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Hätte sich die Intel-Aktie Mitte August nicht gefangen, hätte ein Doppeltopp die gesamte, seit einem Jahr laufende Bodenbildung zunichtegemacht. So aber nimmt der Kurs gerade Anlauf, ein neues Jahreshoch zu erreichen. Aber wäre der Weg nach oben dann wirklich frei?
Charttechnik kann viel bewirken und sich, wenn der Trend nur hinreichend intensiv ist, längere Zeit gegen widersprechende Rahmenbedingungen halten. Aber auf Dauer gelingt das eben selten. Irgendwann muss dann auch Rückenwind von den Fundamentaldaten kommen.
Bleibt das aus, sind Rallyes eher Gelegenheiten, um Positionen abzubauen oder sogar à la baisse zu traden. Und auch, wenn die jüngste Bilanz des Chip-Riesen besser ausfiel als erwartet: Gut sieht in Bezug auf Umsatz und Gewinn anders aus.
Das Problem der Chiphersteller ist, dass die Phase der Materialengpässe als Spätfolge der Lockdowns dazu führte, dass man zunächst zu wenig Produktionskapazität hatte, weil alles und jeder so viel Chips wie möglich wollte … und jetzt zu viel. Denn jetzt sind die Lagerbestände der Unternehmen aufgefüllt, jetzt ist die Nachfrage mäßig, weil man die Lager erst einmal wieder abbaut. Das Ergebnis:
Der Umsatz lag bei Intel im zweiten Quartal zwar mit 12,9 Milliarden US-Dollar klar über der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 12,1 Milliarden. Und statt des im Schnitt von den Experten erwarteten Verlusts von 0,04 US-Dollar pro Aktie erreichte Intel einen Gewinn von 0,13 US-Dollar/Aktie. Aber im Vorjahresquartal hatte der Umsatz noch bei 15,3 Milliarden gelegen, verdient hatte Intel damals 0,29 US-Dollar pro Aktie.
Auch der Ausblick auf das laufende Quartal war zwar ordentlich, aber nicht inspirierend. Man sieht bei Intel einen Umsatz von 12,9 – 13,9 Milliarden (Vorjahr 15,33 Mrd.) und einen Gewinn pro Aktie von 0,20 US-Dollar (Vorjahr 0,59 US-Dollar). Hat das nach Ausbruch „riechende“ Chartbild unter diesen Umständen überhaupt eine Chance, sich wirklich durchzusetzen?
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Expertenmeinung: Kurzfristig sicherlich, mittelfristig wird das aber knifflig. Denn man muss sehen, dass das zweite Hoch, aus dem jetzt die Widerstandszone 37,19 zu 37,69 US-Dollar besteht, die Reaktion auf die vorgenannten Quartalszahlen war, die Ende Juli vorgelegt wurden. Die Aktie machte einen Satz nach oben, blieb am Juni-Hoch aber hängen und wurde gleich am Folgetag wieder abverkauft. Danach ging es in die nächste Abwärtsbewegung, aus der ein Doppeltopp hätte werden können, hätten die Käufer nicht Mitte August wieder zugegriffen.

Zwar könnte Intel trotzdem durchlaufen und über dieser Zone bleiben, wenn die Analysten seither massiv den Daumen gehoben hätten. Das aber haben sie nicht. Die durchschnittliche Einschätzung liegt nur bei „Halten“, das durchschnittliche Kursziel der Experten findet sich momentan bei 36,31 US-Dollar und damit unter dem momentanen Kursniveau. Da ist das Risiko greifbar, dass Intel entweder erneut an dieser Widerstandszone 37,19 zu 37,69 US-Dollar abprallt oder aber der Ausbruch als Bullenfalle endet. Wenn, sollte man daher im Fall eines Ausbruchs mit einem hautengen Stoppkurs knapp unter dieser Zone arbeiten.
Quellenangaben:
Analysten-Kursziele:
https://www.nasdaq.com/de/market-activity/stocks/intc/analyst-research
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