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Ein erster Blick auf die am Donnerstag vorgelegten Halbjahreszahlen des Motoren-Herstellers Deutz rechtfertigte den kräftigen Abverkauf der Aktie in keiner Weise. Aber wenn man genauer hinsah, fand sich der Grund der Abgaben. Die Frage ist: Ist die Aktie jetzt genug gefallen?
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 legte der Umsatz bei Deutz um zehn Prozent zu. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn stieg weit überproportional um nahezu 50 Prozent. Und Deutz bekräftigte, dass man auf dem Weg sei, in Sachen der eigenen Prognose-Ziele 2023 die oberen Enden der Bandbreiten zu erreichen. Was hieße, dass man mehr verdienen würde als 2022. Das mag so gar nicht dazu passen, dass die Deutz-Aktie an diesem Tag ganze 6,4 Prozent verlor und in den Folgetagen weiter abrutschte. Wo lag das Problem?
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Expertenmeinung: Das Problem lag nicht darin, was war, sondern was kommt. Konkret lag es im Auftragseingang. Denn der war gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent gefallen. Wobei das vor allem auf einem deutlichen Rückgang in der Region Asien/Pazifik basierte, sprich vor allem an spürbar geringeren Aufträgen aus China. Da die Anleger China in den meisten Branchen als einen entscheidenden Wachstumsmotor ansehen, sorgte das nicht nur für Verkäufe bei den Anlegern, auch die Analysten reagierten.
Mehrere Analysten senkten daraufhin umgehend ihr Kursziel. Das wirkte natürlich zusätzlich negativ auf die Akteure, allerdings sollte man nicht übersehen, dass das durchschnittliche Kursziel der sieben die Aktie beobachtenden und einstufenden Analysten dennoch bei 6,96 Euro liegt … und damit meilenweit über dem derzeitigen Kurs. Darüber hinaus läge die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis für die 2023er-Gewinnerwartung mit 6,75 im historischen Vergleich äußerst niedrig. Was zusammengefasst bedeutet:
Die Anleger haben mit den Abgaben sowie den Verkäufen der Wochen und Monate zuvor schon viel von einer Krise eingepreist, die noch nicht da ist … und nicht einmal kommen muss.

Aber die Deutz-Aktie bewegt sich nun einmal derzeit in einem intakten Abwärtstrend. Und durch diese negative Reaktion auf den Rückgang des Auftragseingangs ist der Kurs, der schon zuvor durch die 200-Tage-Linie gefallen war, ans untere Ende der Supportzone 4,43/4,70 Euro abgerutscht. Solche Aktien, vor allem welche, die wie Deutz eher moderate Umsätze ausweisen, sind eine leichte Beute für die Bären … die sich nicht unbedingt daran stören müssen, dass die Deutz-Aktie bis zum durchschnittlichen Analysten-Kursziel derzeit über 50 Prozent Luft nach oben hätte.
Ein Griff ins fallende Messer könnte also schiefgehen. Besser wäre es, die Aktie ganz oben auf die Watchlist zu setzen, aber erst zuzugreifen, wenn mit der Rückeroberung der Schlüssel-Widerstandszone im Bereich 4,95/5,15 Euro deutlich wird, dass die Verkäufer von der Aktie abgelassen haben.
Quellen:
Halbjahresergebnis 2023, 10.08.2023: https://www.deutz.com/fileadmin/contents/com/ir/Investor_News/2023/20230810_DEUTZ_PM_H12023_de.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.deutz.com/investor-relations/deutz-ag-aktie/analystenempfehlungen
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