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Anfang 2022 hatte die Siemens-Aktie mit 157,96 Euro ein Rekordhoch erzielt. Dieses alte Hoch wurde vergangenen Freitag überwunden. Aber statt Anschlusskäufen kamen Abgaben. Und jetzt geht es für die Bullen auf Höhe einer dreifachen Unterstützung um die Wurst.
Dass Siemens die Bilanz des zweiten Geschäftsjahresquartals des hier immer am 30.9. endende Geschäftsjahres einen Tag vor einem Feiertag und zwei Tage vor einer Terminmarkt-Abrechnung präsentierte, befeuerte die Aktie zwar zusätzlich. Aber positiv waren diese Ergebnisse allemal auch so.
Ob Umsatz, Nettogewinn oder Auftragseingang: Alles lag kräftig über den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums und durchweg höher als die Analysten-Prognose. Entsprechend hob Siemens die Prognose für das Gesamt-Geschäftsjahr an. Beim Umsatz sieht der Konzern jetzt einen Anstieg zwischen neun und elf Prozent (bislang zwischen sieben und zehn Prozent), beim Gewinn pro Aktie peilt man jetzt 9,60 bis 9,90 Euro nach zuvor 8,90 bis 9,40 Euro an.
Damit käme man auf eine Bewertung von 15 bis 16 über das Kurs/Gewinn-Verhältnis. Nicht zu teuer, für diese Aktie im längerfristigen Schnitt eine normale Bewertung. Ein Ausbruch nach oben hätte damit zwar nicht gerade allzu viel Reichweite, aber fünf bis zehn Prozent Anstieg hätten schon drin sein können, bevor man von einer zu hohen Bewertung sprechen könnte. Zumal auch die Analysten die Aktie höher sehen, da liegt das durchschnittliche Kursziel derzeit bei 172 Euro. Aber es kam eben anders. Und damit haben die Bären jetzt einen Matchball.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Statt Befreiungsschlag zeigt das Chartbild jetzt eine Bullenfalle. Und die Aktie ist dadurch an eine wichtige Unterstützungszone gerutscht. Sie sehen im Chart, dass sich zwischen 148,50 und 152,20 Euro gleich drei kurzfristig bedeutsame Linien ballen: Die mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die 20-Tage-Linie sowie die ehemalige Widerstandszone, die sich aus den Hochs der Monate Februar bis April ergibt und die jetzt als Support fungiert.
Sollte Siemens da durchrutschen, wäre der Weg zumindest einmal in den Auffangbereich 138/140 Euro frei, darunter würde dann um 130 Euro die 200-Tage-Linie ein Kursziel bieten. Aber wäre das angesichts solch starker Quartalszahlen und einer angehobenen Prognose überhaupt denkbar?
Denkbar ja, sicher natürlich nicht. Aber die Börse handelt nicht das, was war, sondern die Zukunft. Oder besser: Das, was die Mehrheit der aktiv agierenden Trader von der Zukunft erwartet. Und in einem derart kritischen Umfeld kann ein kippender Gesamtmarkt die Stimmung so eintrüben … vor allem, wenn man die Risiken zuvor lange ausgeblendet hat … dass auch Aktien, die grundsätzlich Luft nach oben hätten, mit in die Tiefe gerissen werden. Im Fall eines Bruchs der Unterstützungszone 148,50 zu 152,20 Euro einfach investiert zu bleiben, weil die Aktie doch eigentlich höher notieren „müsste“, wäre daher riskant!
Quellenangaben: Ergebnisveröffentlichung Q2 GJ 2023, 17.05.2023:
https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:7a53c9bc-89b7-4634-a2f4-65030e80556f/2023-q2-p-earnings-release-de.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/siemens
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