American Express Aktie Prognose 75% von Warren Buffetts Portfolio stecken in diesen 5 Aktien

News: Aktuelle Analyse der American Express Aktie

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American Express
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Warren Buffett hat nicht nur ein gigantisches Portfolio, sondern auch ein sehr konzentriertes und das war im Endeffekt schon immer so.

Über weite Strecken der 1990er Jahre steckte beispielsweise ein Drittel des Kapitals in Coca-Cola. Durch größere Käufe sank die Gewichtung mit der Zeit, lag aber auch kurz nach der Finanzkrise noch bei etwa 15 %.
Zu diesem Zeitpunkt stieg man bei Wells Fargo ein. Am Höhepunkt entfiel rund ein Viertel des Portfolios auf die US-Großbank.

Ab 2016 investierte man dann verstärkt in Apple. Rückblickend war das ein außerordentlich guter Zeitpunkt, denn seitdem hat sich der Kurs vervielfacht.
Dank dieser Kursgewinne ist die Aktie heute mit etwa 39 % gewichtet.

Auf dem zweiten Platz folgt mit 11,2 % Bank of America. Die Silbermedaille geht mit 9,8 % an Chevron, gefolgt Coca-Cola mit 8,5 % und American Express mit 7,5 %.

Das letztgenannte Unternehmen hat am Donnerstag Quartalszahlen vorgelegt und das ist nicht der einzige Grund, warum man sich die Aktie anschauen sollte.

Premium-Segment

American Express hat sich als Premium-Anbieter im Bereich der Kreditkarten positioniert.
Die verschiedenen Karten kosten vergleichsweise viel, kommen aber je nach Typ mitunter erheblichen Vorteilen, die sonst keiner der Konkurrenten anbieten kann.

Das wird vor allem am oberen Ende der Skala klar. Die Platin Amex kostet schwindelerregende 600 Euro pro Jahr. (Edit: Der Preis wurde kürzlich auf 720 Euro pro Jahr erhöht)

Im Gegenzug erhält man aber auch ein umfassendes Versicherungspaket, jährliches Reiseguthaben, kostenlosen Zugang zu weltweit 1.200 Flughafen-Lounges sowie eine bevorzugte Behandlung bei etlichen Airline-, Hotel-, Reise- und Mietwagen-Partnern sowie Restaurants. Das umfasst unter anderem auch kostenlose Zimmer-Upgrades in Hotels.

Das soll keine Werbung sein, sondern aufzeigen, dass Amex andere Kunden anspricht als bei Visa oder Mastercard.
Ferner ist das Geschäftsmodell auch ein anderes. American Express ist ein geschlossenes System und übernimmt die gesamte Zahlungsabwicklung sowie Ausgabe von Kreditkarten selbst, während bei Visa und Mastercard eine Vielzahl von anderen Unternehmen involviert sind.

Da geht noch was

Das macht die Expansion schwieriger, da man nicht auf die Services von Banken, Kreditkarten-Issuern usw. zugreifen kann, im Gegenzug hat man aber alles selbst in der Hand.
Das dürfte auch der Hauptgrund sein, warum American Express in vielen Ländern nicht genutzt werden kann.
Was sich zunächst wie ein Problem anhört, bietet gleichzeitig auch Möglichkeit zur geographischen Expansion. Hier ist American Express längst nicht am Ende angekommen.

Durch den Fokus auf ein Premium-Angebot hat man auch die entsprechenden Kunden gewonnen.
In den USA sind beispielsweise nur 7,5 % aller Kreditkarten von American Express, auf sie entfallen aber in etwa 20 % aller mit Kreditkarten getätigten Umsätze.

In Anbetracht dieser Tatsache ist es fast erstaunlich, dass die Margen nicht höher sind als die von Visa oder Mastercard.

Ausblick und Bewertung

American Express kann auf einen stattlichen Trackrecord zurückblicken. In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 32,97 auf 52,86 Mrd. USD gesteigert werden.
Der Gewinn kletterte von 5,36 auf 7,51 Mrd. USD.

Die Zahl der ausstehenden Aktien wurde von 1,08 Milliarden auf 789 Millionen Stück reduziert.
Das Ergebnis stieg im Gegenzug von 4,91 auf 9,85 USD je Aktie. Die Dividende wurde von 0,87 auf 1,98 USD je Aktie erhöht.

Der Vollständigkeit halber sollte man allerdings erwähnen, dass der gemeldete Gewinn eher ein Understatement ist und die jeweiligen Referenzpunkte American Express vergleichsweise schlecht dastehen lassen.

Darüber hinaus hat man in dieser Zeit ein massives Deleveraging vollzogen. Die langfristigen Verpflichtungen wurden um etwa 12,3 Mrd. USD gesenkt und Cash-Reserven um 14,5 Mrd. USD erhöht.
Die Nettoverschuldung ist dadurch von 35,9 auf 9,0 Mrd. USD gesunken.

Das bedeutet, dass man zukünftig noch deutlich mehr Geld in die Dividende und Buybacks stecken kann.

Was aber ohnehin viel wichtiger ist, ist die aktuelle und zukünftige geschäftliche Entwicklung.
Am Donnerstag hat man einen ersten Eindruck davon erhalten.

Plötzlich bricht der Gewinn ein

Der Umsatz im Amex-Netzwerk kletterte im ersten Quartal um 14 % auf 398,9 Mrd. USD.
Der Umsatz von American Express stieg um 22 % auf 14,28 Mrd. USD.

Der Gewinn war von 2,10 auf 1,82 Mrd. USD rückläufig, was allerdings auf vorsorgliche Rückstellungen von 1,06 Mrd. USD zurückzuführen war.
Der operative Gewinn konnte demnach erheblich gesteigert werden und es wird sich erst noch zeigen müssen, ob die Rückstellungen überhaupt notwendig sein werden.

American Express agiert hier generell sehr vorsichtig und bildet eher mehr als zu wenig Reserven. So kommt es in manchen Quartalen dazu, dass hunderte an Millionen von zuvor gebildeten Rückstellungen doch nicht benötigt werden.

Am Ende des Tages gehören Kreditausfälle aber zum Geschäft, es ist wie Ebbe und Flut.

Unter dem Strich wird erwartet, dass American Express den Gewinn im laufenden und den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 13-16 % steigern kann.
Im Verhältnis dazu ist eine forward P/E von 14,6 wenig.

American Express Aktie: Chart vom 21.04.2023, Kurs: 163,10 - Kürzel: AXP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
American Express Aktie: Chart vom 21.04.2023, Kurs: 163,10 – Kürzel: AXP | Quelle: TWS

American Express ist übergeordnet bullisch und zum Aufwärtstrend zurückgekehrt. Solange der Aufwärtstrend nicht nachhaltig unterschritten wird, könnte er die Ausgangsbasis für die nächste Aufwärtsbewegung sein.

Über 166 USD käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurzsielen bei 170 sowie 190 USD.

Fällt American Express hingegen unter 154 USD, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. Für antizyklische Investoren würde es aber umso interessanter, denn möglicherweise wird dann die Unterstützung bei 144 oder sogar der Bereich zwischen 130 und 137 USD angesteuert.

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Vorherige Analysen der American Express Aktie

Wenn man an Kreditkarten denkt, kommen einem zuerst Visa und Mastercard in den Sinn.
Das ist verständlich, schließlich sind das die beiden dominierenden Akteure in dieser Branche. Je nachdem, woran man es bemisst, haben Visa und Mastercard in den USA gemeinsam einen Marktanteil von 75 – 85% und bedienen somit den Massenmarkt.

American Express hat sich hingegen auf eine sehr interessante Nische konzentriert, nämlich wohlhabende Kunden sowie Unternehmer.
Die AmEx Gold- oder Platinkarte ist auf die entsprechenden Bedürfnisse zugeschnitten und das kommt offensichtlich gut an.

Asymmetrisch

Auch wenn es fast wie Werbung klingt, aber wenn man sich die vielen Vorteile der Platinkarte ansieht, kann man verstehen, dass dies Anklang findet.
Ein umfassendes Versicherungspaket, jährliches Reiseguthaben, kostenloser Zugang zu weltweit 1.200 Flughafen-Lounges sowie eine bevorzugte Behandlung bei etlichen Airline-, Hotel-, Reise- und Mietwagen-Partnern sowie Restaurants.
Das umfasst unter anderem auch kostenlose Zimmer-Upgrades in Hotels, teilweise sogar um zwei Zimmer-Kategorien.

Im Gegenzug kostet die Platin AmEx aber auch 600 Euro pro Jahr. Die Sache lohnt sich also vor allem, wenn man als Selbstständiger/Unternehmer größere Umsätze damit tätigt und/oder sehr viel reist.

Das führt dazu, dass zwar „nur“ 7,5% aller US-Kreditkarten von American Express stammen, auf sie entfallen aber in etwa 20% aller mit Kreditkarten getätigten Umsätze.
Für American Express ist das eine erfreuliche Kombination.

Viele kleine Rädchen

Unter dem Strich konnte AmEx den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 32,97 auf 52,86 Mrd. USD steigern.
Das Nettoergebnis kletterte von 5,36 auf 7,51 Mrd. USD.

Da das Geschäftsmodell nicht kapitalintensiv ist, wurde die Dividende in diesem Zeitraum von 0,87 auf 2,01 USD je Aktie erhöht und die Zahl der ausstehenden Aktien von 1,08 Milliarden auf 746 Millionen Stück reduziert.

Durch all diese Faktoren befeuert, konnte das Ergebnis von 4,91 auf 9,85 USD je Aktie gesteigert werden.

Ausblick und Bewertung

Der Vollständigkeit halber sollte man aber noch erwähnen, dass der Gewinn im letzten Geschäftsjahr leicht rückläufig war.
Das ist allerdings leicht zu erklären.

Nachdem 2020 vergleichsweise schwach war, kam es 2021 zu Nachholeffekten, wodurch das Ergebnis um 166% auf 10,02 USD je Aktie in die Höhe schnellte.
Des Weiteren wurde das Ergebnis 2021 durch einen positiven Sondereffekt von 767 Mio. USD zur Oberseite und 2022 durch einen negativen Sondereffekt von 302 Mio. USD zur Unterseite verzerrt.

Viel wichtiger ist die Frage nach dem zugrundeliegenden Wachstumstrend sowie der Ausblick. Hier kann American Express wirklich überzeugen.

Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr legte das Transaktionsvolumen um 21% auf 1552,8 Milliarden USD zu, der Umsatz von American Express stieg sogar um 25% auf 52,86 Mrd. USD.

Für 2023 stellt man ein Umsatzwachstum von 15-17% sowie einen Gewinnsprung auf 11,00 – 11,40 USD je Aktie in Aussicht. Bisher lag die Konsensschätzung bei einem Ergebnis von 10,62 USD je Aktie.

American Express kommt demnach auf eine forward P/E von 15,4. Das ist weder absolut noch relativ betrachtet sonderlich viel.
AmEx ist trotz der wünschenswerten Eigenschaften des Geschäftsmodells niedriger bewertet als der S&P500 und dürfte obendrein ein deutlich höheres Wachstum verzeichnen.

Im laufenden und kommenden Geschäftsjahr werden jeweils Gewinnsteigerungen von 13-14% erwartet.
Größere Rücksetzer dürften sich daher als Gelegenheiten herausstellen.

Chart vom 31.01.2023 – Kurs: 172,55 Kürzel: AXP - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 31.01.2023 – Kurs: 172,55 Kürzel: AXP – Wochenkerzen

Mit etwas Glück scheitert die Aktie jetzt am Widerstandsband bei 173-175 USD. Kommt es dann zu einer nennenswerten Korrektur, könnten antizyklische Investoren einen Einstieg erwägen.

Je nachdem, wo sich größeres Kaufinteresse ergibt, würden sich beispielsweise 160 sowie 150 USD anbieten.
Noch besser wäre das Chance-Risiko-Verhältnis natürlich an der Unterstützung nahe dem Vorjahrestief bei 136 USD. Aktuell gibt es allerdings wenig Gründe für deutlich sinkende Kurse.

Gelingt hingegen ein Ausbruch über 175 USD, könnte die Rallye unmittelbar fortgesetzt werden. Mögliche Kursziele auf der Oberseite liegen bei 187 sowie 195 USD.

Dass die American Express-Aktie direkt nach den am vergangenen Dienstag vorgelegten US-Inflationsdaten des Novembers ihr Rallye-Hoch erreichte und seither jeden Tag deutlich an Boden verlor, ist bezeichnend. Die Bullen hatten sich verschätzt, jetzt sind die Bären am Zug.

Ein nahes Leitzinshoch, Zinssenkungen in Reichweite, die Inflation im Griff und ein Wachstum, das schnell wieder Fahrt aufnimmt: Das wären die idealen Bedingungen für den Kreditkartenbetreiber American Express und würde für 2023 und die Folgejahre zügig anspringende Gewinne bedeuten. Dieses Szenario hatten die Trader vor Augen, als man die Aktie am 13. Oktober vor neuen Tiefs rettete und zu kaufen begann. Dieses Szenario sah man bestätigt, als am vergangenen Dienstag zum zweiten Mal in Folge unter den Prognosen gestiegene US-Verbraucherpreise auf den Tisch kamen.

Aber die Notenbanken, zuerst die der USA, dann die der Eurozone, sehen das eben anders. Hier war in den jüngsten Statements nichts von „easy living“ zu entdecken. Konsequenz, Vorsicht, Skepsis in Bezug auf die Inflation dominierten die Aussagen der Währungshüter. Und damit platzten auch die anderen Träume des bullischen Lagers in Sachen Leitzinshoch, Zinssenkungen und umgehendem Wachstumsimpuls. Das entzog nicht nur der Rallye der American Express-Aktie den Boden. Es machte auch den Anstieg vom im Oktober markierten Jahres-Verlaufstief zu einer geplatzten Hoffnungsblase.

Expertenmeinung: Denn je höher die Leitzinsen steigen, je länger sie oben bleiben, desto schwieriger wird das Geschäft vor allem mit diesen kurzfristigen Verbraucherkrediten via Kreditkarte. Nicht nur, dass mehr Verbraucher sich genau überlegen, ob sie sich dies oder jenes wirklich leisten wollen bzw. können. Es steigt auch das Risiko, dass die Kreditkartenschulden uneinbringlich werden, sprich ausfallen und das erheblich auf die Gewinne von „AmEx“ drückt. Die Skeptiker sehen sich dahingehend jetzt bestätigt. Und damit stellt sich zu Recht die Frage, was verhindern sollte, dass die Aktie ihr Jahres-Verlaufstief ansteuert und, je nachdem, wie sich die Gesamtsituation in den kommenden Monaten entwickelt, mittelfristig sogar unterschreitet.

Denn was die Bewertung angeht, ist die AmEx-Aktie nur dann korrekt bewertet, wenn man unterstellt, dass der Gewinn pro Aktie 2023 leicht zulegt. Käme es anders herum, wäre auch ein Kursniveau unterhalb der Tiefs vom Juli und Oktober bei 130,65/134,12 US-Dollar adäquat, was das Kurs/Gewinn-Verhältnis angeht. Wie sich die Lage für den Konsum- und Kreditbereich in drei oder sechs Monaten darstellt, lässt sich nicht klar absehen, aber bis dahin werden sich viele einfach an den charttechnischen Vorgaben orientieren. Und die sprechend derzeit klar für die Short-Seller:

Mit dem Abverkauf der vergangenen Tage ist die Aktie fast schon spektakulär an der zuvor tagelang von unten her belagerten 200-Tage-Linie gescheitert. Sie brach in der Folge die Aufwärtsbewegung führenden Linien in Form der 20-Tage-Linie sowie der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und hätte damit zwar zahlreiche, markante Widerstände über, aber nur diese Zone 130,65/134,12 US-Dollar unter sich. Ein ideales „Fressen“ für die Bären … und dass diese Supportzone bricht, sollte man zumindest nicht völlig ausschließen.

American Express-Aktie: Chart vom 16.12.2022, Kurs 146,26 US-Dollar, Kürzel AXP | Online Broker LYNX