Der Euro hat in seiner Relation zum US-Dollar auf der mittelfristigen, vor gut einem Jahr etablierten Aufwärtstrendlinie aufgesetzt. Wäre es nachvollziehbar, dass sie unterboten wird … und war es das mit der Hoffnung auf einen starken Euro, wenn die Linie brechen sollte?
Als erstes springt einem beim Blick auf den Chart auf Tagesbasis ins Auge, dass der Euro im Verhältnis zum US-Dollar (d.h. der Chart zeigt, wie viel US-Dollar man für einen Euro zu bezahlen hat) Anfang Oktober ein Doppeltopp vollendet hat und damit der Versuch, sich aus einer seit Anfang 2023 bestehenden Seitwärtsbewegung nach oben zu lösen, gescheitert ist.
Wechselt man aber auf das langfristige Chartbild auf Monatsbasis, wo diese Seitwärtsrange zu erkennen ist, sieht man auch, dass mittel- und langfristig erst etwas anbrennen würde, wenn der Euro die untere Begrenzungszone (1,0340 und 1,0636 US-Dollar pro Euro) der bis ins Jahr 2015 zurückgehenden Handelsspanne brechen würde. Also, alles halb so wild?
Man sollte dennoch auf der Hut sein, denn dieser seit Monatsanfang laufende und auffällig kontinuierliche Abstieg des Euro wäre durchaus nachvollziehbar. Um einschätzen zu können, ob der Euro wirklich weiter abrutschen würde, wenn diese im Feuer stehende Aufwärtstrendlinie bei 1,0750 US-Dollar fällt, müsste man die Argumente pro und kontra Euro abklopfen. Was spricht dafür, dass der Euro weiter schwach geht, sprich der US-Dollar auch mittelfristig stärker wird … und bleibt?
Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars EUR.USD und historische Wechselkurse finden Sie hier.
Expertenmeinung: Zins- bzw. Renditevorteil, das bessere Investitionsumfeld, ein „Safe Haven“-Status, politische Stabilität: Das sind die Kernfaktoren, die eine hohe Nachfrage nach einer Währung aufgrund eines starken Kapitalflusses in den Währungsraum ausmachen. In dieser Hinsicht hat der Euro im direkten Vergleich zum Greenback nicht viel zu bieten.
Gerade wird in den Medien diskutiert, ob die EZB bereits in Kürze den dann schon vierten Zinsschritt nach unten wagt und der dann womöglich wegen der instabilen Konjunkturlage einer von 0,50 Prozent sein wird. Eine klare Linie der EU wird immer wieder durch Uneinigkeit verwässert, so dass „Safe Haven“ in Sachen Euro ebenso ausfällt wie Investitionsanreize durch eine starke Wachstumsstory und eine unternehmensfreundliche Wirtschaftspolitik.
Es sprach also ohnehin wenig für den Euro. Dass der Versuch, sich zum US-Dollar nach oben abzusetzen scheiterte, ist also nicht unbedingt überraschend, eher noch, dass er überhaupt so weit nach oben kam. Es ist also gut möglich, dass der Euro diese Aufwärtstrendlinie bricht und weiter fällt, ans untere Ende der übergeordneten Handelsspanne in der Region 1,0340 und 1,0336 US-Dollar. Es sei denn …
… es käme in knapp zwei Wochen durch die US-Wahl zu einer Situation, die die derzeitige Stärke des Greenback umgehend beenden würde, weil die internationalen Trader fürchten müssten, dass die Attribute „Safe Haven“ und wirtschaftliche Stärke dann ins Wanken geraten. Doch ob es so kommt, wird sich frühestens am Tag nach dieser am 5.11. anstehenden Wahl erkennen lassen, bis dahin sind Euro-Schwäche ebenso wie mögliche Gegenbewegungen nach oben so „vorläufig“, dass man hier wenn, dann mit vorsichtigem Kapitaleinsatz und konsequenten Stopps agieren sollte!
Sie interessieren sich für ein Depot bei Interactive Brokers? Dann kombinieren Sie jetzt die Möglichkeiten von IB mit den Vorteilen eines Depots über LYNX. Vergleichen Sie unsere Leistungen und profitieren Sie doppelt. Jetzt informieren: Interactive Brokers
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen