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Derartige Gewinnsprünge sind außergewöhnlich. Zu optimistisch? Wer wird Präsident und wie steht es in den verschiedenen Szenarien um First Solar?
Goldilocks-Szenario
First Solar profitiert massiv von den Steuererleichterungen, die die USA beschlossen haben, um sich in strategisch relevanten Industriezweigen von China unabhängig zu machen.
Dadurch ist die Profitabilität des Unternehmens erheblich gestiegen. Jetzt hat First Solar endlich das notwendige Kapital, um das Geschäft massiv zu skalieren, was wiederum die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken wird.
Die Steuererleichterungen kamen genau im richtigen Moment, denn die Auftragsbücher von First Solar sind brechend voll. Der Auftragsbestand liegt aktuell bei Solarmodulen mit einer Nennleistung von 75,9 GW, die jährlichen Produktionskapazitäten betragen derzeit jedoch nur 15,6 – 16,3 GW.
Zusätzliche Schützenhilfe erhält man durch die Zölle, die die USA gegen chinesische Wettbewerter beschlossen hat.
Im laufenden Geschäftsjahr soll der Gewinn daher um 75% auf 13,55 USD je Aktie steigen und auch in den kommenden beiden Jahren werden Gewinnsprünge um 40-50% erwartet.
First Solar kommt dennoch nur auf eine forward P/E von 17,1.
Dreht der nächste Präsident den Hahn zu?
Das ist wohl vor allem darauf zurückzuführen, dass ein neuer US-Präsident die Subventionen/Steuererleichterungen oder die Zölle wieder senken könnte. Doch wie wahrscheinlich ist das?
Aktuell stehen die beiden Kandidaten auf Wettplattformen, deren Vorhersagekraft in der Vergangenheit wesentlich höher als Wahlumfragen waren, in etwa 50%. Aktuell handelt es sich also um einen Münzwurf.
Die Wahrscheinlichkeit verschiedener Szenarien ist also einfach zu berechnen.
Möglichkeit 1:
Harris wird US-Präsidentin. In diesem Fall dürften sich die Rahmenbedingungen für First Solar nicht ändern.
Die Steuererleichterungen und Subventionen wurden unter ihrer Beteiligung verabschiedet.
Und beim Thema Zölle gegen China sind sich beide Parteien einig, die Erhöhungen wurden von einer Mehrheit von Republikanern und Demokraten getragen. Es ist wohl das einzige Thema, bei dem man sich einig ist.
Möglichkeit 2:
Trump wird US-Präsident. In diesem Szenario könnten sich die Rahmenbedingungen für Fist Solar ändern.
Es ist aber unmöglich abzuschätzen in welcher Art und Weise, denn Trump ist unberechenbar. Das werden wohl selbst seine glühendsten Befürworter.
Aus seinem bisherigen Verhalten lassen sich jedoch Rückschlüsse ziehen. Trump hat in seiner ersten Amtszeit die Steuern für Unternehmen gesenkt und spricht sich auch weiterhin für Steuersenkungen aus.
Darüber hinaus betont er immer wieder die Bedeutung amerikanischer Arbeitsplätze. Daher würde es wenig Sinn ergeben, Steuererleichterungen abzuschaffen, die den Bau von Fabriken und die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA ermöglichen.
Wie hoch sind die Wahrscheinlichkeiten?
Es wäre zwar möglich, dass Trump die Steuererleichterungen für die Solarbranche wieder senken oder streichen wird, aber es wäre aus politischer Sicht nicht opportun. Es besteht ein großer Unterschied dazwischen, im Wahlkampf gegen Klimaideologie und erneuerbare Energie zu wettern und dem, was nach dem Wahlkampf geschieht. Das gilt umso mehr, wenn es US-Arbeitsplätze kosten würde.
Das wahrscheinlichste Szenario ist demnach, dass sich die Rahmenbedingungen für First Solar nicht oder nicht grundlegend verändern werden und die Prognosen daher in die richtige Richtung gehen.
Selbst wenn es unter einem neuen Präsidenten zu einer Kürzung oder der Rücknahme der Steuererleichterungen kommen wird, dürften die bisherigen Zusagen für die bereits laufenden Bauprojekte von First Solar nicht betroffen sein.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, wann sich Trump diesem Thema widmen würde. Es ist unwahrscheinlich, dass das zu Beginn der Amtszeit geschehen würde. Andere Themen stehen viel stärker im Fokus und dürften daher als erstes adressiert werden.
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