TeamViewer Aktie Prognose TeamViewer: Verzockt, aber noch nicht verloren

News: Aktuelle Analyse der TeamViewer Aktie

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Im Vorfeld der gestern erwarteten Quartalsbilanz stieg die TeamViewer-Aktie immer höher und schloss auf dem höchsten Stand seit Oktober 2021. Nach den Zahlen brach die Aktie um gut zehn Prozent weg. Die Bullen haben sich verzockt … aber noch haben sie nicht verloren.

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Die Ergebnisse des dritten und vierten Quartals 2022 waren besser als erwartet bzw. befürchtet und lösten jeweils Rallyes aus. Diesmal wollten einige offenbar cleverer sein und kauften die Aktie des Software-Anbieters im Vorfeld. Doch die Zahlen waren nicht gut genug, um auf dem höchsten Kurs seit über anderthalb Jahren genug Käufer zu finden, die imstande gewesen wären, die auf die Ergebnisse hin einsetzenden Gewinnmitnahmen zu stoppen.

Die Folge war ein herbes Minus von 10,24 Prozent. Was zwar klingt, als sei die Rallye damit definitiv vorbei. Aber ein Blick auf den Chart macht deutlich: Noch haben die Bullen dieses Rennen nicht verloren. Denn der Kurs setzte im Tagestief genau auf die Kreuzunterstützung aus dem Hoch des März 2022 und der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei 14,60 Euro auf und hielt diese Unterstützung erst einmal. Damit könnte es mit einem kurzen, scharfen Rücksetzer getan sein … sofern potenzielle Käufer zu dem Schluss kommen würden, dass die Aktie jetzt bereits günstig genug ist, um wieder zuzugreifen. Würden die Quartalszahlen das hergeben?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur TeamViewer Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das ist eine durchaus knifflige Frage. Der Umsatz lag im Rahmen der Analystenerwartungen, der Gewinn pro Aktie aber mit 0,13 Euro klar unter der durchschnittlichen Prognose von 0,17 Euro. Andererseits bestätigte TeamViewer die bestehende 2023er-Prognosen für Umsatz (+10 bis +14 Prozent) und die bereinigte EBITDA-Marge (40 Prozent), was zumindest operativ einen relativ deutlichen Anstieg des Gewinns bedeuten würde. Die Frage ist, ob die Akteure das nicht längst eingepreist haben.

Die Analysten reagierten auf die Ergebnisse am Mittwoch sehr unterschiedlich. Während J.P. Morgan ein neues Kursziel von 12 Euro ausgab, sieht Goldman Sachs 21 Euro, die anderen, neu vergebene Kursziele lagen dazwischen. Der aktuelle Durchschnitt dieser Kursziele bewegt sich jetzt um ca. 16,30 Euro. Über dem gestrigen Schlusskurs, aber unter dem Jahreshoch vom Dienstag bei 17,06 Euro. Was hieße:

Wenn diese mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei 14,60 Euro standhalten sollte, könnte die Aktie zwar wieder zulegen, aber große Sprünge sollte man da besser zunächst nicht erwarten. Auf der anderen Seite würde der grundsätzlich deutlich angestiegene Optimismus bei den Analysten wohl einen dramatischen, für Short-Trades interessanten Abstieg im Fall eines Trendbruchs verhindern, denn „bad news“ dürften von TeamViewer direkt nach der Quartalsbilanz eher nicht kommen. Fazit: Halten und sicherheitshalber einen Stoppkurs unter diese Aufwärtstrendlinie legen.

TeamViewer Aktie: Chart vom 03.05.2023, Kurs: 15,035 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Quartalsmitteilung Q1 2023, 03.05.2023:
https://ir.teamviewer.com/download/companies/teamviewer/Quarterly%20Reports/DE000A2YN900-Q1-2023-EQ-D-00.pdf
Kursziele Analysten, 03.05.2023: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/1200/analysten-_-consensus.html

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Vorherige Analysen der TeamViewer Aktie

TeamViewer ist eine verrückte Geschichte. Anlegerliebling, Total-Absturz und jetzt? Geht die Aktie jetzt wieder durch die Decke?

Ist das Vertrauen erst verspielt…

Nach dem Börsengang avancierte die Aktie zum Anlegerliebling, das Unternehmen wurde als Corona-Profiteur wahrgenommen und der Kurs ging durch die Decke.

Die Vermutung, dass Corona das Geschäfts beleben wird, war naheliegend. Die Realität hat aber gezeigt, dass das Wachstum 2020 auch nicht höher als in den Vorjahren war.
Erschwerend hinzu kam dann noch die Tatsache, dass das Umsatzplus 2021 mit knapp unter 3% verschwindend gering war.

Das kam bei den Anlegern nicht gut an. Doch es hakte nicht nur bei den Geschäftszahlen, der Vorstand verspielte mit einem gigantischen Werbedeal zusätzlich Vertrauen.
Ungefähr die Hälfte des Unternehmensgewinns wollte man für das Sponsoring von Manchester United in die Hand nehmen.

Diese beiden Faktoren, gepaart mit der allgemeinen Marktschwäche haben zu einem regelrechten Kollaps der Teamviewer-Aktie geführt.
Vom Hoch bei 54,86 Euro ging es bis auf 7,77 Euro abwärts.

Das war der richtige Schritt

Inzwischen ist die große Panik aber verflogen und der Deal mit Manchester United ist vom Tisch. TeamViewer ist bei dem englischen Fußballclub weitgehend ausgestiegen, wodurch sich die jährlichen Kosten von etwa 50 Millionen Euro auf einen einstelligen Millionenbetrag reduzieren werden.

Um das einzuordnen:
Teamviewer hat im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von 68 Mio. Euro erzielt. Die Kostenreduktion ist also substanziell und dementsprechend wird das Ergebnis auch deutlich steigen, selbst ohne organisches Wachstum.

Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr legte der Umsatz allerdings um 13% auf 565,9 Mio. Euro zu und die Billings deuten auf eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik hin, denn sie lagen im vierten Quartal bereits 24% über dem Vorjahresniveau.

Am 3. Mai werden die Zahlen zum ersten Quartal 2023 vorgelegt, dann werden wir sehen, ob sich der positive Trend fortgesetzt hat.
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß.

Im laufenden Geschäftsjahr wird daher ein Gewinnsprung um 50% auf 0,57 Euro je Aktie gerechnet. Für die Folgejahre werden ebenfalls erhebliche Steigerungen erwartet.

Obendrein ist der gemeldete Gewinn eher ein Understatement, da der freie Cashflow substanziell darüber liegt. Im letzten Geschäftsjahr lag der FCF bei 172 Mio. Euro, mehr als das doppelte des Gewinns.
Teamviewer kommt demnach auf einen P/FCF von 16,0.

Goldman Sachs rät zum Kauf

Daher ist es nur verständlich, dass die Kurse wieder zur Oberseite tendieren. Das Tal könnte durchschritten sein, sowohl geschäftlich als auch kurstechnisch.

Gründe für steigende Kurse gibt es also genug. Aber scheinbar war auch noch eine Studie von Goldman Sachs notwendig, um der Aktie auf die Sprünge zu helfen.

Die US-Großbank hat die Aktie von neutral auf buy hochgestuft und das Kursziel von 11 auf 21 Euro erhöht (Link).
Wie gewohnt folgen die Ratings den Kursen und nicht umgekehrt. Warum die Aktie bei 16 Euro plötzlich ein Kauf ist, es bei 7 oder 10 Euro nicht war, darauf werden wir wohl nie eine Antwort erhalten.
Aber das ist auch nicht notwendig, denn wir kennen die Antwort darauf. Ratings und Kursziele haben mit dem intrinsischen Wert der Unternehmen nichts zu tun.

Teamviewer Aktie: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 16,38 - Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Teamviewer Aktie: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 16,38 – Kürzel: TMV | Quelle: TWS

In den letzten Monaten hat sich ein zaghafter Aufwärtstrend ausgebildet, der jedoch weiterer Bestätigung bedarf.
Die Bodenbildung könnte kurz vor der Vollendung stehen. Gelingt jetzt ein Ausbruch über 16,60 Euro, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf und es wäre ein Anstieg in Richtung 22,40 oder 25,00 Euro denkbar.

Auf diesem Niveau dürfte es zu vermehrtem Verkaufsinteresse kommen. Es dürfte schwierig sein, diesen Bereich in einem ersten Anlauf zu überwinden.

Doch bevor man sich darüber Gedanken machen muss, muss zunächst der Ausbruch über 16,60 Euro glücken. Solange das nicht der Fall ist, kann es jederzeit zu einem Rücksetzer in Richtung 15 Euro kommen.

Rutscht Teamviewer unter den Aufwärtstrend, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.

TeamViewer war, nachdem man sie als großen Corona-Gewinner gehandelt hatte, für viele eine jahrelange Enttäuschung. Doch jetzt dreht sich der Wind. 2022 lief besser als gedacht … und noch im Vorfeld der Quartalsbilanz klopft die Aktie an eine entscheidende Charthürde.

Als TeamViewer am 7. Februar das Ergebnis des Jahres 2022 nebst Ausblick auf 2023 vorlegte, machte die seit Oktober stark gelaufene, zuvor aber massiv gedrückte Aktie einen Riesensatz.

Der Umsatzzuwachs war zwar nicht umwerfend gewesen. Und für 2023 fällt die Umsatz-Guidance mit +10 bis +14 Prozent auch nicht gerade sportlich aus. Aber mit einer EBITDA-Marge (vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von 47 Prozent ließ sich Staat machen. Und auf diesem Niveau sieht TeamViewer die operative Marge auch in diesem Jahr.

Hinzu kommt, dass sich der Kostendruck reduziert, weil das Software-Unternehmen erkannt hat, dass die immens teuren Sponsoring-Verträge, die man in den Vorjahren eingegangen war, nicht sinnvoll sind und diese jetzt loswird. Doch reicht das, um die jetzt angelaufene Widerstandslinie bei 16,48 Euro zu nehmen?

Dort liegt das markante Zwischenhoch vom Februar 2022, das ist der höchste Punkt der Aktie seit dem Crash vom Herbst 2021. Würde der Kurs diese Hürde nehmen, wäre der Weg nach oben aus rein charttechnischer Sicht erst einmal frei. Um eine solche Linie zu nehmen, bedürfte es also eigentlich guter Argumente. Haben die Bullen die?

Expertenmeinung: Die haben sie nicht, zumindest noch nicht. Denn dazu wären Aussagen nötig, die die Anfang Februar ausgegebene 2023er-Perspektive zumindest bestätigen, idealerweise aber zum Positiven verändern. Und noch liegen hier keine Zahlen zum ersten Quartal vor. Die regulären Ergebnisse stehen am 3. Mai an; Vorab-Zahlen könnten zwar jederzeit einlaufen, bis zum Handelsende des Montags war das aber nicht der Fall.

Das einzige, was den kräftigen Kursanstieg zum Wochenstart initiierte, war die markante Anhebung des Kursziels von 14,50 auf 21,00 Euro durch die Berenberg Bank und die Neubewertung mit „Kaufen“ nach zuvor „Halten“.

Damit hat die Berenberg Bank das derzeit höchste aller 15 aktiven Analysten-Kursziele ausgelobt, die Spanne liegt jetzt zwischen 11,00 und 21,00 Euro, der Schnitt durch diese Anhebung aktuell um die 16,50 Euro. Was heißt: Das durchschnittliche Kursziel wäre mit einem Test dieser Widerstandslinie bei 16,48 Euro erreicht. So gesehen sollte man besser Vorsicht walten lassen, wenn die TeamViewer-Aktie diese Hürde überspringen sollte.

Vor allem, wenn das vor den Ergebnissen des ersten Quartals am 3. Mai der Fall sein sollte, wäre es leicht möglich, dass sich ein solcher Befreiungsschlag am Ende als Bullenfalle entpuppt. Daher sollte, wer dann mitziehen wollte, zumindest mit einem konsequenten und eher engen Stop Loss agieren.

TeamViewer Aktie: Chart vom 17.04.2023, Kurs: 16,07 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TeamViewer Aktie: Chart vom 17.04.2023, Kurs: 16,07 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis Geschäftsjahr 2022: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/3480/news-detail.html?newsID=2439863

Kursziele Analysten: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/1200/analysten-_-consensus.html

+17,74 Prozent – das macht klar, dass die Trader mit den am Dienstag vorgelegten Zahlen hochzufrieden waren. Zu 2022 hatte es schon vorläufige Zahlen gegeben, worauf es ankam, war der Ausblick – und der war gut. Ist TeamViewer jetzt in Sachen Aufwärtswende „durch“?

Angesichts der Prognose für 2023 kann man zumindest guter Dinge sein. 2022 war am Ende schon besser gelaufen als viele bis zum Herbst zu Recht fürchteten, wobei es das deutlich wachsende Großkundengeschäft war, welches das Bild aufhellte. Und dort liegt das Potenzial für die großen Umsätze und Gewinne. Am Ende stand für 2022 ein Umsatzanstieg von 13 Prozent zu Buche, der Nettogewinn lag mit 67,6 Millionen Euro um 35 Prozent höher. Aber wie gesagt, der Kurssprung basierte nicht auf dem Blick zurück, sondern auf dem nach vorne.

Für 2023 sieht TeamViewer einen zwischen 10 und 14 Prozent zulegenden Umsatz, das ist mehr als seitens der Analysten im Vorfeld im Schnitt erwartet wurde. Zwar liegt der Ausblick für die operative Gewinnmarge, bezogen auf die „Billings“, d.h. die gestellten Rechnungen, einen Prozentpunkt unter der bisherigen Expertenprognose. Aber die Aussage, dass das Geschäft mit Unternehmenskunden kontinuierlich wächst und die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms um immerhin bis zu 150 Millionen Euro führten unter dem Strich dazu, dass die Trader den Daumen hoben. Ist die Wende damit auch aus charttechnischer Sicht „eingetütet“?

Expertenmeinung: Es sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Die Bullen haben hier in den letzten Wochen schon erste Punkte gemacht, gestern dann mit diesem Kurssprung eine gute Basis für eine Aufwärtswende in bullische Fakten verwandelt. Bemerkenswert sind da vor allem zwei Aspekte:

Dadurch, dass die Reaktion auf den 2023er-Ausblick die Aktie gleich mit einer Aufwärts-Kurslücke in den Handel schickte, ist ein bullisches „Island Reversal“, eine „Inselumkehr“, entstanden, bei der ein Kursbereich isoliert unter dem Kursanstieg zurückbleibt und damit einen massiven Support bildet. Auslöser der das „Island Reversaal“ überhaupt erst möglich machenden Abwärts-Kurslücke war eine Kursziel- und Einstufungs-Senkung für TeamViewer durch J.P. Morgan. Dort hatte man am 1.2. das Kursziel von 12 auf 11 Euro gesenkt und die Aktie mit „Untergewichten“ eingestuft. Damit dürfte man jetzt eher falsch liegen. Die DZ Bank reagierte gestern als erste auf Bilanz und Ausblick und nahm ihr Kursziel von 13 auf 16 Euro nach oben, Einschätzung „Kaufen“.

Gut war, dass dieser Kursrutsch zu Monatsbeginn noch deutlich über der wichtigen Unterstützungszone 10,70/11,10 Euro aufgefangen wurde. Das zeigte bereits, dass der Weg nach unten eher steinig sein dürfte. Und mit dem gestrigen Kurssprung wurde deutlich, dass das bullische Lager stark ist und nur Argumente brauchte, um zuzugreifen. Argumente, die man mit diesem Ausblick des Unternehmens erhielt.

Dadurch gelang es, die wichtige Widerstandslinie bei 13,60 Euro zu bezwingen, an welcher TeamViewer zuletzt im Januar abdrehen musste. Zwar würde bereits bei 14,58 Euro die nächste Charthürde warten, aber das Eis ist erst einmal gebrochen. Solange der Kurs die untere Zone des Island Reversals nicht unterschreitet, bliebe der Weg nach oben offen.

TeamViewer-Aktie: Chart vom 07.02.2023, Kurs 14,40 Euro, Kürzel TMV | Online Broker LYNX

Man weiß jetzt, dass TeamViewer die Kosten für das Sponsoring reduziert, auch die Vorab-Ergebnisse des Gesamtjahres 2022 liegen vor. Und zu Recht beginnt man sich zu fragen: Wenn das nicht für den Ausbruch reichte, kommt er dann überhaupt noch?

Die Nachricht, dass das Softwareunternehmen TeamViewer sich aus dem kostenintensiven Sponsoring-Vertrag bei Manchester United zurückziehen wird, kam Mitte Dezember. Sie sorgte für einen immensen Kurssprung … aber der wurde noch am selben Tag abverkauft.

Die vorläufigen Rahmendaten zum Jahr 2022 wurden am 11. Januar vorgelegt. Gemeldet wurde ein Umsatzanstieg um die 13 Prozent und ein Anstieg der EBITDA-Gewinnmarge in den Bereich von 46 bis 47 Prozent. Auch das sorgte für umgehende Käufe, aber auch die hielten nicht vor.

Die Verkäufe setzten beide Male auf Höhe der auf das Frühjahr 2022 zurückgehenden Widerstandslinie bei 13,60 Euro ein. Diese Linie wurde dann zwar in den Tagen nach der Vorab-Bilanz kurzzeitig leicht überboten. Aber als man sah, dass das keine nennenswerte Wirkung zeigte, begannen die ersten zuletzt wieder, auszusteigen. Und die Frage ist natürlich berechtigt: Wenn schon solche Schlüsselmeldungen den Befreiungsschlag nicht auslösen, was soll jetzt kommen, dass sich die Aktie doch noch über 13,60 Euro nach oben absetzen kann?

Expertenmeinung: Die TeamViewer-Aktie hatte sich seit Oktober ja bereits immens erholt. Und das Problem der Bullen ist zudem, dass die Analysten der Aktie nicht viel mehr zutrauen als das, was sie jetzt erreicht hat. Die Einstufungen liegen im Schnitt nur in der Zone zwischen „Halten“ und „Übergewichten“, das ist nicht umwerfend. Und das durchschnittliche Kursziel schon mal gar nicht, denn das liegt derzeit bei 13,25 Euro. Und damit unter dieser Hürde von 13,60 Euro.

Das bedeutet, dass dem bullischen Lager jetzt die Zeit davonläuft. Sie müssten für vollendete Tatsachen sorgen, eine erfolgreiche Attacke auf diese Widerstandslinie bei 13,60 Euro lostreten und erreichen, dass sie diesmal signifikant überwunden wird. Was hieße, dass auch das letzte Verlaufshoch bei 13,95 Euro, das erreicht wurde, als die Trader kurzzeitig positiv auf die Vorab-Bilanz reagierten, auf Schlusskursbasis überwunden werden muss. Dann hätte die Aktie eine Chance, alleine durch das dann wieder klar bullische Momentum weiter zu laufen, die nächste potenzielle Hürde bei 14,58 Euro zu erreichen.

Passiert in dieser Hinsicht nichts, würde klar, dass das bullische Lager zu klein und/oder zu schwach ist, um hier etwas zu bewegen … und dann wäre wahrscheinlich, dass die Abgaben weitergehen und die Supportzone 12,71/11,18 Euro zu einem realistischen Kursziel wird.

Chart vom 25.01.2023, Kurs 13,015 Euro, Kürzel TMV | Online Broker LYNX

Als TeamViewer am 15.12. den Rückzug von dem teuren Sponsoring-Vertrag mit Manchester United verkündete, versuchte man sich vergebens an einer wichtigen Widerstandslinie. Die wird jetzt erneut angesteuert – klappt der Befreiungsschlag im zweiten Anlauf?

2022 war für die TeamViewer-Aktie fast eine Nullnummer. Was aber nur daran lag, dass der große Absturz bereits 2021 stattgefunden hatte. 2022 wurde dann das Jahr, in dem man sich an einer breit angelegten Bodenbildung versuchte. Als die Meldung auf den Tisch kam, dass der teure Trikot-Sponsoring-Vertrag mit Manchester United so schnell wie möglich beendet werden soll, was TeamViewer große Summen spart, die man in anderen Bereichen derzeit gut gebrauchen kann, schien es, als sei die Wende gelungen:

Auf diese am Abend des 15.12. lancierte Meldung hin startete die Aktie am 16.12. gut zehn Prozent höher und war dadurch der wichtigen Charthürde bei 13,60 Euro ganz nahe gekommen. Doch dann fiel der Kurs vom Start weg und schloss nur noch marginal im Plus. Wenn man herausfinden könnte, was denen missfallen hat, die in diesen Kurssprung hinein umgehend verkauften, ließe sich besser ermessen, ob der jetzt stattfindende, zweite Anlauf taugliche Chancen hat, die Aktie über diese Linie zu tragen und damit aus charttechnischer Sicht Platz bis an die nächste, markante Wendemarke bei 14,58 Euro zu schaffen.

Expertenmeinung: Da an Orders keine Zettel mit Begründungen hängen, ist man in solchen Fällen natürlich auf Mutmaßungen angewiesen. Wahrscheinlich wäre, dass die Trader deswegen verhalten blieben, weil die teuren Sponsoring-Verträge, neben ManU auch mit der Formel 1, zwar aus Sicht der Anleger mehr kosten als einbringen, das aber nicht der Grund dafür ist, dass TeamViewer weit langsamer wächst, als man das 2020 unterstellt hatte, als die Aktie mit dem Rückenwind der Homeoffice-Welle zu den großen Gewinnern zähle.

Man hatte zwar positiv honoriert, dass zu den guten Zahlen des dritten Quartals vor allem ein solides Wachstum bei den wichtigen Großkunden beitrug. Aber diese Bilanz hatte die Aktie Anfang November nur in die Region 10,50/11,00 Euro gehoben. Ob sich die Lage so weit aufgehellt hat, dass der Kurs auch über 13,60 Euro steigen und diesen Level halten kann, ist von den Ergebnissen des vierten Quartals und dem Ausblick auf 2023 abhängig, im Vergleich zur Bedeutung dieser Daten ist die Meldung über den Sponsoring-Rückzug nur eine Fußnote.

Und allzu begeistert reagierte man auch bei den Analysten nicht. Nur zwei Analysten vergaben seither neue Kursziele. Und die liegen mit 13,50 und 13,70 Euro allesamt nicht in einem Bereich, der auf dem aktuellen Niveau zum Einstieg auffordern würde, zumal das durchschnittliche Kursziel für die Aktie derzeit bei 13,15 Euro liegt, damit fast erreicht ist und eben nicht über der jetzt anstehenden Charthürde läge.

Dass es die Käufer trotzdem schaffen, diesen Widerstand im zweiten Anlauf zu überwinden, ist zwar möglich. Aber nur, wenn TeamViewer mit starken Bilanzdaten und einem überzeugenden Ausblick auf das neue Jahr daher käme, hätte die Aktie eine realistische Chance, sich dauerhaft über 13,60 Euro hinaus nach oben abzusetzen. Und die Bilanz zum vierten Quartal steht erst für den 13. Februar im Terminkalender, daher sollte man hier nicht zu viel auf die Tragfähigkeit eines vorherigen Ausbruchs nach oben wetten.

TeamViewer-Aktie: Chart vom 10.01.2023, Kurs 13,00 Euro, Kürzel TMV | Online Broker LYNX