Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Die Mercedes Benz-Group avisiert, im neuen Jahr weniger zu verdienen als im Vorjahr und wird zum Tagessieger im DAX? Das kam so, weil die Anleger im Vorfeld mit noch weniger gerechnet hatten. Aber eine Fahrkarte in den Kurshimmel ist das trotzdem nicht.
Der Umsatz der Mercedes-Benz Group stieg 2022 um zwölf Prozent, etwas mehr als von den Experten im Vorfeld vermutet. Aber das basierte nicht darauf, dass der Konzern mehr Fahrzeuge verkauft hätte. Er hatte nur die Preise erhöht. Und dass der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 20 Prozent, das Nettoergebnis sogar um 34 Prozent stieg, macht klar, dass man die Preise dabei weit mehr erhöht hatte als nur um die gestiegenen Kosten. Die Dividende hingegen wurde zum Vorjahr nur um vier Prozent angehoben.
Dass das auf Dauer nicht so weitergeht, dass man die Gewinnspanne nicht beliebig ausdehnen kann, ohne dass auch solventere Kunden irgendwann streiken, ist auch der Mercedes-Benz Group klar. Daher war man beim Blick auf 2023 vorsichtig. Der Ausblick sah einen Umsatz auf Vorjahresniveau und ein leicht unter 2022 liegendes EBIT. Wobei „leicht“ zwar vage ist, wie es vager kaum geht. Aber in diesem Geschäft kann man im Februar nun einmal nicht ansatzweise absehen, was im Dezember in den Büchern stehen wird. Und wenn man sich die Aktie so ansieht, hat ja auch das schon gereicht, um die Anleger zu begeistern.
Expertenmeinung: Wobei den Bullen das starke, intakte Aufwärts-Momentum höchst zustattengekommen sein dürfte. Denn ob ein EBIT leicht unter Vorjahr nicht womöglich doch dasselbe bedeuten könnte wie die -11 Prozent, von denen die Analysten derzeit im Schnitt ausgehen, ist ja keineswegs klar. Und eine Netto-Gewinnmarge von fast zehn Prozent zu halten, dürfte kein Selbstläufer werden. Man kann sehr zuversichtlich für den 2023er-Gewinn sein. Aber man kann nicht sicher sein, dass man damit Recht behält, dafür ist das Automobilgeschäft zu volatil und unberechenbar. Aber der Trend der Aktie, der spielt sich im Hier und Jetzt ab … und dass der im Vorfeld der am Freitag vorgelegten Bilanz nebst Ausblick nach oben wies, legte die Reaktionsrichtung quasi fest.
Aus charttechnischer Sicht ist dieser Trend mit dem Freitags-Plus von 2,84 Prozent, mit dem die Mercedes-Benz Group zum DAX-Tagessieger wurde, auch noch voll intakt. Aber da man durchaus unsicher sein und es nach diesem eher vagen Ausblick auch bleiben darf, ob 2023 wirklich rund laufen wird, sollte man einkalkulieren, dass so mancher Marktteilnehmer diesen Chart auch mit Begehrlichkeiten in Sachen Gewinnmitnahme oder Short-Trade betrachtet.
Und daher könnte der Spielraum nach oben durch die Kombination aus einem bereits jetzt überkauften RSI-Indikator und einem markanten Kreuzwiderstand limitiert sein. Im Bereich 77,93/78,80 Euro kreuzen sich das 2022er-Verlaufshoch und die obere Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals. Und da die „good news“ jetzt auf dem Tisch sind und man nur dann massiv den Daumen heben kann, wenn man vage Aussagen gezielt positiv interpretiert, könnte dort durchaus vorerst das Ende der Fahnenstange liegen.

Mit einem Margin-Depot über LYNX können Sie einfach auf einen Wertpapierkredit zugreifen, indem Sie im Depot befindliche Aktien beleihen und so Ihren persönlichen Handlungsspielraum im Trading erweitern. Dabei profitieren Sie von fairen Zinssätzen. Jetzt informieren: Wertpapierkredit
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen