Die Dürr AG ist ein Maschinenbauer, dessen Kundschaft vor allem in der Automobilindustrie zu finden ist. Das klingt nicht gerade nach einem Unternehmen, das gut durch das Jahr 2020 gekommen ist. Und in der Tat, rosig wird die 2020er-Bilanz nicht aussehen. Der Umsatz ist in den ersten neun Monaten etwa um 20 Prozent gesunken, der Gewinn vor Steuern und Zinsen fiel dramatisch. Aber liegt die Aktie am Boden? Nein, sie erreichte am Freitag ein Jahreshoch.
Da nicht zu erwarten ist, dass das vierte Quartal so stark wird, dass es das trübe Bild des zu Ende gehenden Jahres auf den Kopf stellt, setzen die Marktteilnehmer offenbar auf die Zukunft. Doch wenn die Analysten Recht behalten, wird Dürr 2021 nicht an den Gewinn des Jahres 2019 heranreichen. Und 2019 war ein Jahr, in dem der Gewinn unter dem des Vorjahres lag. Und 2018 war wiederum schwächer gelaufen als 2017. Das kann doch nicht gutgehen mit dieser Rallye der Aktie?
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Expertenmeinung: Wer derzeit einsteigt, dürfte sich ein langfristiges Chartbild angesehen und festgestellt haben, dass die Aktie Ende 2017 immerhin bei 60 Euro notierte. Bis dahin wäre noch viel Luft. Nur kann niemand abschätzen, wann die Gewinne das damalige Niveau wieder erreichen. 2022? 2023? Oder erst Jahre später? Ein derart ambitionierter Vorgriff auf bessere Zeiten ist eine wacklige Sache, braucht sukzessiv ermutigende Nachrichten, um sich halten zu können. Und ob die kurzfristig kommen, ist fraglich. Was denken die Experten?
Auch da ist man sich keineswegs einig. Die Kursziel-Anpassungen der letzten vier Wochen wiesen Kursziele zwischen 28 und 40 Euro aus, die Einschätzungen lagen gleichmäßig verteilt bei „Halten“ und „Kaufen“. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt momentan bei 29 Euro und wäre klar überboten, doch da sind auch viele ältere Einschätzungen dabei, die, wenn sie aktualisiert werden, den Schnitt wohl höher ziehen werden. Aber das hilft einem Anleger bei der Entscheidung, ob man jetzt kaufen, dranbleiben oder aussteigen sollte, nicht weiter.
Und die Charttechnik? Auf der einen Seite hat Dürr gerade die Unterstützungszone 28,50/28,90 Euro perfekt verteidigt. Diese Zone, zuvor ein Widerstand, wurde Ende November mit Schwung durchbrochen, dann kam ein Pullback an den Ausbruchslevel, der in erneute Käufe mündete, die das vorherige Zwischenhoch zum Wochenschluss überboten – tadellos! Auf der anderen Seite ist das vorherige, im Januar markierte Jahreshoch nur knapp überboten, zugleich notiert der Kurs knapp unter der oberen Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals. Das wiederum deutet die Möglichkeit einer erneuten Rücksetzers an.
Was tun? Da die für den Erhalt des Trends momentan entscheidende Zone 28,50/28,90 Euro relativ weit entfernt liegt und Stoppkurse oberhalb dieses Levels keine charttechnische Relevanz hätten, wäre der Gedanke, die Gelegenheit eines am oberen Ende des Trendkanals angestoßenen Kurses zu nutzen, um bei einem Teil der Position einfach mal den Gewinn zu sichern, naheliegend. Sollte Dürr diesen Aufwärtstrendkanal nach oben durchbrechen, was ja zumindest nicht ausgeschlossen wäre, ließe sich der Stoppkurs für die Restposition dann knapp unter das Januar-Hoch von 32,90 Euro nachziehen.

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