Am Dienstag versuchte man sich bei der Aktie von SÜSS MicroTec an einem Befreiungsschlag, der indes genau da, wo es darauf ankam, auf Verkäufe traf. Doch der Kurs bleibt bislang in Reichweite eines Ausbruchs – springt sie doch noch … oder springt sie nicht?
Die Halbleiterindustrie mag derzeit vor allem wegen der schwachen Nachfrage und Restriktionen in Bezug auf Exporte nach China gebeutelt sein, von den Chipherstellern abgesehen, die direkt mit dem KI-Hype zu tun haben. Aber manche Zulieferer stehen trotzdem tadellos da – wenn sie anzubieten haben, was viele Hersteller brauchen. SÜSS MicroTec liefert hoch spezialisierte Geräte und Maschinen für die Chiphersteller, und die brauchen diese offensichtlich reichlich. Denn die Ergebnisse des ersten Halbjahrs waren durchweg beeindruckend und sorgten für eine satte Anhebung des 2024er-Ausblicks. Konkret wurde die Umsatzprognose wurde von 340 – 370 Millionen auf 380 – 410 Millionen Euro angehoben, bei der EBIT-Marge sieht SÜSS MicroTec nunmehr 14 – 16 Prozent statt bisher 10 – 12 Prozent.
Doch die Aktie markierte als Reaktion auf starke Bilanz und höhere Prognose keine neuen Rekorde. Das bisherige Rekordhoch wurde am 11. Juli, einige Tage vor der Bilanzvorlage, bei 70,70 Euro erreicht. Nach der Bilanz wurde zwar versucht, diese Bestmarke zu überwinden, aber die SÜSS-Aktie drehte noch vorher nach unten und geriet in den Sog des Abverkaufs im Bereich der Hightech-Aktien Anfang August. Seither bewegt sich der Kurs volatil seitwärts … aber am Dienstag wurde der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 59,20 und die Abwärtstrendlinie bei aktuell 61 Euro versucht. Wenngleich am Ende trotzdem ein solides Plus von 7,08 Prozent stand, das Ausbruch gelang nicht. War es das für die Bullen … oder besteht die Chance für einen zweiten Anlauf?
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Expertenmeinung: Der Auslöser für die gestrigen Käufe dürfte das Kursziel von 76 Euro mit der Einstufung „Kaufen“ durch die Analysten von Jefferies gewesen sein. Was Rückenwind liefert, aber dieses Kursziel ist nicht das höchste, bereits seit dem 8. August sieht die Deutsche Bank die Aktie bei einem Zielkurs von 83 Euro, auch die Berenberg Bank liegt mit 80 Euro höher. Insgesamt sind nur zwei von sieben Experten skeptischer und werten mit „Halten“, der Rest sieht die Aktie als Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei knapp 72 Euro. Aine Menge Luft nach oben also, wenn die Marktteilnehmer den Analysten folgen würden.
Was sie bislang aber nicht recht tun. Weil die Aktie zu teuer ist? Ist sie nicht, das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge für die derzeitige 2024er-Schätzung um die 20, bei dieser Wachstumsdynamik ist das eher günstig, selbst dann, wenn der Schwung nachlassen sollte. Denkbar wäre, dass viele diese Aktie gar nicht auf dem Schirm haben, weil sie bis 2020 fast 20 Jahre lang ziemlich unauffällig in der hinteren Reihe vor sich hin dümpelte. Aber da Wachstum, Bewertung und Produkte passen, könnte SÜSS MicroTec jederzeit den gestern erst einmal abgeblasenen Befreiungsschlag nachholen. Wäre hier erst einmal ein bullisches Signal durch Schlusskurse über 61 Euro generiert, könnten viele, die jetzt zögern, mitziehen und für kräftiges Momentum sorgen. Da so etwas aber nie sicher ist, wäre man hier, sofern man nicht gezielt längerfristig investiert, auf der sichereren Seite, wen man den Befreiungsschlag abwarten würde, statt ihm vorzugreifen.
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