Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Die Bilanz des Vorjahres und der Ausblick von RWE waren zwar eigentlich im Vorfeld bekannt, trotzdem legte die Aktie am Donnerstag zunächst zu, als die Daten einliefen. Doch am Ende wurde aus Gewinnen ein Abwärts-Turnaround. Die Bären lassen die Aktie nicht los.
Das Ergebnis des Jahres 2023 war herausragend. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 8,4 Milliarden Euro, lag also weit über den 6,4 Milliarden des Jahres 2022. Und das, obwohl viele selbst noch im Frühjahr 2023 sicher waren, dass der Energieversorger das Ergebnis des durch Sondereinflüsse geprägten Jahres 2022 nie und nimmer werde erreichen können. Auch netto konnte man nur staunen: Da lag der Gewinn bei 4,5 Milliarden nach den 3,3 Milliarden Euro des Vorjahres.
Was 2024 angeht, backt man indes kleinere Brötchen. Den operativen Gewinn, gerechnet als EBITDA, sieht RWE zwischen 5,2 und 5,8 Milliarden, da aber eher am unteren Ende. Da könnte man argumentieren, dass das ein guter Grund für einen deutlichen Abwärtsimpuls wäre. Doch die Aktie bewegt sich derzeit auf dem Kursniveau vom Herbst 2021, als noch niemand ahnte, wie stark die Gewinne 2022 und 2023 zulegen würden. Und das EBITDA des Jahres 2021 lag bei 3,65 Milliarden Euro, weit unter dem jetzt anvisierten Niveau. Was klar macht: Die Aktie ist jetzt weit niedriger bewertet als damals. Und trotzdem drücken die Leerverkäufer immer wieder auf den Kurs – so auch am Donnerstag.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur RWE Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Zeitweise schaffte es die Aktie bis zu 3,7 Prozent ins Plus, doch dann kam es zu markanten Abgaben, einem abwärts gerichteten Intraday-Turnaround und einem Minus von 3,5 Prozent. Die Frage ist, was dahinter steckt.
Zwar senkten einige Analysten angesichts dieser am Donnerstag dann offiziell veröffentlichten Zahlen ihre Kursziele. Aber die Spanne der neu vergebenen Kursziele bewegte sich zwischen 36,00 und 59,50 Euro, selbst das niedrigste neue Kursziel lag also noch deutlich über dem derzeitigen Kurslevel. Darüber hinaus votierten sämtliche Analysten, konform zu den bestehenden Einschätzungen, mit „Kaufen“. Damit liegt das durchschnittliche Analysten-Kursziel derzeit bei 50 Euro. Wo die Aktie notiert, sehen Sie ja. Also, an den Analysten liegt es nicht, am Gewinnlevel bzw. der Bewertung der Aktie auch nicht. Was bleibt?
Es findet sich eine äußerst lapidare Antwort: Die Bären bleiben dran, weil sie es eben können. Und sie können es, weil sich mittlerweile kaum jemand noch traut, hier zuzugreifen, eben wegen des Umstands, dass schon seit zwei Jahren jede positive Nachricht ohne Wirkung bleibt und immer wieder markante Abverkäufe auftreten. Das wird zwar irgendwann aufhören, am ehesten, wenn die Hausse am Gesamtmarkt kippt und Anleger sich vermehrt den vermeintlich „sicheren Häfen” zuwenden“ zu denen auch die Energieversorger gehören würden, aber:
Solange wir solche Abwärts-Turnarounds erleben, und es nicht am Folgetag zu einem überzeugenden Konter der Käufer kommt … der am Freitag ausblieb … ist hier nach unten nichts unmöglich, auch nicht ein Bruch des bisherigen Jahres-Verlaufstiefs bei 30,21 Euro. Ein positives Signal wäre, wenn es gelänge, das Tages-Verlaufshoch des Donnerstags bei 32,91 sehr zügig zu überwinden. Aber solange nicht wenigstens das gelingt, werden die Leerverkäufer, sprich die Bären, die RWE-Aktie wohl nicht freiwillig aus ihren Fängen lassen.
Quellenangaben: Ergebnis 2023, Ausblick 2024, 14.03.2024:
https://www.rwe.com/investor-relations/finanzkalender-und-veroeffentlichungen/news-und-ad-hoc-mitteilungen/news/news-2024-03-14/
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/rwe
Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.
Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen