XAUUSD Prognose Gold: 2.500 sehen … und drehen?

News: Aktuelle Gold Analyse des London Gold Spot

von |
In diesem Artikel

London Gold Spot
ISIN: XC0009655157
|
Ticker: XAUUSD
|
Währung: USD

Ein neues Rekordhoch zum Wochenschluss. Und das führt auch noch über die runde Marke von 2.500 US-Dollar, von der mancher wohl nicht gedacht hätte, sie so bald oder überhaupt zu sehen: Was kann da schon schiefgehen? Eine Korrektur könnte trotzdem kommen, falls …

… genug Akteure bemerken, was das langfristige Chartbild auf Monatsbasis suggeriert. Nämlich, dass genau hier erst einmal Endstation sein könnte. Sie sehen das im Chart: Der Goldpreis hat mit diesem neuen Hoch die obere Begrenzung eines sehr breiten Aufwärtstrendkanals erreicht, der im Jahr 2018 etabliert wurde.

Goldpreis: Chart vom 16.08.2024, Kurs 2.508,80 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Online Broker LYNX
Bayer Aktie: Chart vom 16.08.2024, Kurs 29,00 Euro, Kürzel: BAYN | Quelle: TWS

Zugleich wäre das Edelmetall sogar auf dieser langfristigen Monatsebene bereits markttechnisch hinreichend überkauft, um aus Sicht der Indikatoren eine Korrektur zu unterstützen, die dann im Bereich der Jahreshochs 2020, 2022 und 2023 im Bereich 2.070 zu 2.096 US-Dollar eine potenzielle Zielzone hätte.

Aber wie gesagt: Dieses langfristige Chartbild müsste zunächst auch von genug großen Adressen gesehen und als relevant angesehen werden. Und dann müssten diese rein chart- und markttechnischen Erwägungen die kurzfristige Motivation, mit der die Trader gerade bei Gold Long gehen, überwiegen. Da sind doch relativ viele „müsste“ im Spiel. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Es wäre sicherlich sinnvoll, diese potenzielle Barriere, die jetzt erreicht wurde, im Hinterkopf zu behalten. Und das, da wir hier von der Monatsebene reden, zumindest bis zum Ende des Augusts, denn so lange könnte Gold hier eben noch klar nach unten drehen und damit ein bärisches Signal abliefern. Aber sollte das nicht passieren, der Goldpreis Ende August höher notieren als jetzt und diesen Trendkanal damit überbieten, wäre die Chance, dass die Hausse zumindest vorerst weitergeht, recht gut.

Immerhin sieht man sich momentan mit der Gefahr konfrontiert, dass auch noch die USA zu einer Wachstums-Leiche werden, wie es die Eurozone und China bereits sind. Die Geopolitik bietet immer mehr Zündstoff. Und dass man am Aktienmarkt in den vergangenen zwei Wochen so tat, als hinge der Himmel voller Geigen und alle vorherigen Bedenken seien überzogen, dürfte erfahrene Investoren, die Gold als potenziell sicheren Hafen werten, darin noch bestärken.

Argumente über die reine Chart- und Markttechnik hinaus gäbe es also allemal, damit Gold diesen Kanal überwinden könnte. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Gold im Gegensatz zu einer Aktie nie „überbewertet“ sein kann. Diesen Chart im Auge zu behalten, ist sinnvoll. Alleine wegen ihm davon auszugehen, dass Gold jetzt zwingend drehen muss, nicht!

Margin Konto – Handeln mit höchster Flexibilität

Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.

Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Chartanalysen
---
---
---
News
---
---
---
Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen des London Gold Spot

Viele gehen davon aus, dass der Goldpreis zulegt, wenn Anleger aus Aktien und/oder Anleihen flüchten, weil ihnen der Boden zu heiß wird und sie nach einem „sicheren Hafen“ suchen. Das Chartbild des Edelmetalls zeigt, dass das nicht immer so sein muss – aber jetzt so ist.

Goldpreis: Chart vom 12.08.2024, Kurs 2.471,40 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Online Broker LYNX
Goldpreis: Chart vom 12.08.2024, Kurs 2.471,40 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS

Als der Aktienmarkt unmittelbar mit Beginn des Monats kräftig unter die Räder kam, stieg Gold nicht steil an, sondern rutschte mit ab. Und als die Aktienindizes ab Ende letzter Woche wieder anzogen, stieg auch Gold mit. Und das, obwohl zugleich auch am Anleihemarkt kräftig gekauft wurde und somit auch dorthin große Summen flossen. Andere Assets und Gold müssen also keineswegs gegenläufig daherkommen. Es gab aber einen Unterschied zu der grundsätzlich gleichen „Fließrichtung“ von Gold und Aktienindizes:

Gold notiert bereits wieder nahe des am 17. Juli erreichten Rekordhochs von 2.483,75 US-Dollar, die wichtigsten Aktienindizes hätten bis zu ihren vorherigen Rekordlevels noch ein gutes Stück Weg. Ein Indiz dafür, dass wohl auch so manche große Adresse ihre Kapitalverteilung der Lage anpasst. Heißt das, der Weg des Goldpreises ist nach oben frei?

Expertenmeinung: Ganz grundsätzlich ja. Sobald Gold dieses bisherige Verlaufshoch von 2.483,75 US-Dollar überboten hätte, gibt es keine „natürlichen“ Widerstandslinien mehr, dann hieße es im Prinzip tatsächlich „the sky ist the limit“. Aus charttechnischer Sicht, aber nicht nur.

Auch Gold kann markttechnisch heiß laufen, eine „Fahnenstange“ im Chartbild ausbilden (was allerdings noch nicht der Fall ist), aber: Gold kann nicht nach Bewertungskriterien „zu teuer“ sein, wie das bei Aktien über Messgrößen wie KGV, KUV oder KCV messbar wäre. Gold ist wert, was die Anleger im jeweiligen Moment dafür zu zahlen bereit sind … und das ist vor allem eine emotionale Sache, verbunden mit der Frage, ob der Trend noch passt. Und das tut er, denn der Kurs hat sich jetzt gut über der oberen Begrenzung des Aufwärtstrendkanals vom Herbst 2022 etabliert, vergangene Woche genau auf dieser Linie dynamisch nach oben gedreht.

Und das Umfeld spielt der Käuferseite ja in die Karten, weswegen sich das bärische Lager hier zuletzt nicht mehr ernsthaft blicken ließ. Die Konjunktur wackelt jetzt auch in den USA, die Anleiherenditen sinken durch die Erwartung baldiger Leitzinssenkungen, der Aktienmarkt wird volatiler und in Sachen Geopolitik wird die Lage im Nahen Osten immer brenzliger.

Das heißt nicht, dass Gold wie ein Strich weiter steigen muss. Aber das bullische Lager hat aktuell klare Vorteile … und solange der Kurs nicht doch noch deutlicher in den 2022er-Trendkanal zurückfällt (aktuell bei 2.365 US-Dollar) oder sogar das April-Tief bei 2.277 US-Dollar unterbietet, würde man auf der Short-Seite auf verlorenem Posten stehen. Hier dem Trend zu folgen und den Stopp immer nach einem neuen, kurzfristigen Zwischentief, das über dem vorherigen liegt, auf einen Level von ein bis anderthalb Prozent darunter nachzuziehen, wäre hier ein sinnvoller Weg.

Eigentlich wirkt es ja seltsam, dass Gold jetzt, da sich der Nasdaq 100 trotz Gewinnmitnahmen nahe am Rekord hält und der Dow Jones dafür davonzieht, neue Hochs erreicht. Wer sollte ausgerechnet jetzt in einen solchen, angeblich „sicheren Hafen“ einfahren und warum?

Es könnten vor allem diejenigen kleinen und großen Investoren sein, die sich nicht von der Gier, die in einer Hausse so vieles dominiert, in den Bann ziehen lassen und stets prüfen, ob die Bewegungen am Aktienmarkt noch Kontakt zur Realität haben. Und gerade jetzt, in einem in den USA langsam kritischer werdenden politischen wir konjunkturellen Umfeld, in dem die US-Notenbank die Zinsen eher senken muss als will, ist eine solche Bodenhaftung des Aktienmarkts fraglich bis schlicht nicht mehr vorhanden.

Sicher, so etwas kann lange gutgehen. Länger, als man es auf Basis der Ratio erwarten würde, eben weil die für viele Käufer am Aktienmarkt gar keine Rolle spielt. Aber irgendwann geht es eben doch schief. Doch vermutlich ist das nicht einmal ein entscheidender Faktor bei der Frage, was Gold jetzt noch an Möglichkeiten auf der Oberseite hätte, denn:

Expertenmeinung: Wer bei Gold nicht tradet, sondern in Gold investiert, hat Zeit. Ein Investment in Gold zielt nicht darauf ab, dass die Feinunze noch in diesem Jahr 3.000 US-Dollar erreicht. Ein Investment in Gold wird auch eher nicht gleich verkauft, wenn Gold doch wieder in diese jüngste Handelsspanne zwischen 2.277 und 2.450 US-Dollar zurückfällt, die der Kurs bislang ja nur knapp überwunden hat.

Diejenigen, die tatsächlich rein auf Trading-Basis agieren, könnten in diesem Fall umgehend wieder aussteigen, womöglich auch auf die Short-Seite wechseln. Aber die mittel- und langfristigen Investoren dürften dabei bleiben, weil sie eine grundsätzliche Basis für steigende Goldpreise sehen: Eine Schere zwischen Aktien und Realität, eine sukzessiv ungelöste Probleme aufhäufende Weltwirtschaft und immer mehr geopolitische Brandherde.

Dass Gold trotz der immensen Rallye vom März und April nur moderat zurücksetzte, die Abgaben kleiner ausfielen als nach vorherigen Aufwärtsimpulsen, ist ein Indiz dafür, dass der Anteil derer, die nicht traden, sondern im Gold einen Hort von Sicherheit sehen, den sie beibehalten wollen, zunimmt. Und das hieße, mittelfristig und abseits kurzfristiger chattechnischer Aspekte, dass bei Gold nach oben einiges denkbar, aber nichts unmöglich wäre.

Gold: Chart vom 16.07.2024, Kurs 2.468,50 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

In den letzten Wochen verdichtete sich der Eindruck, dass der im April gelungene Ausbruch des Goldpreises aus dem mittelfristigen Aufwärtstrendkanal nach oben als Bullenfalle enden würde. Aber letzte Woche kamen die Bullen zurück – das fordert eine Entscheidung heraus.

Im April gelang dieses „Overshooting“ über den im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendkanal hinaus, aber recht zeitnah kamen Abgaben auf, die Gold wieder an die obere Begrenzung des Kanals drückten. Die aber hielt stand, die Bullen traten erneut an … überwanden das vorherige Hoch aber nur knapp, bevor es wieder zu Abgabedruck kam. Der führte das Edelmetall etwas deutlicher in den Trendkanal zurück. Zudem ließen sich die Käufer einige Wochen nicht blicken, so dass man mutmaßen konnte: Das war es vorerst in Sachen neuer Allzeithochs.

Aber in der letzten Woche wurde doch wieder zugelangt, vor allem am Freitag. Damit ist der Kurs wieder über dem Trendkanal, zugleich wurde die Supportlinie bei 2.277 US-Dollar als tragfähig bestätigt. Allerdings ist der Goldpreis nicht so weit gelaufen, dass man schon jetzt sicher sein könnte, dass es sich hier um einen neuen und diesmal erfolgreichen Impuls hin zu neuen Rekorden handelt und nicht um die letzte Phase einer Toppbildung. Wie ließe sich diese Ausgangslage einordnen?

Expertenmeinung: Man sollte diese Käufe zumindest ernst nehmen und einkalkulieren, dass Gold diesmal doch und nachhaltiger nach oben hinaus laufen könnte, alleine des Zeitpunkts wegen. Wenn man sich überlegt, dass der US-Aktienmarkt am Freitag zulegte, obwohl die Arbeitsmarktdaten bestenfalls als „gemischt“ anzusehen waren und die USA auf eine Wahl im November zusteuern, die problematisch enden dürfte, egal, wer gewinnt, war ein Anstieg bei Gold keine Selbstverständlichkeit. Auch in Europa wackelt das politische Gefüge, die Wirtschaft ist schwach, aber die Aktien klammern sich eisern an ihren jüngsten Hochs fest.

Das suggeriert vielen, dass der Aktienmarkt durch nichts und niemand zu Fall zu bringen ist. Eine trügerische Erwartung, keine Frage, aber erfahrungsgemäß erkennen das die wenigsten. Wenn in einem solchen Umfeld, in dem Aktien Rekorde markieren und viele glauben, es könne nichts passieren, der Goldpreis spürbar zulegt, ist das ein Indiz dafür, dass einige sehr wohl wissen, dass dieser „sichere Hafen“ womöglich in allernächster Zeit von vielen, die am Aktienmarkt auf dem falschen Fuß erwischt werden, gestürmt wird. Aber:

Dass das eine realistische Chance für einen Befreiungsschlag bedeutet heißt nicht, dass er wirklich erfolgt und dann auch Bestand hat. Ob den Käufern Geld und Zuversicht ausgehen, ob das bärische Lager im Bereich der bisherigen Hochs erneut aktiv wird, all das bleibt trotzdem offen. Daher:

Gold: Chart vom 05.07.2024, Kurs 2.388,14 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Online Broker LYNX
Gold: Chart vom 05.07.2024, Kurs 2.388,14 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS

Die Oberseite hat jetzt wieder Chancen. Aber im Auge behalten sollte man beide Seiten. Solange Gold in der Range zwischen 2.277 und 2.450 US-Dollar pendelt, bleibt die Sache offen, aber gelingt ein Schlusskurs außerhalb der Spanne, wäre ein Trade in Ausbruchsrichtung mit einem Stop Loss von je nach Richtung des Impulses entweder um die zwei Prozent unter dem oberen bzw. über dem unteren Ende der Spanne einen Gedanken wert. Und so, wie sich das Chartbild darstellt, könnte bereits diese Woche eine Entscheidung bringen.

Als Reaktion auf die vor einer Woche vorgelegten US-Arbeitsmarktdaten gab der Goldpreis an jenem Tag so viel Boden preis wie schon lange nicht mehr. Manch einer mag mutmaßen, dass damit die Zeit der Bullen abgelaufen wäre. Aber noch sind die nicht aus dem Rennen.

Im März dachten viele, der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 2.075 US-Dollar und über das vorherige Verlaufshoch würde wieder einmal als Bullenfalle enden. Aber die Bullen waren stärker als gedacht. Als Gold dann die obere Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrends überbot, war der Nachruf auf das bullische Lager schon geschrieben. Aber sie hielten sich wacker. Diesmal wird es jedoch kniffliger, den Trend zu halten.

Das Problem ist, dass Gold dann noch einmal lukrativer wird, wenn Anleihen es nicht mehr sind. Wozu die Renditen dort deutlich sinken müssten. Und das wäre der Fall, wenn die Leitzinsen herunterkommen und man unterstellen kann, dass damit die Phase, in der man am Bondmarkt Top-Renditen für mehrere Jahre einsammeln kann, vorüber ist und sich die Anleger neue, vermeintlich „sichere Häfen“ suchen. Gold wäre dann erste Wahl, in einem intakten Aufwärtstrend mal sowieso. Aber die jüngsten Entwicklungen gehen eben nicht in diese Richtung.

Expertenmeinung: Dass der Goldpreis massiv in die Knie ging, als die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten vorgelegt wurden, kommt nicht von Ungefähr. Denn die waren stark. Stark genug, um dazu beizutragen, dass die US-Notenbank vorgestern klar machte: In Sachen Zinssenkungen tut sich vorerst noch nichts. Und wenn, bleiben wir da vorsichtig. Nicht gut für Gold.

Gold: Chart vom 13.06.2024, Kurs 2.304,95 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Gold: Chart vom 13.06.2024, Kurs 2.304,95 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS

Dass die Europawahl zwar spürbare Reaktionen am europäischen Aktienmarkt hinterließ, der Goldpreis davon aber nicht profitierte und nach dem im Wochenchart zu sehenden, herben Abwärts-Schwenk der Vorwoche aktuell so gut wie keinen Boden gutmacht, ist bezeichnend. Man schichtet offenbar momentan lieber in US-Aktien um, nicht in Gold. Und auch, wenn sich die Bullen zuletzt verblüffend stark und unerschütterlich gezeigt haben: Die Linie, deren Unterbieten sie sehr wohl erschüttern dürfte, ist nahe.

Es geht um den Level von 2.277 US-Dollar. Würde diese Linie unterboten, hätte Gold ein Topp, das bislang nur potenziell im Raum steht, vollendet. Mehr noch: Dann wäre der Goldpreis signifikant in den vorherigen Aufwärtstrendkanal zurückgefallen und hätte darunter bei 2.150 US-Dollar mit dem Verlaufshoch vom Dezember nur eine eher leichte Unterstützung, eine massivere käme erst bei 2.075 US-Dollar. Was heißt: Für das bärische Lager ist die aktuelle Konstellation wie ein Elfmeter. Den müssen sie zwar erst einmal verwandeln, aber wenn der Torwart nervös ist, hat man da gute Chancen. Und dass die Bullen jetzt langsam nervös werden, das darf man annehmen.

Es ist nicht nur der Umstand, dass Gold nach nur kurzer Korrektur wieder nahe am jüngsten Verlaufsrekord vom 12. April bei 2.431,56 US-Dollar notiert, der den Gedanken aufkommen lässt, dass hier nach oben nichts unmöglich ist. Die Struktur des Chartbilds wirkt jetzt anders.

Es wirkte wie eine Routine, die nach dem im August 2020 bei 2.075 US-Dollar markierten, damaligen Rekordhoch einsetzte. Dreimal ging es seither mit schnellem Kursanstieg in diese Region. Dann kamen die Verkäufer, würgten den Ausbruchsversuch ab und gaben den Bären den Weg frei, die ihre Chance weidlich und erfolgreich nutzten. Doch beim vierten Anlauf in den Bereich 2.075 US-Dollar im Dezember war bereits etwas anders:

Der Kurs kam ein gutes Stück über 2.075 US-Dollar hinaus. Er wurde zwar genauso umgehend und radikal wieder unter diese Marke gedrückt, aber diesmal hielten die nächstgelegenen Supportmarken. Der Druck fiel schwach aus, die Bären konnten keinen Boden gutmachen. Das war verdächtig. Und hatte die Konsequenz, dass ein überraschend bald danach gestarteter, erneuter Ausbruchsversuch diesmal ein voller Erfolg wurde, wie wir im Chart auf Wochenbasis sehen:

Expertenmeinung: Gold ging mit großer Dynamik nach oben hinaus. Gegenwehr: Fehlanzeige. Zwar kam es dann in der zweiten März-Hälfte zu einer Verschnaufpause, aber diese wies seit- und nicht abwärts. Keine Abgaben, keine Bären. Es folgte ein zweiter Rallyeschub, der dann zwar Ende April doch noch in eine Korrektur mündete. Aber auch diesmal wirkt es nicht, als würde das bärische Lager nennenswert stark und/oder willens sein, hier dazwischen zu grätschen, denn:

Gold: Chart vom 17.05.2024, Kurs 2.416,20 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Gold: Chart vom 17.05.2024, Kurs 2.416,20 US-Dollar, Kürzel: XAUUSD | Quelle: TWS

Es gelang, die obere Begrenzung des im Zuge des zweiten Rallye-Schubes überbotenen, im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendkanals zu verteidigen und dort zügig wieder Fahrt aufzunehmen. Damit hätten wir hier einen Pullback an den Ausbruchslevel, der dann erfolgreich abgeschlossen wäre, wenn das Edelmetall das bisherige Hoch bei 2.431,56 US-Dollar herausnehmen würde. Und bis dahin ist der Weg jetzt unübersehbar nicht mehr weit.

Ob man daraus unmittelbar ableiten kann, dass mehr Marktteilnehmer wegen der Schere zwischen Aktienmarkt-Hausse und den insgesamt hoch problematischen Rahmenbedingungen einen sicheren Hafen suchen und glauben, ihn bei Gold gefunden zu haben, ist zwar sehr fraglich. Denn bei Gold ging es in den letzten Jahren weit mehr um Spekulation als um die Sicherheit des Ersparten in Form von Edelmetallen. Aber die Motivation ist zunächst auch zweitrangig:

Das Kursverhalten des Goldpreises zeigt eine zunehmende Dominanz der Käuferseite. Und das macht nicht nur einen Ausbruch über das alte Hoch gut möglich. Es heißt auch, dass in Sachen Kurspotenzial zwar, wie immer, nichts sicher, hier aber insbesondere auch nichts unmöglich ist. Immerhin: Gold ist per se nie „überbewertet“.