Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Hermès ist derzeit der ertragsstärkste unter den großen Luxusgüter-Konzernen. Das zog die Käufer an, was dazu führte, dass die Aktie chart- und markttechnisch heiß gelaufen ist. Gestern aber bekam die Rallye die zweite Luft … aufgrund von Problemen der Konkurrenz.
Es gab einige Jahre, in denen die Aktien der großen drei des französischen Luxus, Hermès, LVMH und Kering, wie auf Schienen zusammen gestiegen sind. Doch als der Wind auch im Bereich der Luxusgüter rauer wurde, zeigte sich, dass Kering immer mehr Probleme bekam, während LVMH gut und Hermès beim Umsatz und Gewinn weiter zulegen konnten. Auch für 2024 rechnen die Experten angesichts einer herausragenden 2023er-Bilanz damit, dass Hermès im laufenden Jahr mehr Gewinn pro Aktie erreichen wird, aber:
Die Aktie ist dermaßen viel schneller gestiegen als der Unternehmensgewinn, dass das Kurs/Gewinn-Verhältnis für die 2024er-Geswinnschätzung derzeit bei sagenhaften 54 liegt. Angesichts der Vermutung der Analysten, dass Hermès‘ Gewinn in den kommenden zwei Jahren in einer Spanne zwischen 10 und 15 Prozent zulegen wird, wäre aber nur ein KGV um 30/35 angemessen, so dass man unterstellen kann, dass die Aktie überbewertet ist. Erst recht, wenn sich die Prognosen in Bezug auf das zukünftige Gewinnwachstum als zu optimistisch herausstellen sollten.
Trotzdem notiert die Aktie weiterhin im Bereich des am vergangenen Freitag bei 2.421,60 Euro erzielten Verlaufsrekords. Anfangs schwach gestartet, holten die Käufer das Minus am Mittwoch wieder auf. Aber eher weniger, weil viele glauben, dass Hermès auf diesem Kurslevel immer noch billig ist. Es dürfte die Umsatzwarnung von Kering gewesen sein, die dazu führte, dass die Aktie sich aus dem Minus herausarbeiten konnte, nach dem Motto: Des einen Leid ist des anderen Freud‘.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Hermes Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Ob das auch so stimmt, d. h. ob Kerings Umsatzdruck bedeutet, dass Hermès dafür mehr verkauft, ist zwar völlig offen. Aber es scheint, viele würden derzeit nach dem Prinzip handeln, Positionen in der Luxusgüterbranche zu halten, indem man bei „Bad News“ wie bei Kering die schwache Aktie verkauft und das Geld innerhalb der Branche in die stärkste Aktie umschichtet. Ob das jedoch eine gute Idee ist, ist nicht nur mit Blick auf das immens hohe KGV fraglich. Auch das Chartbild deutet an, dass der Kurs nun wirklich langsam „oben“ sein könnte.
Wir sehen, dass die Hermès-Aktie an das obere Ende eines bereits im Herbst 2022 etablierten, sehr breiten Aufwärtstrendkanals angestoßen ist, während der RSI-Indikator als Repräsentant der Markttechnik schon seit Wochen eine negative Divergenz zeigt, d. h. die neuen Hochs der Aktie werden nicht mehr durch neue Hochs im Indikator bestätigt. Und außer der am Mittwoch bei 2.327 Euro verlaufenden 20-Tage-Linie, die derzeit als Leitstrahl der Hausse dient, findet sich bis hinunter in den Bereich 2.000/2.050 Euro keine Unterstützung, die die Aktie würde auffangen können, wenn die Gewinnmitnahmen erst einmal einsetzen. Hermès mit dem Geld aus den Verkäufen von Kering zu kaufen, wirkt daher äußerst gewagt!
Erledigen Sie Ihre Aktiengeschäfte besser mit einem Depot über LYNX. Als renommierter Aktien-Broker ermöglichen wir Ihnen einen günstigen Aktienhandel direkt an den Heimatbörsen.
Informieren Sie sich hier über den Aktien-Broker LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen