige Analysen der Airbus Aktie

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Der kräftige Anstieg der Airbus-Aktie am Dienstag ereignete sich auf einer charttechnisch äußerst wichtigen Supportzone und kann zur Basis für einen Anlauf an das bisherige, Anfang 2020 markierte Rekordhoch der Aktie werden … wenn die Bullen das jetzt nicht vermasseln.

Mit den Ansichten und Einsichten der Analysten ließ sich als Investor unmittelbar nach der am 3. Mai vorgelegten Quartalsbilanz eher wenig anfangen, denn da war für jeden was dabei. Von der Empfehlung „Verkaufen“ mit Kursziel 100 Euro bis zu „Kaufen“ mit Ziel 160 Euro war da alles zu finden.

Letztlich war diese Vierteljahres-Bilanz auch nicht wirklich erhellend. Der Umsatz lag etwa auf Vorjahresniveau, der Gewinn aber weit niedriger. Dennoch hält Airbus an der Zahl der Flugzeuge, die man ausliefern will, fest, nämlich 720 … das Ziel von 2022, das dann aber auf der Zielgeraden verfehlt wurde. Und was das EBIT, d.h. den Gewinn vor Steuern und Zinsen angeht, will man durchstarten und zum Jahresende auf 6,0 Milliarden nach 5,63 Milliarden Euro im Jahr 2022 kommen.

Die einen ziehen bei diesem Optimismus mit, die anderen zweifeln … da man muss man sich als Anleger aussuchen, welchem Lager man folgen will … oder sich konsequent an der Charttechnik orientieren, wie es sich letztlich immer anbietet, wenn die Fundamentals zu viele Fragezeichen aufweisen. Und da, bei der Charttechnik, wird es jetzt spannend.

Expertenmeinung: Wenn man sich das längerfristige Chartbild auf Wochenbasis ansieht, macht der Gesamteindruck noch nicht allzu viel her. Das könnte immer noch eine Toppbildung mit einer Nackenlinien-Zone in Form der Jahreshochs 2021 und 2022 und unter dem 2020er-Rekordhoch sein. Aber ein Blick auf den Tageschart zeigt, dass dieses ordentliche Plus von gut 2,5 Prozent am gestrigen Dienstag das Tor aufstößt, dieses Topp zu sprengen und sich in Richtung an bzw. im Idealfall über das vor dem Corona-Crash 2020 bei 139,40 Euro erzielte Allzeithoch abzusetzen.

Airbus Aktie: Wochen-Chart vom 15.05.2023, Kurs: 126,22 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Wochen-Chart vom 15.05.2023, Kurs: 126,22 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Denn während man im Februar und März noch ziemlich ignorant über und unter diese langfristig wichtige Supportzone im Bereich 121,00/122,50 Euro lief, diente diese Zone in den vergangenen zwei Wochen als effektive Unterstützung. Und genau dort startete die Aktie jetzt durch, zugleich führte das dazu, dass die schon fast gebrochene, mittelfristige Aufwärtstrendlinie verteidigt wurde. Das ist, nicht zuletzt mit Blick auf ein gerade erst im Entstehen begriffenes, bullisches Signal im Trendfolgeindikator MACD (im Tageschart unten eingeblendet) eine perfekte Chance für das Bullen-Lager.

Gelingt es, das bisherige Jahres-Verlaufshoch vom April bei 129,70 Euro als Widerstand herauszunehmen, wäre der Weg an das bisherige Rekordhoch bei 139,40 Euro aus charttechnischer Sicht frei … und diese Marke ist nahe. Aber wie das bei Steilvorlagen so ist: Nicht immer enden sie erfolgreich. Sollte die Airbus-Aktie doch noch abdrehen und unter 120 Euro schließen, wäre diese Chance vertan und die Bären am Zug.

Airbus Aktie: Tages-Chart vom 15.05.2023, Kurs: 126,22 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbus Aktie: Tages-Chart vom 15.05.2023, Kurs: 126,22 Euro, Kürzel: AIR | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2023, 03.05.2023:
https://www.airbus.com/sites/g/files/jlcbta136/files/2023-05/en-press-release-airbus-q12023-results.pdf

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Airbus wurde am Donnerstag zum DAX-Tagessieger. Mit +4,91 Prozent schloss die Aktie am Tageshoch und über einer Charthürde, an der sie anderthalb Jahre lang mehrfach abgedreht hatte. Der Haken: Die auslösenden Nachrichten waren eigentlich gar nicht so gut.

Würde nur zählen, was war, müsste man sich über diesen charttechnischen Befreiungsschlag nicht wundern. Denn obwohl der Flugzeugbauer die selbst angepeilte Zahl an auszuliefernden Maschinen im Vorjahr wegen Materialengpässen leicht verfehlte, wuchs der Konzern kräftig. Der Umsatz stieg gegenüber 2021 um 12,7 Prozent, der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) legte um 15,6 Prozent zu, netto blieb immerhin ein knappes Prozent mehr in der Kasse. All das war besser als das, was die Analysten im Schnitt im Vorfeld erwartet hatten. So gesehen wäre das schon einen charttechnischen Befreiungsschlag wert. Doch es zählt eben weniger das, was war, als das, was kommt.

Und mit seinem Ausblick auf 2023 bäckt Airbus kleinere Brötchen als von den Experten gedacht. Die Zahl von Flugzeugen, die man 2023 ausliefern will, wurde mit 720 beziffert, die Analysten-Prognose hatte bei 750 gelegen. Und das EBIT sieht Airbus 2023 bei 6,0 Milliarden Euro. Das wären gerade einmal knapp sieben Prozent mehr als 2022, die Analysten hatten im Durchschnitt 6,37 Milliarden erwartet. Kein allzu ermutigender Ausblick also. Und, nüchtern betrachtet, mager genug, um sich über diesen fulminanten Kursanstieg zu wundern.

Expertenmeinung: Es wäre zwar möglich, dass die Akteure mit den Käufen auf die Meldung reagierten, dass Airbus ein Gebot für eine nennenswerte Beteiligung an einem Cyber-Sicherheitsunternehmen abgegeben hat. Da könnte man Synergieeffekte vermuten, allerdings war in den Meldungen offen geblieben, wie viel Airbus da bietet, zumal der französische IT-Konzern ATOS, mit dem gesprochen wird, klar machte, dass die Sache ergebnisoffen ist. Ansonsten hätten die Bullen indes keine Argumente, um ausgerechnet an dem Tag, an dem ein magerer Ausblick auf den Tisch kommt, so zuzugreifen. Kann es andere Gründe geben?

Da heute an der Terminbörse der monatliche Abrechnungstermin stattfindet, muss man mit Blick darauf zumindest einkalkulieren, dass er eine nicht unwichtige Rolle gespielt haben könnte. Denn wenn einige, die bei einem Kurs der Aktie über der gestern nunmehr überwundenen, hartnäckigen Widerstandszone 120/121 Euro gut fahren, am gestrigen Morgen gezielt den Ausbruch versucht haben sollten, hätte ihnen diese Gemengelage Rückenwind gegeben. Denn wer bei Airbus Short war, hätte natürlich über dieser Zone, an der die Aktie seit Sommer 2021 mehrfach nach unten abdrehte, einen Stop Loss platziert, d.h. die Bären hätten durch einen solchen Anstieg Leerverkäufe eingedreckt. Was den Anstieg genauso intensiviert hätte wie Käufe derer, die ohne genauen Blick auf die Zahlen einfach auf dieses rein charttechnisch betrachtet ja bullische Signal Long gegangen sind.

Es kann also durchaus sein, dass der Terminmarkt Basis dieser überraschend positiven Kursreaktion war. Was nicht heißt, dass dieser Ausbruch zur Bullenfalle werden muss. Aber es könnte passieren. Es wäre deshalb auf jeden Fall zu überlegen, Gewinne in bestehenden Long-Positionen eng, knapp unterhalb dieser jetzt überwundenen Chartzone 120/121 Euro, abzusichern und sich mit Blick auf den eher mageren Ausblick zweimal zu überlegen, ob man diesem Anstieg mit einem Neueinstieg noch hinterherlaufen möchte.

Airbus Aktie: Chart vom 16.02.2023, Kurs 124,88 Euro, Kürzel AIR | Online Broker LYNX
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmens ist in den letzten Tagen gehörig unter Druck geraten. Eigentlich sah zuvor alles ganz gut aus, denn die Airbus-Aktie konnte die Ebene bei rund 116 EUR erfolgreich nach oben durchbrechen. Doch mit dem aktuellen Rücklauf wurde die Ebene wieder nach unten verletzt. Das ist kein positives Signal.

Dennoch gibt es noch Grund zur Hoffnung, denn die 50-Tage-Linie hat in den letzten Wochen bereits mehrmals unterstützend in den positiven Trendverlauf eingegriffen. Dort bildete sich im gestrigen Handel eine auffällige Umkehrkerze in Form eines Hammers. Werden die Bullen von hier aus wieder das Zepter an sich reißen?

Expertenmeinung: Der Trend befindet sich derzeit noch in einer bullischen Phase und es liegt an den Bullen, diesen Verlauf nicht zu gefährden. Sollten die Kurse unter das gestrige Tagestief fallen, wäre dies alles andere als hilfreich und der positive Tenor würde abreißen.

Im längerfristigen Chart wird klar, warum der Aktie gerade in Richtung der Marke von 121/122 EUR die Luft ausging. Immerhin befinden sich hier einige Pivot-Hochs aus den Jahren 2021 und 2022. Es wird nicht leicht, diese Barrieren zu erobern. Wenn doch, wäre der Weg in Richtung der Marke von 139.40 EUR frei, wo sich das bisherige Allzeithoch der Aktie befindet.

Aussicht: NEUTRAL

Chart Airbus Aktie vom 31.01.2023 Kurs: 141.84 Kürzel: AIR | Online Broker LYNX
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Am Dienstagabend nach Handelsende legte Airbus die Zahlen zu Auslieferungen und Auftragseingang des Jahres 2022 vor. Können diese Zahlen die Aktie über die Charthürden hinaus tragen, über denen das Thema Corona für diese Aktie komplett vom Tisch wäre?

Anfang 2020 hatte die Airbus-Aktie mit 139,40 Euro ein Rekordhoch erreicht. Dann kam die Corona-Krise, die Aktie des Flugzeugbauers brach haltlos ein. Im Sommer 2021 hatte der Kurs bereits wieder Anschluss an den „Prä Corona-Level“, doch am Zwischentief vom Dezember 2019 kam die Aktie nicht vorbei: Im Sommer 2021 drehte die Aktie dort ebenso ab wie im ersten Quartal 2022. Dadurch etablierte sich im Bereich 121,00/122,50 Euro eine entscheidende Widerstandszone.

Würde man diese gestern vorgelegten Zahlen positiv interpretieren, hätte die Aktie eine Chance, sich diesmal durch diese Zone hindurch zu kämpfen. Schon in der ersten Handelswoche des Jahres war es gelungen, sich aus einem leicht abwärts gerichteten, Anfang 2022 etablierten Trendkanal nach oben hinaus zu lösen. Jetzt würde die Airbus-Aktie keine große Distanz mehr von dieser Zone 121,00/122,50 Euro trennen, nach deren Überwinden der Weg ans Allzeithoch aus rein charttechnischer Sicht frei wäre. Die Frage ist: Waren diese Ergebnisse gut genug?

Expertenmeinung: Im nachbörslichen Handel tat sich gestern eher wenig, ein Kurssprung war genauso wenig zu sehen wie markantere Verkäufe. Doch da sind die Umsätze gering, entscheidend wird sein, was sich heute im regulären Handel tun wird. Das Problem ist:

Das, was Airbus da zu melden hatte, war nicht gerade grandios. Dass das Ziel, im Jahr 2022 700 Maschinen auszuliefern, nicht erreicht würde, wusste man seit mehreren Wochen. Aber 661 ausgelieferte Flugzeuge liegen nicht dramatisch unter dem Ziel. Und es ist grundsätzlich positiv, dass die Zahl der Netto-Neubestellungen (Neubestellungen abzüglich Stornierungen) mit 820 Maschinen bedeutet, dass das ohnehin volle Auftragsbuch noch voller wird, aber:

Für die Chancen der Aktie zählt nicht die reine Zahl ausgelieferter Flugzeuge, sondern was dabei an Gewinn bleibt. Und natürlich wäre Airbus auch nicht unempfindlich für konjunkturelle Schwankungen. Was man daran sieht, dass es im Jahr 2022 zwar 1.078 Neubestellungen gab, aber auch die immense Zahl von 258 Stornierungen, durch die man dann auf den Netto-Auftragseingang von 820 kommt. Wenn sich ein rezessives Umfeld einstellt, das hartnäckig genug ist, um nach Corona dann schon wieder Druck auf Fracht- und Passagierverkehr auszuüben, kann sich der Auftragseingang deutlich eintrüben. Und es würde letzten Endes auch die Chancen, höhere Kosten voll auf die Kunden umzulegen, beeinträchtigen.

Deshalb sind die Investoren hier auch eher skeptisch. Denn die Bewertung der Aktie wäre eher günstig, die Analysten sind durchweg bullisch, die Kursziele liegen durchweg und teilweise weit über dem aktuellen Kurs. Aber all das hilft nichts, wenn die Anleger die Aktie jetzt nicht „anschieben“. Erst, wenn die Zone 121,00/122,50 Euro bezwungen wäre, würde sich das Chance/Risiko-Verhältnis deutlich bessern, bis dahin wäre es jederzeit möglich, dass Airbus wieder in diesen bislang ja nur knapp überwundenen Trendkanal des Vorjahres zurückfällt.

Airbus-Aktie: Chart vom 10.01.2023, Kurs 115,08 Euro, Kürzel AIR | Online Broker LYNX
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So richtig auf die Beine kommt der Flugverkehr ja bislang nicht. Erst war es Corona, dann die Explosion der Energiepreise. Irgendwas ist halt immer. Und wenn die Airlines nicht so recht auf Touren kommen, können es Flugzeugbauer wie Airbus eigentlich auch nicht … oder doch?

Wenn man sich die Airbus-Aktie so ansieht, scheint es dort im Gegenteil tadellos zu laufen. Und der Flugzeugbauer selbst hat als Ziel für 2022 die Auslieferung von 700 Verkehrsflugzeugen ausgegeben, was hieße, man würde wieder an die Rekordlevels anknüpfen, die vor der Corona-Phase erreicht wurden. Das EBIT würde, wenn man dieses Ziel erreicht, mit 5,5 Milliarden Euro einen neuen Rekord bedeuten. Grund:

Viele Airlines sind im Zuge des Abflauens der Corona-Problematik davon ausgegangen, dass der Luftverkehr jetzt nicht nur wieder auf alte Höhen zurückkommen, sondern neue Rekorde erreichen würde und hatten reichlich neue Maschinen geordert. Damit hat Airbus ein volles Auftragsbuch. Und die auch hier wie überall gestiegenen Kosten lassen sich offenbar gut kompensieren, für das dritte Quartal hatte Airbus am 28. Oktober ein EBIT von 836 Millionen Euro gemeldet, 25 Prozent mehr als im dritten Quartal 2021. Wenn man die Sache nur aus dieser Warte betrachtet, könnte man mit Blick auf ein noch moderates Kurs/Gewinn-Verhältnis von 22 für die 2022er-Gewinnprognose und auf durch die Bank bullische Analysten, deren durchschnittliches Kursziel für die Aktie mit 148 Euro klar über dem bisherigen Rekordhoch von 139,40 Euro lieg, sogar die Frage stellen:

 

Expertenmeinung: Wieso notiert der Kurs nicht längst auf alten Höhen? Aber nachdem der Luftfahrtkonzern zuletzt avisierte, die Produktion von Mittelstreckenjets 2023 massiv hochzufahren, kam zuletzt die Vermutung auf, Airbus könnte das eigene 2022er-Auslieferungsziel aufgrund von Materialengpässen verfehlen. Laut Medien-Meldungen hat das Unternehmen im November knapp 60 Maschinen ausgeliefert, so dass nur noch ein Monat bliebe, um die 150 Maschinen auszuliefern, die man liefern müsste, um die avisierten 700 Maschinen zu erreichen. Diese Meldung hatte die Aktie zum Wochenstart erst einmal ausgebremst. Und bislang ist noch unklar, wie sich die Lage genau darstellt, die Anleger rechnen jeden Moment mit konkreten Aussagen des Unternehmens.

Aber auch, wenn Materialknappheit 2023 ein sukzessive kleiner werdender Faktor sein dürfte: Falls die Weltwirtschaft den momentan wahrscheinlichen Weg einer rezessiven Phase beschreiten wird, würde das auch auf die Airlines negativ wirken. Es wäre durchaus möglich, dass das auf die Preisgestaltung bei Airbus durchschlägt und so mancher Auftrag dann storniert wird. Es wäre daher gewagt, sich blind darauf zu verlassen, dass der große Optimismus der Analysten in Stein gemeißelt ist.

Der Chart zeigt, dass die Aktie jetzt erst einmal am unteren Ende einer sehr massiven, bis Anfang 2019 zurückreichenden Widerstandszone zwischen 113 und 122,50 Euro gestoppt wurde. Zumindest das letzte Zwischenhoch bei 115,66 Euro sollte die Aktie jetzt zügig überwinden, um sich ihre Aufwärtschancen zu erhalten. Rutscht der Kurs jedoch weiter ab, wäre Vorsicht angesagt, denn 2023 kann für Airbus eben auch leicht weit weniger positiv verlaufen, als es die Käuferseite mit Rückenwind der Analysten momentan unterstellt.

Airbus-Aktie: Chart vom 01.12.2022, Kurs 110,14 Euro, Kürzel AIR | Online Broker LYNX