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Diesmal blieben die Bullen dran. Statt Abverkauf als Folge eines Ausbruchsversuchs nach oben – wie in den letzten drei Fällen – wurde das letzte Verlaufshoch diesmal zügig überboten. Seither steigt der Goldpreis. Aber das muss nicht so bleiben: Das Rückschlagrisiko steigt!
Bei meiner letzten Gold-Analyse Ende März hatte ich schon darauf hingewiesen, dass die Käuferseite diesmal auffällig robust und entschlossen daherkommt, so dass man nicht darauf setzen sollte, dass einem zunächst abverkauften, neuen Hoch, wie am 21. März gesehen, eine größere Abwärtsbewegung folgen werde, wie das zuletzt im Dezember passiert war. Und in der Tat gelang es, die nächstliegende Unterstützung, das Dezember-Verlaufshoch bei 2.150 US-Dollar, zu halten und mit der 20-Tage-Linie als Leitstrahl ein neues Hoch nach dem anderen aufs Parkett zu legen. Das wirkt, als sei nach oben jetzt nichts unmöglich. Ist das so?
Unmöglich ist an der Börse zwar in der Tat nichts. Aber wenn man, wie man es bei Entscheidungen in einem vom Unvorhersehbaren dominierten Umfeld tun muss, mit Wahrscheinlichkeiten arbeitet, würde man das Risiko eines Rückschlags, der ggf. auch heftig ausfallen könnte, nicht unterschätzen. Denn überlegt man sich einmal, welche Argumente nach diesem Sturmlauf dafür sprechen, ausgerechnet im Bereich neuer Allzeithochs noch zu kaufen bzw. dagegen sprechen, auch mal Gewinne mitzunehmen, zurrt man automatisch den Sicherheitsgurt fest.
Expertenmeinung: Richtig ist, dass die Gesamtsituation weit weniger positiv ist, als man sie am Aktienmarkt einpreist. Das würde einen Run besonnener Investoren in einen „sicheren Hafen“, wie man ihn im Gold gerne sieht, unterstützen.
Doch wenn wir uns das Chartbild seit Herbst 2022 ansehen, fällt auf, dass das übergeordnete Bild dem der großen Aktienindizes ziemlich ähnelt. Die Startpunkte der beiden großen Aufwärtsimpulse im Herbst 2022 und Herbst 2023 decken sich zwar nicht genau mit denen der jeweiligen Hausse-Schübe am Aktienmarkt. Aber die entsprechenden Trendkanäle finden wir auch hier. Das deutet eines an:
Der Anteil an chart- und markttechnisch agierenden Tradern ist beim Gold zumindest im Bereich der aktiven Akteure deutlich größer als der von auf Basis der Fundamentaldaten handelnden Investoren. Entsprechend wahrscheinlich ist es, dass der Goldpreis vor allem auf charttechnische Aspekte reagiert und ggf. sogar eher mit als gegen die Trends am Aktienmarkt läuft. Das wiederum hieße:
Gold ist chart- und markttechnisch heiß gelaufen und muss nicht, könnte aber jederzeit einen auch scharfen Korrekturimpuls sehen. Denn zum einen sehen wir gerade ein Überschießen über gleich beide aktuell relevanten Trendkanäle, zum anderen ist der RSI als Repräsentant der Oszillatoren unter den markttechnischen Indikatoren gerade ungewöhnlich stark überkauft.
Daher wäre hier nicht Euphorie und der sture Blick nach oben, sondern Vorsicht angebracht. Sobald Gold mit Schlusskursen unter 2.290 US-Dollar wieder in beide aktuell überbotene Trendkanäle zurückrutscht, wird es bereits eng. Und sollte dann auch noch die aktuell als Leitstrahl fungierende 20-Tage-Linie fallen, derzeit bei 2.240 US-Dollar zu finden, wäre zu überlegen, sich zumindest von einem Teil bestehender Long-Positionen zu verabschieden.
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