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Die Kursentwicklung von Jenoptik gleicht einer Achterbahnfahrt und ausgedehnte Rallyes und Crashs wechseln sich ab.
Kann man jetzt wieder unten einsammeln?
Wir versuchen heute, etwas Licht ins Dunkle zu bringen und einige wichtige Fragen zu klären. Ist Jenoptik ein aussichtsreiches Investment? Ist die Aktie attraktiv bewertet? Oder sollte man einfach mal wieder auf der Unterseite einsteigen und auf die nächste Rallye warten?
Jenoptik hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von optischen und photonischen Technologien spezialisiert und bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen in verschiedenen Branchen an.
Zu den Produkten des Unternehmens gehören unter anderem optische Komponenten und Systeme, Mikroskope, Kamerasysteme, Lasersysteme, optische Messtechnik und optische Materialbearbeitungssysteme.
Ist Jenoptik ein aussichtsreiches Investment?
Das wird maßgeblich davon abhängig sein, ob das Unternehmen perspektivisch Umsatz und Gewinn steigern kann. Denn am Ende folgen die Kurse langfristig immer den Fundamentaldaten.
„I know of no way of judging the future but by the past.“ – Patrick Henry
Schaut man sich die bisherige Entwicklung an, findet man Licht und Schatten. In Summe konnte man den Umsatz binnen zehn Jahren von 600 auf 981 Mio. Euro steigern.
Der Gewinn kletterte jedoch nur von 0,82 auf 0,96 Euro je Aktie. Das Rekordergebnis wurde 2018 erzielt, anschließend ging es zwei Jahre abwärts, 2021 konnte man die alten Höchststände fast wieder erreichen, doch 2022 sank das Ergebnis wieder.
Der Trackrecord ist also bestenfalls mittelprächtig. Das bedeutet nicht, dass die Entwicklung in Zukunft ähnlich aussehen wird, doch in den meisten Fällen geht es tendenziell so weiter.
Es sei denn, es gelingt ein Durchbruch, der die Lage nachhaltig verändert, beispielsweise ein neues Produkt oder ein neuer Wachstumsmarkt.
Um die Wahrscheinlichkeit solcher Veränderungen abzuschätzen, schaue ich mir gerne alte Ankündigungen von Unternehmen an, oder auch die Titel von alten Analysen zu Aktien.
Ist die Aktie attraktiv bewertet?
Bei Jenoptik lässt sich hier mehr als genug finden. Demnach profitiere Jenoptik vom Chipboom, dem Metaverse, Augmented Reality und so weiter. Die Artikel stammen allerdings nicht von heute, sondern aus den Jahren 2021 und 2022.
Es ist also genug Zeit vergangen, um ein Resümee zu ziehen. Wie wir gesehen haben, schlagen sich all die weltverändernden neuen Wachstumstreiber nicht in den Zahlen nieder.
Dementsprechend sollte man skeptisch sein, wenn die Prognosen für die Zukunft exorbitant besser sind als das, was man bisher erreicht hat.
Unternehmen und ihr Platz innerhalb einer Industrie verändern sich meist nur langsam.
Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum Anleger dem Braten aktuell nicht trauen. Den Konsensschätzungen zufolge wird Jenoptik in diesem Jahr ein Rekordergebnis von 1,62 Euro je Aktie einfachen.
In den beiden Folgejahren soll der Gewinn jeweils im zweistelligen Prozentbereich steigen.
Sollten diese Prognosen richtig sein, ist die Frage beantwortet: Jenoptik wäre günstig bewertet.
Unten einsammeln…
Sollte sich das Geschäft so gut entwickeln, wie erwartet, könnte man damit ein KGV von 20 oder etwas mehr rechtfertigen.
Das würde auf Sicht von zwei Jahren einem Kursziel von 41,60 Euro entsprechen.
Der bisherige Trackrecord spricht dafür, dass die Erwartungen zu hoch sind. Doch vielleicht erleben wir ja noch eine positive Überraschung, wenn wir die aktuellen Geschäftszahlen beleuchten.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz um 13 % auf 505 Mio. Euro gesteigert werden.
Das Ergebnis kletterte sogar um 37 % auf 0,56 Euro je Aktie.
Das ist eine erfreuliche Entwicklung, allerdings müsste man im zweiten Halbjahr fast doppelt so viel verdienen wie im ersten Halbjahr, um die Gewinnerwartungen von 1,62 Euro je Aktie zu erreichen.
… und auf die nächste Rallye warten?
Das ist zwar theoretisch möglich, denn der Auftragsbestand von 767 Mio. Euro gibt es her, dass man vorerst nahe Vollauslastung arbeiten kann.
Beim Auftragseingang zeichnen sich jedoch erste Warnsignale ab, denn der war im ersten Quartal bereits um 8,8 % rückläufig und im zweiten sogar um 11,5 %.
Ob der Markt nicht zu hohe Erwartungen hat, wird sich also erst noch zeigen müssen. Kommt Jenoptik aber halbwegs an die Schätzungen heran und verbessert sich der Auftragseingang, könnte das die nächste Rallye einleiten.
In Summe ist das Chance-Risiko-Verhältnis von Jenoptik auf Sicht von 1-2 Jahren gar nicht schlecht, jedoch war ich vor der intensiven Recherche bullischer als danach.

Mit Unterschreiten der Unterstützung bei 25 Euro wurde ein Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 23,80 sowie 22,50 Euro ausgelöst.
Darunter könnte der Support bei 20,00 Euro angesteuert werden.
Der Bereich zwischen 20,00 und 22,50 Euro ist die zentrale Unterstützungszone der letzten Jahre und immer wieder der Ausgangspunkt für größere Aufwärtsbewegungen.
Es ist wahrscheinlich, dass in diesem Bereich vermehrtes Kaufinteresse aufkommen wird – unter anderem von Tradern, die auf die nächste Rallye spekulieren.
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