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Wenn erste Banken wackeln und mal wieder mit Milliarden gestützt und gerettet werden muss, beginnen viele mit der hektischen Suche nach einem „sicheren Hafen“, in den sie ihr Kapital retten können, solange der Sturm anhält. Manche sehen ihn in Anleihen. Viele auch im Gold.
Sucht man nach einer Messlatte, mit der man den Grad der Nervosität der Anleger messen könnte, wäre der Gold-Chart nicht die schlechteste Lösung. Phasen mit mehreren langen grünen Kerzen nacheinander indizieren, dass hier auf einmal deutlich mehr los ist als üblich … und viele einsteigen wollen, aber kaum jemand verkauft. Dieses Bild zeigten zuletzt die Anleihemärkte, aber eben auch Silber und Gold. Aber dünne Neven bleiben erfahrungsgemäß nur für eine begrenzte Zeit dünn. Sobald man sich beruhigt und/oder an eine negative Veränderung der Rahmenbedingungen gewöhnt hat, kann es mit dem Run ins Gold auch schnell vorbei sein.
Daher kann man die Frage, was da jetzt nach oben möglich wäre und, in deren Schlepptau, ob man jetzt noch einsteigen oder lieber schon aussteigen sollte, nicht alleine anhand der chart- und markttechnischen Konstellation beantworten. Würde man es trotzdem tun, würde man im Chart sehen, dass der Goldpreis nahe an die Widerstandslinie bei 1.998 US-Dollar herangelaufen ist. Man würde sehen, dass die obere Begrenzung des durch den Aufwärtsschwenk in der vorvergangenen Woche etablierte Aufwärtstrendkanals irgendwann um Ostern herum das bisherige, Anfang 2022 vergebens attackierte Rekordhoch aus dem Jahr 2020 bei 2.075 US-Dollar erreichen würde. Und man würde sehen, dass das Edelmetall markttechnisch noch nicht heiß gelaufen ist. Aber das ist eben nur eine Seite der Medaille.
Expertenmeinung: Richtig ist zwar, dass Gold in normalen Phasen sehr stark durch kurzfristige Trader beeinflusst wird, die sich an solchen Vorgaben wie den vorstehend beschriebenen eng orientieren. Richtig ist aber auch, dass dieser immens starke Impuls, der das Edelmetall im Wochenverlauf durch die Widerstandszone 1.874/1.890 US-Dollar getragen hat, nicht auf charttechnischen Erwägungen basierte, sondern eben vor allem auf blanken Nerven von Marktteilnehmern, die nicht zwingend regelmäßig im Gold aktiv sind. Sobald diese Käufe nachlassen, kann der Goldpreis sang- und klanglos zurückfallen, ggf. auch wieder unter diese gerade mit hohem Momentum überbotene Zone 1.874/1.890 US-Dollar. Es sei denn …

… die „Stammmannschaft“ der Trader wäre der Ansicht, dass Gewinnmitnahmen verfrüht seien und es tatsächlich zu einem Anlauf an und womöglich sogar über die bisherige Rekordmarke von 2.075 US-Dollar kommen kann. Und das wird von der Nachrichtenlage der kommenden Tage abhängen. Zum einen davon, was sich im Bankenbereich tut. Zum anderen – und vor allem – davon, wie sich die US-Notenbank zu dieser Situation stellt, die übermorgen, am Mittwoch um 19 Uhr ihre Entscheidung bekanntgeben wird (19 Uhr und nicht 20 Uhr, weil in den USA bereits auf Sommerzeit umgestellt wurde). Wie man dort entscheidet, wie man bei der „Fed“ auf die Banken-Problematik reagiert, ist nicht vorhersagbar. Aber sollte es gelingen, diesen Schritt über die Charthürde bei 1.998 US-Dollar zu vollziehen, so dass nach längerer Zeit wieder eine „2“ als erste Ziffer zu sehen ist, wäre die Chance, dass es nach oben weitergeht, durchaus eine gute.
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