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Als Reaktion auf beeindruckende Quartalsergebnisse machte die Schaeffler-Aktie gestern einen gewaltigen Satz nach oben. Damit sind die Bullen hier wieder im Spiel. Gewonnen haben sie es aber noch nicht, denn die entscheidenden Charthürden wollen noch genommen sein.
Die Zahlen waren gut, besser, als die meisten es wohl erwartet hatten. Denn immerhin ist die Schaeffler-Gruppe zu einem hohen Anteil Zulieferer der Automobilindustrie. Und die kann derzeit ja nicht gerade über zu viel Wachstum klagen. So gesehen war der nur mäßig gegenüber dem Vorjahresquartal von 4,15 auf 4,09 Milliarden Euro gesunkene Umsatz schon aller Ehren wert, auch, wenn die Analysten im Schnitt mit 4,13 Milliarden etwas mehr erwartet hatten. Aber das war nicht der Grund, warum die Aktie derart kräftig zulegte. Der fand sich in der Gewinnmarge:
Denn die kam zum Vorjahr nur geringfügig niedriger herein, als EBIT-Marge (vor Zinsen und Steuern) bei 7,9 Prozent nach 8,1 Prozent im Vorjahr. Niedriger dennoch, ja. Aber die Experten hatten sehr viel weniger prognostiziert, nämlich eine markant auf 6,7 Prozent gesunkene Marge. Das war also eine faustdicke Überraschung, die dazu führte, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 322 Millionen Euro weit über der durchschnittlichen Prognose von 279 Millionen lag. Das war ein nur geringes Minus zum Vorjahreszeitraum. Und netto lag der Gewinn mit 231 Millionen Euro sogar über den 128 Millionen des Vergleichsquartals.
Dass Schaeffler daraufhin die Prognose nicht anhob, lag nicht an mangelnder Zuversicht, sondern an der Prognose an sich. Denn die hatte man äußerst vage gehalten, indem man einen „deutlichen Umsatzzuwachs“ avisierte. Und die Spanne, die man für die EBIT-Marge anpeilte, als der Ausblick erstmals vorgelegt wurde, ist mit sechs bis neun Prozent so breit, dass man mit den 7,9 Prozent letztlich weiter innerhalb der Range liegt. Aber eine positive Überraschung waren die Ergebnisse doch. Die Frage ist, wie weit das die Aktie tragen könnte.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Schaeffler Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Dass die Marktteilnehmer in einer ersten Reaktion mit Käufen und/oder Eindeckungen von Leerverkäufen reagierten, ist nachvollziehbar. Aber auf diese erste Reaktion kommt es nicht an. Wichtig wären Anschlusskäufe, die unterstreichen, dass genug Akteure jetzt der Ansicht sind, dass noch Luft nach oben ist und nur wenige diesen gestrigen Anstieg als ideale Gelegenheit zum Ausstieg sehen. Was man vor dem Beweis des Gegenteils besser nicht ausschließen sollte, denn:
Wie es mit der Automobilbranche als wichtigstem Kunden in diesem Jahr weitergeht, kann man noch nicht tauglich einschätzen. Anschlusskäufe würden also weniger auf Basis dieses Rückblicks auf das erste Quartal als auf der Grundlage eines neu entfachten Optimismus entstehen. Wobei Optimismus zwar ansteckend ist, aber nur, wenn auch das Chartbild „passt“. Und das muss es erst noch.
Wir sehen im Chart, dass die Schaeffler-Aktie nach dem durch die Dividendenzahlung bedingten Durchsacker in der Vorwoche jetzt wieder in die Trading-Range zwischen 6,01 und 6,77 Euro gelaufen ist, die die Monate Februar, März und April dominiert hatte. Damit wäre man wieder beim status quo ante, aber noch nicht in der Region, in der der Kurs signalisieren würde, dass die Marktteilnehmer mehrheitlich überzeugt wären, dass Gewinn und Marge ab jetzt stabil weiter zulegen. Dafür sollte die Aktie diese Range mit Schlusskursen klar über 6,77 Euro eindeutig unter sich lassen. Bis dahin gälte, wie im Automobilrennsport: Rankommen ist eine Sache, vorbeikommen eine ganz andere!
Quellenangaben
Ergebnis 1. Quartal 2024, 07.05.2024; https://www.schaeffler.com/de/medien/pressemitteilungen/pressemitteilung-details.jsp?id=88020928
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