Booking gehört zu den weltweit führenden Online-Reiseportalen. Neben der namensgebenden Plattform gehören auch Kayak, Priceline, Agoda, Rentalcars.com sowie Opentable zum Konzern.
Wo soll man nur anfangen?
Wo soll ich nur anfangen? Zum Thema Covid 19 hatte ich mich erst gestern ausführlich geäußert. Es dürfte klar sein, dass sich meine Einschätzung seitdem nicht verändert hat. Die Entwicklungen in Italien und Südkorea sind nicht erfreulich. Bei unseren europäischen Freunden scheint die Lage aber halbwegs unter Kontrolle zu sein, in Südkorea kann man davon leider nicht mehr sprechen.
So unerfreulich die steigenden Fallzahlen in Südkorea sind, weltweit ist die Zahl der aktiven Corona-Fälle seit gestern von 49.800 auf 48.000 gesunken. Das Hoch wurde bereits vor neun Tagen erreicht, als gleichzeitig 59.000 Menschen krank waren.
Das bedeutet vor allem eins: Es genesen seit Tagen mehr Menschen, als sich neu anstecken. Das lässt hoffen.
Durch die lange Inkubationszeit ist der Virus allerdings sehr schwer unter Kontrolle zu bringen.
Aus meiner Sicht sind zwei Szenarien am wahrscheinlichsten: Im besten Fall sinkt die Zahl der Erkrankten weiter und in 6-8 Wochen ist die Krise größtenteils überstanden.
Man sollte aber wahrscheinlich eher damit rechnen, dass sich immer wieder neue Hotspots bilden, wie wir es aktuell sehen. In diesem Szenario zieht sich die Sache in die Länge, eine Pandemie mit hunderttausenden Kranken bleibt aber aus.
Was bedeutet das für die Tourismusbranche?
Der Aktienmarkt steht seit einigen Tagen gewaltig unter Druck und das liegt wohl vor allem daran, dass der Virus inzwischen näher an die USA gerückt ist. Um es hart auszudrücken: Den US-Anlegern ist es herzlich egal, wenn in China Menschen sterben.
Wenn es allerdings Europa betrifft, wird man zumindest nervös.
Man kann sich ungefähr ausmalen, was passieren würde, wenn man in New York einige Dutzend Erkrankte entdecken würde.
Jedenfalls stehen die Aktien der Tourismusbranche bereits jetzt massiv unter Druck. Das geht auch an Booking nicht spurlos vorbei, die Aktie notiert mehr als 20% unter den Hochs.
Das ist einerseits nachvollziehbar, denn es belastet ganz real das Geschäft. An der langfristigen Perspektive ändert es aber wenig.
Covid-19 wird wie jede Grippewelle ein Ende finden, die Menschen werden weiterhin in den Urlaub gehen.
Wow-Effekt
Booking ist der klare Branchenbulle. Man hat schlichtweg das beste Produkt und eine dementsprechend starke Kundenbindung.
Das hat dazu geführt, dass man den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 2,34 auf 14,53 Mrd. USD steigern konnte.
Das Ergebnis hat sich selben Zeitraum mehr als verzehnfacht, von 8,52 auf 92,59 USD je Aktie.
Darüber hinaus sind die Margen enorm und das Geschäft ist auch nicht kapitalintensiv. Daher konnte man das enorme Wachstum konnte aus dem laufenden Cashflow finanzieren. Kapitalerhöhungen waren nicht notwendig und man hat auch keine Nettoschulden.
Es ist also kein Wunder, dass die Aktie ein massiver Outperformer ist. Neuerdings greift man auch auf Buybacks zurück. Bei der aktuellen Bewertung ist das begrüßenswert und man kann es sich auch leisten.
In den letzten zwölf Monaten hat man mehr als 10% der ausstehenden Aktien eingezogen. Das ist keine Kleinigkeit.
Wie geht man damit um?
Im laufenden Geschäftsjahr war das Wachstum jedoch verhalten. Der Umsatz legte in den ersten neun Monaten nur um 3,6% auf 11,73 Mrd. USD zu.
Das Ergebnis stieg jedoch um 21,7% auf 84,06 USD.
Im nahezu abgeschlossenen Geschäftsjahr wird ein Gewinn von 102 USD je Aktie erwartet.
Auf dieser Basis käme Booking derzeit auf eine P/E von 16,9 und eine forward P/E von 15,3. Bei einem Gewinnwachstum von 10-12% ist das attraktiv, vor allem mit Blick auf den starken Cashflow.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 22,0.
Achtung: Die Zahlen für Q4 werden heute nach Börsenschluss vorgelegt. Das kann zu entsprechenden Kursbewegungen führen – in beide Richtungen.
In den letzten 10 Quartalen hat Booking allerdings 8 mal die Prognosen übertroffen. Die eigentliche Gefahr könnte ein verhaltener Ausblick sein.
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Chart
Booking ist ein langfristiger Outperformer und das Chartbild ist übergeordnet bullisch. Für antizyklische Anleger wird es jetzt interessant. Bei 1.715 und 1.615 USD verlaufen maßgebliche Unterstützungen.
Sollte es noch tiefer gehen, wäre das Chance-Risiko-Verhältnis umso attraktiver.
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