Visa Aktie Prognose Visa: Ein sorgenfreies Leben

News: Aktuelle Analyse der Visa Aktie

von |
In diesem Artikel

Visa
ISIN: US92826C8394
|
Ticker: V --- %

---
USD
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Visa Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Bei Visa läuft es scheinbar immer gut, auch im letzten Quartal wieder. Woran liegt das, wie sieht die Prognose aus, sollte man jetzt einsteigen?

Omnipräsent, Oligopol, inflationsgeschützt

Visa kennt jeder und viele nutzen es. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kreditkarten, in den USA hat man in etwa einen Marktanteil von 50%, weitere 35% entfallen auf Mastercard, den Rest teilen sich American Express und Discover.

Durch das Netzwerk von Visa können Kunden bequem und sicher weltweit Zahlungen durchführen. Das gilt sowohl für die Verbraucherseite als auch für Händler/Unternehmen.
Für diesen Service berechnet Visa eine entsprechende Gebühr.

Ferner bietet Visa eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen an, beispielsweise Kredite und Ratenzahlung.

Selbst wenn man sich zuvor noch nie mit Visa beschäftigt hat, könnte man an dieser Stelle bereits richtigerweise vermuten, dass das ein sehr einträgliches Geschäft ist.
Denn Visa ist der klare Marktführer in einer Branche, die durch ein Oligopol geprägt ist.

Ferner ist das Geschäft nicht kapitalintensiv, gut skalierbar und hochprofitabel. Denn die Kosten für jeden neuen Kunden, egal ob Händler oder Verbraucher, tendieren gegen null.
Das Netzwerk ist ohnehin vorhanden und verarbeitet täglich Millionen von Transaktionen. Kommen einige dazu, verursacht das kaum Kosten, spült aber Geld in die Kasse von Visa.

Viel mehr kann man sich nicht wünschen

In früheren Analysen sind wir auch darauf eingegangen, dass Visa ein inflationsgesichertes Geschäftsmodell hat.
Steigen die Preise für Waren und Dienstleistungen, legen die Transaktionsvolumina entsprechend zu.
Das führt dazu, dass die Margen von Visa tendenziell sogar noch weiter steigen.

Visa bringt also eine ganze Reihe von wünschenswerten Eigenschaften mit und genau aus diesem Grund ist die Aktie auch ein langfristiger Outperformer.

In den zurückliegenden zehn Jahren hat man den Umsatz von 11,78 auf 29,31 Mrd. USD gesteigert.
Das Nettoergebnis legte leicht überproportional von 4,98 auf 14,96 Mrd. USD zu, da die operative Marge von 61,5% auf 64,2% gesteigert werden konnte.

Im selben Zeitraum hat man die Dividende von 0,33 auf 1,50 USD je Aktie erhöht und die Zahl der ausstehenden Papiere von 2,60 auf 2,13 Milliarden Stück massiv reduziert.

Dadurch befeuert legte der Gewinn von 1,90 auf 7,50 USD je Aktie zu.

Wer die Aktie in dieser Zeit gehalten hat, konnte eine annualisierte Rendite von über 18% einfahren.

Da geht noch viel mehr

Visa hat wieder die Erwartungen übertroffen. Eine große Überraschung sollte das aber nicht sein, denn das ist bei Visa fast immer der Fall. In den letzten zehn Quartalen hat man die Prognosen durchweg überboten und in den zehn Quartalen davor, dürfte es mehrheitlich nicht anders ausgesehen haben.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres legte die Zahl der Transaktionen um 10% zu, das Transaktionsvolumen um 7%.
Der Umsatz kletterte um 12% auf 7,94 Mrd. USD, ohne negative Währungseffekte wären es 15%.

Der Konzerngewinn legte um 17% auf 4,6 Mrd. USD zu, das Ergebnis je Aktie um 21%.

Der Gewinn lag mit 2,18 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,00 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,94 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,70 Mrd. USD ebenfalls deutlich.

Ausblick und Bewertung

Nach den Worten des Finanzchefs erwartet man im laufenden Jahr eine Erholung der Transaktionen über Grenzen hinweg. Ferner erwartet man keine größeren Entlassungen und der US-Konsum sei weiterhin robust.

(„CFO: Expects to see cross border recovery throughout this year.“
„The US consumer has been very resilient in past year.“
„US consumers remarkably stable in spending for now.“
„Not expecting to undergo a round of layoffs.“)

Mit Blick auf diese Tatsachen drängt sich die Vermutung auf, dass die bisherigen Schätzungen für 2023 zu niedrig sind, denn bisher war man davon ausgegangen, dass Visa den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr „nur“ um 13% steigern kann.

Der einzige Haken an Visa ist, dass die Aktie notorisch hoch bewertet ist, denn die Qualitäten des Unternehmens springen einem förmlich ins Gesicht.

Aktuell kommt Visa auf eine forward P/E von 27,4. Zumindest gilt das unter der Annahme, dass die Schätzungen nicht erhöht werden müssen und Visa sie nicht trotzdem wieder übertrifft.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.

Größere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen, ohne eine erneute Marktschwäche sind nennenswert sinkende Kurse aber eher unwahrscheinlich.

Chart vom 30.01.2023 – Kurs: 229,23 Kürzel: V - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 30.01.2023 – Kurs: 229,23 Kürzel: V – Wochenkerzen

Visa ist übergeordnet klar bullisch und hat die korrektiven Abwärtstrends überwunden. Mit dem Ausbruch über 217 USD wurde ein Kaufsignal mit einem ersten Kursziel bei 232 USD ausgelöst. Darüber wäre der Weg in Richtung 250 USD frei.

Kommt es zuvor nochmal zu einem Rücksetzer zum Ausbruchsniveau nahe 217 USD, wäre das Chance-Risiko-Profil sowohl für einen Trade als auch ein Investment gut.

Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Probleme mit Ihrem Broker? Ich bin bei LYNX.

Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Tobias Krieg
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Visa Aktie

Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Gestern nach Börsenschluss kam es an der Wall Street zu einer regelrechten Flut gemeldeter Quartalsergebnisse. Neben Alphabet und Microsoft lieferte auch der Kreditkartenanbieter Visa seine Zahlen und konnte positiv überraschen.

Die Visa-Aktie legte im nachbörslichen Handel zu und bestätigt somit das jüngste technische Kaufsignal. Schauen wir uns die neuesten Daten mal im Detail an. Der Umsatz lag bei 7.8 Milliarden USD und somit deutlich über den geschätzten 7.5 Milliarden USD. Beim Gewinn gingen Analysten von 1.86 USD je Aktie aus. Die Flüsterschätzungen lagen bei 1.91 USD je Aktie. Tatsächlich lieferte Visa aber 1.93 USD je Aktie und konnte somit beide Erwartungen deutlich schlagen. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr lag bei 18.7% und stellte Anleger sichtlich zufrieden.  

Expertenmeinung: Somit sehen Visa-Aktionäre derzeit gleich zwei positive Impulse. Zum einen konnte der bislang technisch hartnäckige Abwärtstrend durch das neu gebildete höhere Hoch gebrochen werden. Dieser geht somit in eine neutrale Kaufphase über. Zum anderen wird der jüngste Anstieg durch gute Fundamentaldaten gestützt – eine überaus wichtige Voraussetzung für mehr. Aus meiner Sicht sehen wir hier gerade eine hohe Wahrscheinlichkeit auf eine nachhaltige Trendwende. Wichtig ist, dass der heute zu erwartende Anstieg nicht sofort wieder negiert wird. Die nächste wichtige kurzfristige Unterstützung bildete das letzte kleine Korrekturtief bei rund 185 USD. Hier sollte es besser nicht drunter gehen.

Aussicht: NEUTRAL

Chart vom 25.10.2022 Kurs: 194.38 Kürzel: V | Online Broker LYNX
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Die Berichtssaison bringt wie immer Überraschungen mit sich, dieses Mal sind sie allerdings anders geartet als sonst.

Dass einige Unternehmen die Erwartungen übertreffen und andere sie verfehlen, ist normal. Die Kursreaktionen sind derzeit aber wahrlich eigenwillig.

Bisher gab es eine Tendenz, dass selbst ordentliche Zahlen abverkauft wurden und verfehlte Prognosen massiv bestraft wurden.

Am Dienstag meldeten Alphabet und Microsoft allerdings enttäuschende Zahlen und dennoch sprangen beide Aktien in die Höhe.
Der weiterhin optimistische Ausblick scheint den Anlegern in diesen Fällen auszureichen.

Diese Haltung kann man durchaus vertreten, die Kursreaktion ist dennoch eher untypisch.

Chipotle ist nicht zu stoppen

Mit am überzeugendsten hat sich Chipotle präsentiert. Das Unternehmen scheint man nicht aufhalten zu können.
Das hat beispielsweise auch die Pandemie gezeigt.

Dank Abholung, Drive-Thru und Verkäufen über das Internet konnte der Umsatz selbst 2020 gesteigert werden, wenngleich die Profitabilität auch leicht rückläufig war.

Nach der Krise zeigte sich dann, wie stark sich die Transformation niedergeschlagen hat, wie treu die Kunden der Fastfood-Kette wirklich sind.

Der Umsatz legte im letzten Geschäftsjahr von 5,98 auf 7,55 Mrd. USD zu und das Ergebnis schoss um 137% auf 25,42 USD je Aktie.

Das war nicht nur ein neues Rekordergebnis, der Gewinn lag auch mehr als 80% über dem Niveau von 2019.
Das ist ein echtes Statement.

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt.

Der Gewinn lag in Q2 mit 9,30 je Aktie weit über den Erwartungen von 9,00 USD. Der Umsatz verfehlte mit 2,21 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,24 Mrd. USD jedoch leicht.

Der Umsatz je Filiale ist auf Jahressicht um 10,1% gestiegen, darüber hinaus wurden 42 neue Niederlassungen eröffnet.
Die Margen sind sogar leicht gestiegen.

Chipotle gelingt es also, die gestiegenen Preise vollständig an die Kunden weiterzugeben.

Daher hatte ich mich in der Vergangenheit auch schon öfter positiv zum Unternehmen geäußert, beispielsweise auch mitten im Crash von 2020 (Link, nur noch Einleitung online)

Visa: Auch nicht zu stoppen

Wie oft ich mich über die Jahre hinweg positiv zu Visa geäußert habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.

Viel wichtiger sind die aktuellen Geschäftszahlen und die schwierigen Rahmenbedingungen.

Der Gewinn lag in Q3 mit 1,98 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,75 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,28 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,06 Mrd. USD ebenfalls.

Wie schafft es Visa immer, zu brillieren? Wer meine älteren Analysen zu Visa gelesen hat, wird sich erinnern, dass ich die Aktie als Krisengewinner der Pandemie sehe.
Daher war die Aktie auch im März 2020 auf der Kaufliste für den Crash.

Das Thema Kartenzahlung hat durch die Pandemie Aufwind erhalten und Menschen sind Gewohnheitstiere. Viele Menschen, die zuvor nie mit Karte gezahlt haben, tun es heute noch regelmäßig.

Doch das ist nur ein Punkt, der dem Unternehmen aktuell hilft. Visa ist bestens für ein inflationäres Umfeld aufgestellt.
Das Geschäftsmodell hat einen regelrechten Inflationsschutz.

Inflation ist kein Problem

Wenn die Preise steigen, steigt das Transaktionsvolumen von Visa und wahrscheinlich legt sogar noch die Profitabilität zu.
Das größere Transaktionsvolumen überwiegt die Kostensteigerungen bei den Mitarbeitern und Co.

Visa liefert uns auch noch einen wichtigen Hinweis zum Zustand der US-Wirtschaft. Nach den Worten des CFO lassen sich keine nachlassenden Konsumausgaben erkennen (CFO: „Seeing no evidence of a pullback in consumer spending“).  

Der IWF hat gestern quasi durch die Bank die Erwartungen für das weltweite Wirtschaftswachstum und alle größeren Wirtschaftsnationen gesenkt, aber in Summe wird noch immer Wachstum erwartet.

Der starke Konsum in den USA, gepaart mit dem robusten Arbeitsmarkt, sprechen für eine milde Rezession.
Damit ist eine schwere Rezession aber noch lange nicht vom Tisch.

IWF mit der Sense

Da wir den IWF nun angesprochen haben, will ich Ihnen die Daten nicht vorenthalten:

IWF 2022 Outlook:
– Cuts Global GDP forecast from 3.6% to 3.2%
– Cuts Advance Economies GDP growth forecast from 5.7% to 2.5%
– Cuts US GDP growth forecast from 3.7% to 2.3%
– Cuts EU GDP growth forecast from 2.8% to 2.6%
– Cuts Germany GDP growth forecast from 2.1% to 1.2%
– Cuts France GDP growth from 2.9% to 2.3%
– Cuts UK GDP growth from 3.7% to 3.2%
– Cuts Japan 2022 GDP growth forecast from 2.4% to 1.7%
– Cuts China GDP growth forecast from 4.4% to 3.3%

Und 2023 keine Besserung:
– Cuts Global GDP growth forecast from 3.6% to 2.9%
– Cuts Advance Economies GDP growth forecast from 2.4% to 1.4%
– Cuts US GDP growth forecast from 2.3% to 1.0%
– Cuts EU GDP growth forecast from 2.3% to 1.2%
– Cuts Germany GDP growth forecast from 2.7% to 0.8%
– Cuts France GDP growth from 1.4% to 0.7%
– Cuts UK GDP growth from 1.2% to 0.5%
– Cuts Japan GDP forecast from 2.3% to 1.7%
– Cuts China GDP growth forecast from 5.1% to 4.6%

Visa: Ausblick und Bewertung

Zurück zu Visa. Bisher wurde ein Gewinnsprung um 21% auf 7,18 USD je Aktie erwartet.
Nachdem man die Erwartungen im dritten Quartal abermals übertroffen hat, dürfte es jetzt zu Revisionen zur Oberseite kommen.

Unterstellt man also einen Gewinn von 7,50 USD je Aktie, kommt Visa bei dem aktuellen Kurs von 212 USD auf eine forward P/E von 28,3.

Damit geht man sicherlich nicht als klassisches Schnäppchen durch, für Visa ist das allerdings keine ungewöhnlich hohe Bewertung.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.

Größere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen. Womöglich macht es eine allgemeine Marktschwäche möglich.

Chart vom 27.07.2022 - Kurs: 212 Kürzel: V - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 27.07.2022 – Kurs: 212 Kürzel: V – Wochenkerzen

Jede Berichtssaison hat ihre Eigenarten. Wer schon einige Jahr an der Börse ist, wird ein Liedchen davon singen können. Wie sieht es dieses Mal aus? Visa legt nachbörslich zu.

Es gibt Phasen, in denen jede halbwegs gute Quartalsmeldung mit einem Kurssprung honoriert wird.
Das war beispielsweise Ende in der ersten Jahreshälfte 2021 der Fall. Besonders auffällig war damals, dass sich niemand für Profitabilität interessiert hat. Wachstum wurde extrem honoriert, egal zu welchem Preis und vollkommen unabhängig davon, ob Geld verdient wurde.

In den letzten Monaten war plötzlich das Gegenteil der Fall. Wachstum wurde überhaupt nicht mehr honoriert, selbst wenn die Unternehmen hochprofitabel waren.
Alles, was den Stempel Krisengewinner oder Wachstumswert hatte, wurde abverkauft.
Selbst gute Quartalszahlen konnte die Kurse nicht beflügeln. Wer schlechte Quartalszahlen vorlegte, wurde massiv abgestraft.

Doch genauso, wie die damalige Outperformance der „Wachstumsaktien“ nicht ewig anhalten konnte, kann auch ihre derzeitige Underperformance nicht ewig anhalten.

Es hat sich etwas geändert

Und tatsächlich unterscheiden sich die Kursreaktionen in der laufenden Berichtssaison von den letzten beiden.

Am Dienstag haben nachbörslich gleich drei Schwergewichte Quartalszahlen vorgelegt.
Microsoft legte daraufhin um über 5% zu, der Kurs von Alphabet sank um 3% und Visa legte ebenfalls um 5% zu.

Daraus kann man gewisse Rückschlüsse ziehen.
Es wird nicht mehr blind alles gekauft.
Es wird aber auch nicht unterschiedslos alles abverkauft, nur weil sich die Aktie im falschen Sektor befinden.

Bisher ist es auch noch nicht zu größeren Kurssprüngen oder Verwerfungen gekommen.
Das gilt auch für Unternehmen aus der zweiten Reihe wie Texas Instruments, Coca-Cola oder Pepsi.
Bei Tesla erfolgte eine größere Kursbewegung erst fünf Tage nach den Zahlen.

Wenn nicht mehr blind ge- oder verkauft wird, ist das ein gutes Zeichen. Das bedeutet nicht, dass die Kurse nicht noch weiter sinken könnten, aber zumindest kehrt wieder ein Mindestmaß an Rationalität ein.

Das gilt auch für die Bewertungen. Inzwischen gibt es am Markt wieder eine breite Fächerung von unter- und überbewerteten Aktien.

Das kann keiner vorhersehen

Im Gegensatz zu der Situation vor wenigen Monaten, als die allermeisten Aktien überbewertet waren.

Wie es mit dem Markt in Summe weitergeht, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Dem Krieg in der Ukraine und der Frage, ob es zu einer Rezession kommt.

Der erste Punkt ist kaum prognostizierbar, da das maßgeblich von politischen Entscheidungen abhängt. Und wer kann schon vorhersagen, was Putin, Biden oder Scholz tun werden?

Bei der Frage, ob es einer Rezession gibt, ist die Antwort nicht minder schwierig. Viele Anleger sind zwar vollkommen überzeugt, dass es eine Rezession geben wird, mit solchen Vorhersagen sollte man aber vorsichtig sein.

Es gibt handfeste Argumente, die dafür sprechen. Steigende Leitzinsen, hohe Inflation und eine miserable Stimmung unter den Verbrauchern sind nur die offensichtlichsten.

Doch so überzeugt, wie man auch ist. An der Börse muss man der Möglichkeit, dass man falsch liegt, immer Raum geben.
Das gilt bei allen Themen.

In meinem persönlichen Fall bedeutet das, dass meine Cashquote nahezu am Maximum ist. Das bedeutet aber auch, dass ich nach wie vor erheblich investiert bin.

Ausblick und Bewertung von Visa

Anstoß zu dieser Analyse haben die bereits angesprochenen Schwergewichte geliefert.
Schauen wir uns abschließend Visa an.

Chart vom 26.04.2022 Kurs: 212 Kürzel: V - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 26.04.2022 Kurs: 212 Kürzel: V – Wochenkerzen

Im Endeffekt könnte man die Zahlen unter dem Spruch „im Westen nichts neues“ abhaken.

Der Gewinn lag mit 1,79 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,65 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,19 Mrd. die Analystenschätzungen von 6,84 Mrd. USD ebenfalls.

Die Zahl der Transaktionen ist um 19% gestiegen und das Zahlungsvolumen um 17%. Wachstumstreiber ist und bleibt das internationale Transaktionsgeschäft, hier konnte der Umsatz um 48% auf 2,21 Mrd. USD gesteigert werden.

Der Konzernumsatz ist auf Jahressicht um 25% gestiegen, der Gewinn um 30%.

Kein Wunder also, dass die Aktie positiv auf diese Meldung reagiert.

Bei einem Kurs von 212 USD kommt Visa auf ein forward P/E von 29,9. Das ist mit Blick auf die Marktmacht, Profitabilität und Perspektive von Visa vertretbar.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.

Im laufenden und den kommenden Geschäftsjahren werden Gewinnsteigerungen von 18-20% p.a. erwartet.

Daher bleibe ich bei meiner seit Jahren anhaltend positiven Grundhaltung zum Unternehmen. Daher ist die Aktie auch seit Tag 1 (Januar 2018) im Musterdepot 2 auf Guidants.

Visa hat inzwischen mehrfach in der Unterstützungszone zwischen 185 und 195 USD gedreht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir vorerst keine tieferen Kurse mehr sehen werden, ist dementsprechend hoch.

Chart vom 29.03.2022 Kurs: 220,77 Kürzel: V - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 29.03.2022 Kurs: 220,77 Kürzel: V – Wochenkerzen

Mit dem gestrigen Anstieg über 220 wurde jetzt das nächste Kaufsignal ausgelöst. Kommt es jetzt zu Anschlusskäufe, könnten als Nächstes die Marken bei 225 und 235 USD angesteuert werden.
Über 235 USD rückt das bisherige Allzeithoch bei 250 USD in den Fokus.

Fällt Visa hingegen unter 220 USD zurück, ist das Trading-Setup vorerst dahin. In diesem Szenario sollte man womöglich darauf hoffen, dass man bei 207 oder 200 einen Neueinstieg wagen kann.

Soweit zum vorliegenden Trading-Setup. Dass ich grundsätzlich viel von Visa halte, dürfte bekannt sein.
Hier finden Sie eine ausführliche Analyse: Visa: Was haben Sie denn erwartet?