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China ist für deutsche Autobauer ein immens wichtiger Markt, denn nur dort wären noch große Wachstumsraten möglich. Von denen aber derzeit nichts zu sehen ist. VW will mit einer speziell auf China ausgerichteten Plattform Abhilfe schaffen. Wie reagieren die Trader?
Es klang gut, was der Volkswagen-Konzern im Rahmen des gestrigen „China Kapitalmarkttages“ präsentierte: Man wolle durch zunehmende Kooperationen mit chinesischen Unternehmen und einer speziell auf China ausgerichteten Plattform erreichen, auf dem gleichen Kostenlevel produzieren zu können wie die chinesischen Mitbewerber. Diese Plattform mit Namen „China Main Platform“ soll bis zu 40 Prozent Kosten einsparen und es ermöglichen, den speziellen Erwartungen der chinesischen Kundschaft besser zu entsprechen. Das alles soll bis 2026 gelungen sein, das klingt gut. Grundsätzlich.
Aber zum einen sind Planungen und Ziele erst einmal nur Planungen und Ziele. Ob das alles so funktioniert, wie man es sich erhofft, muss die Zukunft zeigen. Was zwar im Prinzip kein Hinderungsgrund wäre, den Erfolg seitens der Anleger gleich mal als sicher einzuplanen und zuzugreifen. Aber das funktioniert normalerweise nur in einem positiven Marktumfeld. Und für die VW Vorzugsaktie ist das Gesamtbild nur bedingt positiv.
Zum anderen wurde man dadurch mit der Nase richtig darauf gestoßen, dass es in China für VW derzeit schlecht läuft. Und das stellte der Konzern auch klar heraus. Man rechnet bis zum Erreichen der Ziellinie dieser neuen China-Strategie mit zwei schwierigen Jahren im chinesischen Markt. Gerade erst im laufenden Monat habe es dort eine weitere Runde mit Preissenkungen gegeben, wurde mitgeteilt. Das drückt natürlich auf die Margen, vor allem, wenn man bislang eben teurer anbieten muss als heimische Konkurrenten. Und VW geht davon aus, dass dieser Preiskampf in den nächsten Jahren anhalten wird.
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Expertenmeinung: Auch, wenn ein Verzicht auf eine zu blumige Darstellung der Lage richtig ist, goss das natürlich Wasser in den Wein. Die Marktteilnehmer interpretierten diese China-Strategie dadurch richtigerweise nicht als „Turbo in der Wachstumsphase“ sondern als dringend nötige Behandlung eines Problems. Das zieht eine Aktie nicht nach oben … und dementsprechend bleibt es für die Vorzugsaktie bei einem Chartbild, das zwar einen seit vergangenen Oktober vorhandenen Aufwärtstrend zeigt, das aber den Eindruck erweckt, das dieser Trend eher nicht in Stein gemeißelt ist.
Wir sehen, dass diese News die Aktie nicht befeuern konnten und sie, nachdem es im Vorfeld misslang, das Anfang März markierte Hoch zu überwinden, weiterhin in der Nähe dieser momentan bei 115,50 Euro verlaufenden Aufwärtstrendlinie bleibt. Die bildet zusammen mit der 200-Tage-Linie und mehreren, bis ins Frühjahr 2023 zurückreichenden Wendemarken eine zwischen 114 und 116,50 Euro liegende Kreuzunterstützung.
Fällt sie, wäre es erst einmal vorbei mit der charttechnischen Basis für Optimismus. Und angesichts der oben genannten Problematik, dass eine Heilung des „China-Problems“ zum einen dauert und zum anderen nicht sicher funktionieren muss, hätte das bärische Lager im Fall eines Trendbruchs auch durchaus Argumente, um die Aktie dann weiter unter Druck zu setzen. Die Zone 114/116,50 Euro sollte man daher im Auge behalten!
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