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Der niederländische, im Euro Stoxx 50 gelistete Zahlungsdienstleister ADYEN legte am Donnerstag die Umsatzergebnisse des ersten Quartals vor … und enttäuschte. Die Aktie setzte sich in Bewegung, schloss deutlich tiefer und hängt jetzt an einem seidenen Faden.
Informationen zu Marge und Gewinn stehen bei ADYEN erst nach dem Ende des kompletten ersten Halbjahres an, daher kamen gestern nur die Angaben zu den Umsätzen und dem abgewickelten Zahlungsvolumen. Letzteres stieg zwar um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, nicht aber der Nettoumsatz. Der legte „nur“ 21 Prozent auf 438 Millionen Euro zu … und das war erheblich weniger als seitens der Analysten im Vorfeld erwartet.
Zwar bestätigte ADYEN den bisherigen, Anfang Februar präsentierten Ausblick, der weist aber vor allem mittelfristige Ziele bis 2026 aus, damit hängt man ein wenig in der Luft. Zumal ja bis zum Sommer, wenn die Halbjahreszahlen kommen, offen bleibt, wie sich die wichtige Gewinnmarge darstellt. Das einzige, was man am gestrigen Donnerstag hatte, war also ein unter den Erwartungen gebliebener Umsatz und die ungute Erinnerung an den Crash vom August 2023. Da stellte sich heraus, dass ADYEN wegen einer massiven Personalaufstockung weit weniger verdienen würde als zuvor gedacht.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Adyen Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Ob es diesmal auch zu unangenehmen Überraschungen im Sommer kommt, weiß man nicht. Aber bei einer derart teuer bewerteten Aktie können schon kleine Beben wie ein zu wenig gestiegener Umsatz die Gläser klirren lassen. Immerhin ist ADYEN immens teuer bewertet, das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten stellt sich auf über 50. Um den derzeitigen Kurslevel zu halten, ist das Unternehmen also zu schnellem Wachstum verdammt. Und das stellen einige nach diesen Zahlen ganz offenbar infrage, wenn man sich das kapitale Minus als Reaktion auf den Quartalsbericht ansieht.
Und dieses Minus könnte leicht noch größer werden, wenn der „seidene Faden“, an dem der Kurs jetzt hängt, reißen sollte. Sie sehen im Chart, worum es geht: Die Aktie hatte im Zuge der Vorlage der 2023er-Bilanz Anfang Februar einen Riesensatz nach oben gemacht und mit einer Kurslücke nach oben die Chartzone 1.153/1.287 Euro nach oben verlassen. Mit der gestrigen Abwärts-Kurslücke ist der Kurs wieder in dieser Zone gelandet … und das gleich noch an deren unterem Ende. Brenzlig.
Dieses untere Ende der Supportzone wird derzeit durch die 200-Tage-Linie verstärkt. Dort hat der Kurs sich gestern erst einmal halten können. Aber dadurch, dass im Chartbild durch diese beiden Kurslücken vom Februar und gestern eine „Insel“ entstanden ist, auf der sich die Aktie mehrere Wochen hielt, um jetzt in den vorherigen Kursbereich zurückzufallen, ist ein markant bärisches Signal in Form eines „Island Reversal“ entstanden.
Man sollte sich also nicht zu sicher sein, dass diese jetzt wieder im Feuer stehende Zone hält. Zwar würde das Zwischentief vom Januar bei 1.096,80 Euro als bisheriges Jahres-Verlaufstief noch eine Art „Sprungtuch“ darstellen. Aber spätestens, wenn auch diese Linie fällt, wäre der seidene Faden, an dem Aktie und Bullen gerade gemeinsam hängen, gerissen!
Quellenangaben: Bericht zum 1. Quartal, 25.04.2024:https://www.adyen.com/press-and-media/adyen-publishes-q1-2024-business-update
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