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Anfangs reagierten die Anleger auf die am Dienstagmorgen vorgelegten, vorläufigen 2023er-Ergebnisse von Dürr positiv, aber Richtung Handelsende schmolz das Plus langsam zusammen. Dabei wirkten die Zahlen gut, die Analysten waren bullisch – wo klemmt es?
Dürr ist ein Maschinen- und Anlagenbauer, der vor allem für die Automobilindustrie, aber auch für die Chemie- und Pharmabranche fertigt. Hinzu kommt die HOMAG-Gruppe, die Anlagen für die holzverarbeitende Industrie herstellt. Im Oktober musste Dürr in Sachen HOMAG einen massiv gesunkenen Auftragseingang melden, das sorgte für den im Chart zu sehenden Kurseinbruch. Seither läuft die Aktie seitwärts. Und obgleich das auf den ersten Blick wundert:
Die gestern vorgelegten Zahlen vermochten das nicht zu ändern. Dabei kam es nicht zu negativen Überraschungen. Die Gewinnmarge lag zwar niedriger als vor der HOMAG-Meldung im Oktober angepeilt, aber das war eben seither bekannt. Und mit einem Umsatzrekord von 4,62 Milliarden Euro – 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr – und einem Gewinn vor Zinsen und Steuern, der mit 280,4 Millionen laut diesen noch nicht geprüfte Zahlen um 20,8 Prozent zulegte, müsste doch eigentlich ein Befreiungsschlag möglich sein, zumal Dürr für 2024 aktuell mit erneut steigenden Umsätzen und Gewinnen rechnet?
Auch die Analysten nahmen die Ergebnisse grundsätzlich positiv auf, die gestern neu vergebenen oder bestätigten Kursziele bewegten sich zwischen 22 und 32,50 Euro, die Einstufungen lauteten auf „Halten“ oder Kaufen“. Überhaupt sieht kein Experte, auch nicht bei älteren Einschätzungen, diese Aktie als eine Verkaufsposition, das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt aktuell bei 26,60 Euro. Nur ziehen die Anleger eben nicht mit …was könnte dahinterstecken?
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Expertenmeinung: Dahinter dürfte der Zweifel stecken, dass es wirklich auch 2024 vorangeht. Denn immerhin sank der Auftragseingang 2023 im Konzern insgesamt um 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sicher, es war vor allem das HOMAG-Problem, das da Druck ausübte. Aber, so dürfte sich so mancher überlegt haben, sind denn nicht Automobil-, Chemie- und Pharmabranche gerade in einer schwierigen Phase, die größere Investitionen in neue Anlagen vorerst weniger wahrscheinlich machen?
Solche Überlegungen haben zwar durchaus Hand und Fuß, zwingend ist ein größerer Rückgang der Investitionen aber nicht. Zudem ist die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis günstig, liegt je nach Berechnungsbasis für 2024 zwischen acht und elf, weit niedriger als in früheren Jahren. Was bedeutet:
Die Anleger haben auf diesem Kursniveau eine Menge an Negativem bereits eingepreist, was den Spielraum nach unten einschränken würde, solange Dürrs eigener Optimismus sich nicht im Jahresverlauf als dramatisch falsch erweisen sollte. Aber auch, wenn die Aktie von der Bewertung her ebenso höher notieren könnte wie aus Sicht der Experten:
Aktuell ist der Abwärtstrend eben intakt, die Aktie kam heute an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie erst einmal nicht vorbei. Daher kann man Dürr zwar als auf der Long-Seite spannend im Auge behalten. Aber zugreifen sollte man doch eher erst dann, wenn die Aktie die drei für einen Befreiungsschlag zu bezwingenden Hürden genommen hat: die mittelfristige Abwärtstrendlinie, das Januar-Hoch und die 200-Tage-Linie. Dazu müsste der Kurs über 24,30 Euro schließen … und dazu wäre noch ein gutes Stück nach oben zu gehen.
Quellenangaben: Vorläufiges 2023er-Ergebnis, 27.02.2024:
https://www.durr-group.com/fileadmin/durr-group.com/Media/News/2024/Files/240227-duerr-preliminary-2023-DE.pdf
Analysten-Kursziele:
https://www.durr-group.com/de/investoren/aktie/analysen-analysten
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