Hermes Aktie Prognose Hermès: Die Branche wankt, nur diese Aktie hält (noch?) stand

News: Aktuelle Analyse der Hermes Aktie

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Erst drehte im Frühjahr Kering nach unten, im Sommer folgten LVMH und Richemont. Nur Hermès notiert, als letzte der großen Luxusgüter-Aktien, noch nahe an ihrem Rekordhoch. Wenn, dann Hermès, heißt es unter Analysten. Aber wird das auf Dauer gutgehen?

Das konjunkturelle Umfeld werde auch für die Luxusgüterindustrie langsam ungemütlich, argumentieren die Analysten, die in den letzten Wochen die Branchen-Kollegen von Hermès herunterstuften und/oder deren Kursziele senkten. Dem könnte man widersprechen, indem man dagegenhält, dass hohe Zinsen und höhere Preise kein Problem für die typische Klientel dieser Unternehmen seien. Was stimmen mag, aber:

Es geht nicht um die Kernkundschaft. LVMH, Kering, Richemont und Hermès erzielten deshalb in den vergangenen Jahren ein ums andere Mal Rekordumsätze und Rekordgewinne, weil sich immer mehr Menschen, die sonst nicht auf Daunen gebettet sind, auch mal etwas ganz Besonderes leisten wollten … und konnten. Und genau diese Klientel, also die, die das Wachstum der letzten Jahre maßgeblich befeuert hat, könnte jetzt deutlich zurückhaltender agieren. Bislang sah man das in der Branche insgesamt aber nur an etwas gedrückten Margen und einem geringeren Umsatzzuwachs, allzu großer Druck blieb aus.

Außerdem könnte man dagegenhalten: Wenn sich das Umfeld wieder bessert, weil sinkende Zinsen und eine abflauende Inflation das Wachstum und mit ihm die Zuversicht der Verbraucher wiederbeleben, würde die Branche durchstarten … und da man Hermès derzeit als stärkstes der Unternehmen sieht, würde diese Aktie am meisten davon profitieren. Einfach, weil sie sich nicht wie die anderen durch eine Phalanx charttechnischer Widerstände kämpfen muss, sondern schnell an und über das bisherige Rekordhoch (Ende Juli bei 2.050,80 Euro markiert) laufen kann und dann freie Bahn nach oben hat. Ist das so?

Hermès Aktie: Chart vom 28.11.2023, Kurs 1.911,80 Euro, Kürzel: RMS | Online Broker LYNX
Hermès Aktie: Chart vom 28.11.2023, Kurs 1.911,80 Euro, Kürzel: RMS | Quelle: TWS

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Hermes Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Theoretisch schon. Aber das setzt eben voraus, dass die Konjunktur 2024 wieder deutlich anspringt. Und das nicht nur in den USA und Europa, sondern am besten überall, vor allem in China. Hoffen kann man das natürlich, aber darauf zu setzen, wäre aus aktueller Sicht doch eher gewagt. Außerdem hat die derzeitige Favoritenrolle einen Haken:

Dadurch, dass sich das Kapital, das in Aktien der Luxusgüterbranche liegt, mehr und mehr Richtung des Favoriten Hermès verschiebt, ist zum einen das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei momentan 1.941 Euro in etwa erreicht. Zum anderen ist das 2023er Kurs/Gewinn-Verhältnis bei dieser Aktie mit 50 sehr hoch, während der Abstieg der anderen Aktien dazu führte, dass deren 2023er Bewertung mit 22 (LVMH), 15 (Kering) und 17 (Richemont) im historischen Vergleich schon fast „billig“ ist. Während man dort also bereits eine Menge Krise eingepreist hat, die so noch gar nicht da ist, hat man bei Hermès ein Wachstum eingepreist, das ebenfalls noch nicht da ist.

Damit wäre also Vorsicht angebracht. Ein mittelfristig bärisches Signal wäre hier zwar erst gegeben, wenn Hermès unter dem Oktober-Tief von 1.641 Euro schließt. Aber bereits ein Bruch der nächstliegenden Supportzone 1.829/1.855 Euro, der auch den Bruch der 200-Tage-Linie bedeuten würde, wäre für Trader, die nicht mittel- und langfristig agieren, ein Warnsignal.

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Vorherige Analysen der Hermes Aktie

Luxusgüter-Aktien haben in den letzten zwölf Monaten gewaltig zugelegt. Viele Anleger gingen davon aus, dass Umsatz und Gewinn in diesem schwierigen Umfeld überall wanken könnten, aber nicht bei Hermès und den anderen Luxus-Aktien. Doch jetzt dreht der Wind offenbar.

Die Aktie von Hermès International hat am vergangenen Donnerstag die 200-Tage-Linie gebrochen, am Montag die auf den Jahresbeginn zurückgehende Supportzone 1.760/1.775 Euro unterboten. Die nächste, markantere Auffanglinie würde bei 1.648 Euro warten, darunter fände sich dann eine potenzielle Unterstützung bei 1.585 Euro.

Hermès Aktie: Chart vom 25.09.2023, Kurs 1.732,80 Euro, Kürzel: RMS | Online Broker LYNX
Hermès Aktie: Chart vom 25.09.2023, Kurs 1.732,80 Euro, Kürzel: RMS | Quelle: TWS

Noch ist der Bruch der Zone 1.760/1.775 Euro nicht so signifikant, dass die Bullen das nicht noch geradebiegen könnten, wenn sie umgehend und entschlossen eingreifen. Das wird man abwarten müssen. Aber sind diese Abgaben, die wir hier seit Ende Juli beobachten, denn gerechtfertigt, sprich: Haben die Bullen überhaupt auf Dauer eine Chance, wenn sie dagegenhalten würden?

Expertenmeinung: Das kommt darauf an, wie viele Marktteilnehmer sich die Problematik bei Hermès und den Branchenkollegen genauer ansehen. Richtig ist: Die Halbjahresergebnisse, die Hermès Ende Juli vorlegte, waren herausragend. Der Umsatz legte beeindruckende 25 Prozent zu, der Betriebsgewinn stieg um 28 Prozent. Was impliziert:

Die Margen blieben stark, auch in diesem Umfeld von Inflation und teuren Krediten. Hinzu kam, dass Hermès vermelden konnte, was viele andere Unternehmen nicht konnten: Das Geschäft in dem immens wichtigen Markt China hatte sich belebt. Damit steuert Hermès für 2023 auf den nächsten Rekordgewinn zu. Und sollten die Analysten Recht behalten, wird diese Rekordfahrt der Unternehmensgewinne 2024 und 2025 weitergehen. Das klingt alles nach eitel Sonnenschein und nicht nach einem Abwärtsschwenk der Aktie. Wo soll da ein Haar in der Suppe sein?

Es findet sich in der Bewertung. Auf Basis der durchschnittlichen 2023er-Gewinnschätzung der Analysten liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) derzeit um 45. Betrachtet man das Gewinnwachstum der Jahre 2021, 2022 und jetzt 2023, ginge das so in Ordnung. Aber ob ein KGV zu hoch ist oder nicht, entscheidet nicht der Blick zurück, sondern der nach vorne. Und da wäre die Faustregel: Das KGV darf in etwa doppelt so hoch sein wie der durchschnittliche, prozentuale Gewinnanstieg des Unternehmensgewinns in den beiden kommenden Jahren. Da die Experten für Hermès aber in den kommenden beiden Jahren im Schnitt nur einen Gewinnanstieg um zehn bis zwölf Prozent zutrauen, wäre da ein KGV von 20 bis 25 angemessen, mit „Luxus-Bonus“ vielleicht von 30. Aber nicht eines von 45.

Selbst wenn das Unternehmen also seinen Gewinn in diesem Umfeld weiter steigern könnte, weil sich Luxus auch in Krisen gut verkauft, wäre die Aktie riskant hoch bewertet. Und wenn die Erwartung, dass Hermès‘ Gewinne in einer Einbahnstraße laufen, falsch sein sollte, erst recht. Dass der aktuelle Abstieg begann, als die Aktie als Reaktion auf die starke Bilanz einen Ausbruchsversuch auf ein neues Rekordhoch unternahm und dort abverkauft wurde, deutet an, dass nicht wenige Akteure das ebenso sehen. So gesehen müssten die Bullen erst einmal beweisen, dass sie das Ruder wirklich herumreißen können, bevor man darüber nachdenken sollte, hier einen Fuß in die Tür zu stellen.

Quellen:
Halbjahresergebnis, 28.07.2023: https://assets-finance.hermes.com/s3fs-public/node/pdf_file/2023-07/1690487792/hermes_20230728_pr_firsthalfresults_va.pdf