LOreal Aktie Prognose L’Oréal: Und schon brennt es hier wieder

News: Aktuelle Analyse der LOreal Aktie

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Das US-Kosmetikunternehmen Coty meldete am Montagabend, dass der Umsatzanstieg im dritten Quartal niedriger ausgefallen sein dürfte als zuvor avisiert. Wie oft gerieten auch andere Aktien der Branche ins Rutschen – so auch L’Oréal. Damit wird das Chartbild wieder brenzlig.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 376,40 Euro, Kürzel: OR | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 15.10.2024, Kurs 376,40 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Die immense Reaktion auf das in China geschnürte Maßnahmenpaket zur Belebung des dort aus Sicht der Regierung zu mageren Wachstums kam bei der L’Oréal-Aktie im genau richtigen Moment. Unser Chart auf Wochenbasis zeigt, dass der Kurs dadurch eine breite Supportzone verteidigte, die bis ins Frühjahr 2022 zurückreicht. Zwischen 362 und 376 Euro findet sich ein Bereich aus zwischen April und Dezember 2022 entstandenen Zwischenhochs, die seither von oben mehrfach getestet wurden und sich als Auffangbereich bewährten. Und dann kam die große China-Rallye:

In der Hoffnung, dass das Hauptproblem für das Wachstum der Kosmetik- und Luxusgüterbranche, nämlich ein schon längere Zeit weit unter den Erwartungen bleibendes Konsumwachstum in China, damit gelöst werde, schoss die L’Oréal-Aktie binnen weniger Tage um in der Spitze 46 Euro nach oben. Nur um dann aber an der Widerstandslinie bei 407 Euro hängen zu bleiben, die sich aus der Nackenlinie der großen Toppbildung zwischen Herbst 2023 und Frühsommer 2024 ergibt.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LOreal Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das war den ersten offenkundig schon genug, um die Gewinne einzufahren, zumal dann Anfang dieses Monats die Zweifel kamen, ob das denn in Sachen China-Konjunkturstimulus wirklich so funktionieren würde, wie man das im ersten Moment dachte. Dass die Märkte in China selbst seit Tagen wieder abrutschen, war da Warnung genug.

Dadurch kam die Aktie wieder zurück, hielt sich dabei aber immer noch solide über dieser so wichtigen, in ihrer Bedeutung gerade erst erneut zementierten Supportzone 362/376 Euro. Und dann kam diese Meldung von Coty, die zwar in keiner Weise bedeuten muss, dass auch bei L’Oréal eher enttäuschende Umsätze im dritten Quartal erwirtschaftet wurden. Aber ein Fingerzeig war es dennoch … einer, der jetzt dazu führt, dass die Unterstützungszone, die man als souverän verteidigt und damit vom Tisch ansah, erneut im Feuer steht.

Der Chart zeigt, dass die Aktie durch die gestrigen Verluste wieder am oberen Ende dieser Auffangzone gelandet ist. Und nachdem die kurzzeitige Euphorie in Bezug auf China als den Dreh- und Angelpunkt in Sachen Wachstum jetzt Verunsicherung gewichen ist, wäre es keineswegs sicher, dass diese Supportzone diesem erneuten Test standhält. Vor allem, nachdem LVMH gestern nach Handelsende seine Umsatzzahlen präsentierte, die klar unter den Erwartungen lagen, das kann heute die Luxusgüterbranche kräftig unter Druck setzen. Und fällt die, fällt L’Oréal oft mit.

Unterhalb der jetzt erneut angesteuerten Supportzone 362/376 Euro läge die nächste charttechnische Unterstützung von Bedeutung erst bei 300 Euro … hier sollte man also jetzt auf jeden Fall den Einsatz eines Fallschirms in Form eines Stoppkurses erwägen.

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Vorherige Analysen der LOreal Aktie

Das war eine hochvolatile Sitzung bei der L’Oréal-Aktie, die am Mittwoch auf die am Vorabend vorgelegten Halbjahreszahlen reagierte. Am Ende setzten sich die Bullen mit einem Plus von 2,5 Prozent durch. Aber ob die Kuh in Sachen Korrektur damit schon vom Eis ist?

Die meisten Luxusgüterunternehmen sehen sich nach Jahren permanenten Wachstums mit wackelnden Umsätzen konfrontiert, sogar bei Branchenprimus Hermès geht es nicht mehr so voran wie früher. Dass man da mutmaßt, dass L’Oréal als führendes Kosmetik-Unternehmen der gehobenen Preisklasse ebenso nicht mehr allzu deutlich wächst, ist verständlich. Aber die am Dienstagabend präsentierten Ergebnisse waren gar nicht so übel:

Der Umsatz legte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 7,5 Prozent zu, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 8,0 Prozent, die operative Gewinnmarge von 20,7 auf 20,8 Prozent. Wichtig war, dass zwar der Umsatz in China – wie bei den meisten Branchen – unter Druck steht, anziehende Geschäfte in den USA und Europa das aber mehr als ausglichen.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 31.07.2024, Kurs 402,20 Euro, Kürzel: OR || Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 31.07.2024, Kurs 402,20 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Das ist ein rundum solides Ergebnis … und wirklich mehr erhoffen konnte man nicht. Und wenn man sich den Chart ansieht, ist ja auch von spekulativen Vorkäufen in Erwartung auf ein grandioses Ergebnis nichts zu sehen. Dass am Ende des Tages ein Plus vor der Kursveränderung stand, war also folgerichtig. Daraus aber auf eine umgehende Aufwärtswende zu schließen, wäre es nicht.

Expertenmeinung: L’Oréal war im Kielwasser der Luxusgüter-Hausse jahrelang gut gelaufen und hatte dadurch eine riskant teure Bewertung erreicht. Und „teuer“ ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis im Prinzip auch jetzt noch, trotz der recht kräftigen Korrektur seit Anfang Juni.

Zwar könnte man einwenden, dass ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 für das laufende Jahr (auf Basis der durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung) auch in den vergangenen Jahren normal war, oft war es sogar deutlich höher. Aber das waren Jahre, in denen L’Oréal starkes Gewinnwachstum aufwies. Jetzt aber rechnen die Experten nur noch mit einem prozentualen Gewinnanstieg von knapp unter bis um zehn Prozent für dieses und die beiden kommenden Jahre. Und dann wird die Zukunft eben nicht mehr so hoch bezahlt, dann wäre ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 eher ambitioniert, eines von 20 bis 25 „angemessener“ … zumindest, wenn man sich fragt, auf welchem Kursniveau man hier günstig einsteigen würde.

Der bullische Hammer-Doji des Mittwochs ist eine Chance dahingehend, dass die Aktie wieder in die bis Ende Juni geltende Trading-Range zwischen 407,84 und 461,88 Euro zurückkehren könnte. Aber auch, wenn sich das Unternehmen angesichts dieser Zahlen in einem schwierigen Umfeld wacker geschlagen hat:

Erst sollte sie zurück in dieser Handelsspanne sein, bevor man den Gedanken hegen sollte, dass als Folge dessen ein erneuter Test des bisherigen, Anfang Juni bei 461,88 Euro markierten Rekordhochs ansteht.

Quellen:
Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 30.07.2024: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2024-half-year-results

Die L’Oréal-Aktie hat eine breite Toppbildung vollendet. Was indes im April schon einmal der Fall war – und da endete die Sache als Bärenfalle. Gelingt das diesmal auch? Möglich ist es, aber es gäbe einige Gründe, um sich dessen besser nicht zu sicher zu sein.

Während so manches Luxusgüter-Unternehmen auf rückläufige Umsätze blickt, sind diese beim Kosmetik-Riesen L’Oréal im ersten Quartal um etwa neun Prozent gestiegen. Das war zwar erwartet worden, aber diese Umsatzzahlen, die am Abend des 18. April vorgelegt wurden, sorgten dennoch für einen Satz nach oben. Wieso kommt dann ausgerechnet jetzt so markanter Verkaufsdruck auf?

Das ist schon deswegen einen genaueren Blick wert, weil man das nicht so einfach mit der Europawahl bzw. der jetzt absolvierten, ersten Runde der vorgezogenen Wahl in in Frankreich erklären kann. Denn wenn wir uns den Chart genauer ansehen, stellen wir fest: Während der französische Aktienmarkt als Folge der Europawahl ab dem 10. Juni massiv an Boden verlor, hielt sich L’Oréal, obgleich im französischen Leitindex CAC 40 mit dabei, relativ gut. Der Kurs sackte erst im Vorfeld des ersten Wahlgangs am Wochenende durch, da dann konform mit dem Index. Doch während Letzterer am Montag einen Satz nach oben machte, blieben die Käufer der L’Oréal-Aktie auffallend fern, so dass sie gestern ein neues Jahrestief markierte, der CAC 40-Index aber nicht.

Expertenmeinung: Könnte das der Effekt von Portfolio-Neuausrichtungen institutioneller Investoren wie Fonds sein, die oft zu Quartalswechseln auftreten? Das könnte es. Aber zwingend wäre das eigentlich nicht.

Denn ja, die Aktie ist relativ teuer bewertet, weist für die aktuelle, durchschnittliche 2024er-Gewinnschätzung ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 32 aus, was angesichts der Erwartung eines jährlichen Gewinnwachstums in diesem und den beiden Folgejahren um jeweils zehn Prozent eigentlich deutlich zu hoch ist. Aber L’Oréal ist traditionell so teuer bewertet, es gäbe keinen Grund dafür dass, was jahrelang normal war, auf einmal ausgerechnet jetzt ein Ausstiegsargument wäre.

Und auch, wenn auffiel, dass der Umsatzanstieg im ersten Quartal ohne Asien lief, wo auch L’Oréal mit Einbußen zu kämpfen hat: Das geht derzeit fast allen so. Zumal es für den Aktienkurs nur entscheidend ist, was unter dem Strich herauskommt. Und da wären größere Verkäufe im Vorfeld des am 30.7. anstehenden, dann mit Marge und Gewinn kompletten Halbjahres-Zahlenwerks eher unlogisch. Erst müsste man mal sehen, wie sich der Gewinn geschlagen hat. Und käme es da nicht zu einer bösen Überraschung, wäre ein erneutes Anklopfen an die brettharte Hürde im Bereich 457 zu 462 Euro allemal denkbar.

Fazit: So richtig untermauert ist der bislang knappe Ausbruch der Aktie aus ihrer monatelangen Handelsspanne nicht. Die nächste Supportlinie von Bedeutung wartet erst bei 372 Euro, das könnte technisch orientierte Trader locken, hier erst einmal weiter zu drücken. Aber falls es kein Argument für eine nachhaltige Abwärtswende in der anstehenden Halbjahresbilanz geben sollte, wären Short-Trades trotz des jetzt bärischen Chartbilds wohl die riskantere Variante.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 405,65 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 02.07.2024, Kurs 405,65 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Anfang April hatte die L’Oréal-Aktie ein markant bärisches Signal generiert. Doch jetzt sind die Bullen zurück im Spiel: Nach den am Donnerstagabend vorgelegten Umsatzzahlen des ersten Quartals machte die Aktie einen Satz nach oben. Aber ein Befreiungsschlag ist das noch nicht.

Das sah schon sehr gut aus, was der französische Kosmetik-Riese L’Oréal da am Donnerstagabend nach Handelsende vorlegte. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um Sonderfaktoren bereinigt um 8,1 Prozent auf 11,24 Milliarden Euro, gerechnet auf dieselbe Verkaufsfläche wie im Vorjahr sogar um 9,4 Prozent. Angesichts in Europa stagnierender Einzelhandelsumsätze und dem weiter Konsum im wichtigen Markt China eine solide Leistung, die entsprechend von den Anlegern honoriert wurde, wie wir im Chart sehen.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 19.04.2024, Kurs 444,95 Euro, Kürzel: OR | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 19.04.2024, Kurs 444,95 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Die Aktie startete gleich mit einer großen Kurslücke nach oben und gelangte damit zurück in die im Dezember etablierte Handelsspanne, aus welcher der Kurs Anfang April nach unten herausgefallen war und dabei auch noch die 200-Tage-Linie durchschlagen hatte. Was das Chartbild aber auch zeigt:

Der Eröffnungskurs war zugleich das Tageshoch, d. h. auch, wenn am Ende trotzdem ein respektables Plus blieb, traf der Kurssprung doch auf Gewinnmitnahmen. Und wir sehen, dass die L’Oréal-Aktie dadurch zwar in die Handelsspanne zurücklief, ein echter Befreiungsschlag aber nur dann gegeben wäre, wenn sie diese Range mit Schlusskursen über dem im Februar bei 460,60 Euro markierten Rekordhoch auch überwinden würde. Wäre das vielleicht am Freitag nur zu viel auf einmal gewesen, werden die Käufer das in dieser Woche nachholen?

Expertenmeinung: Das ist natürlich möglich, aber dem vorzugreifen, wäre eher gewagt. Denn auch, wenn der gemeldete Umsatz über der durchschnittlichen Analystenerwartung lag: Man weiß noch nichts über Marge und Gewinn, denn mehr Daten als der Umsatz kommen bei französischen Unternehmen nur nach dem Ende eines Halbjahres.

Und die Aktie ist keineswegs mehr billig, weil sich die Marktteilnehmer seit einiger Zeit auf L’Oréal stürzen, da man dort mehr Wachstum vorweisen kann als bei LVMH oder Kering. Der jetzt erreichte Kurslevel ist daher nicht zwingend das Sprungbrett zu neuen Rekorden, das sehen die Analysten nicht anders. Da fiel auf, dass die vielen Experten, die umgehend auf die Ergebnisse reagierten, keineswegs durchweg begeistert waren:

Die Spanne der seit Donnerstagabend angepassten oder bestätigten Kursziele bewegt sich zwischen 320 und 480 Euro, wobei die niedrigeren Kursziele auch mit einer „Verkaufen“-Empfehlung verbunden waren. Und das durchschnittliche Kursziel für die Aktie liegt bei 430 Euro und war somit am Freitag bereits wieder überboten. Daher ist es gut möglich, dass der Kurs auf stärkeren Widerstand trifft, wenn versucht wird, den Bereich der seit Dezember entstandenen Zwischenhochs zwischen 454,05 und 460,60 Euro zu überwinden. Man dürfte daher gut beraten sein, einem Ausbruch nicht vorzugreifen!

Quellenangaben:
Umsatzmeldung 1. Quartal 2024, 18.04.2024: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/first-quarter-2024-sales
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/lor%C3%A9al

Die Aktie des Kosmetikkonzerns L’Oréal hatte gerade angesetzt, das bisherige, im Dezember erzielte Rekordhoch zu überbieten, als enttäuschende Zahlen zum Jahr 2023 zu einem kräftigen Rücksetzer führten. Aber noch ist die Sache für die Bullen nicht verloren.

Zugelegt hatte L’Oréal im vergangenen Jahr ja durchaus, der Umsatz stieg um elf, der Gewinn um 8,4 Prozent. Aber zum einen bedeutet ein weniger als der Umsatz gestiegener Gewinn gemeinhin Druck auf die Margen, was immer problematisch ist. Zum anderen hatten die Analysten im Vorfeld etwas mehr erwartet. Und wenn eine Aktie im Vorfeld so deutlich zulegt wie L’Oréal, dann steigen mit dem Kurs auch die Erwartungen der Anleger immer höher.

Die vermochte der Konzern mit den Ergebnissen, die vor vier Wochen auf den Tisch kamen, nicht zu erfüllen. Dass es vor allem im asiatischen Raum im vierten Quartal schlechter lief als vermutet, war dabei ein Indiz für die Anleger, dass der wichtige Markt China nicht imstande ist, die erhoffte Rolle des Wachstumsmotors zu spielen. Die Konsequenz: Am Tag nach den am Abend des 8.2. vorgelegten Zahlen ging die Aktie in den Sinkflug über. Aber der Chart zeigt, dass die Käufer fast umgehend zurückkamen. Und damit wird die Sache jetzt spannend.

Expertenmeinung: Es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass die scheinbare Schnäppchenjagd, die den Eindruck erweckt, dass viele Akteure die Ergebnisse doch als bullisch genug einschätzten, um zuzugreifen, genau da begann, wo es charttechnisch um die Wurst ging: unmittelbar über der Kreuzunterstützung aus dem bisherigen Jahres-Verlaufstief vom Januar bei 416,90 und der 200-Tage-Linie bei damals 415,80 Euro.

Dass es nicht um neu erwachte Zuversicht, sondern um die aktive Verhinderung eines markant bärischen Signals ging, dürften die meisten Marktteilnehmer schnell erkannt haben. Trotzdem stieg die L’Oréal-Aktie erst einmal wieder an, doch dann wurde Ende Februar ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr um Defensive, sondern um Offensive ging: Der Ausbruch über das vor den Zahlen bei 460,60 Euro erzielte Allzeithoch stand an … und blieb aus. Und jetzt?

Jetzt ist der Kurs ziemlich genau in der Mitte dieser Range angekommen. Und damit muss sich jetzt weisen, ob entweder genug neue Zuversicht im Markt ist, um einen erneuten und dann erfolgreichen Ausbruchsversuch nach oben zu starten … oder ob die Trader angesichts des gescheiterten Versuchs, von der Verteidigung einer Schlüsselzone übergangslos in den Hausse-Modus überzugehen, die Konsequenzen ziehen. Was hieße: Weiter zu verkaufen bzw. sich an einem zweiten Anlauf auf der Short-Seite zu versuchen.

Eine solche offene Situation lassen die Trader selten lange im Raum stehen. Dabei würde es grundsätzlich weit weniger um die fundamentalen Perspektiven als um die reine Charttechnik gehen. Was hieße: Auf kurzfristiger Ebene in Ausbruchsrichtung zu agieren, könnte hier interessant sein. Aber innerhalb dieser Handelsspanne eine Position einzugehen wäre, das Chartbild macht das deutlich, eine 50:50-Wette, die man an der Börse immer meiden sollte.

L‘Oréal Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs 438,15 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 06.03.2024, Kurs 438,15 Euro, Kürzel: OR | Quelle: TWS

Quellenangaben: Gesamtjahresergebnis 2023, 08.02.2024:
https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2023-annual-results
Analysten-Kursziele: https://finance.yahoo.com/quote/OR.PA/analysis

Nachdem von den französischen Luxusgüterkonzernen auch für das zweite Halbjahr 2023 gute Ergebnisse kamen, war man sich sicher, dass da bei L’Oréal, die mit ihren hochpreisigen Produkten im Kielwasser des Luxus schwimmen, nichts anbrennen könne. Man hat sich geirrt.

Der Kosmetikriese L’Oréal legte seine Gesamtjahresergebnisse am Donnerstag nach Ende des regulären europäischen Handels vor, weswegen wir Ihnen im Chart den nachbörslichen Kurs gegen 20 Uhr zeigen. Wichtig auch hier, wie bei allen französischen Unternehmen: Da diese ihre vollständigen Zahlen nur nach dem Ende eines kompletten Halbjahres vorlegen, wusste man von L’Oréal in Sachen drittes Quartal nur, wie sich der Umsatz entwickelt hatte. In Bezug auf die Marge und den Gewinn war man aber ab dem 1.7. ohne aktuelle Informationen – bis gestern Abend.

Dabei lasen sich die Gesamtjahresergebnisse durchaus ordentlich. Der Umsatz, bezogen auf das Gesamtjahr, stieg auf vergleichbarer Ebene, bereinigt um Währungseffekte und Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen, um elf Prozent. Das allerdings klang nur gut, denn die damit erreichten 41,2 Milliarden Euro lagen unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten von 41,5 Milliarden. Der Gewinn stieg zudem weniger als der Umsatz, konkret um 8,4 Prozent auf 6,18 Milliarden Euro oder 12,08 Euro pro Aktie – auch das war etwas weniger als die Prognose.

Das Problem war das vierte Quartal, die Nachfrage in Asien verlief da deutlich schlechter als erhofft und führte dazu, dass der Umsatz auf vergleichbarer Basis nicht wie im Schnitt von den Experten erwartet um 9,6, sondern nur um 6,9 Prozent stieg.

Expertenmeinung: Hätte die L’Oréal-Aktie nicht Anfang der Woche das Dezember-Hoch attackiert und dadurch mit 460,60 Euro hauchdünn einen neuen Verlaufsrekord markiert, könnte man hoffen, dass die Marktteilnehmer das leichte Verfehlen der Erwartungen heute im regulären Handel gelassen sehen werden. Immerhin entstand das kräftige Minus als Reaktion auf die Zahlen im eher umsatzarmen, nachbörslichen Geschäft. Aber so zeigt alleine der Chart, dass da große Erwartungen eingepreist wurden, die sich jetzt nicht erfüllt haben. Damit wird es heute spannend, denn:

L‘Oréal Aktie: Chart vom 08.02.2024, Kurs 428 Euro (nachbörsl.), Kürzel: OR | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
L‘Oréal Aktie: Chart vom 08.02.2024, Kurs 428 Euro (nachbörsl.), Kürzel: OR | Quelle: TWS

Wir sehen, dass der kräftige Abwärtsruck des Kurses am Donnerstagabend die im Oktober etablierte Aufwärtstrendlinie bei 428 Euro erreichte. Sie ist die erste Verteidigungslinie der Bullen. Ihr würde, sollte sie fallen, die Kreuzunterstützung aus 200-Tage-Linie und Januar-Verlaufstief bei 416/417 Euro folgen. Solange dieser Bereich hält, ist die Tür nach oben noch nicht geschlossen. Wenn er indes fallen sollte, könnte es leicht deutlich weiter abwärts gehen, denn nichts kann eine Aktie mehr drücken als zu große Erwartungen, die auf dem harten Boden der Tatsachen enden.

Quellenangaben: Gesamtjahresergebnis 2023, 08.02.2024:
https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2023-annual-results